Kosmodrom Wostotschny

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #825 am: 21. September 2015, 15:12:19 »
Hallo wernher66,
Heisst das, man arbeitet daran, die Aufschlagzonen zu verkleinern ?
Aus dem was ich verstehe, eher nicht, jedoch man zielt offenbar darauf ab :
(...)

Im der Quelle beiliegenden Video erklären die Beteiligten den geplaten Ablauf der Trümmerortung. Grund sei, dass man nicht wie in der (übersichtlich-leeren) Steppe um Baikonur vom Hubschrauber den Überblick über die Aufschlagzonen habe, sondern die Umgebung um Wostotschnyj aus ausgedehnten Waldgebieten (Tajga) besteht, in denen man auch aus der Luft keine Chance hätte, die Trümmer im Nachhinein zu orten.

Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #826 am: 21. September 2015, 15:37:48 »
Der erste bemannte Start von Wostotschnyj wurde von Roskosmos unlängst von 2018 auf "die Zeit nach 2025" verschoben. Hatten wir das hier schon thematisiert? Bis dahin wolle man 1-2 Starts jährlich durchführen (stand in einer anderen Quelle, die ich dieser Tage gelesen habe). Was ist der Grund für die Änderungt der Pläne? Geldmangel? Oder haben die Kasachen jetzt doch die Miete für Baikonur gesenkt? Sind die technischen Mängel in Wostotschnyj so gravierend, dass man sich auf einen Ablauf à la BER einstellt? Ich meine, es ist doch etwas seltsam, dass man erst für viel Geld einen neuen Weltraumbahnhof baut und diesen dann nur "ein klein bisschen" in Betrieb nimmt?

Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #827 am: 21. September 2015, 16:03:49 »
Soweit das hier thematisiert wurde, werden bemannte Aufstiege in Wostoschnij als relativ gefährlich eingestuft, weil die Kosmonauten im Havariefall aus dem Ozean geborgen werden müssen.
Dazu kommt, daß die Aufstiegstrassen noch schwerer erreichbar sind als bei Schüssen von Baikonur (siehe Trümmerproblematik).
Sojus-Raumschiffe werden daher nicht in Wostoschnij starten. Sicherlich eine weise Entscheidung, zumal in Baikonur die gesamte Infrastruktur für bemannte Flüge vorhanden ist und rein technisch kein weiterer Sojus-Startplatz benötigt wird.

Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #828 am: 21. September 2015, 16:51:34 »
Hallo wernher66,
Heisst das, man arbeitet daran, die Aufschlagzonen zu verkleinern ?
Aus dem was ich verstehe, eher nicht, jedoch man zielt offenbar darauf ab :
- die Auffindegenauigkeit der herabfallenden Teile zu erhöhen sowie
- die Teile bis herunter zur Größe von 1 - 2 cm zu erfassen und auch zu verorten und
- damit das Auffinden und Bergen auch solcher kleinen Teile erreichen,
- die Aussenblocks der ersten Stufe sollen auch schnell gefunden werden, um die Kontamination mit den
  ggf. austretenden Treib- und Hilfsstoffresten zu minimieren, aber auch
- die Kontrolle der Verschmutzung und eine notwengige Neutralisierung vorzunehmen.

Die Bergungstruppe hat dann Hubschrauber, auf denen die Optischen  und Funktechnischen Erfassungs-Geräte (am startenden Hubi im Video zu sehen) installiert sowie mit einem mobilen Kleinlabor und Neutralisierungsmitteln ausgerüstet sind.

Gruß, HausD

Es ist eben problematisch, mit einer Rakete zu fliegen, allein deren erste Stufe aus vier sich trennenden Baugruppen besteht (ich meine die Außenblöcke B,W,G,D) und dann noch diversen Verkleidungen, die zwischenzeitlich die Rakete verlassen und irgendwo auf Land herunterplumpsen. Glücklicherweise sind nicht ganz so toxische Sachen an Bord, aber Kerosin und hochkonzentriertes Wasserstoffperoxid sind auch nicht so wirklich biologisch unbedenkliche Stoffe.
Da wäre ein Konzept a la Falcon 9 doch wesentlich innovativer - da fallen nur die Hälften der Nutzlastverkleidung vom Himmel und auch der Aufwand am Startplatz ist bedeutend geringer.
Und man würde sich den gewaltigen Such- und Bergeaufwand aus Taiga, Tundra und sonstigen unzugänglichen Gegenden sparen.

Wilga35

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #829 am: 21. September 2015, 18:27:04 »
Bei Starts von Baikonur aus werden doch meines Wissens auch nicht alle von den Raketen abfallenden Metallteile geborgen. In Kasachstan soll es dafür aus der örtlichen Bevölkerung ganze Schottsammelteams geben, die den heruntergefallenen Schrott aufsammeln und zu Geld machen. Und in Fernost will man jetzt buchstäblich alles, was vom Himmel fällt, bergen? Oder hat man das in Kasachstan auch schon versucht, nur dass da die Kasachen eben oft schneller waren?

Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #830 am: 21. September 2015, 20:06:34 »
Zur Erinnerung hier nochmal die Karte von der Vostokdrom.ru - Seite mit den Gebieten des Aufschlags der niedergehenden
Stufen bzw. Teile entsprechend geplanter Inklination.
- blau: Sojus 2.1 a und b
- violett: Sojus 2.1w
- grün: die ursprünglich geplante Amur.



Zu den Suchaktionen:
Soweit ich die einschlägigen russischen Seiten verstanden habe mussten für die Genehmigung von Wostotschny auch die Auswirkungen
auf die Umwelt untersucht und nachgewiesen werden (ähnlich einer Umweltverträglichkeitsprüfung bei uns).
Die Regierung der Teilrepublik Jakutien und auch betroffene Gemeinde und Gebietskörperschaften haben dann wohl auch verlangt,
niedergegangene Raketenstufen oder -teile zu bergen und damit Umweltgefahren möglichst auszuschließen bzw. zu beseitigen.
Die Gebiete sind zwar dünn- aber nicht völlig unbesiedelt.

In Baikonur wird es da wohl eine Art Bestandschutz von früher geben, möglicherweise sind diese Fragen auch im russisch-kasachischen Nutzungsvertrag
geregelt und mögliche Umweltschäden mit der Pacht abgegolten - oder die Kasachen dürfen sich den Schrott als Gegenleistung
behalten (da sind teilweise hochwertige Metalle dabei).

Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #831 am: 22. September 2015, 08:51:57 »
Aluminum hat bekanntlich auch einen recht hohen Schrottwert ;).
Aber im Ernst:
Raketenreste in der Umwelt zu verteilen, auch wenn sie extrem dünnbesiedelt ist, ist keine zukunftsträchtige Lösung.
Die Karte mit den Aufschlagzonen spricht Bände.
Die Russen haben hier etwas verschlafen.
Sie hatten mal das Baikal-Konzept, aber da sollten Raketenstufen mit Düsen und Flügeln landen - aufwendig und uneffektiv. Ist auch nie richtig "ausentwickelt" worden, war nur ein Konzept von Chrunitschew.

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #832 am: 22. September 2015, 15:13:25 »
Hallo Skamander,
Hallo wernher66,
Zur Erinnerung hier nochmal die Karte von der Vostokdrom.ru - Seite mit den Gebieten des Aufschlags der niedergehenden Stufen bzw. Teile entsprechend geplanter Inklination. ...
Leider habe ich die Karte auch schon gesehen, aber nicht mehr gefunden - kannst du dir Quelle nochmal posten?
... Raketenreste in der Umwelt zu verteilen, auch wenn sie extrem dünnbesiedelt ist, ist keine zukunftsträchtige Lösung. ...
Sie hatten mal das Baikal-Konzept ... war nur ein Konzept von Chrunitschew.
... und nach meiner Meinung in der Zeit als  Chrunitschew sich rundherum überhoben hatte und in die Schuldenfalle schlitterte.  ...
Dagegen bei Energia und Progress lief die Sojus-Produktion wesentlich besser, es gingen sogar kleine Verbesserungen und Unabhängigmachungen im laufenden Prozess zu realisieren. Doch es ist und bleibt die Variante die als erste von Wostotschny fliegen wird. (Für den Angara-Komplex  ist ausser ein paar Erdarbeiten noch nicht viel geschehen.)

Doch noch eine Neuigkeit  von SpezStroi  zu Kultur und Sport :


Der 450 m2 Platz zwischen dem MIK-RN (oder neuerdings - RKN, links) und dem MIK-KA wird gestaltet :
Die Felder für Volleyball und Tischtennis werden mit einer entsprechenden, 15 mm dicken Matte auf dem Planum des Aussengeländes hergestellt.
Die Matten bestehen aus einem speziellen langlebigen,  trittsicheren und abriebfesten Material. Sie wirken auch für den Fall der Fälle wie ein Stoßdämpfer und schützen so vor gröberen Verletzungen.
Die Haupt- und Nebenwege auf der Anlage sind  zweilagig mit einer Schicht aus feinkörnigem Asphalt auf der sandigen Tragschicht ausgeführt.

Gruß, HausD

Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #833 am: 22. September 2015, 15:20:02 »

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #834 am: 23. September 2015, 20:07:27 »
Hallo Skamander,
ich werde mir die Karten erst später ansehen können - da ich ein paar Tage unterwegs bin... Danke, HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #835 am: 23. September 2015, 20:51:24 »
Baustart zum Industrie-Gebiet 2

Bei SpezStroi, hier wird mit einigen Bildern darüber berichtet, dass der Baustart zum Industrie-Gebiet 2 begonnen hat.
Das Industriegebiet 1 liegt direkt neben dem Städtchen Uglegorsk



Das neue Ind.-Gebiet 2, das neben dem IG 1 und dem neuen Bahnhof liegt, soll als Reparaturbasis sowie für die Wartung der schweren Anlagentechnik mit angeschlossenem Vorrats-Lager für die notwendigen Materialien dienen.

Darum ist es sicher auch zu diesem Rapport des Oberbauleiters (in Grün) vor der Kontrollkommision gegangen, von dem Rogosin - hier dieses Bild zeigt:



Gruß, HausD


Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #836 am: 24. September 2015, 19:48:43 »
Hallo zusammen,

Tass schreibt unter Bezug auf Rogosin bei Twitter, dass der Spezialzug mit der Sojus 2.1a heute
in Wostotschny angekommen ist und damit früher als geplant.

http://tass.ru/kosmos/2289145

PS: Hoffentlich sind die schon soweit, dass sie die Lieferung überhaupt annehmen können.

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #837 am: 28. September 2015, 02:01:36 »
Sonderzug auf dem Bahnhof

Auf diesen Bildern von D.Rogosin kann man den Zug mit den Teilen der noch im Dezember vorgesehenen Mission sehen.
Der Sonderzug ist meiner Ansicht nach auf dem Neuen Bahnhof vor der kleinen Stadt Uglegorsk zu sehen.
Der aus 13 Waggons bestehende Zug wird also hier auf dem Neuen Bahnhof von Uglegorsk/Ziolkowski geteilt werden und die Teile der Trägerrakete 20 km weiter vom Neuen Bahnhof entfernt,  in die mittlerweile spiegelblanken Lager- und Vorbereitungshallen des MIK auf dem Kosmodrom gebracht werden.
Der vordere Zugteil mit den Satelliten und vielleicht auch der "Beschleunigungs-Stufe  Wolga", wie ich bei Progress Samara gelesen habe, werden sicher in die schon vor einiger Zeit fertiggestellten Hallen des vom Neuen Bahnhof nicht weit entfernten Industriegebiet gebracht werden. Auf dem Bild die Sicht auf die Einfahrt ins Industriegebiet, wärend rechts die Strecke zum MIK auf dem Platz 2, dem Technikkomplex zu sehen ist.


Gruß, HausD

Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #838 am: 28. September 2015, 20:58:11 »
Neue Lok und schon eine durchgebrannte Spitzenbeleuchtung? *duck*
Flinx

Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #839 am: 29. September 2015, 08:24:46 »
http://izvestia.ru/news/592176

Ein recht interessanter Artikel. Ohne jetzt alles übersetzen zu wollen (habe dazu gerade nicht die Zeit):
Die Zeitung Izvestija ist der Meinung, dass die Rakete aufgrund des nicht ausreichenden Fertigstellungsgrades in Wostotschnyj in diesem Jahr nicht mehr fliegen wird, sondern vermutlich eher im Sommer nächsten Jahres. Die Technik müsse nicht nur montiert, sondern auch getestet sein, und momentan gebe es noch nicht einmal Wasser und Heizung. Die endgültige Stromversorgung ist aber offensichtlich dieser Tage hergestellt worden.

Wie lange die Rakete in ihren Containern verpackt wohl am Bahnhof stehen kann, ohne Schaden zu nehmen?

Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #840 am: 29. September 2015, 08:46:40 »
Ich habe diese Eile ohnehin nie verstanden, bis Ende 2015 unbedingt starten zu wollen.
Zumal in 2016 keine weitere Sojus in Wostoschnij starten soll !
Wieder einmal werden Erinnerungen an längst vergangen geglaubte Sowjetzeiten wach.

Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #841 am: 29. September 2015, 09:46:29 »
Ich habe diese Eile ohnehin nie verstanden, bis Ende 2015 unbedingt starten zu wollen.
Zumal in 2016 keine weitere Sojus in Wostoschnij starten soll !
Wieder einmal werden Erinnerungen an längst vergangen geglaubte Sowjetzeiten wach.

Das ist russische Psychologie. Nur mit einem klaren Fertigstellungstermin, an dem verbal möglichst hart und lange festgehalten wird, ist die träge Maschinerie vor Ort überhaupt in Gang zu setzen und zu halten. Die russische Seele ist nicht gerade für ihre große Disziplin bekannt - schon eher für die Fähigkeit, unter Extrembedingungen Erstaunliches zu leisten. Von daher ist diese Vorgehensweise den Leuten bekannt und gewissermaßen anerkannt. Es gibt dafür soar ein eigenes Wort - Awral (аврал).

Wenn man von vornherein ganz entspannt gewesen wäre, ständen in Wostotschnyj jetzt kein MIK, keine MBO und kein Startkomplex, IMHO.
Und was passiert, wenn man so perfektionisierenderweise demokratisch vor sich hinwerkelt, kann man ja in BER schön besichtigen. So unähnlich ist die russische der deutschen Seele am Ende vielleicht doch nicht...

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Offline HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #842 am: 29. September 2015, 10:48:05 »
Iswestija-Artikel und Stimmen von vor Ort

Den Artikel der Iswestia habe ich eben gerade gelesen ... Kein Wasser und keine Heizung auf dem Kosmodrom ...
Naja, die Antworten der dort Beschäftigten zu dem Iswestija-Artikel sehen etwas anders aus :
BAUER : Ist das nicht viel zu pessimistisch?
Elektrischer Strom im MIK liegt an, die Geräteausrüstung auf dem Kosmodrom stehen bereit.
Über die (Anlieferungs- und) Lagerhalle steht interessanterweise kein Wort.
Aber es sollte schon unter den vorgesehenen Bedingungen entladen werden können.
... und dass sie sagen, selbst das Entladen der Rakete aus dem Bahn-Container geht nirgendwo.
Es hätte sich herausgestellt, dass die (Anlieferungs- und) Lagerhalle nicht abgeschlossen ist, ist, das ist äußerst seltsam.
            Quelle : NovKos hier

Für mich hat der Sonderzug auch etwas überraschend "vor der Tür" gestanden. Doch er steht nicht auf der Fernbahnstrecke "Ledjanaja" und versperrt alles und kostet damit "Standgeld". Wer sich die Bilder genau ansieht, wird erkennen, dass der Neue Stadtbahnhof zu sehen ist und vor den Zug bereits Roskosmos-Loks in Richtung des Kosmodroms vorgespannt sind. 

Ein Problem scheint es aber zu geben - die Anlieferungshalle
Zu dieser Anlieferungshalle vorn im Bild, die anfänglich nur eine überdachte Art Bahnsteig sein sollte und nun massiv aufgemauert ist, eine relativ flache Vorhalle vor der eigentlichen Lager- und "Auspack"-Halle (südl. der Transportgalerie), habe ich auch nur sehr wenig Bilder vom Inneren gesehen, die noch dazu relativ alt waren und mit dem heutigen Stand nicht vergleichbar ist.

Die bisherigen Nutzer haben die Vorhalle, vlt. auch die Halle dahinter als Material- und Abfalllager verwendet und scheinen auf die so schnelle und vorzeitige Lieferung des Zuges nicht eingestellt gewesen zu sein, vielleicht auch nach dem russischen Sprichwort  's wird schon, ... morgen ... gehandelt haben  - das entnehme ich auch diesem Beitrag des gleichen Nutzers:
Bauer: Die MIK (Hallen) sind noch nicht interessant.
Es ist wichtig, die gesamte (Liefer-)Kette zu durchlaufen - in die (Anlieferungs- und) Lagerhalle, dann über den grenzüberschreitenden Verkehr (Transportgalerie) in die MIKs zu bringen, zu entladen, damit alles so ist wie es sein sollte. ... Es (die niedrige Anlieferungshalle vor der eigentlichen Lagerhalle) sieht aus wie ein Lagerhaus ... voll von Containern ... Alle Kräfte sind einzusetzen, um es (die Teile vom Zug dort hinein und in die große Lager-Halle und dann) in die MIKs zu überführen.

(Die Klammertexte habe ich für uns zum besseren Verständnis eingefügt- HausD)

Im Vergleich mit dem MIK Halle 1 Pl.112 in Baikonur, wie ich es kennen gelernt habe, sehe ich keine solchen hochgehängten Probleme wie sie in der Iswestija geschildert werden. ... und wernher66 wird mir zustimmen, dass es in dieser Halle einige Jahre vorher noch bei weitem nicht so gut wie heute aussah. (vergleiche hier im Abschnitt Der Rundgang )

Noch ein Wort zu einer Großbaustelle - da kann es sein von vorn kommt der Minister zur feierlichen Übergabe und drei Türen weiter schwitzen die Monteure noch und die Maler stehen mit dem Pinsel bereit um die letzten Flecken zu übertünchen ... Daher sind die Reden der Verantwortlichen manchmal auch etwas länger ...

Gruß, HausD

 --- Hektik ist griechisch und heißt Schwindsucht ! ---

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Offline HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #843 am: 29. September 2015, 21:35:51 »
SK am Netz

Vom GU SpezStroi wird heute hier geschrieben, dass heute am 29.09.2015 der Start-Komplex vom Kosmodrom "Wostotschny" an das Elektroenergie-Netz fest und stabil angeschlossen wurde.
Damit ist die reguläre Versorgung des Komplexes mit seinen Hallen aus dem Öffentlichen Netz möglich und bei einem Netzausfall über Notstromversorgungen ihrem Zweck entsprechend auch ausfallfrei versorgt werden.

Gruß, HausD

jakda

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #844 am: 30. September 2015, 08:57:58 »
Es mehren sich die Anzeigen, dass der Erststart auf 2016 verschoben wird...
Wäre auch, m.E., nicht schlimm.
Deutsche "Nichtinsider" glauben mir bei Gesprächen sowieso nicht, dass die Russen
überhaupt in der Lage sind, ein neues Kosmodrom zu bauen - bei den Sanktionen und der am Boden liegenden russischen Wirtschaft...

Zur deutschen Seele:
Das deutsche System ist gut, alle anderen Systeme sind schlecht.

jok

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #845 am: 30. September 2015, 14:26:23 »
Es mehren sich die Anzeigen, dass der Erststart auf 2016 verschoben wird...
Wäre auch, m.E., nicht schlimm.
Deutsche "Nichtinsider" glauben mir bei Gesprächen sowieso nicht, dass die Russen
überhaupt in der Lage sind, ein neues Kosmodrom zu bauen - bei den Sanktionen und der am Boden liegenden russischen Wirtschaft...

Zur deutschen Seele:
Das deutsche System ist gut, alle anderen Systeme sind schlecht.


..so täuschen sich viele:
Russland kann Kosmodrom , wir nicht mal Flughafen  :)

Gruß jok

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Offline Lumpi

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #846 am: 30. September 2015, 14:48:28 »
..so täuschen sich viele:
Russland kann Kosmodrom , wir nicht mal Flughafen  :)

...was noch bewiesen werden muss. Bemannte Flüge von Wostotschny sind ja mittlerweile auch um 7 Jahre auf 2025 verschoben.
Das Bekannte ist endlich, das Unbekannte unendlich.

jakda

  • Gast
Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #847 am: 30. September 2015, 20:17:33 »
..so täuschen sich viele:
Russland kann Kosmodrom , wir nicht mal Flughafen  :)

...was noch bewiesen werden muss. Bemannte Flüge von Wostotschny sind ja mittlerweile auch um 7 Jahre auf 2025 verschoben.

Das hat aber nichts mit (finanziellen) Unvermögen zu tun, sondern mit der Einsicht, dass bemannte SOJUS-Starts
in Wostotschnie ökonomischer Unsinn wären.
Und so eine "Einsicht" muss man auch erst mal haben, zugeben und die Handlungsweise ändern...

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Offline James

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #848 am: 01. Oktober 2015, 23:03:38 »
Guten Abend

Prinzipiell kann man sich natürlich immer über den Bau eines neuen Raumfahrtzentrums freuen.
Und es ist nach wie vor auch interessant was dort entsteht,

Aber:
Wenn schon alle Einrichtungen in Baikonur für Starts von Sojus Trägern vorhanden sind, und Starts der bemannten Sojus in Wostotschny daher nicht wirtschaftlich sind, darf man dann nicht auch die Frage stellen, ob nicht auch der Bau eines kompletten Startzentrums, zumindest einer kompletten Startanlage für die Sojus, welche nur für die U-Variante benützt wird, ein wirtschaftlicher Mißgriff ist? Wäre eine Investition in Baikonur nicht wirtschaftlicher gewesen? Wie sieht es da mit der Einsicht aus? Politische Gründe sind keine wirtschaftlichen Gründe.

jakda

  • Gast
Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #849 am: 02. Oktober 2015, 07:30:40 »
... zumindest einer kompletten Startanlage für die Sojus, welche nur für die U-Variante benützt wird...

Die SOJUS-Startanlage in Wostotschnie ist für Träger ab der SOJUS 2, eine SOJUS U kann darauf nicht starten.

Wostotschnie ist in erster Linie ein Kosmodrom auf dem Territorium Russlands, das alle Startmöglichkeiten für die Zukunft garantiert.
Man hat zu viele negative Erfahrungen mit ehemalig befreundeten (Ex-)Sowjetrepubliken.
In Baikonur, Republik Kasachstan, wird nur noch "gewartet", nicht mehr investiert.
Man stelle sich nur mal vor, Kasachstan möchte in die NATO...
Ja, ich weiß, das ist natürlich Utopie, genauso eine Utopie, als wenn ich vor 25 Jahren gesagt hätte, die Nato dehnt sich gen Osten bis an die Grenzen Russlands aus...