Kosmodrom Wostotschny

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Jura

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #275 am: 07. Juli 2014, 14:47:33 »
Link zu Sojus-2 Neuerungen für Wostotschny, zum größten Teil habe ich schon gepostet.


http://www.redstar.ru/index.php/component/k2/item/15487-obnovljonnye-soyuzy-dlya-vostochnogo

jakda

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #276 am: 11. Juli 2014, 11:07:47 »
Auf SPEZTROI
http://spetsstroy.ru/pressroom/spsnews/26189/
gibt es einen Bericht zum Besuche von Studenten auf der Baustelle "ZIOLKOWSKI"....
Hier ein paar "Planungsbilder" oder -Utopien.
Im ersten Bild sieht man junge Russen, die in militärischen Uniformen posieren müssen
und zum Lächeln gezwungen werden...






Jura

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #277 am: 11. Juli 2014, 11:25:02 »
Zitat
Im ersten Bild sieht man junge Russen, die in militärischen Uniformen posieren müssen
und zum Lächeln gezwungen werden...

Das ist aber wirklich sehr, sehr stark übertrieben, die sind doch alle freiwillig angereist, sind Enthusiasten der Raumfahrt. Zum lachen gezwungen werden nur Menschen in Nordkorea.

Offline wulf 21

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #278 am: 11. Juli 2014, 11:29:35 »
Ich gehe davon aus, dass der Satz satirisch gemeint ist, als Anspielung auf die westliche Angewohnheit, alles an Russland zu kritisieren.

Jura

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #279 am: 11. Juli 2014, 11:32:56 »
Wahrscheinlich, Sorry jakda  :)

jakda

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #280 am: 11. Juli 2014, 12:09:08 »
Ich gehe davon aus, dass der Satz satirisch gemeint ist, als Anspielung auf die westliche Angewohnheit, alles an Russland zu kritisieren.

So isses - und @Jura - kein Problem

Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #281 am: 11. Juli 2014, 17:03:27 »
Im ersten Bild sieht man junge Russen, die in militärischen Uniformen posieren müssen
und zum Lächeln gezwungen werden...

Ja, schlimm. Neben dem Fotografen standen Soldaten mit Kalaschnikov im Anschlag, auf dem Bild natürlich nicht zu sehen.  ;D

Die Siedlung sieht recht ansprechend aus.
„Die Erde ist die Wiege der Menschheit, aber der Mensch kann nicht ewig in der Wiege bleiben. Das Sonnensystem wird unser Kindergarten.“ K. E. Ziolkowski

-

Stolzer Träger einer Raumconverwarnung wegen Schreibens unbequemer Wahrheiten.

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Online HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #282 am: 21. Juli 2014, 09:46:52 »
Bau des "Tanklagers"


Die "Bautafel" des "Technologischen Blocks für Kerosin und Naphtyl"

Auf dem Platz 1S wird das Objekt 860/1S errichtet.



Neben dem Gießen des Fußbodens baut man an einigen unterirdich liegenden Medienkanälen
                                                        Fotos : Autor unbekannt- NovKos und Hier auf -radikal-

Gruß, HausD

Offline Hegen

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #283 am: 26. Juli 2014, 11:36:20 »
Eine Zeitrafferaufnahme vom Entstehen des Sojus Startplatzes:


Gruß Hegen
Hegen

jakda

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #284 am: 31. Juli 2014, 20:38:21 »


OSTAPENKOW besucht das Kosmodrom "OSTEN", um sich über den Baufortgang zu informieren.
Besonders wichtig ist der Startplatz für die SOJUS 2, der spätestens Mitte 2015 fertig sein muss.
Z.Z. werden auch schon die ersten technischen Anlagen installiert. Etwas kompliziert ist die Organisation
des kontinuierlichen Zuflusses der Asrüstung, die in den verschiedenen Werken produziert wird.

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Online HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #285 am: 07. August 2014, 22:15:38 »
Es fehlt noch ein reichlicher Meter...


Der "Ring" wird betoniert - begehbar nach 28 Tagen


                                                           Fotos : Spetsstroy-Spezialbau
Nach Spetsstroy-Spezialbau sind u.a. 120 Personen im Zwei-Schicht-Betrieb beteiligt, dazu vier Betonpumpen sowie vierzehn Mischer. Es werden von Spetsstroy 970 Kubikmeter Beton verlegt werden.

Gruß, HausD

McFire

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #286 am: 07. August 2014, 23:03:46 »
hoffentlich hat man da an nix "gespart"  ;)

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Online HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #287 am: 08. August 2014, 06:45:06 »
Hallo McFire,
hoffentlich hat man da an nix "gespart"  ;)
Man hat "deutsche Hochtechnologie" auf der Baustelle in Betrieb und auch verbaut. ( ::) - wie man nicht lesen kann ;) )

Gruß, HausD

Offline proton01

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #288 am: 08. August 2014, 10:20:40 »
Man hat "deutsche Hochtechnologie" auf der Baustelle in Betrieb und auch verbaut. ( ::) - wie man nicht lesen kann ;) )
Gruß, HausD

Kannst Du den Beitrag der deutschen Hochtechnologie näher erläutern ? Klingt als ob Hoch-Tief Unterauftragnehmer von Spetsstroy wäre.

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Online HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #289 am: 08. August 2014, 10:39:57 »
Hallo proton01,
Kannst Du den Beitrag der deutschen Hochtechnologie näher erläutern ? Klingt als ob Hoch-Tief Unterauftragnehmer von Spetsstroy wäre.
Keine Bau-Firma, sondern nur Geräte wie (was ich aus vorherigen Beiträgen erkannt habe) Betonpumpen und auch Materialien wie biegefeste Sonderbaustähle - es ist ja ein Stahl"grab" mit teilweise sehr engen Biegeradien ...
.... (und ein Autodrehkran von der ZEMAG, den jakda erkannt hat ...  :) )

Gruß, HausD

McFire

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #290 am: 08. August 2014, 12:42:43 »
Mir macht eher der Beton Sorgen.....
Naja man muß optimistisch sein...

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Online HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #291 am: 08. August 2014, 13:32:02 »
Mir macht eher der Beton Sorgen.....
Wieso wäre interessant für mich.
Naja man muß optimistisch sein... 
Solange der Zement nicht aus Köln stammt  ;) !
Solange der Kies nicht aus der Ostsee stammt  ;) !

Gruß, HausD

Jura

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #292 am: 08. August 2014, 14:42:36 »
Mir macht eher der Beton Sorgen.....
Naja man muß optimistisch sein...

Mitte der 50er Jahre wurden die ersten Startkomplexe für R-7 erbaut, die stehen noch heute trotz der enormen Temperaturunterschiede.

Auf dem Wostoschny werden insgesamt für ein Startkomplex 70000 Kubikmeter Beton und rund 38000 Kubikmeter Metall verbaut. In den Stellen mit der maximalen Belastung beim Start, wurden Armaturen mit 40 Millimeter im Durchmesser und einer Masse bis 300 kg verbaut, jeder Satz wurde mit dem Kran gehievt. Das anschliessen erfolgte mit Sonderkupplungen (Muffen), ein Schweissen der Verbindungen wäre wegen der sehr hohen Belastungen hier eine schlechte Lösung.

Jura

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #293 am: 08. August 2014, 16:33:14 »
Weissrussische Speziallisten

Auch Weissrussische Bauunternehmen werden sich an fünf Standorten beim Bau des Kosmodrom beteiligen, geschätzte Wert der Arbeiten von 1,5 Milliarden Rubel. Die Vereinbarung wurde während des Besuchs einer Delegation des Ministerium für Architektur und Bauwesen der Republik Belarus in der Amur Region vereinbart.

http://www.mozyrisp.gov.by/ru/republic/view/belorusskie-spetsialisty-otpravjatsja-na-strojploschadku-kosmodroma-vostochnyj-v-rossii-dlja-provedenija-890/

Jura

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #294 am: 08. August 2014, 16:56:15 »
Schwerpunkt im August


Der gegenwärtiger Schwerpunkt liegt bei der Übertragung einer 220-Kilovolt-Hochspannungsleitung durch die Transsibirische Eisenbahn an die Stromversorgung zu dem Kosmodrom. Diese Arbeiten sollen im Laufe des Monats durchgeführt werden, derzeit wird Dieselkraft zur Stromerzeugung verwendet. Der Übergang zu einer kontinuierlichen Stromversorgung wird die Kosten der Dieselstationen deutlich reduzieren und sichert somit die weiteren technischen Arbeiten.

http://www.teleport2001.ru/pravitelstvo-amurskoy-oblasti/2014-08-08/49746-energosnabzhenie-kosmodroma-vostochnyy-obsudili-na-soveshchanii-pri-gubernatore-priamurya.html

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Online HausD

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #295 am: 09. August 2014, 08:50:47 »
Bergungsübung von Kosmonauten aus Stillem Ozean

In einer Reportage des russischen 1TV wird eine Übung zur Bergung einer Rückkehr-Kapsel (SA) der Sojus einschließlich der Kosmonauten aus dem Stillen Ozean gezeigt. Daran sind Matrosen, Taucher, Flieger, Bergungskräfte und medizinisches Personal beteiligt.

Bilder aus dem Video:








Zunächst wurde an dem rot/weiss gestreiften Sojus-Muster das Handling nach dem "Wassern" geprobt.

Anschließend wurde mit einem "bemannten" Muster die Sicherung und Bergung der Mannschaft geübt,
bis hin zur Vorstellung bei den Ärzten.
Auf der gelben Rettungsweste kann man Vladivostok lesen




















Die Ärzte sind "zufrieden" und es kann alles wieder an Bord...







An Bord ist auch das rot/weisse Rückkehrteil.

Offenbar musste der Leiter der Bergungstruppen der Seeflieger den Kosmonauten geben
und ist mit sich und dem Ergebnis zufrieden.

Gruß, HausD

Jura

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #296 am: 09. August 2014, 09:48:36 »
Mit RUS-M Trägerrakete, hat eine gänzlich andere Aufstiegsbahn als die Angara, könnte man sich die ganzen Übungen zur Bergung aus dem Stillen Ozean sparen. Die Angara war konzipiert für Plessezk und Baikonur, aber nicht für den Transport von Kosmonauten von Wostotschny. Darüber hinaus bedarf die Angara-5 eine Adaption für Wostotschny, erfordert erhebliche finanzielle Investitionen und Zeit und eine ganze Bergungsflotte auf dem Ozean (geht erheblich auf die Kosten). Damit ist der Träger wirklich eine Sackgasse für den Transport der Kosmonauten.

Offline proton01

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #297 am: 10. August 2014, 00:05:51 »
Mit RUS-M Trägerrakete, hat eine gänzlich andere Aufstiegsbahn als die Angara, könnte man sich die ganzen Übungen zur Bergung aus dem Stillen Ozean sparen. Die Angara war konzipiert für Plessezk und Baikonur, aber nicht für den Transport von Kosmonauten von Wostotschny. Darüber hinaus bedarf die Angara-5 eine Adaption für Wostotschny, erfordert erhebliche finanzielle Investitionen und Zeit und eine ganze Bergungsflotte auf dem Ozean (geht erheblich auf die Kosten). Damit ist der Träger wirklich eine Sackgasse für den Transport der Kosmonauten.
Das verstehe ich nicht so ganz. Wenn man nicht erhebliche Nutzlasteinbußen in Kauf nehmen will, dann startet man nach Osten, egal mit welcher Rakete. Dann ist im Prinzip die Flugbahn vorgegeben, es mag trotzdem Unterschiede im Aufstieg geben, je nach Zahl der Stufen, Stufungszeitpunkt, etc. Aber die überflogenen Gegend ändert sich quasi nicht (eventuell die zeitliche Zuordnung und die dazugehörige Höhe).

Wenn ich den Globus betrachtet dann sehe ich östlich von Wostotschny schon einiges Wasser. Unterhalb der Aufstiegsbahn mehr als beim Start von Baikonur (zur Erinnerung:  Soyuz-18A machte einen Startabbruch nachdem bereits das SAS abgeworfen war. Es erfolgte ein balistischer Abstieg zur Mongolei, aber weit vorm Ozean. Viel weiter kann es beim Abbruch während des Aufstiegs nicht gehen, denn dann ist der Orbit erreichbar..

Aber vieliecht hat Jura ja eine Vergleich der Aufstiegsbahnen greifbar, der das Thema erläutert.

Dazu verstehe ich nicht, wieso Angara 5 nun für Wostotschny angepasst werden muss. Die Idee in Wostotschny ein Kosmodrom aufzubaun ist doch lang genug entschieden, sodaß man das gleich beid er Auslegung hätte verücksichtigen können.

Jura

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #298 am: 10. August 2014, 11:20:07 »
RUS-M, Angara & Wostotschny


Die erste Angara mit H2 Treibstoff wurde schon Mitte der 90er Jahre konzipiert, kurz danach die heutige Version mit der primären Aufgabe die Proton zu ersetzen und den Transport von Satelliten auf GEO. Der neue Kosmodrom war nicht in Sicht. Mit Entwicklung des neuen Raumschiffes für Wostotschny war somit eine neue Trägerrakete notwendig. In der Roskosmos Ausschreibung von 2009 sehen wir auch die technischen Anforderungen für den Transport von Kosmonauten.

Die letzte Stufe von RUS-M hatte 4 H2 Triebwerke, bei versagen von mehreren (1-3) Triebwerken war immer noch eine  kontrollierte Abstiegsbahn gegeben. Die Notwasserung wäre immer im Ochotisches Meer erfolgt. Angara-5 hat eine nicht optimale Massenverteilung auch eine Folge von unnötigen Universalisierung, die Gravitationsverluste als auch die Aerodynamischen (Zahlen werde mir ersparen) sind definitiv grösser als bei RUS-M, somit haben wir eine andere ballistische Bahn als bei der um 100 Tonnen leichteren RUS-M. Der Aufstieg mit der Angara-5 geht weitgehend über den Ozean, sollte das einzige Triebwerk versagen, so ist ein kontrollierter Abstieg nicht möglich, sondern eine Notwasserung im Ozean und der ist sehr breit und bevor Schiffe einen x Punkt erreichen vergehen ewige Stunden für die Kosmonauten.

Nach den Worten von W. Filin, entwickler des Energija-Buran Systems, ist die Verwendung der Angara auf dem Kosmodrom Wostotschy ein delikates und sensibles Thema. Die nachfolge Trägerrakete für Angara kommt aber erst um 2035.

Auf Grundlage der RUS-M Technologie entwickelt Progress einen Methanträger Sojus-5, einen hoch effektiven und kostengünstigen Träger, eine Adaption der Angara (dazu gab es eine Roskosmos Ausschreibung) wäre somit überflüssig. Habe schon mehrmals Roskosmos Aussagen zu diesen Thema gepostet.

Offline proton01

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Re: Kosmodrom Wostotschny
« Antwort #299 am: 10. August 2014, 11:55:33 »
Vielen Dank für die Erläuterungen.

Beide Raketen können beim Fehlstart eine Wasserung nötig machen, bei Rus-M ist die Zuverlässigkeit höher durch die Redundanz mit vier RD-0146 Triebwerken.

Soweit ich weiß ist Rus-M als Projekt beendet. Dafür wird jetzt Sojus-5 ausgelegt, das Konzept verwendet aber nur ein einziges Triebwerk RD-0124M (Methan Variante) in der Oberstufe. Damit ginge die Redundanz verloren.

In jedem Fall muss die Wasserung eingeplant und trainiert werden.

Überlagert wird diese technische Frage wohl vom Wettbewerb zwischen Angara und neuen Sojus-Varianten.
« Letzte Änderung: 10. August 2014, 13:12:54 von proton01 »