Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems

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Sedna

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Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« am: 20. April 2013, 22:50:50 »
Das ist eine dieser Fragen, die mich schon ziemlich lange beschäftigt: Wissen wir eigentlich, wie genau unser Sonnensystem aufgebaut ist? Man neigt ja zu einer festen Reihenfolge:

1. Die Sonne
2. Die inneren Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars
3. Der Asteroidengürtel
4. Die äußeren Planeten Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun
5. Der Kuipergürtel u.a. mit Pluto, Eris und Quaoar
6. Die Heliosphäre
7. Die Oortsche Wolke
8. Das Heliosheath

Jetzt gibt es verschiedene wissenschaftliche Theorien (und nein, ich meine nicht Nibiru und die Maya, wo die Apokalyptiker dieser Welt meinen, alle paar Millionen Jahre nähert sich ein Brauner Zwerg und bringt das Jüngste Gericht...), die aktuell diskutiert werden und teilweise mit Fakten untermauert werden können. Ich will mal auf die drei Kernpunkte eingehen, die mich zum Nachdenken bringen...

Nemesis und Tyche
Zugegeben, beide sind hypothetische Himmelskörper und gerade Tyche als Planet hätte bestenfalls die gleiche Wahrscheinlichkeit wie Theia, der gemäß der Kollisionstheorie gemeinsam mit der Erde letztlich für die Entstehung unseres Mondes verantwortlich ist. Trotzdem kann man zumindest Nemesis teilweise nachweisen. Der Stern (man geht ja davon aus, dass es ein Roter Zwerg ist wie Gliese 581) hätte eine Umlaufperiode von 26 Millionen Jahren, und angeblich stimmt das mit den Daten von vergangenen Massenaussterben überein.

Aktuelle Aktivitäten in der Oortschen Wolke
Einige Wissenschaftler haben angeblich festgestellt, dass seit geraumer Zeit in der Oortschen Wolke wesentlich mehr Aktivität zu verzeichnen ist und die Kometen dort sehr viel häufiger und heftiger miteinander kollidieren als normal. Dafür muss theoretisch ein massereiches Objekt verantwortlich sein, was die Umlaufbahnen der Kometen stört, und da die Oortsche Wolke nur bis auf 10 % an Alpha Centauri als nächsten Stern heranreicht, kann der das schlecht gewesen sein. Also geht man von einem großen Gasriesen mit der vierfachen Jupitermasse oder sogar einem Braunen Zwerg aus, woraus die Tyche-Theorie entstanden ist.

Sedna
Von allen transneptunischen Objekten stellt Sedna noch eine große Besonderheit dar. De facto befindet er sich auf einer Umlaufbahn, wo er theoretisch eigentlich nichts zu suchen hat. Er ist viel zu weit draußen. Es gab ja Debatten, wodurch diese extrem elliptische und lange Umlaufbahn entstanden sein könnte, aber daran, dass es alleine Jupiter und Saturn (und von mir aus können Uranus und Neptun auch noch ein wenig geholfen haben) gewesen sind, gibt es erhebliche Zweifel. Irgendwas muss von außen nachgeholfen haben.

Damit das nicht alles nur bloße Spekulation ist, will ich hier mal drei Fragen stellen, um das auf die nüchtern-sachliche Ebene zu verlagern:

1. Gibt es gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse oder zumindest Indizien, dass unser Sonnensystem in seinem Grundaufbau wirklich so aussieht oder dass es hinter dem Kuipergürtel noch Objekte wie Nemesis oder Tyche geben kann, oder wie man die Vorgänge in der Oortschen Wolke sonst erklären kann?

Streng genommen hätte ein Gerät wie Chandra die beiden doch schon lange finden müssen.

2. Gibt es de facto mittlerweile eine allgemein akzeptierte Erklärung, wie Sedna wirklich auf seine sehr besondere Umlaufbahn geraten ist?

3. Wenn Nemesis nicht existieren sollte, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir in absehbarer Zukunft vielleicht doch noch zu einem Doppelsternsystem werden?
Ich will fairerweise darauf verweisen, dass wir in 1,3 Millionen Jahren zumindest kurzzeitig zu einer Art Doppelsternsystem werden. Dann wird der Stern Gliese 710 unser Sonnensystem kreuzen und zumindest durch die Oortsche Wolke fliegen. Die Frage wäre dann, ob die Gravitation der Sonne ausreichen würde, damit sich beide Sterne dann umkreisen.

Hoffe auf spannende Antworten. :)

Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #1 am: 20. April 2013, 23:49:32 »
Sednas Perihel liegt bei 76 AE (10 Lichtstunden), das Aphel bei über 900 AE ! Sedna kommt also der Bahn des Neptun niemals näher als etwa 40 AU und entfernt sich auf seiner Bahn bis auf 5 Lichttage (= 0.014 Lichtjahre!) von der Sonne.

Es kann also keine Wechselwirkung der "normalen" Planeten des Sonnensystems mit Sedna geben, durch die dessen extreme Bahn erklärbar wäre. Bleibt eigentlich nur der Durchgang einer großem Masse in den Anfängen des Sonnensystems, die Sedna abgelenkt hat.

Übrigens: Die Bahn von Qaoar ist ebenfalls außergewöhnlich: Sie ist nahezu exakt kreisförmig in einer Entfernung von 43.5 AU von der Sonne, also im Schnitt 13.5 AU jenseits des Neptun. Die Exzentrizität ist mit 0.036 nach Neptun (0.011)  so gering wie bei keinem anderen solaren Objekt.  Er kommt dem äußersten Planeten des Sonnensystems, Neptun, niemals so nahe, dass sich Bahnstörungen durch gravitatorische Wechselwirkungen jemals haben ergeben können noch irgendwann in der Zukunft jemals stattfinden werden. Pluto ist aufgrund seiner starken Bahnneigung gegenüber Quaoar (17 Grad gegenüber 8 Grad bei Quaoar) ebenfalls außen vor. Im Sinne der ursprünglichen Definition von „solaren Planeten“ ist Quaoar somit eher der neunte die Sonne umkreisende Planet als es Pluto jemals sein konnte.

Grüsse, Udo
Auch ein Klaglied zu sein im Mund der Geliebten ist herrlich; Denn das Gemeine geht klanglos zum Orkus hinab. (F. Schiller, Nänie)
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Sedna

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #2 am: 21. April 2013, 00:39:28 »
Sednas Perihel liegt bei 76 AE (10 Lichtstunden), das Aphel bei über 900 AE ! Sedna kommt also der Bahn des Neptun niemals näher als etwa 40 AU und entfernt sich auf seiner Bahn bis auf 5 Lichttage (= 0.014 Lichtjahre!) von der Sonne.

Es kann also keine Wechselwirkung der "normalen" Planeten des Sonnensystems mit Sedna geben, durch die dessen extreme Bahn erklärbar wäre. Bleibt eigentlich nur der Durchgang einer großem Masse in den Anfängen des Sonnensystems, die Sedna abgelenkt hat.

Übrigens: Die Bahn von Qaoar ist ebenfalls außergewöhnlich: Sie ist nahezu exakt kreisförmig in einer Entfernung von 43.5 AU von der Sonne, also im Schnitt 13.5 AU jenseits des Neptun. Die Exzentrizität ist mit 0.036 nach Neptun (0.011)  so gering wie bei keinem anderen solaren Objekt.  Er kommt dem äußersten Planeten des Sonnensystems, Neptun, niemals so nahe, dass sich Bahnstörungen durch gravitatorische Wechselwirkungen jemals haben ergeben können noch irgendwann in der Zukunft jemals stattfinden werden. Pluto ist aufgrund seiner starken Bahnneigung gegenüber Quaoar (17 Grad gegenüber 8 Grad bei Quaoar) ebenfalls außen vor. Im Sinne der ursprünglichen Definition von „solaren Planeten“ ist Quaoar somit eher der neunte die Sonne umkreisende Planet als es Pluto jemals sein konnte.

Grüsse, Udo

Die Daten von Sedna sind mir bekannt, es ist für mich auch eines der interessantesten Objekte. Was meinst du, warum ich mich so genannt habe? ;)

Aber zur Sache:
Sedna wird in einigen Aufzeichnungen nunmal als TNO bezeichnet, genau wie die vier bisher anerkannten Zwergplaneten des Kuipergürtels (man weiß ja, dass nur Ceres (im Asteroidengürtel), Haumea, Makemake, Eris und Pluto bisher so genannt werden). Zweitens hat es zwischen Jupiter und Saturn sowie den anderen Planeten in den frühen Anfängen sehrwohl planetare Wechselwirkungen gegeben. Ansonsten hätten Uranus und Neptun nie die Bahnen getauscht und unser Bereich des Sonnensystems, wo wir leben, wäre nie so freigeräumt worden. Insofern haben die beiden Gasriesen mindestens dafür gesorgt, dass die Bahn von Sedna von kreisrund zu elliptisch verschoben wurde und irgendein äußeres Objekt hat es dann immer weiter in die Länge gezogen. Und das kann auch nicht nur durch eine große Masse erklärt werden. Sedna kreist nicht mit Warpgeschwindigkeit um die Sonne, sondern hat auch seine mittlere Bahngeschwindigkeit wie jedes andere Objekt auch. Folglich hats tausende bis millionen von Jahren gedauert, bis Sedna auf seiner jetzigen Bahn angekommen ist. Das ist auch mit der minimal dreifachen Entfernung vom Neptun plausibel.

Zu Quaoar... ja mag sein, ich weiß auch, dass sein Orbit fast rund ist (die Betonung liegt auf fast, nicht mal der Orbit der Erde ist völlig rund). Quaoar war aber 1930 nunmal nicht bekannt, wie Clyde Tombaugh Pluto entdeckt hat. Und hier jetzt wieder mit der alten Definition von solaren Planeten anzufangen, ist Mummpitz. Den Planeten X brauchen wir nicht mehr jagen. Woran willst du das heute schon festmachen? Ich finds ehrlich gesagt etwas anmaßend, anhand von Umlaufbahnen auf z.B. neue Planetenklassen zu schließen. Durch die Arbeit in der Exoplanetologie wissen wir mittlerweile, dass unser Sonnensystem was besonderes ist. Kreisrund ist seltener als elliptisch, und normale Orbits sind genauso vorhanden wie die Yoyo-Variante. Planetenklassen sind von der Beschaffenheit des Planeten abhängig und nicht direkt von seinem Orbit.

Insofern... klar, Sedna und Quaoar haben besondere Orbits für unser Sonnensystem und heute werden beide Objekte nicht mehr beeinflusst, dazu sind sie zu weit weg. Trotzdem hat es in ihrer Entstehungszeit planetare Wechselwirkungen geben, das ist erwiesen. Und allgemein jetzt von was Außergewöhnlichem zu sprechen... das wäre auch zu weit hergeholt.

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Offline Spock

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #3 am: 21. April 2013, 00:46:14 »
Aktuelle Aktivitäten in der Oortschen Wolke
Einige Wissenschaftler haben angeblich festgestellt, dass seit geraumer Zeit in der Oortschen Wolke wesentlich mehr Aktivität zu verzeichnen ist und die Kometen dort sehr viel häufiger und heftiger miteinander kollidieren als normal. Dafür muss theoretisch ein massereiches Objekt verantwortlich sein, was die Umlaufbahnen der Kometen stört, und da die Oortsche Wolke nur bis auf 10 % an Alpha Centauri als nächsten Stern heranreicht, kann der das schlecht gewesen sein. Also geht man von einem großen Gasriesen mit der vierfachen Jupitermasse oder sogar einem Braunen Zwerg aus, woraus die Tyche-Theorie entstanden ist.

Hmmm, welcher Art von Aktivität, über welchen Zeitraum sprechen diese Wissenschaftler Tage, Jahrhunderte oder Jarhmillionen?

Sedna

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #4 am: 21. April 2013, 00:58:51 »
Aktuelle Aktivitäten in der Oortschen Wolke
Einige Wissenschaftler haben angeblich festgestellt, dass seit geraumer Zeit in der Oortschen Wolke wesentlich mehr Aktivität zu verzeichnen ist und die Kometen dort sehr viel häufiger und heftiger miteinander kollidieren als normal. Dafür muss theoretisch ein massereiches Objekt verantwortlich sein, was die Umlaufbahnen der Kometen stört, und da die Oortsche Wolke nur bis auf 10 % an Alpha Centauri als nächsten Stern heranreicht, kann der das schlecht gewesen sein. Also geht man von einem großen Gasriesen mit der vierfachen Jupitermasse oder sogar einem Braunen Zwerg aus, woraus die Tyche-Theorie entstanden ist.

Hmmm, welcher Art von Aktivität, über welchen Zeitraum sprechen diese Wissenschaftler Tage, Jahrhunderte oder Jarhmillionen?

Es dreht sich um einen Zeitraum von einigen wenigen Jahren (ich weiß es aus verschiedenen Dokumentationen, die ich gesehen habe). In der Oortschen Wolke kollidieren die Kometen in der jüngeren Zeit viel häufiger miteinander, was darauf hindeutet, dass etwas ihre Bahn stört. Und da kein Stern in der Nähe ist/sein dürfte (wie gesagt, zu Alpha Centauri macht die OW gerade mal 10 % Strecke und Gliese 710 erreicht uns erst in 1,3 Millionen Jahren) und die Gravitation von Jupiter und Saturn dort nicht mehr zu spüren ist bzw. die unserer Sonne nur noch schwach ist, gehen die Experten von einem massereichen Objekt aus. Daraus wurde dann Tyche.

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Offline -eumel-

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #5 am: 21. April 2013, 04:33:35 »
Einige Wissenschaftler haben angeblich festgestellt, dass seit geraumer Zeit in der Oortschen Wolke wesentlich mehr Aktivität zu verzeichnen ist und die Kometen dort sehr viel häufiger und heftiger miteinander kollidieren als normal.
Wie sollte das jemand feststellen können?
Wir können ja nicht mal die Oortsche Wolke wahrnehmen oder irgendwie beobachten!
Sie gilt immer noch als "eine hypothetische und bisher nicht sicher nachgewiesene Ansammlung astronomischer Objekte".
Die Entfernung ist viel zu groß, das Sonnenlicht dort draußen zu schwach und die Objekte zu klein für wahrnehmbare Reflexionen.

Um häufigere Kollisionen zu postulieren müsste man zudem Vergleichswerte haben.
Dazu muss man die Anzahl von Zusammenstößen über längere Zeiträume beobachten.
Es ist unmöglich, überhaupt Objekte in der Oortschen Wolke wahrzunehmen, geschweige denn Zusammenstöße zu erkennen.
Wir können also auch keine Zusammenstöße zählen oder deren Heftigkeit messen.
Wenn man keine Daten hat, kann man auch keine vergleichen oder irgendwelche Prognosen ableiten.

Ab und zu kommt mal ein Komet vorbei.
Dann versuchen wir seine Bahn zu berechnen und können sagen: Der kommt von dort draußen, dort sind bestimmt noch mehr.
Die haben dann aber Perioden von mehreren tausend Jahren.

Aussagen, wie "in letzter Zeit" oder gar "einen Zeitraum von einigen wenigen Jahren" sind illusorisch.

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Offline -eumel-

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #6 am: 21. April 2013, 04:57:02 »
Das Einzige was sich geändert hat, ist, dass wir heute mit unseren Teleskopen mehr Kometen sehen können, wenn sie durch´s innere Sonnensystem ziehen.
Aber das sagt nichts über die Vorgänge in der Oortschen Wolke aus.

Sedna

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #7 am: 21. April 2013, 08:53:36 »
Deswegen habe ich ja auch angeblich geschrieben. Die Tyche-Hypothese ist rund drei Jahre alt, insofern geht es auch bei der Oortschen Wolke auch nur um diesen kleinen Zeitraum. Trotzdem müssen die Astronomen es ja irgendwie nachgewiesen haben, ansonsten würden sie es ja nicht "anhand angeblicher Fakten" so aus dem Boden stampfen. Nur mit Bahnberechnungen von Kometen kann man sowas nicht in den Raum stellen, da sie ja aus allen möglichen Himmelsrichtungen kommen.

Ich hatte jetzt aber selber nochmal geguckt. Das Weltraumteleskop WISE (auch wenn ich nicht weiß, wann es ins All gebracht wurde, mein Interesse an Satelliten ist eher gedämpft) sollte Ergebnisse liefern, hat aber die Hypothese von Tyche/Nemesis nicht beweisen können. Es wurde zumindest hier also mit Infrarotaufnahmen gearbeitet, von daher könnte ich mir vorstellen, dass man auch die OW so versucht hat, zumindest indirekt nachzuweisen. Ist aber alles nur Theorie.

Also - ganz ruhig. Wenn ich selber über das Thema alles wüsste, bräuchte ich nicht fragen. ;)

Offline Liftboy

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #8 am: 21. April 2013, 09:05:02 »
Zitat
Trotzdem müssen die Astronomen es ja irgendwie nachgewiesen haben, ansonsten würden sie es ja nicht "anhand angeblicher Fakten" so aus dem Boden stampfen.

Es gibt durchaus Menschen, die ohne irgendeine sinnvolle Faktenlage Theorien, bzw Hypothesen aus dem Boden stampfen. Und "die Astronomen" sind ja auch keine homogene Gruppe.

Insofern wäre vielleicht eine Quellenangabe hilfreich (wer hat wann was gesagt?)

Insbesondere dazu wäre eine Quelle hilfreich:
Zitat
Einige Wissenschaftler haben angeblich festgestellt, dass seit geraumer Zeit in der Oortschen Wolke wesentlich mehr Aktivität zu verzeichnen ist und die Kometen dort sehr viel häufiger und heftiger miteinander kollidieren als normal.

Denn da stimm ich -eumel- zu, so eine Aussage können wir eigentlich gar nicht treffen.

Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #9 am: 21. April 2013, 09:26:15 »
Die Aussagen stammen aus dem gestern auf N24 gesendeten Beitrag "Geheimnisse des Weltall - Nemesis". Wird heute 14:10 Uhr wiederholt.
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
Immanuel Kant

Offline Ruhri

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #10 am: 21. April 2013, 11:45:40 »
Also sind die zugrunde liegenden wissenschaftlichen Erkenntnisse durch die Ignoranz von Journalisten bzw. Filmemachern gefiltert worden. Ich vermute, dass eine etwaige Aussage wie "aktuelle Aktivität" sich auf die üblichen astronomischen Zeiträume von Jahrzehntausenden aufwärts bezogen hätte.

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Offline Nitro

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #11 am: 21. April 2013, 11:50:41 »
Die Aussagen stammen aus dem gestern auf N24 gesendeten Beitrag "Geheimnisse des Weltall - Nemesis". Wird heute 14:10 Uhr wiederholt.

Oh ja N24 Dokus, die Bildzeitung unter den wissenschaftlichen Dokumentationen.  ;D
Bevor man einen Beitrag letztendlich abschickt sollte man ihn sich noch ein letztes Mal durchlesen und sich dabei überlegen ob man ihn genau in diesem Wortlaut auch Abends seinem Partner und/oder Kindern ohne Bedenken vorlesen würde.

websquid

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #12 am: 21. April 2013, 12:16:26 »
Oh ja N24 Dokus, die Bildzeitung unter den wissenschaftlichen Dokumentationen.  ;D
Der Vergleich ist gemein... die Bildzeitung hatte bei Weltraum-Meldungen schon seit Monaten nicht mehr den kleinsten Fehler... von einem fälschlicherweise Raumfahrer.net zugeschriebenen Zitat mal abgesehen ;D

Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #13 am: 21. April 2013, 15:16:13 »
Die Verwerflichkeit einer Quellenangabe erschließt sich nicht unbedingt, könnt ihr ja in Bad Honnef diskutieren.

Um nicht falsch verstanden zu werden, bei der Glaubwürdigkeit einzelner Quellen habe ich auch so meine Zweifel.

 :-X
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
Immanuel Kant

Sedna

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #14 am: 21. April 2013, 16:06:49 »
Ich will hier mal kurz etwas allgemeiner ausholen, weil mir hier gerade etwas gewaltig stinkt.

Ich gebe gerne zu, dass die gestrige Ausstrahlung der Dokumentation für mich der Grund war, warum ich das Thema hier gestartet hatte. Das ist aber noch lange kein Grund, hier irgendetwas ins Lächerliche zu ziehen, und genau so kommt mir das aktuell hier vor. N24 hat diese Doku ausgestrahlt, ja, aber zu sehen gab es sie früher auch schon bei n-tv und de facto gehört sie sowieso keinem der Sender, sondern - nach allem was ich weiß - National Geographic. Das ist aber nicht das, worauf ich hinaus will.

Die Erforschung der Oortschen Wolke und auch die Überprüfung der Hypothesen zu Nemesis und Tyche ist völlig legitim, vor allem in Kombination mit früheren Missionen/Projekten wie dem Space Guard Survey oder Deep Impact. Egal, wie lange ein Komet von der Oortschen Wolke zur Erde brauchen würde, letztendlich fragt uns Mutter Natur nicht, ob uns für einen Einschlag lieber ein Asteroid aus dem Gürtel zwischen Mars und Jupiter oder ein Komet aus der Oortschen Wolke oder dem Kuipergürtel eher genehm wäre. Es kommt, was kommt, und wir müssen damit fertig werden. Des weiteren sind das auch keine hirnverbrannten Vollpfosten, die sich an solchen Themen beteiligen, sondern das sind Forscher wie Filipenko oder Marcy, die wirklich Ahnung von dem haben, was sie da erzählen.

Hypothetisch ist außerdem vieles in der Astronomie, weil wir es entweder nie gesehen haben (wie Theia) oder es nur indirekt nachweisen könn(t)en (wie die Schwarzen Löcher oder die dunkle Energie bzw. Materie). Dennoch handelt es sich dabei um anerkannte wissenschaftliche Theorien. Ich komme hier ja nicht mit Rumgeblödel wie der Panspermienhypothese oder der Präastronautik um die Ecke, sondern ich beziehe mich auf nachvollziehbare Sachen. Und mal ehrlich, warum soll ich die Konstruktion unseres Sonnensystems so akzeptieren, wie sie aktuell ist? Früher dachten wir auch, Pluto hat nur einen Mond mit Charon, heute sinds 5. Es gibt da noch genug andere Beispiele.

Leute, ganz ehrlich: Ich habe mich hier nicht registriert, weil ich schon so allwissend bin und damit prahlen will. Ich bin hier, weil ich weiß, dass ich Wissenslücken habe und ich diese schließen will. Das habe ich von Anfang an gesagt. Wenn ihr bessere Quellen habt, vll. sogar Publikationen von Experten wie Geoffrey Marcy kennt, dann bin ich dafür offen und auch dankbar für sowas. Aber deswegen kann man trotzdem sachlich diskutieren und nicht mit Aussagen wie "määääh N24 voll die Bildzeitung vom Fernseeeehn" rumblödeln.

rod

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #15 am: 21. April 2013, 16:11:52 »
hab die Doku auch angeschaut, ist halt typischer N24 oder NTV Stil, da gibts ja Reihenweise "spektakuläre" Dokus, fast jeden Tag läuft was wie die Welt untergeht mit apokalyptischen Bildern dazu.

Als Laie beurteilt wäre es vielleicht in der Theorie schon möglich, dass da draußen was rumschwirrt, ebenso sind Außerirdische möglich oder zu einem gewissen Grad wahrscheinlich, aber serviöse Wissenschaftler hängen sich da glaube ich ungern aus dem Fenster, wenn etwas nicht zu sehr hoher Wahrscheinlichkeit wissenschaftlich nachweisbar ist - und das ist auch richtig so. Spekulationen hierüber schürt u.U. auch Änste, viele Menschen haben nicht den Verstand oder das Interesse sich mit dem Thema zu beschäftigen, haben aber u.U. Ängste wenn in den Medien überall das Ende der Welt im Mayakalender verkündet wird. Schwirrt da draußen was rum, ist es gleich wieder der Planet X oder Niburi oder sonst ein Fabelwesen und einschlägige Medien verbreiten dann wieder Schlagzeilen mit Dummheiten. Ist ist nachgewiesen, dass dort etwas ist und ist auch ein Kurs berechenbar, so nimmt man den Wind aus den Segeln. Ich mache mir ja auch gerne Gedanken über sowas, vieles wäre logisch, wahrscheinlich - oder auch nicht. Aber bis es nicht wirklich nachweisbar ist, bleibt es eben Theorie - oder eher Spekulation.

Das mit dem Planet Gliese in 1,3 Millionen Jahre (das ist ja gleich "morgen" wenn man in kosmischen Maßstäben denkt) wusste ich bisher noch nicht, danke, das hat mein Interesse geweckt! :)


Sedna

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #16 am: 21. April 2013, 17:24:06 »
Mit Gliese sind aber Sterne gemeint, und Gliese 710 ist davon dieser kosmische Geisterfahrer. ;)

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Offline Helix

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #17 am: 22. April 2013, 00:25:01 »
Was seit einigen Jahren zugenommen hat, sind die Möchtegern-Katastrophen-Dokus, zuerst nur bei den privaten Sendern, mittlerweile leider auch bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.

Filippenko (mit zwei "p"), Marcy (hat der nicht die Exoplaneten erfunden?  ;) ) oder auch Kaku sind ganz sicher Experten, insbesondere in Sachen Selbstdarstellung.

Wenn ich bei meinen TV-Mitschnitten zu den Themen Raumfahrt, Astronomie usw. die Kategorien Unfug und Unseriöses durchsehe, dann tauchen da hauptsächlich N24, n-tv, Servus-TV, zunehmend(?) auch zdf_neo und arte auf.

Unter'm Strich: Man muss heutzutage, wo einem ein unüberschaubares Informationsangebot zur Verfügung steht, aufpassen wie ein Schießhund, dass man nicht gefälschten oder falschen Informationen aufsitzt. Selbst wenn die Informationen nicht falsch sind, sind sie oft noch gezielt ausgewählt und lassen unliebsame Gegenpositionen unter den Tisch fallen, ganz so als gäbe es keine anderen Meinungen. Bei den Möchtegern-Katastrophen-Dokus will man wohl den Zuschauer mit dem Nervenkitzel der Gefahr einfangen. (Das klappt bei mir schon eine ganze Weile nicht mehr. Ich reagiere darauf sogar eher allergisch und es weckt mein Misstrauen der gesamten Sendung gegenüber.) Das ist bei den Geschäftsmodellen der privaten Sender mit ihren Werbekunden soweit ja auch verständlich und nachvollziehbar, aber bei den öffentlich-rechtlichen Sendern?!?

Offline Ruhri

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #18 am: 22. April 2013, 08:12:26 »
Das hat bestimmt mit der Struktur im Fernsehen zu tun. Wie oben bereits gesagt, werden viele dieser Dokumentationen unabhängig von bestimmten Sendern produziert, und wenn die Produzenten ihren Film in einem ganz bestimmten Stil estellen, dann können die an der Produktion nicht direkt beteiligten Sender ihn nur noch einkaufen oder es sein lassen.

Und ob da ein verantwortlicher ÖR-Redakteur da wohl mehr Wert auf wissenschaftliche Korrektheit oder auf die (vermeintlich) besseren Einschaltquoten legt?

Sedna

  • Gast
Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #19 am: 22. April 2013, 13:39:20 »
Was seit einigen Jahren zugenommen hat, sind die Möchtegern-Katastrophen-Dokus, zuerst nur bei den privaten Sendern, mittlerweile leider auch bei den öffentlich-rechtlichen Sendern.

Filippenko (mit zwei "p"), Marcy (hat der nicht die Exoplaneten erfunden?  ;) ) oder auch Kaku sind ganz sicher Experten, insbesondere in Sachen Selbstdarstellung.

Wenn ich bei meinen TV-Mitschnitten zu den Themen Raumfahrt, Astronomie usw. die Kategorien Unfug und Unseriöses durchsehe, dann tauchen da hauptsächlich N24, n-tv, Servus-TV, zunehmend(?) auch zdf_neo und arte auf.

Unter'm Strich: Man muss heutzutage, wo einem ein unüberschaubares Informationsangebot zur Verfügung steht, aufpassen wie ein Schießhund, dass man nicht gefälschten oder falschen Informationen aufsitzt. Selbst wenn die Informationen nicht falsch sind, sind sie oft noch gezielt ausgewählt und lassen unliebsame Gegenpositionen unter den Tisch fallen, ganz so als gäbe es keine anderen Meinungen. Bei den Möchtegern-Katastrophen-Dokus will man wohl den Zuschauer mit dem Nervenkitzel der Gefahr einfangen. (Das klappt bei mir schon eine ganze Weile nicht mehr. Ich reagiere darauf sogar eher allergisch und es weckt mein Misstrauen der gesamten Sendung gegenüber.) Das ist bei den Geschäftsmodellen der privaten Sender mit ihren Werbekunden soweit ja auch verständlich und nachvollziehbar, aber bei den öffentlich-rechtlichen Sendern?!?

Wann hatte Arte bitte mal Dokus aus dem Astronomiebereich? Ansonsten meinst du sicherlich ZDF Info, bei Neo habe ich solche Dokumentationen noch nie gesehen. ;)

Ansonsten stimme ich mit der Aussage zum Fernsehen auch überein. Ist ja auch kein Geheimnis, wenn man etwa sieht, dass sich Galileo immer noch als Wissensmagazin versteht. Dem entgegen steht aber trotzdem die Frage, welchen Quellen man trauen kann. Fernsehen ist es nicht, und vor allem dem normalen Wikipedia kann man nur eingeschränkt trauen, weil da jeder Hans und Franz seinen Senf dazugeben kann. Ist natürlich nicht schlecht, aber es sitzen eben auch Laien oder Spaßvögel vorm Rechner, wo dann doch ab und an Grütze bei rauskommt.

Ich selber habe ein wenig Fachliteratur hier daheim und beziehe meine Informationen vor allem von astronews.com, sterne-und-weltraum.de sowie dem Astrowiki aus dem Netz. Jetzt, wo ich euch gefunden habe, kommt ihr noch dazu. Der große Rest ist entweder veraltet oder unvollständig. Wobei gut... unvollständig ist die Seite auch, wenn man sich mal das Lexikon anguckt, da fehlen Grundbegriffe wie Aphel oder Perihel. Jedenfalls beziehe ich mich in erster Linie auf diese Informationsquellen. Dass die nicht perfekt sind, das weiß ich auch. Trotzdem wollte ich mit dem Thread hier versuchen, mal eine neue interessante Debatte anzustoßen, und dass das dann von 1-2 Leuten hier son bisschen ins Lächerliche gezogen wird (so kams wie gesagt für mich rüber), finde ich erstens schade und zweitens auch irgendwo unfair. Auch unter Astronomieliebhabern ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, ich lerne eben auch noch dazu. ;)

Zu den Astronomen... ja, es gibt Selbstdarsteller, und gerade auf Michio Kaku gebe ich in etwa so viel wie ein Vegetarier auf ne Fleischplatte beim nächsten Barbecue, aber es gibt bestimmte Astronomen, die ich einfach ausklammern will. Und das ist allen voran Geoffrey Marcy. Ich hatte bei ihm eigentlich nie den Eindruck, dass er wirklich einen auf dicke Hose macht. Außerdem finde ich auch die Arbeit wichtig, die z.B. Michael O'Hearn von der University of Maryland bei der Deep Impact-Mission gemacht hat. Und dann sind da eben noch Größen wie Edwin Hubble, Stephen Hawking oder Michel Mayor. Keine Ahnung, wie sie persönlich waren/sind, aber ihre Erkenntnisse waren für mich schon irgendwo beeindruckend.

Btw. war nicht Marcy derjenige mit dem ersten Exoplaneten. Den hat ein Team aus der Schweiz gefunden, nachdem sie endlich mal merkten, dass ihr Teleskop nicht kaputt war. Eben das um Michel Mayor. ;)

rod

  • Gast
Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #20 am: 22. April 2013, 13:40:44 »
Denke auch, dass das so ist.

Ist halt schon fast DMAX Qualität. Wichtig soll sein, dass es für eine große Masse interessant ist, spektakuläre Bilder bzw. Animationen, Spekulationen, Katastrophen, reisserische Erstattung, dass man eben an der Bildröhre bleibt.
N24 - oder wars NTV, gehört auch der RTL oder Prosiebengruppe, da merkt man halt woher das Lüftchen weht und das auch bei vielen anderen "Dokumentationen".

Persönlich schaue ich mir sowas nur selten ab und zu an, man muss eben zwischen den Zeilen lesen bzw. sehen. Die Informationsgehalt (selbst für einen Laien wie mich) ansich ist gering, hier und da finde ich etwas das mich interessiert das dann ergoogelt werden muss.

Sedna: danke für die Klarstellung, Stern war auch gemeint, aber vor laute Niburi oder Planet X bin ich bei Planet geblieben ;)

Sedna

  • Gast
Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #21 am: 22. April 2013, 13:51:26 »
N24 gehört niemandem mehr, ist damals von P7S1 an eine Gruppe um Stefan Aust gegangen. N-tv gehört zu RTL.

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Offline -eumel-

  • Raumcon Moderator
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  • 15220
Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #22 am: 22. April 2013, 16:26:50 »
Naja, was ist denn nun passiert?
Einige Fernsehsender strahlen gelegentlich Videos, bzw. Fernsehproduktionen aus, deren Inhalt sehr spekulativ ist.
Fast schon eine leichte Form von Science Fiction.
Aber richten sie damit irgendwelchen Schaden an?
Sie werden damit ein gewisses Zielpublikum erreichen, von denen sich viele noch nie Gedanken über das äußere Sonnensystem gemacht haben und vielleicht gar nichts von der Existenz einer Oortschen Wolke wussten.
Jetzt wissen sie, dass dort draußen noch etwas ist, was unter Umständen sogar Auswirkungen auf die Erde haben könnte.
Bei einigen Zuschauern mag Interesse geweckt worden sein - und diese suchen jetzt vielleicht im Internet nach weiteren Informationen.
Insofern ist das doch gar nicht schlecht.

Interessant ist die Frage allemal:
Was ist denn nun dort draußen, am Rande unseres Sonnensystems?
Wie weit reicht der Einfluss unseres Sterns?
Wie ist der aktuelle Stand der Forschung?
Sind Missionen geplant, die etwas "Licht" ins Dunkle bringen?

Sedna

  • Gast
Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #23 am: 22. April 2013, 16:37:29 »
Naja, was ist denn nun passiert?
Einige Fernsehsender strahlen gelegentlich Videos, bzw. Fernsehproduktionen aus, deren Inhalt sehr spekulativ ist.
Fast schon eine leichte Form von Science Fiction.
Aber richten sie damit irgendwelchen Schaden an?
Sie werden damit ein gewisses Zielpublikum erreichen, von denen sich viele noch nie Gedanken über das äußere Sonnensystem gemacht haben und vielleicht gar nichts von der Existenz einer Oortschen Wolke wussten.
Jetzt wissen sie, dass dort draußen noch etwas ist, was unter Umständen sogar Auswirkungen auf die Erde haben könnte.
Bei einigen Zuschauern mag Interesse geweckt worden sein - und diese suchen jetzt vielleicht im Internet nach weiteren Informationen.
Insofern ist das doch gar nicht schlecht.

Interessant ist die Frage allemal:
Was ist denn nun dort draußen, am Rande unseres Sonnensystems?
Wie weit reicht der Einfluss unseres Sterns?
Wie ist der aktuelle Stand der Forschung?
Sind Missionen geplant, die etwas "Licht" ins Dunkle bringen?

Man müsste aber gerade das Interesse der Laien so stark wecken, dass sie auch mit einer gewissen Ausdauer dabei bleiben. Grob ist der Aufbau unseres Sonnensystems schnell erfasst. Aber Begriffe wie zum Beispiel das Heliosheath bekommt man erst nach einiger Einarbeitungszeit zu wissen. Und dann muss man auch sehr ins Detail gehen, um es wirklich zu verstehen.

Stell einem Laien mal die Frage, was vom inneren Sonnensystem gezählt der vierte Mond ist - ich habs mal in einem Forum früher als kleines Quiz gemacht. Die ersten drei mit dem Erdmond, Phobos und Deimos kriegen die meisten noch hin, als vierten bekam ich damals meistens entweder Io, Europa,  Ganymed oder Kallisto, also einen der Galileischen Monde von Jupiter zu lesen. Richtig wäre Dactyl, der Mond vom Asteroiden Ida. Oder wie mit Planeten und Zwergplaneten wieder von innen heraus die Reihenfolge lautet. Sie werden garantiert zählen: Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter.... und wo ist Ceres?

Da merkt man schon, wie detailliert man alleine bei uns zuhause vorgehen muss. Und ob das die Dokumentationen leisten, das bezweifle ich schon. Man kann ja noch sehr viel tiefer gehen mit Quasaren, Braunen Zwergen, Blauen Nachzüglern usw., und die werden meistens leider nicht erwähnt.

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Offline Helix

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Re: Genauer Aufbau unseres eigenen Sonnensystems
« Antwort #24 am: 22. April 2013, 23:55:39 »
Wann hatte Arte bitte mal Dokus aus dem Astronomiebereich? Ansonsten meinst du sicherlich ZDF Info, bei Neo habe ich solche Dokumentationen noch nie gesehen. ;)

arte:
"Die Astronomen von Lascaux"
Serie "Rätsel des Kosmos"
"Hubbles abenteuerliche Rettung"
"Wettlauf zum Mars"
"Verschollene Filmschätze: 1969 Live vom Mond"
Einzelne Folgen der Serie "X:enius"
"Die Rückkehr zum Mond"
"Auf der Suche nach Leben im All"
"Sind wir alleine im Universum?"
"Auf der Suche nach außerirdischem Leben"
"Galaxis Milchstraße" (absolut sehenswert!!!)
...

zdf_neo:
"Und sie bewegt sich doch - Naturkatastrophen aus etwas anderer Sicht"
Serie "Exodus Erde"
"Sonnenstürme - Bedrohung aus dem All"
"Der Chiemgau-Komet - Stunde Null im Keltenreich"
"Das Rätsel von Tunguska"
"Kometen auf Erdkurs"
"Meteoriten - Gefahr aus dem All"
...

Naja, was ist denn nun passiert?
...

Ich fände es einfach besser, wenn in einer "Dokumentation" der Unterschied zwischen noch nicht widerlegter bzw. nicht widerlegbarer Hypothese und erbrachtem wissenschaftlichem Beweis etwas deutlicher wäre. Die Argumentationskette von "die Möglichkeit des Warp-Antriebs konnte noch nicht wiederlegt werden" über "die NASA hat sich auch schon mit dem Thema beschäftigt" zu "in ein paar Jahren fliegen Menschen nach Andromeda" ist für nicht so ganz schlüssig.  ;)