. Das Navigationssystem muss ja lediglich vor dem Eintritt in die Atmosphäre kalibriert werden und der Sonde die aktuelle Position, Geschwindigkeit, usw. mitgeteilt werden. Damit müsste sie eigentlich die Landezone ungefähr anfliegen können.
Genauso ist es. MSL wird mit seinem Gyroskop als Trigger einen "guided entry" hinlegen, d.h. in Grenzen externe, unvorhersehbare Einflüsse (Atmosphäreneffekte, etc.) mit seinen Navigationsdüsen in der Backshell ausgleichen. Da der Schwerpunkt durch das Abprengen der 2 x 75 kg "Cruise Balance Mass Devices" nicht innerhalb der Raumschiffsachse liegt, resultiert ein Gleitwinkel ungleich Null und MSL segelt wie ein Segelflugzeug durch die Atmosphäre.
Das Trägheitsnavigationssystem hält dabei den Landepunkt beständig im Fokus. Durch diese Technologie ist die Schrumpfung der Landeellipse erst möglich geworden. Diese "guided entry"-Phase wird bis kurz vor Freisetzung des Fallschirms beibehalten, d.h. das Raumschiff ist in Grenzen steuerbar.
Die Absprengung der sechs je 25 kg schweren "Entry Balance Mass Devices" nur Sekunden vor Freisetzung des Fallschirms stellt die Massensymmetrie wieder her. Danach wird das Raumschiff ungesteuert seinen Fallschirmabstieg beginnen. Nachdem der Hitzeschild abgesprengt ist, übernimmt das Radar die Steuerung. Dieses kann wie schon an anderer Stelle gesagt nur Höhe, Abstiegsgeschwindigkeit und Geschwindigkeit über Grund messen. Damit wird der Abstieg in der Senkrechten möglich. Die Topologie der Landestelle ist damit nicht bestimmbar, d.h. der Rover landet an einem vom Zufall bestimmten Landeplatz innerhalb der Landeellipse.
Grüsse, Udo