Hallo,
zwar sollte man den Einfluss der langen Schwerelosigkeit bei einer Marsmission nicht unterschätzen, doch nachdem die Russen über die Erfahrung einiger Raumflüge von einem Jahr und länger (Titow, Manarow, Poljakow, Awdejew) verfügen, scheint man damit halbwegs klarzukommen. Zumindest wenn man die vorgeschriebenen körperlichen Übungen mit der entsprechenden Disziplin regelmäßig durchführt. Die geplante Einjahresmission von Kelly und Kornijenko wird die gewonnenen Erkenntnisse weiter untermauern, auch im Hinblick auf die weiter verbesserten Trainingsmöglichkeiten an Bord der ISS.
Zweifelhaft ist dagegen, ob eine Zweijahresmission noch zu einem wesentlichen Erkenntnisgewinn führen wird und deshalb sinnvoll ist. Eine Marsmission lässt sich damit kaum simulieren, denn viel entscheidender als die Schwerelosigkeit ist nach meiner Meinung die Strahlenbelastung außerhalb des schützenden Erdmagnetfeldes. Und derartiges lässt sich im Erdorbit nicht simulieren, da müsste man schon zum Mond fliegen und sich dort über einen sehr langen Zeitraum aufhalten. Bei einem Notfall wäre von dort aus die Rückkehr zur Erde auch relativ schnell machbar, sodass das Risiko immer noch deutlich geringer wäre als bei einer realen Marsmission.
Doch wie auch immer: Ohne einen wirksamen Strahlenschutz sollte man weder zum Mond noch zum Mars fliegen, schon aus Sorge um das Leben und die Gesundheit der Menschen einer derartigen Mission.
Viele Grüße
Wilga35