Was mich dabei am meisten ärgert, dass man anstatt ein Ziel z.B. Mond oder Marsbasis definiert hätte und alles dazu getan hätte einen besseren und leistungsfähigeren und günstigeren Nachfolger der Saturn-V zu bauen, verschaukelte man die Bürger über 45 Jahre.
Fakt ist aber auch, dass 99% dieser Bürger sich für Raumfahrt kaum interessieren. Und das ist ja auch objektiv verständlich. Was haben "die Bürger" denn davon, in ihrem Alltagsleben, außer einer kurzfristigen Unterhaltung/Zerstreuung, die sich aber auch sehr schnell wieder abnutzt?? Die Apollo 8 und Apollo 11 waren toll und haben die gesamte Menschheit begeistert, sicher. Aber bei Apollo 12 ff. hat dann kaum noch jemand zugesehen (übertreibe ich jetzt mal bewusst).
"Die Bürger" würden sich, glaube ich, eher verschaukelt fühlen, wenn man 45 Jahre lang aus reiner Abenteuerlust Billionen Dollar/Mark/Euro in aufwändige bemannte Mars/Mond-Programme gebuttert hätte - um dafür Investitionen in Schulen, Universitäten, Forschungsinstitute, Infrastruktur, Sozial- und Gesundheitswesen usw. usf. zu opfern.
Uns kleines Häufchen von echt und dauerhaft Raumfahrtinteressierten können wir doch nicht guten Gewissens zum Maßstab für die gesamte Menschheit ernennen, der es rechtfertigen würde, tatsächlich
alles dafür zu tun, die Raumfahrt auf dem Level der 1960er-Jahre weiterzubetreiben! Für die Verantwortlichen damals war offensichtlich klar (oder wurde vielleicht erst durch Apollo 12ff. klar?), dass das "Space race" eine einmalige, außerordentliche Anstrengung war - und als bewiesen war, was zu beweisen war, wurde das Raumfahrtprogramm eben wieder auf ein
vernünftiges Maß heruntergefahren. Ist doch okay.