Und selbst wenn der hier viel gepriesene Dragon halb so teuer wäre wie ein eigener bemannter Zugang (und Dragon ist jetzt auch nicht wirklich ein Schnapper mit 55 Mio USD pro Sitz...) würde es volkswirtschaftlich Sinn machen, auf den eigenen Zugang zu setzen, um die aufgewendeten Steuergelder im eigenen Wirtschaftskreislauf (aus dem die Steuermittel letztendlich ja abgeschöpft werden) zu halten. Aber afair haben wir das vor sieben jahren schon durchgekaut, daher mal ein plakatives Beispiel: der NASA (NRO, USAF etc. schon zwei Mal nicht) wäre im Leben nicht eingefallen, Starts bei der (günstigeren) nichtamerikanischen Konkurrenz zu kaufen (und günstiger waren vor SpaceX ja praktisch alle außer den Japanern...) und das aus guten, nachvollziehbaren Gründen. Und aus den genau gleichen Gründen (und einigen anderen) sollte Europa bei der bemannten Raumfahrt aufhören, den Anhalter zu spielen und stattdessen selbst das Transportmittel bauen. Die nötige Technologie wäre ja vorhanden (Bau des Servicemoduls für Orion, Erfahrungen mit Wiedereintritt, Lebenserhaltungssysteme,...)
@wulf: Alle Quasi-Monopole, die du aufzählst haben leider einen Haken: sie sind deswegen so marktbeherrschend, weil in den genannten Sparten der Netzwerkeffekt greift, sprich, ein Produkt wird für den Kunden umso attraktiver, je mehr andere es benutzen, wodurch sich immer mehr marktmacht bei einem einzelnen Teilnehmer kumuliert...
Um meine Meinung nochmal kurz runterzubrechen: nach dem Ende der ISS wird in Europa in Sachen bemannte Raumfahrt, so wie es im Moment aussieht, das Licht praktisch komplett ausgehen. Ob man beim gegenwärtigen europäischen Beitrag zu Artemis mal Alexander Gerst oder einen seiner Kollegen mit auf den Mond nehmen wird, halte ich für zweifelhaft. Auf jeden Fall wird man sich vom Zugang zu einer großen Plattform für Mikrogravitationsforschung im LEO verabschieden können, wenn man nicht schleunigst ein eigenes HSF-Programm aufstellt...