Naja es wird nur in Deutschland eine solche Debatte wirklich geben. Weil man hier den status Quo für das Beste hält.
Diese Bakterien hätten vielleicht wissenschaftlichen Wert, aber das gibt eigentlich keinen ethischen Grund den Mars zu isolieren nur um es im jetzigen Zustand zu bewahren. Das ist der Fehler den auch die meisten Laien mit der Ökologie machen.
Die Natur schützen heißt nicht sie so erhalten wie wir sie kennengelernt haben. Genaustausch findet in der Natur dauernd statt....es sterben und entstehen dauernd Arten...ganze ökologische Kreisläufe brechen zusammen und machen damit Platz für Neue.
Natürlich werden die Ethiker eine Diskussion lostreten wollen, aber möglichst viel diskutieren(mit oder ohne Sinn) ist das wovon sie leben.
Volle Zustimmung.
Und, was ist wertvoller? 50 Mikroben, die über den Mars verstreut sind und seit Jahrmillionen nur so vor sich dahinvegetieren, oder ein begrünter Mars voller Leben?
Der "natürliche Zustand" ist nicht immer der Beste! Gegen "die Wüste begrünen" hat auch keiner was, obwohl dann viele Bakterian dort aussterben würden (oder sich anpassen) und auch so manche Reptilien...
Wir können den Mars ohnehin nicht in einem Tag um 50°C erwärmen, drum werden eventuelle Marsorganismen eh jahrzehnte (oder länger) haben, sich anzupassen. Und da es auf dem Mars höchstens Bakterien gibt, ist die Anpassung der Organismen noch 10000*mal leichter.
Ja, das scheint ein recht gut geeigneter Einzeller zu sein. Unempfindlich gegen austrocknen, Strahlung und Nitrogenmangel und auch essbar, sicherlich ein Topkandidat für den Mars.
Aber eben nicht nur "Einzeller", weil er bildet ja so eine Art Blatt. (oder eher Schleim? Es fühlt sich schon eher wie ein Blatt an, wenn man es berührt) Das man auch essen kann.
Ich sehe das auch pragmatisch. Suche nach Marsleben und Erforschung von allem, was möglicherweise gefunden wird, klar. Sobald nichts neues mehr entdeckt wird, kann mit Terraforming begonnen werden.
Und wann hörst du auf, danach zu suchen? Nach 50 Jahren? Nach 51,2 jahren? Nach xxx durchsuchten m^2 ? Und wenn es im Nachinein betrachtet doch etwas gegeben hat, klagt dich dann Gott wegen Massenmord an einer Ökosphäre an?
Kann man eine Ökosphäre denn überhaupt "umbringen"? Oder nur transformieren (indem man besser angepasste Organismen einbringt*)?
die ersten Menschen, die Amerika betreten haben, haben auch Billionen Keime verteilt, die die einheimische mikrobielle Fauna zerstört haben könnte. Die hat bislang noch keiner zur Rechenschaft gezogen. Und es hatte jetzt auch nicht die enormen Konsequenzen (aus unserer menschlichen Betrachtung, aus Sicht einer "theoretisch intelligenten" Mikrobe war das ein grausames Massaker)
Punkt ist Leben ist nicht statisch und nur weil uns das Ökosystem in seinem jetzigen Zustand als natürlich erscheint, weil wir es anders nicht kennen, muss das noch lange nicht immer so gewesen sein und nicht immer so bleiben.
Das ist auch der Grund, warum so viele Leute in Europa "gegen Gen" sind.
Es ist "nicht natürlich" - aber ist es natürlich, dass wir die Meere mit Plastikmüll zumüllen, an dem Fischarten aussterben? Bewusste Handlung vs unbewusste (nicht so schlimm) würd ich schätzen.
*und wie können Erdbakterien besser an die Bedingungen des Mars' angepasst sein als Marsbakterien? Die meisten Erdbakterien stellen bei unter 4°C das Wachstum ein, ein Großteil noch früher bei k.a. 10 °C wächst z.B. E.Coli kaum noch