Verlinkte Ereignisse

  • 19:30 MESZ: Vorstellung Planetary Resources: 24. April 2012

Planetary Resources

  • 232 Antworten
  • 86181 Aufrufe

tobi

  • Gast
Planetary Resources
« am: 18. April 2012, 21:14:15 »
Am 24. April gibt es eine Pressekonferenz. Dort stellt sich eine neue Firma vor. Aber nicht irgendeine Firma, sondern eine Firma untersützt von Google- und Microsoftgründern, unter anderem Charles Simonyi, der 2mal auf der ISS war.

Diese neue Firma soll:
Zitat
We're preparing for the unveiling of Planetary Resources, Inc. on April 24.
Join us to learn about our mission and how we plan to revolutionize current space exploration and help ensure humanity's prosperity for generations to come.

Und das sind gute Nachrichten! Warum? Es ist offensichtlich kein neues Raketen-Startup!   ;D Stattdessen will man - unbestätigen Internetgerüchten zufolge - Ressourcen aus dem All dem Menschen zugänglich machen, insbesondere Ressourcen von Asteroiden. Also eine Raumfahrtanwendung, das im Prinzip wichtigere gegenüber dem Transport.

Webseite:
http://www.planetaryresources.com/

Weitere Infos:
http://hobbyspace.com/nucleus/index.php?itemid=37167
http://hobbyspace.com/nucleus/index.php?itemid=37152

Kann man damit Geld verdienen? Keine Ahnung! Aber die Gründer verfügen über die notwendigen Milliarden, sodass es wenigsten ein bischen Action gibt. ;)

*

Offline Gertrud

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Planetary Resources
« Antwort #1 am: 19. April 2012, 12:09:15 »
Hallo Zusammen,

zu der Ankündigung habe ich einige Meldungen gefunden.
Es wird sehr rumgeraten, es sind keine konkreten Angaben nach aussen gedrungen.
Nur die Personen die sich für das Unternehmen zusammen gefunden haben, lassen die Kommentatoren spekulieren.

Vorstellung von dem Unternehmen: Dienstag 24 April, 10.30 Uhr PDT
Charles Simonyi , Ph.D., Weltraumtourist Planetary Resources, Inc. Investor
Eric Anderson , Mitbegründer und Co-Chairman, Planetary Resources, Inc.
Peter H. Diamandis , MD, Co-Founder & Co-Chairman, Planetary Resources, Inc.
Chris Lewicki , President & Chief Engineer, Planetary Resources, Inc.
Tom Jones , Ph.D., Planetenforscher, Veteran NASA Astronaut & Planetary Resources, Inc. Advisor

WO:Charles Simonyi Space Gallery at The Museum of Flight

Quelle:

http://www.technologyreview.com/blog/mimssbits/27776/

http://blogs.discovermagazine.com/badastronomy/2012/04/18/space-firm-about-to-make-a-big-announcement-i-take-a-stab-at-what-it-is/

http://www.theverge.com/2012/4/18/2957585/planetary-resources-space-exploration-company-james-cameron-google

mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

runner02

  • Gast
Re: Planetary Resources
« Antwort #2 am: 19. April 2012, 20:59:49 »
Falls es wirklich darum geht, und es klappt,  Material von asteroiden zu holen, dann ist das sicher ein riesiger schritt für die Raumfahrt.

Immer mehr Raketen würden gebaut, weil es profitabel wäre.

tobi

  • Gast
Re: Planetary Resources
« Antwort #3 am: 19. April 2012, 21:13:33 »
Peter H. Diamandis, einer der Gründer hat schon im Januar zum Thema kurz Stellung genommen:
ws

Re: Planetary Resources
« Antwort #4 am: 19. April 2012, 22:19:05 »
Also ich bin da eher skeptisch das das funktioniert, da der Flug ins All gegenwärtig doch eigentlich noch zu teuer ist, um mit Bergbau profit zu machen. Und auch, wenn die Gründer mehrere Milliarden haben, werden sie diese wohl kaum zur Gänze nur in diese Firma stecken.

Aber wenn es gelingt, und wir tatsächlich, mit positiven Mehrwert, Ressourcen von anderen Himmelskörpern gewinnen, dann werde ich der erste sein, der jubelt.

Ich behalte die Sache auf jedenfall im Auge.
Raumfahrt ohne Vision ist nichts. Also lasst uns das Unmögliche wahr werden!

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: Planetary Resources
« Antwort #5 am: 19. April 2012, 22:41:09 »
Falls es wirklich darum geht, und es klappt,  Material von asteroiden zu holen, dann ist das sicher ein riesiger schritt für die Raumfahrt.

Immer mehr Raketen würden gebaut, weil es profitabel wäre.

Da hast du dir aber einen schönen Logikfehler eingebaut, runner02. Aus der schieren technischen Möglichkeit, irgendwelche Ressourcen von anderen Himmelskörpern zu holen, kann man doch nicht ohne weiteres auf die Profitabilität dieser Unternehmung schließen. Oder hattest du mit "es klappt" bereits an den wirtschaftlichen Erfolg gedacht?

runner02

  • Gast
Re: Planetary Resources
« Antwort #6 am: 20. April 2012, 15:35:02 »
Falls es wirklich darum geht, und es klappt,  Material von asteroiden zu holen, dann ist das sicher ein riesiger schritt für die Raumfahrt.

Immer mehr Raketen würden gebaut, weil es profitabel wäre.

Da hast du dir aber einen schönen Logikfehler eingebaut, runner02. Aus der schieren technischen Möglichkeit, irgendwelche Ressourcen von anderen Himmelskörpern zu holen, kann man doch nicht ohne weiteres auf die Profitabilität dieser Unternehmung schließen. Oder hattest du mit "es klappt" bereits an den wirtschaftlichen Erfolg gedacht?

Natürlich. Ich meinte WENN es für weniger Geld gemacht werden könnte, als der Flug+Infrastruktur kostet.
(Hätt ich wohll klarer schreiben sollen. Aber dass es technisch möglich ist, daran gibt es ja keine Zweifel?)

ilbus

  • Gast
Re: Planetary Resources
« Antwort #7 am: 20. April 2012, 19:30:21 »
An sich bin ich gespannt was daraus wird.

Wenn die Rohstoffe überwiegend für die Raumfahrt verwendet werden, so kann es sich durchaus lohnen diese auch nicht von der Erde aus befördern zu müssen. Ich habe leider diesbezüglich immer noch keine Veröfentlichungen gefunden, dennoch wird es mich nicht wundern, wenn es darüber betribwirtschaftliche Studien durchgeführt werden.

Je nach dem woher und wohin geliefert wird, kann es signifikant energetisch günstiger sein die Rohstoffe nicht von der Erde aus zu holen. Und ich meine nicht nur den Transport von Material. Für viele Prozesse wird auf der Erde aufwendig Vakuum erzeugt, dass im Orbit einfach vorhanden ist. Viele raumfahrtrelevanten Technologien kann man in den Orbit hinaustragen. Und ich vermute, dass auch viele effeziente neue Verfahren sich etablieren werden, wenn man ein stabiles Platform da oben aufgebaut hat.

Ich denke es läuft darauf hinaus in der fernen Zukunft die Raumfahrt weniger von der Erde abhängig zu machen, um sie für die Volkswirtschaft so signifikant wie die Luftfahrt bzw. Schifsfahrt zu machen.

In diesem Sinne bin ich sehr gespannt was da demnächst ans Tageslicht kommen wird.

GG

  • Gast
Re: Planetary Resources
« Antwort #8 am: 20. April 2012, 21:01:17 »
Es könnte aber (langfristig) preiswerter sein, Baumaterial für (große) Raumstationen von Asteroiden ranzuschaffen anstatt von der Erde. Ob wir aber schon so weit sind? O'Neill lässt grüßen.

http://de.wikipedia.org/wiki/O%27Neill-Kolonien
« Letzte Änderung: 25. April 2012, 17:16:53 von GG »

Re: Planetary Resources
« Antwort #9 am: 20. April 2012, 21:44:30 »
Zum Thema Raumkolonien hab ich ja mal vor einiger Zeit einen Thread aufgemacht.  ;)

Daß dafür Matarial von der Erde hochzuschaffen Blödsinn ist, ist sowieso klar.
O'Neils Meinung dazu ist immer noch gültig.

Zitat
Die Schwerkraft der Erde ist stark genug, um die gleiche Wirkung wie ein  4000 Meilen tiefes Loch zu erzeugen, aus welchem wir rausklettern müssen. Wenn wir die Oberfläche eines anderen Planeten kolonisieren wollen, klettert wir ein tiefes Loch hoch, passieren Sonnenschein des Weltalls um dann ein anderes Loch hinunterzuklettern.

Aber um beim Thema zu bleiben:

Ich warte mal ab was die Pressekonferenz ergibt wie sie den Astroidenbergbau gewinnbringend durchführen wollen.

Offline BadCop

  • ****
  • 487
Re: Planetary Resources
« Antwort #10 am: 20. April 2012, 21:48:03 »
Hallo Ihr,

also lag ich mit meinem Thread https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=10058.0 doch nicht ganz falsch.

Ich meine einmal im Fernsehen einen Bericht über einen ich-weiß-nicht-mehr-welchen Asteroiden gesehen zu haben, der in der Zusammensetzung derart war, dass darin mehr Eisen enthalten sei, als im Bodensee Platz hat.

Sprich, ich denke es ist eine Rechenaufgabe ob es sich lohnt einen solchen Asteroiden "einzufangen", das Erz zu gewinnen (Energie?) und vor Ort zu Strukturen zu verarbeiten. Vorausgesetzt natürlich, es ist technisch machbar.

Re: Planetary Resources
« Antwort #11 am: 20. April 2012, 23:25:07 »
Sprich, ich denke es ist eine Rechenaufgabe ob es sich lohnt einen solchen Asteroiden "einzufangen", das Erz zu gewinnen (Energie?) und vor Ort zu Strukturen zu verarbeiten. Vorausgesetzt natürlich, es ist technisch machbar.
Also das mit dem Einfangen dürfte doch eher schwer werden. Ich weiß nicht, von welchen Asteroiden du redest, aber aus deiner Wiedergabe schließe ich, dass dieser mindestens 500 Meter im Durchmesser ist. Alleine schon einen solchen Brocken merklich abzulenken, geht an die Grenzen unserer heutigen Raumfahrttechnologie, aber ihn einfangen? mit unserer Technologie definitiv nicht machbar.

Aber nehmen wir mal an, es gelänge doch. Dann hinge die Wirtschaftlichkeit davon ab, ob es gelänge, einen hinreichend effizienten und miniaturisierten Verarbeitungsmechanismus zu entwickeln. Den, obwohl das Einfangmanöver (das wir jetzt, rein von der Theorie her, irgendwie hingekriegt haben) und der Verarbeitungsmechanismus nur einmalige Ausgaben sind (durchaus machbar unter den günstigen Bedingungen des Alls, wenn man es darauf anlegt), dafür aber potenziell sehr lange Erfolg abwerfen, so ist es dennoch (je nachdem, wie teuer diese, nach gegenwärtigen Stand noch nicht machbaren Dinge sind, und wieviel Erz verarbeitet werden kann) nicht unbedingt ein Gewinn ( siehe hierzu http://de.wikipedia.org/wiki/Wert_eines_Goldesels).



Was nun die O'Neil-Kolonien angeht: es würde mich sehr freuen, wenn ich so etwas erleben dürfte, aber an der Machbarkeit dessen habe ich so meine Zweifel....

Also erstmal die Pressekonferenz abwarten.
Raumfahrt ohne Vision ist nichts. Also lasst uns das Unmögliche wahr werden!

Re: Planetary Resources
« Antwort #12 am: 20. April 2012, 23:47:09 »
http://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=28675.0

Bei Nasaspaceflight gibt es inzwischen auch einen recht interessanten Thread dazu.
Des Weiteren wurde diese brandneue Studie gepostet.

http://kiss.caltech.edu/study/asteroid/asteroid_final_report.pdf

In dieser geht es um das Einfangen kleiner NEOs mit einem Durchmesser von ca. 7m und einem Gewicht von 500 Tonnen.

@O'Neill Kolonien: Es wäre ja interessant hier mal ein bisschen herumzuspinnen. Einem entsprechenden Thread gibt es ja wie gesagt schon dazu.

Offline Ruhri

  • *****
  • 4042
Re: Planetary Resources
« Antwort #13 am: 21. April 2012, 00:06:04 »
Das dürfte aber alles über das Thema dieses Threads hinaus gehen.

Ich befürchte dagegen, dass diese neugegründete Firma mittel- bis langfristig keinen Gewinn mit dieser Rohstoffgewinnung machen wird. Wieviele Raketen müssten weltweit tagtäglich gestartet werden, damit die Transportkosten niedrig genug wären, um die Gewinnung auch nur der teuersten Rohstoffe zu rechtfertigen? Denn das ist ja genau das Problem: Man müsste sehr niedrige Frachtraten haben, aber um die nötige Menge an Trägeraketen zu bauen und auszulasten, braucht es erst einmal den Bedarf, und hier beißt sich die Schlange in den Schwanz.

Wahrscheinlich läuft es doch nur darauf hinaus, sich mit einer neuen Technologie einen Namen zu machen und dann von Steuermitteln zu leben.

tobi

  • Gast
Re: Planetary Resources
« Antwort #14 am: 21. April 2012, 00:34:43 »
http://kiss.caltech.edu/study/asteroid/asteroid_final_report.pdf

In dieser geht es um das Einfangen kleiner NEOs mit einem Durchmesser von ca. 7m und einem Gewicht von 500 Tonnen.

Interessante Studie, aber 12 Tonnen Xenon pro Mission, das wird nicht billig. Insgesamt ist das Konzept nicht schlecht. Ein Atlas V Start und man kann einen 500-2000 Tonnen Asteroiden in eine Erdumlaufbahn bringen / auf die Erde crashen lassen. Das kommt ja um Größenordnungen mehr Masse runter als man rauf geschickt hat. Das mit Chrashen lassen ist natürlich nicht realisitisch. Man müsste die Asteroiden möglichst alle in denselben Erdorbit holen, wo dann entsprechende Bergbausatelliten die Rohstoffe auf irgendeine Art extrahieren und aufbereiten. Und dann muss man sie noch irgendwie auf die Erde bekommen oder man verwendet sie gleich im Weltraum, was aber aufgrund fehlender technischer Anlagen schwierig ist.

Speedator

  • Gast
Re: Planetary Resources
« Antwort #15 am: 21. April 2012, 14:19:17 »
Na gut, dass James Cameron dabei ist. Der wird schon drauf achten, dass man sich auf unbewohnte Asteroiden beschränkt und nicht den Weg der Resources Development Administration geht ^^.

Aber Spaß beiseite: generell ist das ganze natürlich höchst gewagt. In jedem Fall halte ich es für wenig erfolgsversprechend, sollte man dafür wirklich andauernd Träger hochschießen müssen. Das wird, wenn überhaupt, darauf hinauslaufen, dass man Infrastruktur im All installiert, die es autark(sprich ohne signifikanten Erdennachschub) schafft Material zur Erde zu bringen. Jedenfalls solange Träger der konventionellen Form die einzige Wahl bleiben.

Will man da auf Rohstoffknappheit setzen? Noch hat die Ingenieurskunst eigentlich relativ gut gezeigt, dass sich knappe Stoffe in der Anwendung meist substituieren lassen. Steigt der Preis ausreichend, ist die Managementebene für entsprechende Entwicklungsausgaben meist sehr empfänglich. Schauen wir uns nur das Thema seltene Erden an. Kaum zieht China da die Zügel an, kommen fast täglich Meldungen zu Entwicklungsfortschritten, die entsprechende Rohstoffe in der jeweiligen Anwendung ersetzen oder zumindest minimieren. Gleichzeitig werden andere Rohstofflager wieder interessant und Recycling wird zum Glück umso attraktiver. Das muss natürlich nicht allgemeingültig sein. Aber zumindest ist eine Wette darauf schon sehr waghalsig.

Re: Planetary Resources
« Antwort #16 am: 21. April 2012, 15:34:06 »
Das Problem bei Effizienzsteigerungen sind halt leider Rebound Effekte.
Dieser ZEIT Artikel bringt es imo. sehr gut auf den Punkt.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-04/rebound-effekt-energieeffizienz

Und bei Rohstoffen ist es oft noch schwieriger einen passenden Ersatz zu finden als bei Energiequellen. Zum Thema "Peak Mineral" hab ich auch mal einen sehr interessanten Artikel gefunden.

http://www.theoildrum.com/node/3086

tobi

  • Gast
Re: Planetary Resources
« Antwort #17 am: 21. April 2012, 19:42:52 »
Man könnte den Asteroiden auch auf den Mond crashen lassen (für wissenschaftliche Untersuchungen). Im Gegensatz zu LCROSS sollte da sicher der Einschlag zu sehen sein, da der Asteroid deutlich schneller und über hundert mal schwerer ist als die Centauroberstufe.

*

Offline Gertrud

  • Raumcon Moderator
  • *****
  • 8759
Re: Planetary Resources
« Antwort #18 am: 21. April 2012, 21:27:52 »
Hallo Zusammen,

in diesem Artikel steht fast alles was wir schon zusammen getragen haben.
Bei allen Überlegungen sollte eher das Augenmerk auf die beteiligten oder ausführenden Personen gerichtet werden.
Der ehemalige NASA-Mars-Mission-Manager Chris Lewicki ist Präsident und Chef-Ingenieur für Planetenforschung Resources. Lewicki war Senior Flight Director auf den Mars Rover Spirit und Opportunity-Missionen, und die Oberfläche Operations Manager für die NASA-Sonde Mars Phoenix Lander Mission.

Dann geht aus dem Artikel noch der Hinweis hervor:
Zitat
Diamandis, Anderson und Lewicki sind auch mit einem geheimnisvollen Start-up namens Arkyd Raumfahrt beteiligt. Das Unternehmen LinkedIn-Profil sagt, es "entwickelt Technologien und Systeme, um Low-Cost-kommerziellen robotische Exploration des Sonnensystems ermöglichen."
Quelle:
http://www.usatoday.com/tech/science/space/story/2012-04-20/planetary-resources-space-venture/54434846/1

mit den besten Grüßen
Gertrud
die Erklärung zu meinem Avatar:
http://de.wikipedia.org/wiki/NGC_2442
http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/ap070315.html
***
Die Gabe des Staunens lässt uns die Welt aufgeschlossener sehen und ihre Wunder würdigen. (Richard Henry Lee)

runner02

  • Gast
Re: Planetary Resources
« Antwort #19 am: 21. April 2012, 21:47:35 »
Zitat
Sprich, ich denke es ist eine Rechenaufgabe ob es sich lohnt einen solchen Asteroiden "einzufangen", das Erz zu gewinnen (Energie?) und vor Ort zu Strukturen zu verarbeiten. Vorausgesetzt natürlich, es ist technisch machbar.

Ich würde ihn ja von der Atmosphäre abbremsen lassen. Das ist finanziell kostenlos (einzige Kosten: ein paar kg Atmosphäre werdern davongeschleudert)


Zitat
Ich weiß nicht, von welchen Asteroiden du redest, aber aus deiner Wiedergabe schließe ich, dass dieser mindestens 500 Meter im Durchmesser ist. Alleine schon einen solchen Brocken merklich abzulenken, geht an die Grenzen unserer heutigen Raumfahrttechnologie, aber ihn einfangen? mit unserer Technologie definitiv nicht machbar.

Mit 'technisch machbar' wäre ich vorsichtig.... Eher finanziell machbar (mehrere Sonden hinschicken statt nur einer, Atomantrieb entwickeln $$$$ )



Zitat
Man könnte den Asteroiden auch auf den Mond crashen lassen (für wissenschaftliche Untersuchungen). Im Gegensatz zu LCROSS sollte da sicher der Einschlag zu sehen sein, da der Asteroid deutlich schneller und über hundert mal schwerer ist als die Centauroberstufe.

Das nenne ich mal eine Idee... Dann braucht man ihn auch nicht abbremsen, sondern volle Pulle gegen den Mond... Kann da ein Teil der Oberfläche aufschmelzen (rot leuchten, und von der Erde sichtbar?)







Zitat
Interessante Studie, aber 12 Tonnen Xenon pro Mission, das wird nicht billig.

http://wiki.answers.com/Q/What_is_the_Price_of_xenon_gas

http://wiki.answers.com/Q/Facts_about_the_element_xenon
"The cost of Xenon, because of its rarity, is $120 for 100 grams"

grob 1.000€/kg
1.000.000/t
12.000.000 / 12t

Vielleicht bekommt man einen Mengenrabatt von 10% ab 10 kg, dann  müsste man nur mehr 10.800.000 hinblättern...

10 Mio $ ... Dafür müsste man schon einige kg Platin zur Erde schaffen.... Wieso geht Stickstoff nicht?

EDIT: Vergiss die Berechnung... Bei solchen Mengen ist es sicherlich billiger, eine eigene Produktionsanlage herzustellen, und dann auch gleich den flüssigen Sauerstoff, den man dabei gewinnt, zu verwenden...
Andere Gase kann man abfüllen und verkaufen...

runner02

  • Gast
Re: Planetary Resources
« Antwort #20 am: 21. April 2012, 22:05:38 »
Lesen mir gerade das pdf durch... Wieso bringt man ihn statt in einen Lunaren orbit nicht in einen Mittleren/ mittelhohen Erdorbit?

Dann wäre er in Reichweite von SpaceX und anderen Kommerziellen, und die würden dann hunderte Raketen staarten können, um Material zu holen... Naja, 500t, wenn man jedes Mal 2 Tonnen holt oder auch 10....

Re: Planetary Resources
« Antwort #21 am: 21. April 2012, 23:02:01 »


Zitat
Ich weiß nicht, von welchen Asteroiden du redest, aber aus deiner Wiedergabe schließe ich, dass dieser mindestens 500 Meter im Durchmesser ist. Alleine schon einen solchen Brocken merklich abzulenken, geht an die Grenzen unserer heutigen Raumfahrttechnologie, aber ihn einfangen? mit unserer Technologie definitiv nicht machbar.

Mit 'technisch machbar' wäre ich vorsichtig.... Eher finanziell machbar (mehrere Sonden hinschicken statt nur einer, Atomantrieb entwickeln $$$$ )

Naja, ein bisschen mehr wäre da schon notwendig. wenn es mit der gegenwärtigen Technologie machbar ist, einen Sieben Meter Asteroiden einzufangen, dann ist ein 500 Meter Asteroid 364.000-Mal darüber (bei gleicher Zusammensetzung wächst die Masse mit zunehmenden Radius schließlich in der dritten Potenz), und das ist definitiv eine ziemliche Steigerung, die wohl durchaus über das gegenwärtig machbare hinausgeht.


Von einem Transport der gewonnen Rohstoffe zur Erde halte ich nicht viel. Abgesehen von Energierohstoffen geht eigentlich keine Ressource der Erde wirklich zu Neige. Und selbst, wenn man mit jeder Rakete einen 500 Tonnen Asteroiden bekommen würde, wären alternative Methoden (Recycling) auf alle Fälle effektiver.
Das Potential für Weltraumbasierte Rohstoffgewinnung sehe ich eher bei Vorhaben im Weltraum selbst. So in die Richtung, dass eine automatisierte Verarbeitungssonde im Asteroidengürtel aus den Asteroiden Metalle, Wasserstoff und Sauerstoff gewinnt, damit dann Module für eine Raumstation fertigt und mit den O und H zur Erdumlaufbahn schickt, und mit weiten Wasserstoff und Sauerstoff dann zum nächsten Asteroiden weiterfliegt. Dann ersparrt man es sich auch, wertlosen Schutt durch das ganze Sonnensystem zu schleppen.
Raumfahrt ohne Vision ist nichts. Also lasst uns das Unmögliche wahr werden!

runner02

  • Gast
Re: Planetary Resources
« Antwort #22 am: 22. April 2012, 09:53:03 »
Zitat
Und selbst, wenn man mit jeder Rakete einen 500 Tonnen Asteroiden bekommen würde, wären alternative Methoden (Recycling) auf alle Fälle effektiver.

In unserer Finanzwelt geht es aber nicht um Effizienz, sondern um Profit  ;)

Außerdem, sind große Teile des Asteroide nicht reines Metall statt Metalloxid?
Dann könnte man sich die Aufbereitung sparen, und die kostet auch Geld.

*

Offline Schillrich

  • Raumcon Berater
  • *****
  • 19601
Re: Planetary Resources
« Antwort #23 am: 22. April 2012, 09:57:55 »
Effektivität, Effizienz, Profit ...

Effektivität ist nicht Effizienz. Und Profit ist noch mal was anderes, liegt aber durchaus in der Nähe von Effizienz (=möglichst viel für eine Investition heraus bekommen).
\\   //    Grüße
 \\ ///    Daniel

"We are following you ... but not on twitter." (Futurama)

*

Offline Pham

  • *****
  • 1152
Re: Planetary Resources
« Antwort #24 am: 22. April 2012, 10:00:40 »
Mir scheint dass dass es um den fünften Schritt vor dem ersten geht, wenn um die Gewinnung von Rohstoffen aus Asteroiden diskutiert wird.
Der erste Schritt wäre erst mal den Bedarf zu eroiren und dann (etwas langwierig) zu untersuchen welche Asteroiden (oder sonstigen Himmelskörper) dafür als potentieller Lieferant überhaupt in Frage kommen würden.
DANN kann man sich Gedanken machen wie und mit welchen Mittel man diese Rohstoffe möglicherweise gewinnen kann.
Sonst schleppt man unter Umständen mit hohem Aufwand völlig wertlose Klunker ins Erde-Mond-System.

Andererseitsscheint mir immer noch unser Mond als wertvollster und naheliegenster dieser "Asteroiden" selbst.
Müssten wir allein dem gesunden Menschenverstand vertrauen, so wäre die Welt noch immer eine Scheibe.