Hallo,
ich muss einsteinturm zustimmen...
Es ist zwar unwahrscheinlich, dass dieser Komet den Mars trifft, aber wenn... :
Durch den Impakt würde ein nicht nur ~ 500 Kilometer durchmessender, sondern auch etwa zwei Kilometer tiefer Krater entstehen. Dabei würde Wassereis, welches sich an der Impaktstelle eventuell im Untergrund befindet, aufgrund der freigesetzten Energie schlagartig und in einem großen Umfang aufgeschmolzen werden. Je nach der Form des neu gestalteten Geländes ( z.B. dessen Neigung ) könnten dabei vielleicht sogar regelrechte "Springfluten" entstehen, welche eventuell neue Abflusstäler bilden ( oder auch nicht... )
Ein solches Ereignis wäre entfernt mit den Vulkanausbrüchen vergleichbar, bei denen sich vermutlich ein Großteil der heute noch erkennbaren Marstäler der "zweiten Generation", die großen "Outflow Channels", gebildet haben dürften.
Die Daten, welche sich bei so einem Ereignis sammeln lassen, würden sehr viel darüber aussagen, ob die bisherigen Theorien über die Entstehung der Marstäler zutreffen, oder ob die Wissenschaftler nach neuen Erklärungen suchen müssen. Aber auch andere Theorien ließen sich durch einen solchen Impakt überprüfen. Entstand der Marsmond Phobos wirklich durch einen
Kometen- oder Asteroideneinschlag? Oder - ganz groß ausgeholt - : Existieren unter der Marsoberfläche vielleicht sogar gegenwärtig inaktive Mikroben, welche lediglich auf günstigere Bedingungen warten, um dann wieder für kurze Zeit aktiv zu werden.
Zumindestens für Opportunity wäre ein solches Ereignis jedoch unabhängig vom Einschlagsort aufgrund der damit verbundenen Staubfreisetzung in die Atmosphäre desaströs und tödlich, aber - sorry Marslady - dieses Opfer "im Dienst der Wissenschaft" würde wohl jeder Planetologe mehr als nur gerne bringen...
Ein weiterer negativer Effekt - und dieser dürfte noch schwerer wiegen als der Verlust eines Rovers - wäre wohl auch das Material, welches bei solch einem Einschlag in den Weltraum katapultiert und dann zunächst im Marsorbit verbleiben würde. ( Menschgemachten ) Weltraumschrott kennen wir bisher nur aus dem Erdorbit. Durch einen solchen Impakt dürfte dann jedoch auch die Umgebung des Mars von diversen Trümmerteilen und -teilchen "verschmutzt" werden, was die Mission eines Marsorbiters deutlich erschweren und aufgrund der Kollisionsgefahr erheblich risikobehafteter machen würde...
Aber trotzdem - wie einsteinturm schreibt - wären die durch einen wirklich großen Impakt zu gewinnenden Erkenntnisse einfach unbezahlbar...
@Liftboy: Aufgrund der hohen Vorbeifluggeschwindigkeit wird es für die Kameras der Orbiter und Rover wohl extrem kompliziert werden, brauchbare Bilder anzufertigen. Aber genau darin liegt letzendlich auch die eigentliche Herausforderung. Welches Team und welche Mission kann das am Besten und am Schnellsten...
Schöne Grüße aus Hamburg - Mirko