Also ich bin nochmal durch Fotogalerien gegangen, und fand die Stempelung (und die zentralen Zugtestblobs) nur bei den neuen, also nach Reparatur ersetzten Tiles wirklich hinreichend auffällig, um im Modell (je nach Maßstab) noch sichtbar bzw. sogar identifizierbar zu sein. Und gerade bei einem Modell welches als Stack mit Tank und SRBs aufgebaut wird, ist auch noch vieles verdeckt.
Jetzt ist es natürlich Sache des Modellbauers zu entscheiden, ob und wenn ja wie sowas am besten ausgeführt wird. Schliesslich hängts ja auch davon ab, ob man so weit gehen will, sogar noch das Muster alte/neue Kacheln evtl. auch noch auf die jeweilige Mission anzupassen. D.h., Erstmission 'mint', spätere schon recht grau mit dunklen Tiles hier und da, wo man auch die Markierungen andeuten kann, wenn man eh nach dem Grundlackieren einzelne Kacheln dann 'auf neu' anmalt. Ich denke mir dann immer, dass irgendwo Schluss sein muss, weil ich auch schon Modelle gesehen habe, wo einzelne Details TOTAL originalgetreu dargestellt waren, und in der Nachbarschaft, am gleichen Modell oft nur ein paar Zentimeter entfernt, von Detailtreue nicht mehr viel zu sehen war. Diese Modelle wirkten dann (zumindest auf mich) unharmonisch.
Ich persönlich verfuhr zu der Zeit als ich Papiermodelle entwarf meist so, dass ich mich bereits VOR Beginn der Designarbeit auf einen Detaillierungsgrad festgelegt habe, und dann Stellen, wo man genauer hinschaut, also 'Points of Interest', einen leicht höheren aber nicht unbedingt den höchstmöglich machbaren Detaillierungsgrad aufwiesen, während z.B. Flächendetails auch mal etwas weniger haben durften - und das auch noch ans verwendete Medium (bei mir eben Papier/Karton) angepasst. Das Auge saugt sich nun mal an Ecken und Kanten, und nicht an glatten Flächen fest.
Für STS-Modelle heisst das für mich, dass ich am Bauch einen eher geringeren Detaillierungsgrad wählen würde, während im Bereich Nase/OMS/Cockpit etwas mehr Arbeit angesagt ist - aber eben NIEMALS übertrieben detailliert, selbst wenns der Wahrheit entspricht - schon der visuellen Harmonie zuliebe.
-ZiLi-