Hab ich mich auch schon gefragt. Ein Teil ist sicher für die Vegaverbesserungen, ansonsten vermutlich eine Art VERTA Programm für Ariane 6. Also die Übernahme der ersten so und soviel Starts als Anlaufhilfe. Könnten ja Fehlstarts etc... passieren.
------------
Naja damit ist jetzt ziemlich klar, was im europäischen Raumtransport geht die nächsten 30-40 Jahre.
Positiv ist:
1. wir können jetzt alle Nutzlasten europäisch starten können in einem angemessenen finanziellen Rahmen.
2. Billiger und flexibler dürfte sie auch sein.
3. Durch das JV gibts sicher positive Effekte, halte ich aber für begrenzt.
4. Die neue A5 ME Oberstufe, die übernommen wird, kann sich selbst entsorgen und vermeidet Weltraummüll.
Negative Punkte gibts auch:
1. Sehr wahrscheinlich erfüllt sie nicht bemannte Anforderungen (z.B. Sicherheitsfaktor). Eigene bemannte europäische Raumfahrt geht da nicht für Jahrzehnte.
2. Politische Stagnation. Der Geo-Return ist jetzt ebenfalls fix bei Ariane 6 für Jahrzehnte. Bestrebungen ihn zu lockern, sind versandet. Da was in die EU zu integrieren, dürfte so gut wie unmöglich sein.
3. Die Industriestruktur ist ebenfalls fest für Jahrzehnte. Die industrielle Aufteilung muss ja entsprechend dem Geo-Return erhalten bleiben. Konsolidierung gibts also nicht. Alle großen Ariane 5 Firmen haben ja auch ein Arbeitspaket bei Ariane 6 zugesprochen bekommen. Deutschland hat erst zugestimmt, nach dem Berlin eine signifikante Rolle für OHB (aka MT Aerospace) zugesichert wurde.
4. Aufgrund obiger Punkte darf man zweifeln, wieviel wirklich eingespart wird.
5. Ein Wiederverwendbarkeitskonzept kann hier nur schwer integriert werden. Hoffen, dass SpaceX es nicht hinbekommt ist eine mögliche - aber riskante Strategie.
Fazit: Ich bleibe lieber SpaceX-Fan anstatt Ariane-Fan zu werden...