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Nach derzeitigem Planungsstand soll am 12. Dezember 2012 die indische PSLV-C20 den Erdbeobachtungssatelliten SARAL zusammen mit einer Anzahl Kleinstsatelliten in den Weltraum bringen.
SARAL basiert auf einem IMS-2 genannten Satellitenbus der Indischen Raumfahrtforschungsorganisation (ISRO). Die Beobachtungsnutzlast steuert die französische Raumfahrtagentur (CNES) bei. Die Beobachtungsnutzlast, die mit Unterstützung der französischen Thales Alenia Space entstand, traf am 11. Juli 2012 im indischen Bangalore im Satellitenzentrum ISAC der ISRO ein.
An Bord von SARAL befindet sich ein im Ka-Band (35,75 GHz) arbeitender Radiohöhenmesser namens Altika, der sich 3 Jahre lange betreiben lassen soll, der von einem System zur exakten Bahnbestimmung mit der Bezeichnung DORIS und einem Laserreflektorarray (LRA), das Laserimpulse vom Erdboden reflektieren kann, unterstützt wird, sowie ein Argos-3 genanntes Transpondersystem mit einer anvisierten Einsatzdauer von 5 Jahren.
Altika ist dazu gedacht, exakte Daten zur Topographie der Oberfläche der Weltmeere zu liefern und die vom Radiohöhenmesser RA-2 an Bord von Envisat durchgeführten Messungen fortzusetzen. Die via Altika gewonnenen Daten sollen vom französischen Bodensegment SALP verarbeite werden. Das Système d'Altimétrie et de Localisation Précise arbeitet bzw. arbeitete bereits mit den Daten der Höhenmesser von Envisat, GFO, Jason 1, Jason 2 und Topex/Poseidon.
Argos-3 kann ebenfalls der Beobachtung der Ozeane dienen. Der Transponder kann beispielsweise die Windgeschwindigkeit über der Wasseroberfläche und die Höhe von Wellen weiterleiten, von Bojen auf der Oberfläche gemessen wurden. Transponder dieses Typs befinden sich auch an Bord der europäischen Wettersatelliten der MetOp-Serie.
Insgesamt 570 Watt elektrische Leistung stehen nach Angaben der CNES an Bord zur Verfügung, der Bus wird für sich rund 204 Watt benötigen, die Beobachtungsnutzlast um 195 Watt. Zur Stromerzeugung gibt es zwei jeweils 1,4 m lange und 1,2 m breite Solarzellenausleger. Zur Stromspeicherung gibt es laut ISRO einen Lithium-Ionen-Akkumulatorensatz mit einer Kapazität von 21 Ah.
SARAL, kommt laut CNES auf eine Masse zwischen 350 und 400 kg, von der etwa 200 kg auf den Satellitenbus entfallen, und mindestens 165 kg auf die Beobachtungsnutzlast.
Zusammen mit SARAL sollen zwei Satelliten aus Kanada, NEOSSAT mit 82 kg und Sapphire mit 148 kg, zwei Satelliten aus Österreich, BRITE und UniBRIE mit je 14 kg sowie AAUSAT mit 3 kg aus Dänemark in den Weltraum transportiert werden.
Der von der ISRO für SARAL vorgesehene Orbit hat ein Apogäum von 814 km und ein Perigäum von 786 km über der Erde. Die geplante Bahnneigung gegen den Erdäquator liegt bei 98,55 Grad. Pro Tag ergeben sich so 14 Erdumläufe. Alle 35 Tage wird die gleiche Stelle der Erdoberfläche überflogen.
Gruß Pirx