MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars

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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5175 am: 25. September 2017, 14:20:51 »
Hallo Zusammen,

in dem Mosaik von den Aufnahmen der rechten Mastcam an Sol 1821, den 20.09.2017, ist links, etwas über der Mitte der dunkle Meteorit  "Mustards Island" zu sehen.
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?s=1821&camera=MAST%5F

Die Aufnahme des Remote Micro-Imager (RMI) nach dem Pulsen auf dem dunkle Meteorit  "Mustards Island". Die Aufnahme habe ich von png in jpg umgewandelt.
https://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?rawid=CR0_559149929PRC_F0660246CCAM03820L1&s=1821

An Sol 1822, den 21.09.2017, hat Curiosity mit der linken Mastcam einen Blick auf den Ausläufer des Mount Sharp gemacht.
Eine starke Landschaft. :)
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?s=1822&camera=MAST%5F

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5176 am: 28. September 2017, 20:15:16 »
Hallo Zusammen,

das Mosaik auf Vera Rubin Ridge habe ich aus den Aufnahmen der rechten Navcam  von Sol 1828, den 27.09.2017 zusammengestellt.
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?s=1828&camera=NAV%5FRIGHT%5F

Eine etwas andere Ansicht nahm Curiosity mit der linken Mastcam auf.
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?s=1828&camera=MAST%5F

Mit der erneuten Fahrt von ca. 40 Meter hat Curiosity jetzt das Quadrat mit dem Namen "Bar Harbor", in dem sich der Rover seit Sol 1500 befand, verlassen.
Vor der Landung wurde das Gebiet der Landeellipse und der Mount Sharp mit den Ausläufern in Vierecke mit einer Seitenlänge von 1,5 km aufgeteilt. Die Namen wurden nach bemerkenswerten Regionen von geologischem Interesse auf der Erde und Städten, die sich in der Nähe befinden, verteilt.
https://mars.jpl.nasa.gov/msl/mission/mars-rover-curiosity-mission-updates/?mu=sol-1828-bye-bye-bar-harbor

Jetzt befindet sich Curiosity nach der erfolgreichen Fahrt  in dem "Kuruman" Viereck. Dieses Viereck ist nach einer bezaubernden Stadt am Rande der Kalahari-Wüste in Südafrika benannt. Bemerkenswerterweise ist die Stadt Kuruman der Namensgeber für die Kurumanische Eisenformation, ein 2,46 Milliarden altes Sedimentgestein, der reich an Hämatit ist. Hämatit ist das gleiche Mineral, das verteilt über den Vera Rubin Ridge auf den Orbitaldaten zu sehen ist! Die Zielnamen, die die Forscher verwenden werden, wird in diesem Viereck auf berühmten geologischen Eigenschaften aus Südafrika und in der Nähe von Botswana und Simbabwe bezogen sein.
https://mars.jpl.nasa.gov/msl/mission/mars-rover-curiosity-mission-updates/?mu=sol-1829-hello-kuruman

Das Panorama habe ich aus den Aufnahmen der rechten Navcam  zusammengestellt.
Die Aufnahmen von Sol 1829, den 28.09.2017 nahm Curiosity nach der erfolgreichen Fahrt auf.
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?s=1829&camera=NAV%5FRIGHT%5F

Phil Stooke hat schon den neuen Standort von Curiosity vor Mt. Hamden in der Karte eingefügt.
http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?s=&showtopic=7442&view=findpost&p=237286

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5177 am: 05. Oktober 2017, 21:33:57 »
Hallo Zusammen,

dies ist ein Mosaik aus den Aufnahmen der linken Mastcam von Sol 1834, den 3.10.207.
Über diese sandige Brücke zwischen zwei kleinen Vertiefungen wird Curiosity wohl nicht fahren.
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?s=1834&camera=MAST%5F

Leider hat es wieder ein technisches Problem mit dem DSN gegeben, und da es keine neuen Aufnahmen gibt, ist es unsicher, ob Curiosity alle gewünschten Arbeiten und eine erneute Fahrt vorgenommen hat.
Quelle:
https://mars.jpl.nasa.gov/msl/mission/mars-rover-curiosity-mission-updates/?mu=sol-1836-1837-frankenplan

Der Standort von Curiosity an Sol 1834 auf der Karte von Phil Stooke.
http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?s=&showtopic=7442&view=findpost&p=237351

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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MaxBlank

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5178 am: 08. Oktober 2017, 17:42:12 »
Stimmungsvolle Aufnahme von Curiosity am 28. September 2017: The hills of Mars :


  Bild: NASA/JPL

Quelle: https://twitter.com/ridingrobots/status/916855829176782848

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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5179 am: 09. Oktober 2017, 21:04:32 »
Hallo zusammen,

an Sol 1838, den 7.10.2017, blickte Curiosity mit der linken Mastcam von Vera Rubin Ridge zu den Ausläufern des Mount Sharp.
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?s=1838&camera=MAST%5F

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline Steffen

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5180 am: 09. Oktober 2017, 23:03:12 »
Hallo

da hier schon einige Male davon geschrieben wurde, dass schon seit längerer Zeit keine Proben mehr erbohrt wurden, möchte ich darauf hinweisen, dass Emily Lakwadalla am 6. September einen ausführlichen Artikel über die Probleme mit dem Bohrer und die Lösungsversuche geschrieben hat:

http://www.planetary.org/blogs/emily-lakdawalla/2017/0906-curiosity-balky-drill-problem.html

Ich versuche, das mal kurz zusammenzufassen.

Eine normale Bohrung erfolgt, indem zuerst zwei Kontaktstäbe, zwischen denen sich der Bohrer befindet, auf den Felsen gepresst werden, um den Instrumentenkopf zu stabilisieren. Dann wird die sich drehende Bohrspindel (drill spindle mechanism) mit Hilfe des Vorschubmechanismus (drill feed mechanism) und mit Hammerunterstützung (drill percussion mechanism) in den Felsen getrieben. Das erwünschte Probenmaterial sammelt sich in der hohlen Bohrspindel und wird nach der Bohrung an CHIMRA übergeben. CHIMRA ist in den Instumentenkopf integriert und dient dazu, die Probe zu Sieben und zu Portionieren.

Am 1.12.2016 kam es bei einer Bohrung dazu, dass der Vorschubmechanismus feststeckte und sich nicht mehr bewegen ließ. Der Vorschub wird, wenn er gerade nicht bewegt wird, durch eine Bremse festgehalten. Die Bremse kann durch zwei redundante Magnetspulen (solenoid) gelöst werden.

Bis in den März 2017 versuchte man nun, mit irgendeinem "Trick", den Vorschub wieder in Gang zu setzen, in dem man in allerlei Varianten und Instrumentenkopfstellungen versuchte, den Mechanismus zu bewegen. Zwischendurch gab es schon Hoffnungen, da man eine Bewegung erzielen konnte, dann, nach einer Probennahme mit der Schaufel, blockierte der Bohrvorschub erneut. Die Experimente dauerten so lange, weil man sehr vorsichtig war, und jede Bewegung vorher am Modell auf der Erde testete, um Überlastungen oder Überhitzungen am Instrumentenarm auszuschließen.

Dann gab man es auf, änderte die Strategie dahingehend, eine grundlegend neue Methode für die Anwendung des Bohrers zu entwickeln. Die neue Methode nennt sich "Feed-Extended Drilling" (FED). Das bedeutet, dass man mit vollständig ausgefahrenem Vorschub den Bohrer auf das Gestein setzt, und die Vorschubbewegung durch eine Bewegung des ganzen Instrumentenarms bewirkt.
Voraussetztung dafür war, dass es gelang, den Vorschub noch einmal zu bewegen und ganz auszufahren. Dies schafften sie schrittweise im August. Ein Foto aus Sol 1780 (https://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?rawid=1780ML0091950000702009E01_DXXX&s=1780) zeigt den Bohrer mit vollständig ausgefahrenem Vorschub.

Weitere Experimente waren erforderlich, denn um die Probe aus der Spindel an CHIMRA zu übergeben, muss der Vorschub wieder völlig eingefahren werden, was man jetzt natürlich nicht mehr machen kann und will. Also muss auch hier eine neue Methode entwickelt werden: "Feed-Extended Sample Transfer" (FEST)

Wenn man den Bohrer nach unten hält, und die Spindel rückwärts dreht, dann rieselt das Probenmaterial wieder heraus. Sie versuchten, das Material auf der Plattform für die Probenuntersuchung abzulegen, und von dort mit der Schaufel aufzunehmen. Das misslang allerdings, weil sich die Schaufel nur langsam bewegen läßt. Um so ein kleines Häufchen Sand in die Schaufel zu bekommen, müsste man diese mit einigem Schwung bewegen können.

Die favorisierte Methode besteht jetzt darin, den Bohrer direkt über die Öffnungen von SAM und CheMin zu plazieren, und das Material dort, unter Umgehung von CHIMRA, "hineinzuschütten". Die Eingangsöffnungen sind jeweils durch ein Sieb geschützt, so das keine zu großen Brocken in die Instrumente fallen können. Problematisch ist aber noch die Portionierung, denn man muss auch die korrekte Probenmenge einwerfen, um brauchbare Messergebnisse zu bekommen.

Das Ingenieursteam wird das ganze so lange austüfteln und erproben, bis man glaubt, dass es funktionieren wird. Einen Termin gibt es dafür nicht.


 
Wir können nur Erfolg wünschen, und hoffen, dass sie das irgendwie hinbekommen.

viele Grüße
Steffen



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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5181 am: 10. Oktober 2017, 11:59:42 »
Hallo @Steffen,

Deine guten Infos kommen zeitgleich mit den neuen Nachrichten von Dr. Mark Salvatore aus dem MSL- Team.
Es gab zwar Probleme mit der Kommunikation und die Fähigkeit, Befehle an das Jet Propulsion Laboratory zu entwickeln und zu senden, war gestört. Insbesondere die Kommunikation und Datenübertragung zwischen JPL und dem Team, das die Mehrheit der hochauflösenden Kameras befehligt, einschließlich Mastcam, MAHLI und MARDI, wurde gestört. In dieser Woche gibt es einen "eingeschränkten" Planungsmodus, in dem der Wissenschaftsplan zwei Mars-Tage abdeckt.

Am Nachmittag wird Curiosity eine zusätzliche Bohrdiagnostik durchlaufen, um die großartige Arbeit zu bewerten, die die Ingenieure unternommen haben, um die Bohrfähigkeiten wieder für das Wissenschaftsteam möglich zu machen.

An diesem Abend wird CheMin so programmiert, dass eine zweite Analyse der Sedimentprobe von Ogunquit Beach durchgeführt wird und die Daten am folgenden Tag abgerufen werden.
Es sind auch Arbeiten mit der ChemCam und die Staubteufelsuche mit der Navcam geplant.
Quelle:
https://mars.jpl.nasa.gov/msl/mission/mars-rover-curiosity-mission-updates/?mu=sols-1841-1842-who-ever-said-roving-around-mars-was-easy

Die Ansichten der unterschiedlichen Stellungen des Bohrvorschubmechanismus gebe ich zur Ansicht dazu.

Hallo Zusammen,

am ersten vollen Arbeitstag,Sol 1780, den 9.08.2017, nach der Solarkonjunktion wurden gleich neue Tests mit dem Bohrer ausgeführt. Die Aufnahme der linken Mastcam zeigt den Instrumentenarm und den Bohrer. Der Bohrvorschubmechanismus wurde erfolgreich erweitert.
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?rawid=1780ML0091950000702009E01_DXXX&s=1780
https://mars.jpl.nasa.gov/msl/mission/mars-rover-curiosity-mission-updates/?mu=sol-1780-five-earth-years-on-mars

Der Unterschied ist auf der Aufnahme von Sol 1757, den 16.07.2017, deutlich sichtbar.
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?rawid=1757ML0091820000701994E01_DXXX&s=1757

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5182 am: 10. Oktober 2017, 13:32:42 »
Hallo Steffen,
Hallo
(....)
Eine normale Bohrung erfolgt, indem zuerst zwei Kontaktstäbe, zwischen denen sich der Bohrer befindet, auf den Felsen gepresst werden, um den Instrumentenkopf zu stabilisieren. Dann wird die sich drehende Bohrspindel (drill spindle mechanism) mit Hilfe des Vorschubmechanismus (drill feed mechanism) und mit Hammerunterstützung (drill percussion mechanism) in den Felsen getrieben. Das erwünschte Probenmaterial sammelt sich in der hohlen Bohrspindel und wird nach der Bohrung an CHIMRA übergeben. CHIMRA ist in den Instumentenkopf integriert und dient dazu, die Probe zu Sieben und zu Portionieren.
(.........)
Zu deinen guten Erklärungen habe ich die Schematische Zeichnungen des Bohres mit dem Materialfluss innerhalb des Bohrers rausgesucht.

der Ausgang rechts in der oberen Zeichnung wird über den Rohreingang oben von CHIMRA in der unteren Zeichnung zum Übergang des Bohrmaterial geführt.

Die schematische Ansicht von CHIMRA

Die favorisierte Methode besteht jetzt darin, den Bohrer direkt über die Öffnungen von SAM und CheMin zu plazieren, und das Material dort, unter Umgehung von CHIMRA, "hineinzuschütten". Die Eingangsöffnungen sind jeweils durch ein Sieb geschützt, so das keine zu großen Brocken in die Instrumente fallen können. Problematisch ist aber noch die Portionierung, denn man muss auch die korrekte Probenmenge einwerfen, um brauchbare Messergebnisse zu bekommen.
(..........)
viele Grüße
Steffen

Die Übergabe direkt aus dem Bohrer an die Analyseinstrumente SAM oder CheMin halte ich schon für möglich. Bedenken habe ich bei dem größeren Material, dass dann ja nicht mehr "vorgesiebt" ist, welches auf Grund der Größe dann nicht durch die Siebe der Analyseinstrumente fallen kann.
Wie können diese entfernt werden, ohne das die Siebe später ganz verdeckt sind. ?

Das Video zeigt die Funktion des Instrumentenarm mit CHRIMA.

https://www.youtube.com/watch?v=zD_C6eMazO0

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline Steffen

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5183 am: 10. Oktober 2017, 20:17:16 »
Hallo Gertrud

Die Übergabe direkt aus dem Bohrer an die Analyseinstrumente SAM oder CheMin halte ich schon für möglich. Bedenken habe ich bei dem größeren Material, dass dann ja nicht mehr "vorgesiebt" ist, welches auf Grund der Größe dann nicht durch die Siebe der Analyseinstrumente fallen kann.
Wie können diese entfernt werden, ohne das die Siebe später ganz verdeckt sind. ?

Wie das gelöst werden soll, werden wir sicher irgendwann erfahren. Irgendwann wird man es versuchen. Ich glaube nicht, dass Curiosity die Gegend Vera Rubin Ridge verläßt, ohne das wenigstens probiert wurde, Gesteinsproben zu untersuchen. Immerhin befindet man sich jetzt in dem Zielareal für wissenschaftliche Forschungen, das man von Beginn an erreichen wollte. Um dieses Areal zu untersuchen, wurden extra die Probenröhrchen mit der Nasschemie im SAM-Instrument mitgenommen.
Selbst wenn es vielleicht nicht gelingt, die ursprünglich vorgesehene Anzahl der Untersuchungen auszuführen. Letztlich ist jede Gesteinsprobe, die man zu untersuchen schafft, besser als keine.

viele Grüße
Steffen

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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5184 am: 20. Oktober 2017, 13:41:11 »
Hallo zusammen,

Curiosity befindet sich immer noch auf Vera Rubin Ridge (VRR).
An Sol 1846, den 15.10.2017, nahm Curiosity mit der rechten Navcam diese Aufnahme auf. Curiosity blickt auf den Weg durch die Murray Buttes und das Bagnold Dune Field, über Aeolis Palus und den nördlichen Rand des Gale-Kraters zurück.
https://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?rawid=NRB_561372639EDR_F0661516NCAM00281M_&s=1846
https://mars.jpl.nasa.gov/msl/mission/mars-rover-curiosity-mission-updates/?mu=sols-1848-1849-how-far-weve-come

An Sol 1848, den 18.10.2017,hat Curiosity mit der rechten Mastcam dieser Felsen aufgenommen.
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?rawid=1848MR0096660010204931E01_DXXX&s=1848

Nach einer kurzen Fahrt an Sol 1848, den 18.10.2017,  befand sich Curiosity auf eine vollkommen andere Bodenlandschaft. Das Mosaik zeigt die Kieselsteine und kopfsteingroße Fragmente im Boden.
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?s=1848&camera=MAST%5F

Zuerst war vorgesehen, das Curiosity auch über Nacht mit dem APXS den Boden untersuchen sollte. Dann wurde aber von den Wissenschaftlern befürchtet, das man sich hinterher nicht sicher sein konnte, welche Daten den Kieselsteinchen oder dem Material dazwischen zuzuordnen ist. Da diese Bestimmung sehr unsicher war, wurde auf die detaillierte Untersuchung mit dem APXS verworfen. Die Forscher entschlossen sich, stattdessen mit der ChemCam Chemiemessungen vorzunehmen. Die ChemCam wird zwei Standorte in der Nähe des Rovers analysieren, um die Variabilität der Zusammensetzung zu bestimmen.
Mit der Mastcam soll zunächst der Horizont südlich des Rovers abbilden werden, in Richtung einer Region, die für die Untersuchung der Natur und Struktur des VRR von Interesse ist.
https://mars.jpl.nasa.gov/msl/mission/mars-rover-curiosity-mission-updates/?mu=sol-1850-1851-a-change-of-scenery

An Sol 1850, den 20.10.2017, fuhr Curiosity wieder ein kurzes Stück. Mit den Aufnahmen der rechten Navcam habe ich dieses Panorama zusammengestellt.
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?s=1850&camera=NAV%5FRIGHT%5F

Der Standort von Curiosity ist auf der Karte von Phil Stooke bis jetzt nur bis Sol 1848 eingetragen.
http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?s=&showtopic=7442&view=findpost&p=237432

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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McPhönix

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5185 am: 20. Oktober 2017, 14:15:10 »
Dieser Felsen im zweiten Bild sieht doch aus wie grad erst frisch abgebrochen. Kaum Verwitterungsspuren. Wann und wo mag er abgebrochen sein... ?

Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5186 am: 20. Oktober 2017, 15:06:22 »
Interessant finde ich die kleinen Steinchen im linken oberen Bildteil. Sehen so symetrisch angeordnet aus. Hat da Curiosity evtl. eine Partie Go, mit Marsianern gespielt? ;)

Offline rok

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5187 am: 20. Oktober 2017, 16:00:21 »
Ja, wenn man auf der Erde so einen Brocken Tongestein finden würde, kann man sicher sein, das es sich um frisches Material handelt. Das Teil wäre nach wenigen Jahren durch Regen, Frostsprengung, evtl. Überflutungen, Pflanzenbewuchs usw. völlig gerundet und von der Struktur wäre kaum noch was zu erkennen.

Auf dem Mars ist das ein Beleg dafür, dass dieses Material seit Millionen von Jahren dort liegt, Zeit genug für das marsianische Sandstrahlgebläse, auch die feinsten Festigkeitsunterschiede herauszuarbeiten und nicht nur die unterschiedlich harten Schichten sondern auch noch feinere Strukturen sichtbar zu machen.

Robert

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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5188 am: 20. Oktober 2017, 18:27:07 »
Hallo McPhönix,

Dieser Felsen im zweiten Bild sieht doch aus wie grad erst frisch abgebrochen. Kaum Verwitterungsspuren. Wann und wo mag er abgebrochen sein... ?

Es wird von dem Sol 1848, den 18.10.2017, keine weiteren Bilder geben, darum kann ich leider den Ursprung nicht ermitteln.
Leider wollte die Aufnahme sich nicht mit den restlichen Bildern der rechten Mastcam zusammenfügen lassen. Die restlichen Bilder der Serie hatte ich schon zu diesem Mosaik zusammengestellt, aber den einzelnen Brocken fand ich doch aussagekräftiger.
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?s=1848&camera=MAST%5F

Wie auch schon von @Andras1768 beobachtet wurde, haben  die kleinen Kiesel links vom Brocken eine erstaunliche Reihenfolge.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline -eumel-

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5189 am: 21. Oktober 2017, 04:15:16 »
Kleiner Spaziergang auf dem Mars gefälligst?
Mit Originalaufnahmen von Curiosity:


https://www.youtube.com/watch?v=0DvF5J6Evx4


Quelle

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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5190 am: 21. Oktober 2017, 16:59:39 »
Hallo Zusammen,

Curiosity hat auf Sol 1850, den 19.10.2017 erneut eine Fahrt unternommen.
Die Fahrt wurde von Phil Stooke schon auf der Karte eingetragen. :)
http://www.unmannedspaceflight.com/index.php?s=&showtopic=7442&view=findpost&p=237457

Nach etwa 20 Meter befindet sich der Rover jetzt auf Vera Rubin Ridge einem Gebiet mit flachem Felsengestein. (Anscheinend nicht so Räder mordendes Gestein.)
https://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?s=1850&camera=MAST%5F

Es ist für dieses Wochenende auf Sol 1853 geplant, die "Ogunquit Beach-Probe" zu Gasanalyse (Evolved Gas Analysis, (EGA) in SAM abzugeben. Diese Aktivität wurde durch die Bohrungsanomalie und die darauf folgenden Tests verzögert.
Auf alle aus der EGA-QMS-Analyse abgeleiteten organischen chemischen Informationen könnten dann auch detaillierte SAM EGA-GCMS und / oder EGA-TLS folgen.

Zu SAM:
https://www.raumfahrer.net/raumfahrt/curiosity/sam.shtml
in englisch: http://adsabs.harvard.edu/abs/2012AGUFM.P12A..03M

Es gibt sehr schöne Ziele die Curiosity untersuchen könnte, aber die Gasanalyse in SAM erfordert sehr viel Kraft. Trotz der Energiebeschränkung wurden viele Aktivitäten geplant. An Sol 1852 wird mit der Navcam nach Staubteufel gesucht. Es soll mit der Mastcam Mosaike von dem erwarteten Weg gemacht werden.

In der Mitte dieses Mosaiks aus zwei Aufnahmen befindet sich der Weg, den Curiosity nach Süden nehmen wird.
http://mars.jpl.nasa.gov/msl/multimedia/raw/?s=1850&camera=NAV%5FLEFT%5F

Mit der ChemCam und der rechten Mastcam werden das Grundgestein "Balfour" und der Block  "Ripon" untersucht werden.  Am späten Nachmittag wird die MAHLI Bilder von "Balfour" erwerben, bevor APXS für eine Übernachtintegration platziert wird.  Die Wissenschaftler überlegten, "Balfour" mit der Bürste zu reinigen, bevor sie ihn mit MAHLI und APXS untersuchten, aber um Zeit / Kraft zu sparen, entschieden sie sich, es nicht zu tun.  Der ChemCam-Laser reinigt oft den Staub von den Oberflächen der Gesteinszielen, sie hoffen, dass es bei "Balfour" auch ausreicht.

Das MSL-Team plante nur 2 Sols, um am Montag mit "Mars Time" synchronisiert zu werden, also wird Curiosity dieses Wochenende nicht fahren.
Quelle:
https://mars.jpl.nasa.gov/msl/mission/mars-rover-curiosity-mission-updates/?mu=sol-1852-feeding-sam-some-sand

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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5191 am: 23. Oktober 2017, 22:07:06 »
Hallo Zusammen,

Im Sommer und Herbst 2017 führte das Team von Curiosity im "Mars Yard" im Jet Propulsion Laboratory(JPL), Pasadena, Kalifornien, Tests durch, um Techniken zu entwickeln, mit denen Curiosity möglicherweise Bohrungen in Gesteine ​​auf dem Mars fortsetzen kann.
Der JPL-Robotertechniker Vladimir Arutyunov prüft am 29. Juni 2017 den Bohrer des Testrovers bei der Kontaktstelle auf einem Stein. Es ist gut zu sehen, dass der Stabilisatorpfosten, der rechts vom Bohrer sichtbar ist, keinen Kontakt mit dem Stein hat, anders als es sonst bei den Positionierungen auf dem Mars erfolgte.
Bei der alternativen Technik, die hier als "Futterverlängerungsbohrung" bezeichnet wird, werden die Stabilisatoren des Testrovers nicht zum Berühren des Gesteins verwendet. Der Bohrer wird durch Bewegung des Roboterarms in den Fels vorgeschoben und nicht mit den Vorschubmechanismus des Bohrers.
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA22061

Testen der neue Steinbohrmethode im Mars Yard.
Dieses Foto wurde am 1. August 2017 im "Mars Yard" aufgenommen. Es zeigt einen Schritt in der Entwicklung möglicher alternativer Techniken, mit der Curiosity  in der Lage sein könnte, auf dem Mars Bohrungen durchzuführen.
Bei der alternativen Technik, die als "Futterverlängerungsbohrung" bezeichnet wird, werden die Stabilisatoren des Testrovers nicht zum Berühren des Gesteins verwendet. Der Bohrer wird durch Bewegung des Roboterarms in den Fels vorgeschoben und nicht mit den Vorschubmechanismus des Bohrers.
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA22062

Ein Schritt zur möglichen Wiederaufnahme der Bohrungen.
Curiosity führte an Sol 1848, am 17. Oktober 2017 einen Test durch, der ein Teil der Entwicklung des Rover-Teams ist, um auf eine neue Art und Weise den Bohrer zu nutzen. Dieses Bild der Hazard-Avoidance-Kamera (Hazcam) von Curiosity zeigt, wie der Bohrer während einer Beurteilung der Messungen durch einen Sensor am Roboterarm des Rovers das Bodengestein berührt.
Eine vielversprechende Alternative, die jetzt in der Entwicklung und beim Testen, Feed-Extended-Bohren genannt, benutzt wird, verwendet eine Bewegung des Roboterarms, um den erweiterten Bohrmeißel direkt in einen Felsen vorzurücken. In diesem Bild berührt der Bit den Boden.
Bei der Sol 1848-Aktivität drückte Curiosity den Bohrer nach unten aus, während Messungen mit einem Kraft- / Drehmomentsensor am Arm durchgeführt wurden. Das Ziel bestand darin, Verständnis dafür zu gewinnen, wie die Messwerte des Sensors während des Bohrvorgangs verwendet werden können, um eventuellen Seitendruck zu korrigieren, wenn die Gefahr besteht, dass der Bohrer in einem Gestein stecken bleibt.

Das Bild wurde angepasst, um schattierte Bereiche aufzuhellen, so dass der Bohrer deutlicher wird.
http://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA22063

Mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5192 am: 24. Oktober 2017, 00:59:21 »
Es gibt sehr schöne Ziele die Curiosity untersuchen könnte, aber die Gasanalyse in SAM erfordert sehr viel Kraft.
Bedeutet "Kraft" eher Aufwand vom Bodenteam etc. oder einfach "elektrische Energie"? Und was das angeht:...
Trotz der Energiebeschränkung wurden viele Aktivitäten geplant.
Liefert das RTG denn nach 5 Jahren schon deutlich weniger elektrische Energie als ursprünglich? Oder ist etwas anderes damit gemeint?

Offline Hugo

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5193 am: 24. Oktober 2017, 08:03:40 »
Das Plutonium in den RTGs hat eine Halbwertszeit von 87,7 Jahren. Seine Wärmemenge halbiert sich also alle 87,7 Jahre. Es dürfte wohl in den 60ern oder 70ern hergestellt worden sein, also schon vor 40 Jahren. Allerdings zählt hier wann der Bau der RTGs geplant war. Denn bei deren Planung kannte man ja schon das Alter vom Plutonium und konnte entsprechend umplanen, so daß man etwas mehr einladen kann. Allerdings betrifft das alles nur die Wärme, welche hier entsteht. Mit der Wärme wird der ganze Rover geheizt. Jedoch braucht es dafür viel weniger Wärme, so daß Überschüssige Energie hinten über die Platten abgestrahlt wird.

Ein Teil der Wärme wird in Strom ungewandelt. Dieses Modul altert jedoch auch. Und der Wirkungsgrad sinkt, wenn die wärme nicht mehr so ist wie gewünscht. Somit ist die Halbwertszeit der Stromproduktion deutlich kleiner. Allerdings braucht man sich hier keine großen Sorgen zu machen. Denn der Strom von den RTGs reicht eh für kaum ein Experiment aus. Mit dem Strom werdern Akkus geladen. Und wenn die Akkus voll sind, dann kann man die Experimente starten, bis die Akkus wieder leer sind. Und die Akkus altern schneller als die Stromproduktion sinkt. Somit wird man mit dem Alter des Rovers lediglich immer kürzere Experimentierphasen bekommen.
Gefährlich wird es, wenn alle Akkus versagen und kein Strom mehr gespeichert werden kann. Aber auch hier muss man sich kaum Gedanken machen, denn ein Punkt dürfte noch kritischer sein: Das sind die Wärmepumpen mit denen die Kühlflüssigkeit (Oder wäre Wärmeflüssigkeit der bessere Name?) durch den Rover gepumpt wird. Die erste Pumpe ging schon ganz schnell am Anfang kaputt oder hatte Probleme wenn ich mich richtig erinnere, seit dem arbeitet man mit der Ersatzpumpe.
Das technische Ende vom Rover dürfe eintreten, wenn alle Wärmepumpen den Geist aufgeben. Dann erfriert er. Aber hoffen wir, daß die noch weitere 10 Jahre durchhalten. :-)

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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5194 am: 24. Oktober 2017, 15:36:16 »
Hallo @Prodatron,

Es gibt sehr schöne Ziele die Curiosity untersuchen könnte, aber die Gasanalyse in SAM erfordert sehr viel Kraft.
Bedeutet "Kraft" eher Aufwand vom Bodenteam etc. oder einfach "elektrische Energie"? Und was das angeht:...
Trotz der Energiebeschränkung wurden viele Aktivitäten geplant.
Liefert das RTG denn nach 5 Jahren schon deutlich weniger elektrische Energie als ursprünglich? Oder ist etwas anderes damit gemeint?
Es ist immer die benötigte Energie für SAM mit den Aussagen gemeint.

Zwar hatte ich es wage in meinen grauen Zellen gespeichert, ;)
dass das Analysegerät SAM von Anfang an ein Energiefresser ist, aber bevor ich hier etwas behaupte,  habe zur Sicherheit in der Vergangenheit nachgeforscht.

Und bin bei dem Bericht zu Sol 196, den 23.02.2013 fündig geworden.
Sol 196 Update On Curiosity From USGS Scientist Ken Herkenhoff: Power Limits

Dort wird schon berichtet:
Die Planung war heute aufgrund von Leistungseinschränkungen schwieriger. Die oberste Priorität für Sol 196 besteht darin, einen Teil der Bohrprobe in SAM zu überführen und über Nacht zu analysieren. SAM ist das größte Instrument auf MSL, und es erfordert viel Strom um zu arbeiten.
Zitat
Planning was more difficult today because of power limitations. The top priority for Sol 196 is to drop some of the drill sample into SAM and analyze it overnight. SAM is the largest instrument on MSL, and it requires lots of power to run.

Quelle:
https://astrogeology.usgs.gov/news/astrogeology/sol-196-update-on-curiosity-from-usgs-scientist-ken-herkenhoff-power-limits

So hat sich die Handhabung über die Jahre nicht verändert.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5195 am: 25. Oktober 2017, 00:21:56 »
Besten Dank für die Aufklärungen, @Hugo und @Gertrud!
Und daß mit den Wärmepumpen und den Batterien war mir so bisher gar nicht bewußt.

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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5196 am: 25. Oktober 2017, 15:40:03 »
Hallo @Prodatron und @ Hugo

Zu den Ausführungen von @Hugo zum Kühlsystem noch die passende Info mit Bild.
 
Die Pumpe zirkuliert die Temperatur regulierende Flüssigkeit durch den Körper des Rovers. Die Temperatur des Mars kann sich von Tag zu Nacht dramatisch verändern. Empfindliche Geräte (wie Computer, Funksender, wissenschaftliche Instrumente und Batterien) können nur bei bestimmten Temperaturen betrieben werden. Die Pumpe arbeitet mit anderen Teilen zusammen, um den Rover zu kühlen, wenn er zu heiß ist, oder um überschüssige Wärme von der Stromquelle zu leiten, wenn es zu kalt ist.

Das Kühl- und Warmsystem von Curiosity.
http://www.nasa.gov/mission_pages/mars/images/20081209_msl.html

Ob in dem Bereich jetzt die Ersatzpumpe arbeitet, habe ich nicht nachgeforscht.

Mit den besten Grüßen
Gertrud
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Offline Terminus

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5197 am: 29. Oktober 2017, 10:47:17 »
Und daß mit den Wärmepumpen und den Batterien war mir so bisher gar nicht bewußt.

Das mit den Wärmepumpen war mir auch noch komplett neu. Ich dachte, Curi hätte zum Warmhalten der Elektronik ein ähnliches Temperatursystem wie Oppy. Insofern danke für die Aufklärung. :)

EDIT: "...zum Warmhalten der Elektronik..."

Offline Hugo

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5198 am: 29. Oktober 2017, 10:52:03 »
Ein gleicher Aufbau ist technisch nicht möglich. Der eine Rover wird Solarbetrieben, der andere Atomar. Das sind verschiedene Techniken. Solartechnik muss man nicht kühlen. Nur der Rover muss geheizt werden. Atomare Technik muss zusätzlich noch gekühlt werden. Natürlich kann man nachts so perfekt heizen. Aber Tagsüber muss die Wärme auch abgeführt werden.

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Offline Gertrud

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Re: MSL Rover Curiosity - Mission auf dem Mars
« Antwort #5199 am: 01. November 2017, 19:29:26 »
Hallo Zusammen,

Die ChemCam fand spektrale Farben von Hämatit.
Die Chemistry and Camera (ChemCam) auf dem Curiosity untersuchte ein frisch gebürstetes Gebiet auf dem Zielgestein "Christmas Cove" und fand spektrale Spuren von Hämatit, einem Eisenoxidmineral.
ChemCam zappt manchmal Felsen mit dem Laser, kann aber auch, wie in diesem Fall, in einem "passiven" Modus verwendet werden. Bei dieser Art der Untersuchung liefert das Teleskop des Gerätes das von einem kleinen Zielpunkt reflektierte Sonnenlicht an den Spektrometer. Der obere linke Teil dieser Grafik ist ein Bild aus dem Remote Micro-Imager (RMI) von ChemCam mit fünf beschrifteten Punkten, die das Gerät analysiert hat. Das Bild bedeckt einen Bereich von etwa 5 cm Breite, und die hellen Linien sind Brüche im Gestein, die mit Calciumsulfatmineralien gefüllt sind. Die fünf grafischen Linien der Grafik entsprechen diesen fünf Punkten und zeigen die Spektrometermessungen der Helligkeit bei Tausenden von verschiedenen Wellenlängen, von 400 Nanometern (am violetten Ende des Spektrums des sichtbaren Lichts) bis zu 840 Nanometern (im nahen Infrarotbereich).
Die  Abschnitte der Spektrummessungen, die zur Identifizierung von Hämatit hilfreich sind, werden mit Anmerkungen versehen. Dazu gehört ein Einbruch um 535 Nanometer, der Grünlichtanteil des Spektrums, bei dem feinkörniger Hämatit dazu neigt, mehr Licht zu absorbieren und im Vergleich zu anderen Teilen des Spektrums weniger zu reflektieren. Dieselbe grünabsorbierende Eigenschaft des Hämatits lässt es violett erscheinen, wenn er durch spezielle Filter der Mastkamera von Curiosity und sogar in üblichen Farbbildern abgebildet wird. Die Spektren zeigen auch maximale Reflexionswerte nahe 750 Nanometer, gefolgt von einer steilen Abnahme der spektralen Neigung in Richtung 840 Nanometer, die beide mit Hämatit übereinstimmen.

Diese ChemCam-Untersuchung von Christmas Cove war Teil eines Experiments, um festzustellen, ob das Gestein Anzeichen von Hämatit unter einer gelbbraunen Staubbeschichtung hatte. Der Zielbereich wurde mit der Bürste vor diesen passiven ChemCam-Beobachtungen an Sol 1819 den 17.09. 2017  gereinigt.
Credit: NASA/JPL-Caltech/LANL/CNES/IRAP/LPGNantes/CNRS/IAS
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA22068

Dieses Bild von der Mars Hand Lens Imager (MAHLI) auf  Curiosity zeigt die Auswirkungen der Verwendung des Dust Removal Tool (DRT) des Rovers auf dem Felsziel "Christmas Cove". Die Büste hat an Sol 1188, den 16.09.2017 den Bereich in einem Durchmesser von 6 Zentimeter vom Staub gereinigt. Mit der MAHLI wurde danach dieses Bild aufgenommen. Durch das Bürsten dieses Ziels wurden auch Details in den feinen Schichten und hellen Frakturen aus Calciumsulfatmineralien innerhalb des Grundgesteins dieses Teils von Vera Rubin Ridge freigelegt. Das Bild ist so ausgerichtet, dass das Sonnenlicht von oben links kommt.
Dieses Bild gehört zu  "Vera Rubin Ridge" auf dem unteren Mount Sharp, in einem Bereich  der mit  wissenschaftlichen Filtern Variabilität in den Anzeigen des Minerals Hämatit offenbart. 
Credit: NASA/JPL-Caltech/MSSS
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA22064

Das Bild  von "Christmas Cove"  wird in der  Vollfarbe der vorgestellten Mastcam-Bilder gezeigt. Mit einer Farbanpassung, die dem Weißabgleich ähnlich ist, um zu zeigen, wie die Gesteine ​​und der Sand unter Tageslichtbedingungen auf der Erde erscheinen würden. Das Sonnenlicht auf dem Mars ist von der staubigen Atmosphäre gefärbt, und diese Anpassung hilft den Geologen, Farbmuster zu erkennen, mit denen sie auf der Erde vertraut sind. In diesem Fall deutete der violette Farbton des gebürsteten Bereichs auf feinkörnigen Hämatit hin. Helle Linien innerhalb der Felsen sind Frakturen, die mit Calciumsulfatmineralien gefüllt sind.
Der gebürstete Bereich ist etwa 6 Zentimeter breit. Das Bild wurde an Sol 1819, den 17. September 2017 aufgenommen.
Mastcam hat diese Szene auch mit drei speziellen Filtern abgebildet, die dabei helfen, Hämatit zu identifizieren, ein Eisenoxidmineral, das Informationen über uralte Umweltbedingungen liefern kann. 
Credit: NASA/JPL-Caltech/MSSS
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA22067

Curiosity erforscht auf  "Christmas Cove" Hämatit, ein Eisenoxidmineral.
Dieses False Color Bild von Sol 1819, den 17.09.2017 zeigt unter Verwendung spezieller Filter der Mastcam eine starke Präsenz von Hämatit, das in übertriebenem Purpur dargestellt wird. Dieser Zielgestein "Christmas Cove" , liegt in einem Gebiet auf  "Vera Rubin Ridge". Helle Linien innerhalb der Felsen sind Frakturen, die mit Calciumsulfatmineralien gefüllt sind.
Credit: NASA/JPL-Caltech/MSSS
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA22066


Mastcam-Spezialfilter helfen bei der Suche nach Abweichungen.
Dieses Panoramen der Mastcam auf dem Curiosity zeigt, wie spezielle Filter verwendet werden, um das Terrain für Variationen im lokalen Grundgestein zu erkunden.
Das obere Panorama ist zum Vergleich in der üblichen Vollfarbe der Mastcam. Das untere Panorama der gleichen Szene in False Color kombiniert drei Aufnahmen, die durch verschiedene "Science-Filter" gemacht wurden, wobei jeder für ein schmales Band von Wellenlängen ausgewählt wird. Filter und Bildverarbeitungsschritte wurden ausgewählt, um stärkere Signaturen von Hämatit zu erzeugen, einem Eisenoxidmineral, das in Purpur erkennbar ist. Hämatit ist in diesem Bereich des Mars von Interesse, teilweise bei "Vera Rubin Ridge" auf dem unteren Mount Sharp, als Hinweis auf alte Umweltbedingungen, unter denen dieses Mineral entstanden ist.

In diesen Panoramen scheinen die stärksten Anzeichen von Hämatit mit Gebieten zusammenzuhängen, wo das Grundgestein aufgebrochen ist. Mit Informationen aus dieser Mastcam-Aufklärung wählte das Rover-Team Ziele in der Szene für Nahuntersuchungen (siehe PIA22066), um Verständnis für die offensichtliche Fleckigkeit in Hämatit-Spektralmerkmalen zu gewinnen.
Die linke Kamera des Mastcam nahm die Komponentenbilder beider Panoramen an Sol 1814, den 12. September 2017 auf. Die Ansicht erstreckt sich von Süd-Südost auf der linken Seite nach Süd-Südwest auf der rechten Seite. Der Vordergrund am unteren Rand der Szene ist etwa 15 Meter breit.
Abbildung 1 enthält Skalierungsbalken von 1 Meter  in der mittleren Entfernung und 5 Meter in der oberen rechten Ecke.

Curiositys Mastcam kombiniert zwei Kameras: das rechte Auge mit einem Teleobjektiv und das linke Auge mit einem Weitwinkelobjektiv. Jede Kamera verfügt über ein Filterrad, das für acht verschiedene Filter vor dem Objektiv gedreht werden kann. Ein Filter für jede Kamera ist für jedes sichtbare Licht klar, für normale Vollfarbfotos, und ein anderer ist speziell zum Betrachten der Sonne. Einige der anderen Filter wurden ausgewählt, um Lichtwellenlängen zuzulassen, die zur Identifizierung von Eisenmineralien nützlich sind.
Jedes der für das untere Panorama verwendeten Filter lässt Licht aus einem schmalen Band von Wellenlängen zu, das sich nur um etwa 5 bis 10 Nanometer länger oder kürzer als die zentrale Wellenlänge des Filters erstreckt. Die drei Beobachtungen, die in diesem Produkt kombiniert wurden, verwendeten Filter, die bei drei nahen Infrarotwellenlängen zentriert waren: 751 Nanometer, 867 Nanometer und 1.012 Nanometer. Hämatit absorbiert deutlich mehr Frequenzen von Infrarotlicht als andere.

Übliche Farbfotos von Digitalkameras, wie das obere Panorama hier von Mastcam, vereinen Informationen aus Rot-, Grün- und Blaufiltern. Die Filter befinden sich in einem mikroskopischen Gitter in einer "Bayer" -Filteranordnung, die direkt über dem Detektor hinter der Linse angeordnet ist, mit breiteren Wellenlängenbändern. Die Farben des oberen Panoramas, wie bei den meisten vorgestellten Bildern von Mastcam, wurden mit einer Farbanpassung ähnlich der Weißabgleichung abgestimmt, um zu  zeigen, wie die Gesteine ​​und der Sand unter Tageslichtbedingungen auf der Erde erscheinen würden.
Credit: NASA/JPL-Caltech/MSSS/ASU
https://photojournal.jpl.nasa.gov/catalog/PIA22065
 
Mit den besten Grüßen
Gertrud
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http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
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