CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)

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Offline -eumel-

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #175 am: 08. Juli 2015, 03:15:00 »
Ich sehe überhaupt noch keinen ISS Nachfolger.
Wenn man bedenkt, dass sie durchaus 20 Jahre brauchen, um einzelne Module zu entwickeln,
müssten sie ja schon längst bei der Arbeit sein!

Die Russen erzählen zwar immer viel, was sie alles machen wollen, haben aber noch nicht mal ihre Sektion an der ISS fertig.
Die Amerikaner wollen "beyond NEO" und die Europäer wollen noch mehr sparen und höchstens mal irgendwo teuer mitfliegen.
So wird das wohl nichts werden. :-\

Führerschein

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #176 am: 08. Juli 2015, 05:42:03 »
Ich fürchte, Eumel hat eine realistische Analyse.

McFire

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #177 am: 08. Juli 2015, 10:48:13 »
Kann man nur Zustimmen.
Zumal, wenn in durchaus absehbarer Zeit auch Amerika wieder Leute und mehr Material hoch schicken kann, man also nicht mehr mühsam ein Restverhältnis zu den Russen zusammenklittern muß, wird sich Eiseskälte ausbreiten. Unten und "oben".
Da wird dann also jeder seins machen. In welcher Form auch immer, der Grundzweck wird nicht die Wissenschaft sein.

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Offline blackman

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #178 am: 08. Juli 2015, 11:00:27 »
Ich glaube das es nicht lange dauern wird bis es einen ISS-Nachfolger gibt. Ich glaube sogar an mehrere Stationen gleichzeitig. Ich sage nur Bigelow. ;) Diesen Modulen gehört die Zukunft. Universell, nicht schwer und dafür sehr groß!

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Offline Pham

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #179 am: 08. Juli 2015, 11:38:11 »
Ich glaube das es nicht lange dauern wird bis es einen ISS-Nachfolger gibt. Ich glaube sogar an mehrere Stationen gleichzeitig. Ich sage nur Bigelow. ;) Diesen Modulen gehört die Zukunft. Universell, nicht schwer und dafür sehr groß!
Grundsätzlich glaube ich ebenfalls, dass es einen oder mehrere irgendwie geartete ISS-Nachfolger geben wird.
Aber diese werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht zeitlich direkt im Anschluß an an Ende der ISS anschließen. Wenn dann sehe ich höchstens eine bemannbare Station der Chinesen, welche in seiner Dimension eher den ersten Saljut-Sationen der Sowjetunion gleichen werden als der ISS.
Sofern alle anderen Staaten oder auch Gemeinschaften eine weitere Station bauen wollten, müssten diese bereits tief in der Konzeptions- und Planungsphase stecken. Aber ich sehe noch nicht mal dieskutable Ideen.
Abgesehen davon, wenn es eine Station geben sollte, welche in Art und Umfang der ISS ähnelt, weshalb dann die ISS überhaupt aufgeben?

Wenn die ISS 2024 aufgegeben werden sollte, wird damit auch die Phase der permanenten Präsenz von Menschen im Weltall enden.

Alles was wir dann bestenfalls haben, ist eine bemannbare Station der Chinesen und ein Programm der USA, welches alle zwei Jahre(!) eine Mission mit bisher unklaren Zielen BEO zu senden, an welchem sich Europa hin und wieder mit Astronauten beteilgt.
Auch die privaten Programme von SpaceX und Boing haben dann erstmal keine Ziele, sofern sich keine private Station findet. MCT sehe ich wenn überhaupt, dann in zeitlich deutlich weiterer Ferne.

2024 ist in 9 Jahren. Das ist für solche Programme eine denkbar kurze Zeitspanne.

Das einzige was sich eventuell schemenhaft am Horizont abzeichnet, ist eine bemannbare Station in Mondnähe L1 oder L2. Aber ... zu welchem Zweck soll diese dienen, wenn der Mond weiterhin als erklärtes Nicht-Ziel erklärt wird ... und wer soll so etwas dauerhaft finanzieren?
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Offline Ruhri

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #180 am: 08. Juli 2015, 13:12:44 »
Das ist der eine Punkt. Da ist aber noch viel mehr, kann man 20m durchmessende Röhren mit vielleicht 40m Länge und 150t, so wird man dafür genau einen Start mit einer BFR brauchen, mit dem Shuttle waren das ca. 12. Der ganze Aufwand über viele Jahre alle Teile so zu bauen damit die 12 Module dann im All zusammengesetzt werden können entfällt.
Die ganzen funktionellen Beziehungen werden vorher am Boden getestet, was logischerweise sehr viel günstiger ist.
Selbst die laufenden Kosten sind günstiger, weil alles was intern gemacht werden muss, halt ohne EVA günstiger ist.
Dann kann man bei solchen Stationen natürlich alles was angeliefert werden muss direkt in eine Luftschleuse einfahren, z.B. Dragon mit Frachtteil, was das be- und entladen auch einfacher macht. Eine Ankopplung im heutigen Sinn ist dann nicht mehr erforderlich.
Die ISS hat ca. 450t, eine zukünftige BFR wird drei Starts brauchen.
Ein Nachfolger ohne so einen Schwerlastträger ist viel zu teuer und das hat fast nichts mit den Preisen/Kilogramm zu tun.

Dass man beim Bau einer neuen Station auf Koppelungsstellen verzichten würde, halte ich für extrem unwahrscheinlich. Selbst wenn man ein einziges Riesenmodul konzipieren sollte, dass mehr Volumen hat als die gesamte heutige ISS, kann immer noch die Möglichkeit attraktiv erscheinen, daran ein weiteres großes oder kleines Modul anzukoppeln, beispielsweise auch ein druckloses.

Noch unwahrscheinlicher halte ich es, dass eine zukünftige Raumstation so einen Science-Fiction-mäßigen Hangar bekommen sollte, in dem anfliegende Raumschiff landen könnten, um ihn danach wieder unter Druck zu setzen. Mal ehrlich: Was soll das denn bringen? Wer würde ernsthaft das Risiko eingehen, dass sich Teile der Außenhaut oder Rückstände des verwendeten Treibstoffs mit der Atemluft der Besatzung vermischen könnten? Die heutigen Koppelstellen bieten alles, was man benötigt: Das Raumschiff wird fest verankert, man kann zwischen Schiff und Station wechseln ohne Raumanzug und das Ausladen der Fracht, die im Inneren benötigt wird, ist ebenfalls möglich. Fracht für die Außenseite wird auch in Zukunft nur selten durch die gesamte Station geschleust werden.

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Offline Sensei

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #181 am: 08. Juli 2015, 14:12:18 »
Der größte Vorteil von großen Modulen dürfte auch das Oberflächen/Volumen gesetz sein (A steigt x², V steigt x³).
Natürlich bräuchte auch so eine Station Kopplungsstellen: Aber eben auch wesentlich weniger als bei der ISS.

Beim Hangar geb ich Ruhri zu 100% recht: die nächsten 50 Jahre sehe ich noch keinen Sinn in einem Drucklufthangar im Erdorbit.

Offline Ruhri

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #182 am: 08. Juli 2015, 15:18:29 »
Alles richtig, aber zu wenige Kopplungsstellen darf man auch nicht einplanen. Man ärgert sich sonst später, wenn man gerne eine Idee realisieren würde, für die man eine passende Stelle zum Ankoppeln benötigte.

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Offline Klakow

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #183 am: 08. Juli 2015, 21:20:10 »
Das war offensichtlich nicht ganz klar. Nehmen wir mal d=20m und L=50m als Gedankenexperiment an:
Das Voluumen ca. 15700m3

Zum Vergleich: 12 Module a' 4,5mx20m: 3810m3

Das besagte Gesetz angewendet: 3810*(20/4,5)=16933m3, die Verhältnisse passen also.

Alleine der Raum ist hiermit mehr als 4,4x größer bei gleicher Masse!
Es ist sicher klar das alles Knotenpunkte die vorher nur nötig waren um die 12 Module zu verbinden wegfallen würden.

Kopplungsadapter wird es trotzdem geben, aber dann halt z.B. als Achteck in 3D, z.B. mit  40m Länge mit 12 Andockports.
Ob an so einem Port nun ein weiterer Zylinder, anderes Andockport oder was auch immer daran fest gemacht wird ist ja egal.

Man muss denkt ich beim Blick auf die heutige ISS sagen das sie Wissenschaftlich sehr wenig für das viele Geld gebracht hat.
Das hat viel mit nationalen Interessen zu tun und damit dass die Träger zu teuer geblieben sind und immer noch viel zu klein sind.

Eine neue Raumstation wird es geben, aber an Bigolow glaube ich persönlich nur im Zusammenhang mit Gewächshäusern, wegen der Sicherheit.
Kommerzielle Anwendungen werden erst dann kommen wenn sich dass lohnt, also da sind die Fracht-, Passagier- und die "Immobilien" Preise entscheidend.

Ob es einen Hangar geben wird, hängt dann auch am Geld, ist dies für ein geändertes Umfeld günstiger als ein normales Andocken, wird es kommen, wenn nicht, dann halt nicht.
Natürlich haben wir keine Zeitmaschine die uns sagen wird wie sich das in den nächsten 10 bis 20 Jahren entwickeln wird,
aber einfach das heutige Umfeld zu nehmen und dann sagen ne kommt nicht, diese Antwort ist mir zu billig.

Offline Ruhri

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #184 am: 09. Juli 2015, 09:51:00 »
Das mit der Größe war völlig klar, aber die reine Größe ist nun wirklich nicht alles. Es geht ja auch um die Aufteilung des Raumes, denn ein riesiges Stationsmodul zu starten, damit die Astronauten dort 0-g-Tennis oder -Volleyball spielen können, wird auch in absehbarer Zukunft niemand machen.

Umgekehrt wird es auch in Zukunft sinnvoll sein, kleine Module zu haben. Ich denke da nur an Cupola. Dazu braucht es aber ausreichend viele freie Docking Ports. Dass das bei einer Riesendose weniger sein könnten als auf der heutigen ISS oder auch der alten Mir, ist ja klar.

Der Sinn von unter Druck stehenden Hangars erschließt sich mir allerdings nach wie vor nicht. So ein Hangar wäre technisch höchst anspruchsvoll und dementsprechend extrem teuer. Welcher Mehrwert soll dem denn entgegen stehen?

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Offline Klakow

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #185 am: 09. Juli 2015, 11:29:20 »
In den Transfermodulen entfallen:
1) keine Schleusen (nur Drucktüren)
2) keine Andockvorrichtungen
3) mehr Platz mit Drucktüren als über Andockvorrichtungen.
4) Alles kann unter Druck entnommen werden, also keine EVAs nötig (Sicherheit, Kosten)
5) Transfermodule können einfach kontrolliert werden, bevor sie Ablegen und zur Erde zurückkehren (Shuttle Aussenkontrolle).
6) Reparaturen an Transfermodulen sind sehr viel einfacher.
7) Ein- und aussteigen von ungeschulten Personen sehr viel einfacher.
8) Übernahme von Treibstoffen nicht unter Vakuumbedingungen
9) Transfermodulgröße egal solange es durch die Schleuse passt und drin genug Platz ist. Man kann in einer großen Hallo nicht nur einen LKW, sondern auch mit einem Bobicar reinfahren (ok, ich nicht ich bin etwas zu groß)
10) Es können andere Teile, z.B. Satelliten komplett rein gebracht werden, so sie durch die Tür passen. Drinnen kann alles unter Druck gemacht werden um z.B. defekte Teile auszutauschen, oder neue hinzuzufügen. (dazu wird aber wohl ein Schepper benötigt, oder die Module müssen selbst mit einem SEP in der Lage sein zur Station zu fliegen.

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Offline Pham

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #186 am: 09. Juli 2015, 12:10:59 »
Das mit der Größe war völlig klar, aber die reine Größe ist nun wirklich nicht alles. Es geht ja auch um die Aufteilung des Raumes, denn ein riesiges Stationsmodul zu starten, damit die Astronauten dort 0-g-Tennis oder -Volleyball spielen können, wird auch in absehbarer Zukunft niemand machen.

Umgekehrt wird es auch in Zukunft sinnvoll sein, kleine Module zu haben. Ich denke da nur an Cupola. Dazu braucht es aber ausreichend viele freie Docking Ports. Dass das bei einer Riesendose weniger sein könnten als auf der heutigen ISS oder auch der alten Mir, ist ja klar.

Der Sinn von unter Druck stehenden Hangars erschließt sich mir allerdings nach wie vor nicht. So ein Hangar wäre technisch höchst anspruchsvoll und dementsprechend extrem teuer. Welcher Mehrwert soll dem denn entgegen stehen?
Der Gedanke, dass möglichst voluminöse Elemente auch Nachteile haben, ist mir ebenfalls gekommen. Druckbeaufschlagtes Volumen soll ja nicht Selbstzwekc sein, sondern viel Platz für Hardware bieten. Ein eiziges größeres Element mit großem Durchmesser kann insofern auch den Nachteil bieten, dass im Endeffekt auch nicht viel mehr Platz für die Hardware zur Verfügung steht, aber mehr Platz für Astronauten (vgl. Skylab und ISS). Dann wären die trotzdem höhren Kosten für ein großvolumiges Stationselement trotzdem mehr als für ein kleineres mit vergleichbarer "Nutzfläche".
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

Offline Ruhri

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #187 am: 09. Juli 2015, 13:55:47 »
In den Transfermodulen entfallen:
1) keine Schleusen (nur Drucktüren)
2) keine Andockvorrichtungen
3) mehr Platz mit Drucktüren als über Andockvorrichtungen.
4) Alles kann unter Druck entnommen werden, also keine EVAs nötig (Sicherheit, Kosten)
5) Transfermodule können einfach kontrolliert werden, bevor sie Ablegen und zur Erde zurückkehren (Shuttle Aussenkontrolle).
6) Reparaturen an Transfermodulen sind sehr viel einfacher.
7) Ein- und aussteigen von ungeschulten Personen sehr viel einfacher.
8) Übernahme von Treibstoffen nicht unter Vakuumbedingungen
9) Transfermodulgröße egal solange es durch die Schleuse passt und drin genug Platz ist. Man kann in einer großen Hallo nicht nur einen LKW, sondern auch mit einem Bobicar reinfahren (ok, ich nicht ich bin etwas zu groß)
10) Es können andere Teile, z.B. Satelliten komplett rein gebracht werden, so sie durch die Tür passen. Drinnen kann alles unter Druck gemacht werden um z.B. defekte Teile auszutauschen, oder neue hinzuzufügen. (dazu wird aber wohl ein Schepper benötigt, oder die Module müssen selbst mit einem SEP in der Lage sein zur Station zu fliegen.

Klakow, du sprichst nach wie vor in Rätseln - zumindest soweit es mich betrifft. ???

1. Wo siehst du den Unterschied zwischen Schleusen und "Drucktüren"? Die ISS verfügt bekanntlich mit Quest über eine waschechte Schleuse und mit Pirs und Poisk über zwei kleine Module, die als solche verwendet werden können. Hinzu kommt eine Materialschleuse in Kibo. Ähnlich ausgestattet werden müsste eine ISS 2.0 auch werden.

2. Worin siehst du den Sinn, die Zahl der möglichen Andockstellen zu reduzieren?

3. Wie willst du damit mehr Platz generieren?

4. Das geht bei der ISS auch schon.

5. Auch das geht heute schon.

6. Geht auch, kommt aber insgesamt eher nie vor. Warum sollte sich das in Zukunft ändern?

7. Ungeschultes Personal kommt nicht in den Weltraum. Worin sieht du aber überhaupt die Probleme beim Übersteigen?

8. Treibstoff will man lieber unter Vakuum übernehmen. Wenn etwas austreten sollte, wird nicht die Stationatmosphäre verunreinigt.

9. Was ist für dich überhaupt ein "Transfermodul"? Ein Ausrüstungsrack oder ein Transporter wie ATV, HTV, Cygnus, Dragon, Progress, Leonardo oder Raffaello? Wenn es um letzteres geht, dann lass mich wiederholen, dass ich keinen Grund sehe, die in den druckbeaufschlagten Teil der Station zu holen, vor allem nicht wenn sie Triebwerke oder Steuerdüsen haben. Und ich erinnere daran, dass HTV und ATV u einiges größer sind/waren als etwa Cygnus oder Progres.

10. Ich bezweifle, dass man Satelliten jemals einer Atmosphäre ausetzen will, sobald sie einmal ins All gestartet sind. Und wenn man sie unter Vakuumbedingungen warten will, warum soll man sie dann überhaupt ins Innere der Station holen? Mir fällt da höchstens ein, dass man mit einem Fluganzug anstelle eines klobigen EVA-Anzug am Gerät arbeiten könnte. Wenn man so etwas aber jemals machen will, dann wäre meines Erachtens ein spezialisiertes kleineres Wartungsmodul besser geeignet, das man per Docksteller an dir große Dose pappen könnte.

Zusammenfassend sehe ich also wenig Sinn in deinen zehn Punkten.

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Offline blackman

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #188 am: 09. Juli 2015, 14:03:13 »
Ich glaub der groß Vorteil wäre einen Raum unter Druck zu setzen und somit nicht in Raumanzügen arbeiten zu müssen. Auch Raumschiffe müssen nicht an speziellen Dockingports andocken sondern können einfach rein fliegen. Ich denke in Zukunft macht so etwas schon Sinn. Sofern es groß genug ist.

Offline Ruhri

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #189 am: 09. Juli 2015, 15:50:01 »
Welche Arbeiten willst du denn an den Raumschiffen durchführen, die heute in EVA-Raumanzügen erledigt werden muss? Wie siehst du das Problem der Luftverschmutzung? Wie willst du den Hangar evakuieren und wie willst du ihn wieder mit Atemluft befüllen? Und wie willst du statt mit Hilfe des Andockadapters das gelandete Raumschiff verankern?

McFire

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #190 am: 09. Juli 2015, 22:02:51 »
Na @Ruhri, da ist aber Einiges davon lösbar, nicht gleich , aber Schritt für Schritt.
Raumanzüge als "Minihangars" gesehen haben sich ja auch entwickelt und werden grad weiterentwickelt. Und etwas in "normaler Umgebung" feinfühlig und mit gegebenem Schnellzugriff auf viel mehr Werkzeuge und Geräte untersuchen zu können, sollte Riesenvorteile bringen (abgesehen von der Personensicherheit) Aber gerade dieses sofort und präzise Untersuchen wäre je schneller desto besser brauchbar zwecks Erkenntnisgewinn.
Wenn man ein innen riesiges ATV mit den bisher vorhandenen Möglichkeiten trotz mitgebrachter Luft und Schüttelei letztlich dann entladen könnte, ist eine ähnliche Prozedur für ein ganzes Raumschiff eine Frage des Hochskalierens plus einiger Ergänzungen. Und die Frage der Halterung ist absolut lösbar.
Also ich sähe da schon Vorteile. Nur kein Geld dafür....

Offline Ruhri

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #191 am: 09. Juli 2015, 23:31:21 »
Einige Probleme sind sicherlich leichter zu lösen als andere. Aber warum soll man sich die Probleme überhaupt erst aufhalsen? Einige der vermeintlichen "Vorteile" sind Lösungen für Fragen, die sich meines Wissens nie wirklich gestellt haben. Oder wie oft musste bislang an der Außenhülle eines Transporters gearbeitet werden? Mir fällt kein einziger Fall ein.

Und ich bin mir ziemlich sicher, dass kein Experte ein Raumschiff, das mit den Treibstoffarten MMH oder UDMH betrieben wird, im Inneren einer Raumstation sehen möchte. Das sind prima Treibstoffe zum Manövrieren im luftleeren Raum, aber viel zu giftig, um die Stationsluft auch nur in die Nähe kommen zu lassen. Da heißt es "Draußen Bleiben!".

McFire

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #192 am: 10. Juli 2015, 00:30:54 »
Wie lange wird man denn noch MMH oder UDMH benutzen? Das Zeugs ist ja schon jetzt "unten" nicht grad soo gern gesehen. Man hat nur noch nix Besseres bei einigen Satelliten.
Und wenn man "draußen" an Sats hantiert mit diesem Zeug drin und es wird was undicht, dann wird sich das aber schön in die Poren des Raumanzuges hängen und ansonsten per Adhäsion.
Und da geht auch nicht "vor der Tür ausziehen". Also weg von diesen Treibstoffen. Und da das noch ein paar Jahre dauert, wollen wir doch mal schaun, wohin sich Service und Wartung entwickeln.
Man macht sich hier Gedanken über Kirchturmgroße Module, aber eine zimmergroße Schleuse daran ist ein technisches Problem. Nun ja....

Offline Ruhri

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #193 am: 10. Juli 2015, 08:24:49 »
Ist das so? Haften sich MMH und UDMH dermaßen fest an alles? Wie aber auch immer, auch Ersatztreibstoffe und ihre Rückstände werden nicht allzu gesund sein, und wie du selber gesagt hast, gibt es zurzeit keine, die in Frage kämen. Warum sollte irgendjemand wollen, dass die Stationsluft damit in Berührung kommt? Auf den Flugdecks von Militärschiffen stehen die Deckscrews übrigens auch in den Kerosinabgasen, aber da weht der kräftige Seewind wenigstens das meiste schnell wieder vom Deck. Die Option steht halt im Weltall nicht zur Verfügung.

Und jetzt mal noch einmal nachgefragt: Wann hätte man das jemals brauchen können, einen Transporter in einen unter Druck stehenden Hangar verbringen zu können? Mir erscheint das nach wie vor wie der Versuch, ein Problem zu lösen, das es in der Praxis gar nicht gibt.

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Offline blackman

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #194 am: 10. Juli 2015, 08:48:53 »
Oke gehen wir mal Schritt für Schritt die Vorteile durch.
-Wenn es eine rießige Lufschleuse gibt, entfällt jeder Dockingadapter für die unterscheidlichen Raumschiffe.
-Auch ist mit so einem Dockingadapter der Durchmesser für viele Gegenstände beschränkt.
-Es bleibt die Option Satteliten einzufangen oder Raumschiffe und sie zu warten. Man wird es bestimmt irgendwann brauchen.
-Es stehen einem viel mehr Werkzeuge zu Verfügung als bei einem EVA-Einsatz.
-Es wird kein Raumanzug (und wenn dann nur ein leichter und einfacher) benötigt.
-Für EVA einsätze können mehrer Astronauten gleichzeitig rein und raus. (Mehr als bisher 2)
-Der Prozess Raumschiffe zu- und entladen wird deutlich einfacher.

Offline Ruhri

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #195 am: 10. Juli 2015, 09:59:43 »
Oke gehen wir mal Schritt für Schritt die Vorteile durch.

Gut, das mache ich dann auch einmal.

Zitat
-Wenn es eine rießige Lufschleuse gibt, entfällt jeder Dockingadapter für die unterscheidlichen Raumschiffe.

Irrelevant, da man sich gerade auf einen neuen Standard geeinigt hat.

Zitat
-Auch ist mit so einem Dockingadapter der Durchmesser für viele Gegenstände beschränkt.

Eine Größenbeschränkung ist umungänglich. Auch die Transportschiffe bzw. -module haben Türen, durch die die Fracht passen muss. Die "Big Can"-Station würde ebenfalls druckfeste Türen haben zwischen den verschiedenen Sektoren haben, wo alles hindurch bugsiert werden müsste.

Zitat
-Es bleibt die Option Satteliten einzufangen oder Raumschiffe und sie zu warten. Man wird es bestimmt irgendwann brauchen.

Bislang hat sich meines Wissens niemals die Notwendigkeit für eine Raumschiffwartung ergeben. Und bei Satelliten gibt es zwei Punkte zu bedenken: Wenn eine Wartung anstehen sollte, würde man bemannt oder unbemannt zum Satelliten fliegen, aber nicht mit der Station, und man würde ihn auch nicht zur Station bringen. Und selbst wenn, so ist der Satellit für das Vakuum entworfen. Den würde man nicht wieder einer Atmosphäre aussetzen wollen.

Zitat
-Es stehen einem viel mehr Werkzeuge zu Verfügung als bei einem EVA-Einsatz.

Das stimmt, aber was würde man mit dieser größeren Auswahl an Werkzeugen erledigen wollen?

Zitat
-Es wird kein Raumanzug (und wenn dann nur ein leichter und einfacher) benötigt.

Auch das stimmt, aber welche Arbeiten würde man ohne oder mit einem normalen Fluganzug erledigen wollen?

Zitat
-Für EVA einsätze können mehrer Astronauten gleichzeitig rein und raus. (Mehr als bisher 2)

Bei einer Shuttle-Mission hat man schon einmal drei Astronauten hinaus geschickt. Das ließe sich sicherlich auch noch einmal steigern. Eine Luftschleuse, die als Hangar für anfliegende Raumschiffe dienen könnte, wäre selbst bei Platz für nur ein einziges Schiff  für EVAs völlig überdimensioniert.

Zitat
-Der Prozess Raumschiffe zu- und entladen wird deutlich einfacher.

Warum sollte der Ladeprozess einfacher werden? Heutzutage werden die Arbeiten in normaler Kleidung unter Druck erledigt, aber natürlich unter Bedingungen der Schwerelosigkeit. Das sähe bei einem unter Druck gesetzten Hangar ganz genauso aus.

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Offline Sensei

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #196 am: 10. Juli 2015, 10:23:14 »
Ich muss Ruhri im wesentlichen Recht geben.

Nur eines ist da noch zu beachten: Es bestand auch deswegen noch kein bedarf nach Wartungsarbeiten unter Druck weil es bisher nicht möglich war.
Wenn man weiß dass man bei raumfahrzeugen praktikabel ran kommt kann man sie auch dafür auslegen und wartungsfreundlicher auslegen.

Ein trockendock hat einfach mal einige vorteile. Du könntest bei der 'wet navy' auch viele tätigkeiten mit Tauchern erledigen. Aber an Land sind diese arbeiten doch wesentlich einfacher.

Offline Ruhri

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #197 am: 10. Juli 2015, 11:23:35 »
Zugegeben, manche Dinge repariert man an einem Schiff besser in einem ausgewachsenen Dock. Die Einrichtung, in der es so etwas gibt, nennt sich dann aber nicht mehr schlicht "Hafen", sondern "Werft". Nicht jeder Hafen hat eine.

Ich würde jedenfalls kein Geld darauf setzen, dass hochseegängige Schiffe mit ihrer Wartung und Reparatur ein passendes Analogon für Raumtransporter darstellen. Allein schon deshalb, weil es bei Schiffen neben "innen" und "außen" auch noch die Unterscheidungen "unter der Wasserlinie" und "über der Wasserlinie" gibt.
« Letzte Änderung: 11. Juli 2015, 00:52:45 von Ruhri »

Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #198 am: 10. Juli 2015, 11:55:39 »
Die Konservendosen oder Shuttles die auf absehbare Zeit von der Erde abheben, sind ja alles keine "richtigen" Raumschiffe, sondern Fähren.

Wenn es eine ISS 2 geben wird, die wieder nur im Erdorbit rumhängt, dann wird es dort natürlich keinen Hangar geben, sondern nur wieder Docking Stations.

Bauen wir aber ein richtiges Raumschiff bzw. eine Raumstation die den Erdorbit verlässt (und auf einer Hohmann-Bahn zwischen Erde und Mars taxiert), dann macht es Sinn Docking Stations UND einen Hangar zu haben, in welchem man unter Druck die Fähren warten kann.

Klingt für mich zumindest logisch.

Offline Ruhri

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Re: CLD LEO-Station (Commercial Leo Destination = ISS-Nachfolger)
« Antwort #199 am: 10. Juli 2015, 12:47:44 »
Nun ja, aber die Probleme bleiben dieselben. Von einem Erde-Mars-Cycler, ob man ihn nun "Raumschiff" oder "Raumstation" nennen will, war allerdings hier nie die Rede, und selbst dann wäre das von dir beschriebene Szenario reine Science Fiction. Ein früher Cycler würde fast sicher ohne Hangar gebaut werden, und eine mögliche spätere Version mit druckbeaufschlagtem Hangar für Fähren werden wir allesamt nicht mehr erleben.

Es sei denn natürlich, dass es diese Bibliothek der ehemaligen Bewohner von Alpha Centauri auf dem Mars tatsächlich geben sollte (Lit.: John Barnes/Edwin Buzz Aldrin - Begegnung mit Tiber).  ;D