Hallo Matjes,
in einem Punkt haben wir uns falsch verstanden: in dem Video aus McGregor wurde das Triebwerk nicht komplet ausgeschaltet, es pulsierte zwischen geschätzt 50% und 100% der Leistung. Und es wurde vom gleichen Standunkt aufgenommen und es war der gleiche vertikale Prüfstand, an dem dort auch sonst die Raptoren getestet werden. Mit den Kühen im Vordergrund. Eine Verwechslung mit einer anderen Triebswerskategorie ist ausgeschlossen. Ich werde die Suche noch einmal starten, dummerweise sind die Videos ziemlich lang und es muß nicht unbedingt in der Überschrift erkennbar sein.
Wie ich schon schrieb, für den "normalen Bedarf" reicht die Regelung der Turbopumpe sicher aus, darüber brauchen wir nicht diskutieren. Ist das aber bei der weichen Landung der Falcon-Erststufe auch der Fall? Bei der ja außerdem das Triebwerk auch bei minimaler Leistung noch einen Leistungsübeschuß hat? Das geht meinem Gefühl nach nicht ohne eine Rückkoplung, bei der der Schub dynamisch (und schnell) den aktuellen Parametern angepasst wird. (Ich gehe natürlich davon aus, daß in diesem Punkt Merlin und Raptor als "Landetriebwerke" ähnliche Eigenschaften haben müssen.)
"Es fließen mehrere 100 kg Treibstoff pro sec in die Brennkammer.
Die Aufgabe des Einspritzkopf ist es, diese wirklich große Menge an Treibstoff mit so wenig Druckverlust wie möglich
in die Brennkammer zu kriegen und trotzdem für eine gute Mischung (klassisch durch Verwirbelung) zu sorgen,
damit die Verbrennung beim angepeilten stöchometrischen Verhältnis optimal erfolgt." Sicher muß bei jedem Triebwerk für den max. Schub die ausreichende Menge Treibstoff im richtigen Mischungsverhältnis usw. usw. in die Brennkammer gelangen. Dafür muß naturgemäß alles ausgelegt sein. Das widerspricht aber
nicht,
nicht,
nicht der Möglichkeit z.B. diesen "Einspritzkopf" so zu modifizieren, daß er
zusätzlich in der Lage ist die Menge zu drosseln. Wie bei dem commonrail-Diesel eben. Mir ging es natürlich um das
Konzept ("konstanter Vordruck + Drossel") und nicht um Größenordnungen. Ich kann dieser Argumentation also leider überhaupt nicht folgen.
Entscheidend für mich ist, daß es wegen der (vermutlich von uns beiden) angenommenen Unmöglichkeit die Drehzahl der Pumpe schnell genug (diese ca.2 Hz, 50..100% Förderleistung) zu verändern, auch eine
andere Möglichkeit geben muß, den Schub zu regeln. Ohne diese Möglichkeit kann die Landung nicht funktionieren, denke ich. Neben einigen etwas abseitigen Ideen kommt mir eine zusätzliche Drosselmöglichkeit dicht an der Brennkammer als eine naheliegende. pragmatische und reaktionsschnelle Lösung vor. Und technisch sicher beherrschbar.
Ich bin schon lange Rentner und habe mich zuletzt lange der Programmiererei gewidmet. Habe aber auch eine tschechische "mittlere technische Ausbildung" und habe mich danach beruflich (in Deutschland) lange auch Pumpen und dem Sonderanlagenbau gewidmet. Ich will damit nur sagen, daß meine Einschätzungen auch eine gewisse praktische technische Basis haben. Und daß ich durchaus in der Lage bin, RCS Triebwerke vom Raptor zu unterscheiden
Gruß Kelvin