Irgendwie schon enttäuschend, auch wenn man nicht viel erwartet hat...
Für ein solches Unternehmen braucht man drei Dinge:
1. ein praktikables Geschäftsmodell
2. einen technischen Plan
3. Geld(geber)
Bei 1. fängt es schon an, es ist sehr schwer vorzustellen, dass Staaten einfach mal 750 Mio. Dollar locker machen, um einen Astronauten kurz mal auf dem Mond landen zu lassen. Westliche Demokratien dürften da als Kandidaten ausscheiden, weil kein vernünftiger Politiker so was mitmacht (hoffe ich).
In dem PDF haben die GoldenSpike-Leute ja sogar offene Lander untersucht, d.h. da säßen die Astronauten ab dem Umstieg in den Mondlander bis nach dem Wiederaufstieg zur Rückkehrkapsel in Raumanzügen im Freien. Darüber braucht man sich eigentilch gar keine Gedanken zu machen, denn da hätte man wohl nur zwei oder drei Stunden Zeit auf der Mondoberfläche; und wehe es geht was schief. Mit "Wissenschaft" lässt sich so was gar nicht rechtfertigen. Auch Missionen in der Art von Apollo 8 sind wissenschaftlich gesehen Unsinn, um den Mond zu fotografieren schickt man besser eine unbemannte Sonde los. Solche Missionen bringen nur etwas als Bestandteil einer Technologieentwicklung. Relativ "billig" ist es natürlich, aber das ist zu billig.
Privatpersonen als Zielgruppe? Das ist teurer als eine Everest-Expedition, genauso gefährlich und zeitlich noch viel aufwändiger, immerhin muss man bei einem Lander für zwei Personen den Lander selbst fliegen/bedienen können und ist nicht einfach nur Passagier. Und Firmen, die den Mond erforschen wollen, um später dann dort Bergbau zu betreiben (wurde wohl in der Pressekonferenz angesprochen)? Naja, das vielleicht, aber wenn man wirklich so was im Auge hat, kann man auch gleich einen gescheiten Lander entwicklen, man wird ihn später brauchen. Außerdem sind solche Firmen doch eher rar gesät.
2. Das Projekt existiert sein 2010. Da hätte man ja denken können, dass die Planungen etwas konkreter sind; im Prinzip wurde gestern ja nur angekündigt, dass man jetzt mit der Entwicklung bzw. Planung anfangen wird, sich aber bis jetzt noch auf gar nichts festgelegt hat. Die bis jetzt bekannten technischen Planungen sind so ungefähr das, was in Webforen innerhalb von zwei Wochen durchgekaut wird. (Eine Centaur-Oberstufe auf einer Falcon starten passt dazu, wobei zunächst von einem "Centaur-equivalent" die Rede ist, was aber schnell zu einer Centaur mutiert.)
3. Mit dem, was bis jetzt vorhanden ist, wird es schwer, an genügend Geld zu kommen. Gäbe es ein eingängiges Geschäftsmodell, wären wohl Geldgeber zu finden. Mit einem Geschäftsmodell plus einem ausgearbeiteten Plan könnte man vll. sogar zur Bank gehen und einen Kredit bekommen.