pardon an TWiX. Ich wollte dich nicht fehl-interpretieren. =)
Du redest wieder von verpachten. Doch wie konkret soll dies Aussehen? Was sollten die Kriterien dafür sein, dass Grund und Boden an Interessierte verteilt werden.
1) Du erwähnst die Größe der Bevölkerung. Das finde ich eine sehr gute Idee. Welche weiteren Kriterien hälst du desweiteren für wichtig?
2) Inwieweit unterscheiden sich die Claims von den Pachtverträgen? Das Prinzip wäre doch das gleiche: Wer zu erst kommt, malt zu erst. Damit sind doch Chinesen, Amerikaner, Russen und Europäer wieder mal am Drücker und können Ihren Vorsprung in Technologie- und Rohstofffragen weiter ausbauen. Es wird Grund und Boden für einen gewissen Preis erworben. Ganz zu schweigen von der Möglichkeit, diese überhaupt zu nutzen.
und damit verbunden:
3) Die Entscheidungskompetenzen. Mit der Idee der internationalen Organisation stellst du zeitgleich die Frage der Führung. Sollte es so sein wie in der UNO - mit einem Sicherheitsrat aus privilegierten Staaten?
aso. Major Tom Bitte nicht falsch verstehen. Das "Erstmal sichern" war Sarkasmus bezogen auf meinen 2. Punkt. =) das war keine Jubel-Ruf für die PAchtverträge
Nun, ich will mal versuchen, meine Idee grob zu umreißen.
Also, es gibt eine internationale Behörde, die sich mit außerirdischen Himmelskörpern beschäftigt, nennen wir sie die Internationale Organisation für Extraterrestrische Körper. Diese Behörde wird durch ein Abkommen unte den Staaten autorisiert, sämtliche Körper im Sonnensystem, mit Außnahme der Erde zu verwalten.
Diese Behörde hätte dann zunächst einmal die Aufgabe, diese Körper zu erfassen zu kartografieren. Außerdem dient sie ab dann als Schiedsgewalt bei Rechtsstreitigkeiten betreffs des von ihr verwalteten Landes. Diese Behörde würde sich dann paritätisch aus Experten aus den Nationalstaaten zusammensetzten, die von selbigen entsandt werden. Wenn nun zum Beispiel China vorhat, auf dem Mond eine Basis zu errichten, stellt sie bei der Behörde einen Pachtantrag für die gewünschte Fläche. Dieser Antrag wird dann von einem öffentlich tagenden Expertengremium diskutiert und anschließend entweder gebilligt oder verworfen. Wird sie verworfen, so haben die Experten die Pflicht, die Ablehnung zu begründen.
Das führt mich zum nächsten Punkt. Ein weiteres Abkommen legt, rechtlich bindend, fest, unter welchen Bedingungen und zu welchen Konditionen die Behörde ihre verwalteten Flächen verpachten darf. Man kann gegen eine Entscheidung dann auch, analog zu einem Gerichtsverfahren, Protest einreichen, wodurch eine Schiedskommision angerufen wird. Die muss dann die Sache einvernehmlich klären.
Dasselbe Procedere gilt auch für komerzielle Unternehmen: wenn sie ihren Antrag triftig begründen können, darf ihnen Land (oder Himmelskörper) zur Nutzung oder zum Abbau freigegeben werden. Wobei ich da noch eine Klausel einbauen würde, dass, falls es innerhalb einer bestimmten Zeitspanne zu keiner Nutzung kommt, der Körper wieder an die Behörde zurückfällt und neu vergeben werden kann. Nur, dass nicht jemand versucht, ein Monopol aufzubauen.
Was du geschrieben hast zu den Entwicklungsländern trifft voll und ganz zu. Aber sieht es heute anders aus? Zugang ins All hat nur, wer es sich finanziell leisten kann, nicht jeder. Allerdings könnte eine solche Regelung die Entwicklungsstaaten unter Druck setzten, ebenfalls in die Raumfahrt zur Resdsourcensicherung zu investiern, statt mit derselben Rechtfertigung Streitkräfte auszubauen...