Hallo,
nochmal zur Dynamik: Der Rover wird ja erst relativ spät abgeseilt, und bis dahin ist er noch fest mit dem Skycrane verbunden. Und ich glaube immer noch, dass es dann ein dynamischer Vorteil ist, wenn die Triebwerke oben angebracht sind und nicht unten (wie bei einer Landeplattform). Hubschrauber haben ihre Rotoren schließlich auch oben, und ich glaube nicht, dass das nur praktische Erwägungen hat. Der beliebte Vergleich einer Rakete (oder eines Landers) mit einem Bleistift, den man auf dem Finger balanciert, ist zwar falsch, weil der Lander mit nichts anderem fest verbunden ist. Trotzdem glaube ich nicht, dass der Lander sich grundsätzlich immer nur um seinen Massenschwerpunkt bewegt.
Zur Illustration habe ich mir jetzt mal Folgendes vorgestellt: Eine massive Kugel steht ohne weitere Befestigung auf völlig glattem Boden (Eis). Seitlich an ihr ist eine starke, gerichtete Sprengladung angebracht, die senkrecht nach unten ausgerichtet ist und die locker ausreicht, Dutzende oder Hunderte dieser Kugeln gleichzeitig anzuheben.
Diese Sprengladung wird nun gezündet. Was passiert mit der Kugel? Wenn sich die Kugel wirklich nur, und nur, um ihren Schwerpunkt bewegen würde, würde sie einfach in rasende Rotation versetzt und sich aber ansonsten nicht von der Stelle rühren.
Aber ich denke, dass mir jeder zustimmen wird, dass die Kugel nicht an ihrem Platz bleiben wird. Sie wird natürlich rasend schnell rotieren, macht aber zusätzlich auch noch einen Satz in die Luft. Die Ursache dafür ist ihre eigene Massenträgheit, durch die sie dem starken und schnellen Drehimpuls nicht sofort mit einer reinen Drehung um sich selbst folgen kann, sondern zumindest kurzzeitig auch linear beschleunigt wird (also vom Boden gehoben wird) - und zwar solange, bis sich die gleichmäßige End(winkel)geschwindigkeit der Rotation eingestellt hat.
Terminus