Hier ein Paper von oben erwähntem K.V. Sokolowskii:
http://de.arxiv.org/pdf/1303.5451"RadioAstron Early Science Program Space-VLBI AGN survey: strategy and first results"
Er ist am Sternberg-Institut Mitglied der Gruppe, die aktive Galaxienkerne untersucht. Das ganze allgemeine System-Bla kennen wir hier mittlerweile wohl alle gut genug, aber Abschnitt "2. AGN Survey Strategy" ist wohl noch interessant
Im Rahmen des Early Science Program wird eine Durchmusterung durchgeführt, um Interferenzmuster für radio-laute AGN zu finden. Zu den Zielen gehört unter anderem die Suche nach extremen Schwarzkörpertemperaturen zur Lösung der sogenannten "Doppler Crisis" - ein ungelöstes Problem bei der Erforschung von AGN. Im Rahmen dieser Survey werden auch vielversprechende Ziele für zukünftige detailliertere Beobachtungen ausgewählt - wie zum Beispiel SVLBI-Imaging.
Womit nebenbei auch eine im NovKos-Forum heiß diskutierte Frage beantwortet wird: Wo sind die Bilder? - Noch hat man keine gemacht, weil erstmal lohnende Ziele gesucht werden. Auch ohne wirkliche Bilder lässt sich ja schon einiges bestimmen. Gerade für Untersuchung von Jets reicht eine hohe lineare Auflösung - die sind eh "lang und dünn", bei passend gewählter Basislinie kann man darüber schon fast alles ohne richtige Bild sagen.
Im Paper äußert er sich auch zum P-Band (ich zitier am besten mal wörtlich):
While the 92cm band is actively used for RadioAstron observations of pulsars, no 92cm space–ground fringes on AGN have been detected so far, although the number of attempts so far has been small.
*hust* ja... die Nutzungsstatistiken hab ich ja gerade erst gepostet hier
In diesem Band gelang es auch nicht, überhaupt Interferenzmuster für AGN zu generieren. Da theoretisch die Streuung im interstellaren Raum für diese Wellenlänge sowieso am größten ist hat man auch gar nicht viel versucht. Andererseits zeigen die Ergebnisse im L-Band, dass diese theoretische Streuung nicht unbedingt auftritt (hatte ich auch schon gepostet hier). Daher werden zukünftig eventuell doch mehr Versuche im P-Band durchgeführt.