"Insgesamt fuhr Opportunity (Stand: 15. August 2016) 43,10 km.
Die Wissenschaftler gingen ursprünglich von 600 m aus."
Es ist interessant, warum es eine große Disparität zwischen Vorhaben und Realität gibt? Wo liegt ein Fehler? Bei Konstruieren oder bei Testen? Hat man keinen Lebensdauertest oder keine Analyse des Lebensdauern während der Entwicklung gemacht? Das ist die Frage.
Diese heute lächerlich anmutenden Schätzungen von vor 2004 beruhten auf der "worst case"-Annahme, dass die Solarpanels der beiden ersten Marsrover innerhalb von 90 Marstagen derart
verstauben würden, dass ab dann die Energieausbeute für keinen vernünftigen Betrieb mehr reichen würde und man sie aufgeben müsste. Es gab und gibt ja tatsächlich keine Möglichkeit, die Panels aktiv zu reinigen. Deswegen galt diese Verstaubung damals als
der limitierende Faktor für die Planung der Primärmission. (Ob es von der Demonstrationsmission "Pathfinder" eventuell Erfahrungen gab, die auf ein drohendes Verstaubungsproblem hindeuteten, weiß ich nicht und würde mich auch mal interessieren.)
Zum Glück stellte sich dann heraus, dass es auf dem Mars nicht so windstill ist wie befürchtet und dass der extem trockene Marsstaub auch nicht dazu neigt, zu kleben und zu klumpen, so dass es zwar keine aktive, aber wohl eine passive Reinigung der Panels gibt. Somit hat die Verstaubung den Betrieb faktisch kaum beeinflusst (außer in einem der ersten Jahre, als Oppy in einem Staubsturm tatsächlich mal tagelang derart wenig Sonnenlicht bekam, dass er kurz vor dem Exitus stand.
)
Hätte man das mit der passiven Reinigung vor der Mission gewusst, dann hätte man die Primärmissionsdauer der Rover an üblichen technischen Parametern wie der Haltbarkeit der Batterien oder der Fahrmotoren ausgerichtet und dann wäre dabei wohl mindestens derselbe Wert wie bei Curi von 2 Jahren herausgekommen.