Verlinkte Ereignisse

  • HST Bilder nach Rebuild: 09. September 2009

Hubble

  • 322 Antworten
  • 137510 Aufrufe

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #150 am: 18. September 2016, 12:34:48 »
Hubble beobachtet den Zerfall eines Kometen

Astronomen haben mit dem Weltraumteleskop Hubble die bisher schärfste, detaillierteste Beobachtung eines zerfallenden Kometen gemacht.

Die Bilder, die das Teleskop über einen Zeitraum von 3 Tagen im Januar 2016 gemacht hat, zeigen den etwa 4,5 Milliarden Jahre alten Kometen 332P/Ikeya-Murakami und 25 Fragmente (eine Animation gibt es hier: https://gfycat.com/FondFailingCarp).

Die ca. 20 bis 60 Meter großen Fragmente bestehen aus einer Mischung aus Eis und Staub und driften mit einer Geschwindigkeit vom Kometen weg, die vergleichbar ist mit der Gehgeschwindigkeit eines Erwachsenen, so David Jewitt, Professor für Astronomie an der University of California, Los Angeles.

Die Trümmer haben inzwischen eine fast 5000 km lange Spur hinterlassen. Zum Vergleich: Die Vereinigen Staaten von Amerika haben eine Ost-West-Ausdehnung von rund 4500 km.

Solche Beobachtungen geben einen Einblick auf das Verhalten von Kometen, wenn sie sich der Sonne nähern, sich erwärmen und verdampfen.

Die Bilder des "Mutterkometen" zeigen, dass der Komet alle 2 bis 4 Stunden rotiert, periodisch seine Helligkeit ändert und mit einem Durchmesser von rund 500 Metern deutlich kleiner ist, als bisher gedacht.



Image Credit: NASA, ESA and David Jewitt/UCLA



Image Credit: NASA, ESA and David Jewitt/UCLA

Quellen und weitere Informationen:

https://www.spaceanswers.com/news/hubble-captures-best-ever-view-of-comet-breaking-up/
http://thewatchers.adorraeli.com/2016/09/16/close-up-look-at-disintegrating-comet-332p-ikeya-murakami/

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #151 am: 25. September 2016, 16:54:19 »
Hubbles Blick auf den bunten Tod eines sonnenähnlichen Sterns

Diese vorgestern von der NASA veröffentlichte Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops zeigt den bunten, letzten Auftritt eines Sterns, welcher der Sonne ähnlich ist.

Der planetarische Nebel, der hier zu sehen ist hat die Bezeichnung NGC 2440.
Er ist etwa 4000 Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich im Sternbild "Achterdeck des Schiffs" (lateinisch Puppis).

Der Zentralstern von NGC 2440 ist ein Weißer Zwerg. Mit einer Oberflächentemperatur von über 200.000 Grad Celsius ist er einer der heißesten Sterne, die der Wissenschaft bekannt sind.

Die chaotische Struktur des Nebels ist ein Hinweis darauf, dass der Stern seine Masse episodisch ausgestoßen hat.

Das ausgestoßene Material glüht, je nach Abhängigkeit von seiner Zusammensetzung, seiner Dichte und seiner Entfernung zum heißen Zentralstern in unterschiedlichen Farben (Blau: Helium, Blau-Grün: Sauerstoff, Rot: Stickstoff und Wasserstoff).



Image Credit: NASA, ESA, and K. Noll (STScI), Acknowledgment: The Hubble Heritage Team (STScI/AURA)

Quelle und weitere Informationen:

http://www.nasa.gov/image-feature/goddard/2016/hubble-views-a-colorful-demise-of-a-sun-like-star

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #152 am: 06. Oktober 2016, 08:01:41 »
Bildveröffentlichung: Das Zentrum von NGC 247



Diese am Montag von der europäischen Weltraumagentur ESA veröffentlichte Aufnahme zeigt den Zentralbereich der Galaxie NGC 247.
NGC 247 ist eine verhältnismäßig kleine Galaxie, die etwa 11 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt im südlichen Sternbild Walfisch liegt. Sie ist Teil der Sculptor-Gruppe, der nächste Nachbar der Lokalen Gruppe, zu der u.a. unsere Milchstraße gehört.

Die Aufnahme basiert auf Daten, die mit der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble gewonnen wurden.

Quelle: http://www.spacetelescope.org/images/potw1640a/

*

Offline Gertrud

  • Moderator
  • *****
  • 8779
Re: Hubble
« Antwort #153 am: 06. Oktober 2016, 20:54:36 »
Hallo Zusammen,

Das binäre Sternsystem V Hydrae schießt Kugeln aus Plasma in den Weltraum.

In der Grafik ist auf der Tafel eins zu sehen, wie sich beide Sterne umkreisen.
Einer der Sterne ist dem Ende näher und erreichte die Größe von einem Roten Riesen.

Auf der zweiten Tafel  wird sichtbar, dass der kleinere Stern mit der Umlaufbahn in die erweiterten Atmosphäre des Roten Riesen kommt. Bei der Bewegung durch die Atmosphäre des Roten Riesen verschlingt der kleine Stern Material , das sich um den Stern in einer Scheibe absetzt.

Auf der Tafel drei wird gezeigt, dass der Aufbau des Materials einen Wendepunkt erreicht und es wird entlang der Drehachse des Sterns schließlich als Blobs aus heißen Plasma ausgestoßen.

Dieser Ausstoßvorgang wiederholt sich alle 8,5 Jahre. Zu der Zeit unternimmt der kleine Stern wieder einen weiteren Durchgang durch die aufgeblähte Atmosphäre des Roten Riesen, wie es auf der vierten Tafel gezeigt wird.
Credit:NASA/ESA/STScI
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA21071

http://www.nasa.gov/feature/goddard/2016/hubble-detects-giant-cannonballs-shooting-from-star

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #154 am: 22. Oktober 2016, 07:34:12 »
Diese von der europäischen Weltraumagentur ESA veröffentlichte Aufnahme zeigt NGC 6537 (auch als Roter Spinnennebel bekannt).

Er befindet sich etwa 3000 Lichtjahre entfernt im Sternbild Schütze.



Der bipolare planetarische Nebel ist die Heimat eines der heißesten bekannten Sterne. Der im Zentrum des Nebels befindliche weiße Zwerg hat eine Temperatur von über 500.000 Kelvin und sorgt für einen bis zu 10.000 Kelvin heißen Wind, der mit einer Geschwindigkeit von bis zu 4500 Kilometer bläst.
Die sich ausbreitenden Wellen, welche durch die Kompression von Gasen entstehen, reichen bis in eine Entfernung von 100 Milliarden Kilometern.

Quelle:

http://www.nasa.gov/image-feature/goddard/2016/hubble-spins-a-web-into-a-giant-red-spider-nebula

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #155 am: 21. November 2016, 16:17:42 »
Bildveröffentlichung potw1647a: NGC 3274

Diese am Montag von der europäischen Weltraumagentur ESA veröffentlichte Aufnahme zeigt die relativ lichtschwache Galaxie NGC 3274.

Sie ist über 20 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich im Sternbild Löwe.
Entdeckt wurde sie bereits 1783 von William Herschel.

In der oberen rechten Bildecke ist die Galaxie PGC 213714 zu sehen. Sie ist mit einer Entfernung von etwa 1,3 Milliarden Lichtjahren allerdings deutlich weiter entfernt als NGC 3274.

Die Aufnahme basiert auf Daten, die mit der Wide Field and Planetary Camera 3 des Weltraumteleskops Hubble gewonnen wurden.



Quellen:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1647a/
https://astronomynow.com/2016/11/21/hubbles-multispectral-view-of-spiral-galaxy-ngc-3274/

*

Offline Pham

  • *****
  • 1141
Re: Hubble
« Antwort #156 am: 21. November 2016, 17:29:50 »
Bildveröffentlichung potw1647a: NGC 3274

Diese am Montag von der europäischen Weltraumagentur ESA veröffentlichte Aufnahme zeigt die relativ lichtschwache Galaxie NGC 3274.

Sie ist über 20 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich im Sternbild Löwe.
Entdeckt wurde sie bereits 1783 von William Herschel.

In der oberen rechten Bildecke ist die Galaxie PGC 213714 zu sehen. Sie ist mit einer Entfernung von etwa 1,3 Milliarden Lichtjahren allerdings deutlich weiter entfernt als NGC 3274.

Die Aufnahme basiert auf Daten, die mit der Wide Field and Planetary Camera 3 des Weltraumteleskops Hubble gewonnen wurden.



Quellen:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1647a/
https://astronomynow.com/2016/11/21/hubbles-multispectral-view-of-spiral-galaxy-ngc-3274/
Was für ein faszinierendes Bild, vor allem da es mit dem Wissen um die ca. 65fache Entfernung der Spiralgalaxie oben rechts, eine Dreidimensionalität bekommt. Man (zumindest ich) erfährt dadurch Tiefe, wo es sonst gefühlt zweidimensional bleibt.

Eine ähnliche Dreidimensionalität erfahre ich auch, wenn ich den klaren Sternhimmel mit bloßen Augen betrachte und hellere Sterne als näher ansehe und dunklere eben als weiter weg (auch wenn das natürlich nicht wirklich richtig ist) ... plötzlich bekommt der Sternhimmel eine, auch gefühlte Tiefe, dass mir schwindelig wird.
« Letzte Änderung: 22. November 2016, 07:48:50 von Pham »
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.

McPhönix

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #157 am: 21. November 2016, 22:19:30 »

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #158 am: 02. Dezember 2016, 17:12:09 »
Bildveröffentlichung heic1621a: Staubige Filamente in NGC 4696



Diese am 1. Dezember 2016 veröffentlichte Aufnahme zeigt in einem bisher noch nicht gesehen Detailreichtum die staubigen Filamente, die das Zentrum der riesigen elliptischen Galaxie NGC 4696 umgeben.

Diese Filamente winden sich und bilden in Richtung Zentrum in einer faszinierenden Spiralform eine Schleife.
In der Mitte dieser Galaxie befindet sich ein supermassives Schwarzes Loch.

NGC 4696 ist rund 150 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.

Mit einem Durchmesser von rund 90 000 Lichtjahren ist sie die größte und auch massereichste Galaxie des Zentaurus-Galaxienhaufens.

Die Aufnahme basiert auf Daten, die mit der Wide Field and Planetary Camera 3 des Weltraumteleskops Hubble gewonnen wurden.

Quelle:

https://www.spacetelescope.org/images/heic1621a/

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #159 am: 05. Dezember 2016, 14:04:31 »
Bildveröffentlichung potw1649a: NGC 4388



Das Sternbild Jungfrau ist besonders reich an Galaxien, was teilweise auf das Vorhandensein einer massereichen Ansammlung von mehr als 1300 Galaxien zurückzuführen ist, die gravitativ aneinander gebunden sind und Virgo-Haufen genannt wird.

Der Virgo-Haufen ist der nächstgelegene große Galaxienhaufen in der Umgebung der "Lokalen Gruppe" (jenes Galaxienhaufens, dem auch die Milchstraße angehört).

Die Galaxie NGC 4388 ist Teil des Virgo-Haufens und etwa 60 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Ihre Zugehörigkeit hat aber einen nicht wünschenswerten Effekt. Die Galaxie ist stark in Mitleidenschaft gezogen und hat eine verwirrende Identität angenommen.

Während sich die Außenbereiche der Galaxie glatt und strukturlos zeigen, was auf eine elliptische Galaxie schließen würde, sind im Zentrum bemerkenswerte Staubbänder zu sehen. Sie sind an zwei symmetrischen Spiralarmen gebunden, die aus dem glühenden Kern der Galaxie hervorgehen.
Daraus lässt sich wiederum ableiten, dass NGC 4388 eine Spiralgalaxie ist.

Zu welchem Galaxientyp gehört nun NGC 4388?

NGC wird zu den Balken-Spiralgalaxien und unter diesen zu den "Seyfert-Galaxien" mit aktivem galaktischem Kern gerechnet.

Die blauen Sterne in den Spiralarmen präsentieren neu gebildete, junge, massereiche und zugleich heiße Sterne.

Die Aufnahme wurde am 5. Dezember 2016 veröffentlicht und basiert auf Daten, die mit der Wide Field and Planetary Camera 3 des Weltraumteleskops Hubble gewonnen wurden.

Quelle:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1649a/

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #160 am: 12. Dezember 2016, 07:47:58 »
Bildveröffentlichung potw1650a: Ein genauerer Blick auf IC 5201



Diese am Montag, den 12. Dezember 2016 veröffentlichte Aufnahme zeigt die Balkenspiralgalaxie IC 5201.

Entdeckt wurde die Galaxie im Jahr 1900 von dem britisch-südafrikanischen Astronomen Joseph Lunt am "Cape Town Observatory" in Kapstadt (Südafrika).

Im Rahmen der Suche nach dem Kometen 5D/Brorsen (auch bekannt als Brorsens Komet oder Komet Brorsen) mit dem 18" f/15 Grubb-Refraktor entdeckte Lunt neben IC 5201 auch IC 5170, IC 5171, IC 5181 und IC 5224.

IC 5201 ist über 40 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich am Südhimmel im Sternbild Kranich (lateinisch Grus).

Wie bei zwei Drittel aller Spiralgalaxien im Universum (einschließlich unserer Milchstraße), besitzt auch IC 5201 in seinem Zentrum ein Band (oder Balken) von hellen Sternen.

Die Aufnahme basiert auf Daten, die mit der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble gewonnen wurden.

Quellen:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1650a/
http://www.klima-luft.de/steinicke/ngcic/persons/lunt.htm
https://de.wikipedia.org/wiki/5D/Brorsen

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #161 am: 19. Dezember 2016, 17:06:38 »
Bildveröffentlichung potw1651a

Diese am Montag, den 19. Dezember 2016 von der europäischen Weltraumagentur ESA veröffentlichte Aufnahme zeigt die Spiralgalaxie NGC 4707.



Entdeckt wurde die Galaxie 1789 von William Herschel.
Herschel beschrieb sie damals mit "small, stellar"; inzwischen wurde sie als Spiralgalaxie des Typs Sm klassifiziert.

Die Galaxien diesen Typs sind irreguläre Galaxien mit Spuren einer Spiralstruktur und ohne Balkenstruktur.

Der Bulge, welcher in normalen Spiralgalaxien ein ellipsenförmiger, dichter Zentralbereich ist, aus welchem die Spiralen beinahe tangential herauswachsen, ist bei NGC 4707 entweder ziemlich klein oder es gibt keinen.

Die blauen Sterne präsentieren neu gebildete oder sich gerade bildende, junge, massereiche und zugleich heiße Sterne.

NGC 4707 ist etwa 22 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich im Sternbild Jagdhunde.

Die Aufnahme basiert auf Daten, die mit der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble gewonnen wurden.

Quelle:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1651a/

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #162 am: 28. Dezember 2016, 13:20:07 »
Bildveröffentlichung potw1652a: Ein kosmischer Megamaser

Diese am Montag, den 26. Dezember 2016 veröffentlichte Aufnahme zeigt die Megamaser-Galaxie IRAS 16399-0937 (auch bekannt als LEDA 58817 oder 2MASX J16424018-0943192). Sie ist über 370 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich im Sternbild Schlangenträger - ein Sternbild auf dem Himmelsäquator.



Maser steht für "Microwave amplification by stimulated emission of radiation" (auf deutsch: Mikrowellenverstärkung durch stimulierte Emission von Strahlung). Hier wird mit Hilfe von stimulierter Emission die Verstärkung von Mikrowellenstrahlung hervorgerufen.

Megamaser sind äußerst hell - rund 100 Millionen Mal heller als die Maser, die bspw. in der Milchstraße gefunden wurden.

Die Aufnahme basiert auf Daten, die mit der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble und NICMOS (Near Infrared Camera and Multi-Object Spectrometer) gewonnen wurden.

Dank der hervorragenden Empfindlichkeit, der Auflösung und des Gesichtfeldes von NICMOS war es den Astronomen möglich die Struktur von IRAS 16399-0937 im Detail zu studieren.

Sie fanden heraus, dass die Galaxie einen Doppelkern besitzt - IRAS 16399N für die nördlichen Bereiche und IRAS 16399S für die südlichen.
Beide sind über 11.000 Lichtjahre voneinander entfernt und eingebettet im gleichen Strudel aus kosmischen Gas und Staub.

Ihre Wechselwirkung sorgt für die sonderbare Struktur.

Die Kerne sind unterschiedlich. Während IRAS 16399S ein Sternentstehungsgebiet zu sein scheint, in welchem sich Sterne mit einer unglaublichen Geschwindigkeit bilden, ist 16399N als LINER (Low Ionization Nuclear Emission Region) bekannt.

Low Ionization Nuclear Emission Regions (auf deutsch: Galaxien-Kernregionen mit Emissionslinien geringen Ionisationsgrades) sind Regionen deren Emissionen meist aus schwach ionisierten oder neutralen Atomen bestimmter Gase stammen.
16399N besitzt zudem ein schwarzes Loch mit der Masse von rund 100 Millionen Mal der Masse unserer Sonne.

Quellen:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1652a/
http://www.sci-news.com/astronomy/hubble-cosmic-megamaser-04483.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Maser

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #163 am: 09. Januar 2017, 11:25:16 »
Bildveröffentlichung potw1702a: Ein schwarzes Loch von rätselhafter, geringer Masse

Diese am Montag, den 9. Januar 2017 veröffentlichte Aufnahme zeigt eine Galaxie im Sternbild Jungfrau.



Diese schöne Spiralgalaxie trägt den Namen RX J1140.1+0307 und birgt ein interessantes Rätsel.

Auf den ersten Blick scheint diese Galaxie eine ganz gewöhnliche Spiralgalaxie, ähnlich unserer Milchstraße zu sein, aber der Schein trügt.

Die Milchstraße besitzt, wie auch die meisten großen Galaxien ein supermassives Schwarzes Loch in ihrem Zentrum, aber einige Galaxien besitzen mittig ein so genanntes IMBH (Intermediate-Mass Black Hole) - ein mittelschweres Schwarzes Loch. RX J1140.1+0307 ist eine dieser Galaxien.

IMBH gehören zu einer noch nicht nachgewiesenen und somit hypothetischen Klasse von Schwarzen Löchern, deren Masse zwischen 100 und eine Millionen Sonnenmassen liegt. Sie sind deutlich massereicher als stellare Schwarze Löcher, aber weniger massereich als supermassive Schwarze Löcher.

RX J1140.1+0307 besitzt in seinem Zentrum ein Schwarzes Loch mit einer der niedrigsten bekannten Massen.

Dies erstaunt die Wissenschaftler und lässt sie rätseln, weil dies nicht mit den Berechnungen zusammenpasst.

Mit solch einer geringen Masse können Emissionsmodelle das gemessene/beobachtete Spektrum nicht erklären, es sei denn es gibt noch andere Mechanismen, die bei den Wechselwirkungen zwischen den inneren und äußeren Teilen der Akkretionsscheibe eine Rolle spielen.

Die Aufnahme basiert auf Daten, die mit der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble gewonnen wurden.

Quellen und weitere Informationen:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1702a/
https://en.wikipedia.org/wiki/Intermediate-mass_black_hole

*

Offline Volker

  • *****
  • 1055
    • Webseite
Re: Hubble
« Antwort #164 am: 11. Januar 2017, 17:14:47 »
Hallo,

RX J1140.1+0307 besitzt in seinem Zentrum ein Schwarzes Loch mit einer der niedrigsten bekannten Massen.

Ob das stimmt? In dem Artikel Strong constraints on a super-Eddington accretion flow: XMM-Newton observations of an intermediate-mass black hole (Jin, Done, & Ward, 2016, MNRAS, 455, 69) wird die Masse des Schwarzen Lochs in RX J1140.1+0307 mit einer Million Sonnemassen bestimmt. Zum Vergleich, das Schwarze Loch im Zentrum der Spiralgalaxie NGC 4395 hat zum Beispiel nur eine Masse von einigen 100 000 Sonnemassen und in LEDA 87300 liegt die Masse bei 30 000 Sonnenmassen (Graham, Ciambur, & Soria 2016, ApJ, 818, 172).
RX J1140.1+0307 scheint mir nicht sehr extrem zu sein.

Gruss
Volker
Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #165 am: 16. Januar 2017, 10:24:22 »
Bildveröffentlichung Potw1703a: Ein Teil des Schützen



Diese am Montag, den 16. Januar 2017 von der europäischen Weltraumagentur ESA veröffentlichte Aufnahme zeigt einen Teilbereich des Sternbildes Schütze in faszinierendem Detail - tiefrote und helle blaue Sterne im Vordergrund von Tausenden weiter entfernten Sternen und Galaxien.

Die Aufnahme basiert auf Daten, die mit der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble gewonnen wurden.

Quelle und weitere Informationen:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1703a/

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #166 am: 23. Januar 2017, 08:42:26 »
Bildveröffentlichung Potw1704a

Das weniger bekannte Sternbild Jagdhunde ist die Heimat einer Vielzahl von Deep-Sky-Objekten - einschließlich dieser schönen Galaxie mit der Bezeichnung NGC 4861.



Die Astronomen sind sich bis heute nicht einig, zu welchem Typ von Galaxie NGC 4861 letztendlich gehört.
Während die physikalischen Eigenschaften, wie Masse, Größe und Rotationsgeschwindigkeit vermuten lassen, dass NGC 4861 eine Spiralgalaxie ist, ist das Erscheinungsbild dieser Galaxie dem eines Kometen mit einem dichten und zugleich massiven, strahlend hellen Kopf und einem dunkleren Schweif - Eigenschaften, die eher auf eine irreguläre Zwerggalaxie schließen lassen.

NGC 4861 ist ein so genanntes HII-Gebiet, in welchem junge, heiße Sterne durch ihre Ultraviolettstrahlung die interstellare Materie in ihrer Umgebung ionisieren. In diesen Gebieten liegt der Wasserstoff ionisiert vor.

Die HII-Gebiete in NGC 4861 sind deutlich als helle Flecke zu erkennen, die sich entlang Längsachse der Galaxie aufreihen.
Dass sie blau erscheinen und nicht rot liegt daran, dass helle massereiche Sterne, die sich in ihnen gebildet haben, mit ihrem bläulichen Licht die roten HII-Regionen überstrahlen.
Die schweren Elemente sind bei Supernova-Explosionen freigesetzt worden. Um einen nennenswerten Anteil schwerer Elemente freizusetzen, bedarf es einer sehr großen Anzahl von Supernovae, die beim Kernkollaps massereicher Sterne aufleuchten.

Daraus lässt sich zum einen ableiten, dass NGC 4861 zuvor eine Starbust-Galaxie war (eine Galaxie mit einer sehr hohen Sternbildungsrate) und zum anderen, dass die vielen Supernova-Explosionen das Gas stark aufheizen und sogar aus der Galaxie blasen können.

NGC 4861 ist ca. 48 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich im Sternbild Jagdhunde.
Dieses recht kleine und unscheinbare Sternbild findet man unterhalb der Deichsel des Großen Wagens (bzw. unterhalb des Schwanzes des Großen Bären).

Mit einer Ausdehnung von etwas mehr als 50.000 Lichtjahren, zählt NGC 4861 noch zu den Zwerggalaxien und aufgrund ihrer unregelmäßigen Form letztlich zu den "Irregulären Zwerggalaxien".

Sucht man im Internet nach der Klassifizierung findet man allerdings auch die Einstufung "Balkenspiralgalaxie". Diese ist höchst umstritten und erschließt sich vielen Astronomen nicht.
Der sehr helle Kopf soll ein Aktiver Galaxienkern (englisch: Active Galactic Nucleus, abgekürzt: AGN) sein, somit ein aktives Schwarzes Loch und hat im Katalog von Markarian die Nummer 59 (Mrk 59).

Ist u.a. der AGN dafür aber nicht zu weit außerhalb von der Galaxienmitte?

Simbad (Set of Identifications, Measurements and Bibliography for Astronomical Data; deutsch Datei der Kennzeichnungen, Maße und der Bibliographie für astronomische Größen), eine Datenbank der astronomischen Informationen über Objekte innerhalb der Milchstraße, gibt einen Hinweis darauf, dass Mrk 59 "lediglich" ein heller Wasserstoff-Emisionsnebel ist.

Quelle:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1704a/

*

Offline Volker

  • *****
  • 1055
    • Webseite
Re: Hubble
« Antwort #167 am: 23. Januar 2017, 22:26:38 »
Hallo,

Simbad (Set of Identifications, Measurements and Bibliography for Astronomical Data; deutsch Datei der Kennzeichnungen, Maße und der Bibliographie für astronomische Größen), eine Datenbank der astronomischen Informationen über Objekte innerhalb der Milchstraße, gibt einen Hinweis darauf, dass Mrk 59 "lediglich" ein heller Wasserstoff-Emisionsnebel ist.

Simbad enthaelt schon seit einigen Jahren auch Informationen über extragalaktische Objekte, sonst waere NGC 4861 da ja auch nicht aufgelistet. Für extragalaktische Objekte gibt es auch die NASA Extragalactic Database die ich für Galaxien und vor allem für AGN immer noch nützlicher finde. Mit der relative schwachen Roentgen- und Radioemission und aufgrund des optischen Spektrums würde ich das eher als Starburstgalaxy denn als AGN klassifizieren.
Die Tatsache, dass es sich um eine Galaxie aus dem Markarian Katalog handelt, bedeutet nur, dass es eine Galaxie mit relativ starker UV Emission ist, das muss nicht unbedingt ein AGN sein.

Gruss
Volker
Forschung aktuell: Das Neueste aus Wissenschaft und Forschung

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #168 am: 30. Januar 2017, 08:39:19 »
Bildveröffentlichung Potw1705a



Diese am Montag, den 30. Januar 2017 von der europäischen Weltraumagentur ESA veröffentlichte Aufnahme zeigt das Objekt "OH 231.8+4.2", auch "Calabash Nebula" (Calabash = Flaschenkürbis) oder "Rotten Egg Nebula" (Rotten Egg = verfaultes Ei) genannt.

Der Name Rotten Egg Nebula bezieht sich nicht auf das Erscheinungsbild oder die Form des Nebels, sondern auf die chemische Zusammensetzung.
Der Nebel enthält jede Menge Schwefel (S), welcher in Verbindung mit molekularem Wasserstoff (H2) zu Schwefelwasserstoff (H2S) wird, dem typischen Geruch von faulen Eiern.

OH 231.8+4.2 ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Tod eines Sterns mit niedriger Masse.

Der einst sonnenähnliche Stern durchlebt einen Prozess, welcher der Sonne noch bevorsteht, wenn sie sich zu einem Roten Riesen aufbläht und ihre äußeren Schichten abstößt.

Das ausgestoßene Material, welches auf dieser Aufnahme in gelb dargestellt ist, bewegt sich mit Geschwindigkeiten von knapp einer Millionen Kilometern pro Stunde und dringt in das umgebende interstellare Gas ein.
Die dabei entstandene Schockfront ionisiert Wasserstoff und Stickstoff, deren Atome in blauem Licht leuchten.

OH 231.8+4.2 erstreckt sich zurzeit über 1,4 Lichtjahre und wird sich vermutlich im Verlauf der nächsten 1000 Jahre zu einem vollständigen bipolaren Planetarischen Nebel entwickeln.

Das Objekt ist ca. 5000 Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich am südlichen Sternenhimmel im Sternbild Puppis (Achterdeck des Schiffs).

Quelle:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1705a/

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #169 am: 06. Februar 2017, 07:40:08 »
Bildveröffentlichung potw1706a



Diese am Montag, den 6. Februar 2017 von der europäischen Weltraumorganisation ESA veröffentlichte Aufnahme zeigt NGC 7640 im Sternbild Andromeda.

NGC 7640 ist eine Balkenspiralgalaxie, der wir fast auf die Kante blicken - man spricht von Kantenstellung oder von einer "Edge-on-Galaxy".

Wie bei zwei Drittel aller Spiralgalaxien im Universum (einschließlich unserer Milchstraße), besitzt auch diese Galaxie in seinem Zentrum ein Band (oder Balken) von hellen Sternen.

Quelle:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1706a/

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #170 am: 13. März 2017, 07:07:53 »
Bildveröffentlichung potw1711a



Diese am Montag, den 13. März 2017 von der europäischen Weltraumagentur ESA veröffentlichte Aufnahme zeigt die Spiralgalaxie NGC 1448.

NGC 1448 ist etwa 50 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich im Sternbild Pendeluhr (ein Sternbild des Südhimmels).

Die Aufnahme basiert auf Daten, die mit der Advanced Camera for Surveys des Weltraumteleskops Hubble gewonnen wurden.

Quelle:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1711a/

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #171 am: 17. März 2017, 19:33:30 »
Hubble

Bildveröffentlichung heic1705a: Neue Aufnahme vom Kleinmann-Low-Nebel




Dieses am 17. März 2017 von der europäischen Weltraumagentur ESA veröffentlichte Kompositbild wurde aus mehreren Aufnahmen zusammengesetzt, die mit dem Weltraumteleskop Hubble der NASA und ESA im optischen Bereich und im Bereich des nahen Infrarot gemacht wurden.

Im Infrarotlicht ist es möglich durch den Staub des Nebels zu blicken und die Sterne zu sehen, die sich in ihm befinden.
Auf dem Bild sind sie als helle, rote Punkte zu erkennen.

Der Kleinmann-Low-Nebel ist der aktivste Teil von M 42, dem Orionnebel in 1400 Lichtjahren Entfernung.
Heiße stellare Winde, produziert von jungen großen Sternen, treiben das Gas auseinander.

Quelle:

https://www.spacetelescope.org/images/heic1705a/

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #172 am: 02. April 2017, 09:39:30 »
Bildveröffentlichung heic1707a: Supernova-Überrest N103B



Diese am 30. März 2017 von der europäischen Weltraumagentur ESA veröffentlichte Aufnahme zeigt in Richtung des oberen Bildrandes den Supernova-Überrest SNR 0509-68.7 (auch bekannt als N130B).

N130B ist etwa 150.000 Lichtjahre entfernt und eine Supernova vom Typ 1a in der Großen Magellanschen Wolke, einer kleinen Begleitergalaxie unserer Milchstraße.

Aufgrund ihrer relativen Nähe zur Erde, beobachten die Astronomen den Überrest, um nach potentiellen "stellaren Überlebenden" dieser Explosion zu suchen.

Die orangeroten Filamente, die im Bild zu sehen sind, zeigen die Stoßfronten der Supernova-Explosion.
Diese Filamente erlauben es den Astronomen, das ursprüngliche Zentrum der Explosion zu berechnen.
Sie zeigen auch, dass N130B nicht mehr kugelförmig expandiert, sondern eine eliiptische Form angenommen hat.

Die Astronomen gehen davon aus, dass ein Teil der von der Explosion ausgestoßenen Materie auf eine dichtere Wolke aus interstellarer Materie traf, welche ihre Geschwindigkeit verlangsamte.
Unterstützt wird diese Annahme durch die an einer Seite offene Hülle der expandierenden Materie.

Das Gas und die dichte Ansammlung von Sternen in der unteren Hälfte des Bildes sind die Außenbezirke des Sternhaufens NGC 1850.

Quelle:

https://www.spacetelescope.org/images/heic1707a/

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #173 am: 10. April 2017, 20:03:11 »
Bildveröffentlichung Potw1715a: Sternenentstehung in der Jungfrau



Diese am Montag, den 10. April 2017 von der europäischen Weltraumagentur ESA veröffentlichte Aufnahme zeigt die Balkenspiralgalaxie NGC 4536.

In dem ausladenen Spiralarm, welcher sich mehr als eine volle Umdrehung um den Kern windet, sind rötliche Sternentstehungsgebiete und zahlreiche große blau leuchtende Sternhaufen zu sehen.

NGC 4536 ist Teil des Virgohaufens und rund 50 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.

Die Aufnahme basiert auf Daten, die mit der Wide Field and Planetary Camera 3 des Weltraumteleskops Hubble gewonnen wurden.

Quelle und weitere Informationen:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1715a/

AeitschTi

  • Gast
Re: Hubble
« Antwort #174 am: 24. April 2017, 15:33:09 »
Bildveröffentlichung potw1717a: Eine Frage der Entfernung



Diese am Montag, den 24. April 2017 von der europäischen Weltraumagentur ESA veröffentlichte Aufnahme zeigt die Spiralgalaxie NGC 7250.

NGC 7250 ist über 45 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und befindet sich im Sternbild Eidechse, einem Sternbild des Nordhimmels, welches recht unscheinbar ist.

Das Sternbild besteht aus einer Kette lichtschwacher Sterne und ist zwischen den Sternbildern Kassiopeia und Schwan zu finden.

2013 entdeckten Astronomen eine helle Supernova vom Typ 1a in NGC 7250. Die Supernova (SN 2013dy) erreichte eine Helligkeit von 13 mag.

Der helle Stern, welcher sich links von der Galaxie befindet und diese mit seiner Helligkeit überstrahlt, ist der wenig erforschte Einzelgänger TYC 3203-450-1. Er ist uns millionenfach näher als NGC 7250.

Würde seine Entfernung dem der Galaxie entsprechen (also über 45 Millionen Lichtjahre), wäre er auf dieser Aufnahme kaum zu sehen.

Quelle:

https://www.spacetelescope.org/images/potw1717a/