Ganz schön klewer!
Und wenn die Restbestände aufgebraucht sind , ist nichts mehr da und man beginnt mit der Entwicklung?
Beim SLS werden aber bis auf die Triebwerke keine Restbestände zusammengeschustert, die irgendwo eingelagert sind. Die Komponenten selbst sind neu, ihr Design aber ist alt und bewährt, mit zahlreichen Modifikationen und Modernisierungen. So hat man zugleich eine (halbwegs) moderne Rakete bei erträglichen Entwicklungskosten (erträglich in dem Sinne, dass die NASA sie mit dem derzeitigem Budget tragen kann). Die Produktionskapazitäten existieren größtenteils bereits, an den Komponenten für das SLS, die von ihnen hergestellt werden, wird noch gearbeitet.
Naja, das wird aber eine neue Rakete!
Wie lange mögen sie wohl dafür brauchen?
Und was soll das Kosten?
Genau das ist der Punkt.
LCH4 ist für die Tanks sicher eher einfacher als LH2 und damit hat man in den USA ja viel Erfahrung.
Raketen sind keine Legobausteine. Ein Umschwenken auf LCH4 würde dutzende neue Arbeiten und Infrastrukturen erfordern. Wieder neue Milliarden für die Entwicklung... Außerdem ist das Problem mit dem Raptor, dass es wegen seiner Komplexität (Full-Flow Staged Combustion) in der Produktion gar nicht mal so billig sein wird. Was es (angeblich) so irrsinnig günstig macht, ist seine hervorragende Wiederverwendbarkeit. Darauf ist aber das SLS nicht ausgelegt.
Jetzt nehmen die ein altes Triebwerk, modeln es um auf neu und brauchen so ca. 15 Jahre?
Ich dachte heute müssten sie nicht mehr alles mögliche erstmal erfinden und man hat Computerunterstützung?
Warum dauert den das trotz viel besserer Möglichkeiten Jahrzehnte?
Wozu muss denn die Entwicklungszeit kürzer sein? Für die ersten Flügen hat man noch die verbliebenen RS-25er, erst danach, vielleicht ab 2024, braucht man neue. Momentan gibt es wichtigere Arbeiten, in die man das viel zu geringe Budget steckt. Deshalb reicht es, die neuen Triebwerke auf kleiner Flamme zehn Jahre lang zu entwickeln, sie werden auch so rechtzeitig fertig.
Gruß
Zenit