So ... ich habe mich mal mit einem unserer Radarmenschen unterhalten und da wurde das schnell klar ...
TIRA nutzt quasi das selbe Prinzip wie TerraSAR-X, nur "umgekehrt". Bei TSK bewegt sich die Antenne, bei TIRA das angestrahlte Objekt.
Die Antennen messen auch hier nur Laufzeit und Dopplerverschiebung der Signale. Damit lässt sich aber auf den geometrischen Ort schließen, von dem die Signale des (relativ) bewegten Ziels reflektiert wurden. Voraussetzung ist, es findet eine relativ Bewegung zwischen Antenne und Ziel statt und das Ziel wird seitlich angestrahlt (also kein direkter Überflug).
Als Beispiel das Bild:
Messung entlang der y-Achse:Das Ziel bewegt sich entlang der x-Achse mit Geschwindigkeit
v nach links am Sender im Ursprung vorbei. Von ihm aus gesehen bewegen sich die Eckpunkte mit unterschiedlichen Radialgeschwindigkeiten
vr1,
vr2,
vr3 auf ihn zu. Das heißt die drei Punkte reflektieren alle die Radarwelle mit einer anderen Dopplerverschiebung. Je weiter entlang x eine Ecke entfernt ist, desto höher ist
vr. Aus den Dopplerdaten lässt sich so auf die x-Ausdehnung des Objekts schließen.
Messung entlang der y-AchseHier zählt die reine Laufzeitmessung. Entlang
r3 ist das Signal länger unterwegs als entlang
r2. Daraus kann man auf die Ausdehnung entlang y schließen. Um Doppeldeutigkeiten (links-rechts) auszuschließen, muss das Objekt seitlich vorbeifliegen, nicht direkt über den Sender.
Trotzdem, hier im Beispiel gibt es dann aber noch eine Doppeldeutigkeit mit Laufzeiten von Signalen, die zwischen grün und blau reflektiert werden. Aber das Prinzip des Verfahrens wird erkenntlich.
Voraussetzung, um die richtigen Abmessungen mit diesen Daten zu berechnen: Man muss die Bewegung (also den Orbit) des Ziels kennen. Sonst kann man die Dopplerdaten nicht richtig quantifizieren.