Nach der Logik der hier aufgeführten Argumentationen kann es eigentlich nur noch einen einzigen Raumfahrt-Dienstleister auf dem Markt geben: SpaceX.
Das nicht, aber um die schon von Vornherein zum Scheitern verurteilte Ariane 6 aus dem Markt zu drängen, reicht SpaceX allein schon als Konkurrent. Die andere Konkurrenz aus Russland, China, Japan, Indien und Blue Origin sind da nur noch der Rest vom Schützenfest.
Das Stichwort lautet: garantierter eigener Zugang zum Weltraum.
Nur um welchen Preis? Wenn sich die Ariane 6 mangels Konkurrenzfähigkeit ohne massive staatliche Subventionen garnicht am Markt halten können wird, dann bleibt sie auf ewig ein reines Draufzahlprojekt. Und das wird sich Europa nicht auf Dauer leisten wollen und können.
Zusammenfassung: Ariane 6 wird fliegen, nicht soviele wie Ariane 5.
Und gerade in Sachen Herstellungskosten und Verschlankung der Produktion stellt Ariane 6 einen echten Fortschritt dar und bereit weitere Schritte in Richtung wiederverwendbarer Träger vor.
Nur ist der Fortschritt angesichts der deutlich effizienteren und innovativeren Konkurrenz mit v.a. SpaceX nicht genug, damit die Ariane 6 real wettbewerbsfähig sein kann. Und die Ariane 6 ist explizit NICHT wiederverwendbar konstruiert worden, was der große Fehler war und ist. Und die "weiteren Schritte", also die nachgelagerte Entwicklung eines wirklich wiederverwendbaren europäischen Trägers, käme dann viel zu spät. Denn bis dahin ist SpaceX mit seinem Starship konkurrenzlos günstig auf dem Markt, so dass dieser neue Träger Europas erstrecht ins Leere gehen würde.
Kurzum: Die europäische Raumfahrt mit ihrer komplizierten politischen Struktur hat es verpasst, gleich eine wiederverwendbare Trägerrakete ähnlich der Falcon 9 zu entwickeln, mit der man sreal am Markt mitspielen könnte und v.a. viel Erfahrung für die nächste Trägergeneration als Gegenpart zum Starship zu sammeln.