Moin,
Oder vielleicht umgedreht, das Ventil gleicht den hohen Innendruck an den Außendruck an?
Egal wie, ich denke das wird gesteuert, vermutlich über redundante und unterschiedliche Systeme.
Druckausgleichsventile (DAV) die in der Raumfahrt verwendet werden sind in der Regel rein passive Elemente, die ihre Aufgabe durch ihre Bauweise erledigen. Sie werden nicht gesteuert.
Im Prinzip handelt sich um eine Membranklappe, die in eine oder beide Richtungen öffnen kann. Durch Wahl des Membranmaterials und dessen Stärke läßt sich die Druckdifferenz, bei der das Ventil aktiv wird, einstellen.
Beim Aufstieg der Rakete sinkt der Außendruck auf 0, das DAV im Gerätekompartment läßt die Luft nach außen ab. Bei der Landung ist es umgekehrt. Kurz vor dem Aufsetzen sollte die Druckdifferenz drinnen/draußen gleich sein. Dann bleibt das Ventil auch zu, wenn die Kapsel 1 oder 2 m unter Wasser gerät.
Auch der Fracht-/Mannschaftsraum eines Raumschiffs/einer Kapsel hat ein DAV, allerdings wird in diesem Fall die Membrane daran gehindert, selbsttätig zu arbeiten. Sie wird mechanisch blockiert und erst durch einen elektrischen Impuls freigegeben. Dies z.B. nach dem Andocken an die ISS, um einen Druckausgleich zwischen Station und Kapselinnerem herzustellen. Nach dem Abtrennen wird es dann wieder blockiert. Und nochmals geöffnet kurz vor/nach dem Aufsetzen, um einen Druckausgleich zwischen der Luft draußen und drinnen (z.B. durch Temperaturunterschied) herzustellen. Sonst ließe sich u.U. die Luke nicht öffnen, da sie durch höheren Innendruck gegen die Sichtung gepreßt würde.
Falls das DAV dann nach erfolgtem Ausgleich nicht wieder komplett schließt, kann schon Wasser in die Kapsel eindringen.
Wir hatten ja auch schon den tragischen Fall von Sojus-11, wo das DAV beim Abstieg viel zu früh öffnete, die gesamte Luft aus dem Raumschiff entwich und die Besatzung erstickte.
Gruß
roger50