OK, wir reden also nur nur nuklearen Antrieben im Weltraum, nicht von der Erdoberfläche in den LEO.
Nein, Wiedereintritt würde keinen Sinn machen, da das Zeug nach Benutzung zu sehr strahlt, jeder Fehler könnte mehr kosten, als die ganze Mission. Es macht eher Sinn, einen Nuklearen Antrieb oben zu lassen (teuer genug, das Ding da raufzubringen) und von dort aus wiederzuverwenden oder loszuwerden (ab in die Sonne?).
Sicher ist Kernenergie hinsichtlich möglicher Energieausbeute bezogen auf die Treibstoffmasse chemischen Antrieben überlegen. Bei grobem Versagen ("Bumm") sind die Menschen, die nach - um mal eine Zahl zu nennen - 24 Stunden noch leben, beim chemischen Antrieb über den Berg, während beim nuklearen Antrieb der Spass erst anfängt. Beim chemischen Antrieb erwischt es nur Menschen, die nahe genug dran sind; die Folgen beim nuklearen Antrieb sind weitreichender.
Ursache von Unfällen ist immer eine Verkettung von mehreren Faktoren. Der Faktor Mensch ist oft mitbeteiligt.
Bei den von mir genannten Nuklearunfällen war der Mensch immer beteiligt und das Problem lasst sich in einem Wort zusammenfassen: Hybris. Oder auch: Man kann garnicht so blöd denken, wie es dann kommt.
Nun Unfälle kann man nie ganz ausschliessen aber man kann sich auf diese Vorbereiten.
Unfälle kann man nie ganz ausschließen, richtig. Man kann sich aber nicht darauf vorbereiten, weil man nicht alle Risiken in Betracht zieht (z.B. Tsunami bei Fukushima). Hybris eben.
Man hat auch aus den Unfällen der Vergangenheit gelernt.
Nein, eigentlich nicht. Man hat jemanden oder etwas für schuldig befunden oder den Unfall bedauert und viel mehr ist nicht passiert. (Hm, Deutschlands Ausstieg - so er durchgezogen wird - wird sich in evtl. 20 bis 30 Jahren als genial oder fatal erweisen.)
Es lag zum teil an Designentscheidungen, die zu Unfällen beigetragen haben.
mögliche Lösungen:
Konstruktionmethode Fail-safe (http://de.wikipedia.org/wiki/Fail-Safe), durch aktive oder passive Mechanismen.
Man kann auch ein Reaktor auf physikalische Gesetze stützen, so dass man keine Runaway Situation mehr hat.
...
Nur durch Fakten ist man schlauer nicht durch Meinungen. Also untersucht man z.B. Unfälle, stellt fest warum sie passiert sind und findet Lösungen damit es nicht wieder passiert.
OK, oft versucht man zumindest, den gleichen Fehler nicht noch einmal zu machen.
Zu den nuklearen Oberstuffen. In dem geplannten Betriebsbereich richten sie mit ihren Abgasen kein Schaden an der Atmosphere an. Die wahre Gefahr ist natürlich beim Start und Flug durch die Atmosphere. Nun die Kräfte, die bei einer rapiden und ungeplannten Zerlegung einer Rakete eintretten kann man berechnen oder sollte es notwendig sein eine Rakete zünden und Messen. Wenn man die Kräfte also kennt kann man den Reaktor entsprechen auslegen, dass er dabei nciht zerstört wird. Das gilt auch für andre Unfälle z.B. ein Wiedereintritt des Reaktors.
Wenn man einen kompletten, leistungsstarken nuklearen Antrieb in den Orbit transportieren will, dann ist dafür eine große Rakete nötig, sowas wie SLS etwa. Im Worst Case wird dann die Energie von ca. 2000 Tonnen Treibstoff freigesetzt, etwa ein Zehntel der Energieentfaltung der Bomben von Hiroshima und Nagasaki - allerdings auf rein chemischer Basis. Bin mal gespannt, wie da eine "Fail-Safe"-Konstruktion aussehen soll.
Ein gutes Beispiel sind RTG Generatoren der NASA, welche so ausgelegt wurden.
Kein gutes Beispiel, da sich die heutigen RTGs nicht einfach hochskalieren lassen. Wie schwer wäre denn ein RTG mit ein paar Gigawatt Leistung?
Ich hoffe das hat dich neugierig gemacht. Ich wünsche viel Spaß beim Selber Nachforschen.
Könnte aber auch sein, dass ich mich schon seit 30, 40 Jahren mit Kernenergie auseinandersetzte, meinst du nicht? Und könnte auch sein, dass mir durch das, was in dieser Zeit passiert ist, - nein, man hat nichts gelernt - der Spass vergangen ist.