Im MPLM befindenden sich auch einige Experimente aus Deutschland, darunter BECUS (Bose-Einstein Condensates Unter Schwerelosigkeit) der Leibnitz Universität Hannover.
Bose-Einstein Kondensate (BECs) entstehen, wenn ein Gas auf Temperaturen sehr nahe am absoluten Nullpunkt abgekühlt wird. Dabei wird die de Broglie Wellenlänge, eine quantenmechanische eigenschaft die vom Impuls abhängt, der betroffenen Atome wegen des geringen Impulses kleiner als ihr Abstand. Das gesamte Kondensat verhält sich dann wie ein einziges makroskopisches Quantenobjekt, was Wissenschaftler die Möglichkeit gibt, fundamentale Quantenprozesse zu studieren, sowie verschiedene Quantenfeldtheorien und die Allgemeine Relativitätstheorie zu überprüfen. Außerdem können möglicherweise einige Aussagen eines der vielen Ansätze für eine Quantentheorie der Gravitation überprüft werden.
Auf der Erde ist das Arbeiten mit BECs jedoch schwierig, da man sie elktromagnetisch festhalten muss, um zu verhindern, dass sie wegen der Schwerkraft auf den Boden des Behälters, in dem das Experiment stattfindet, fallen. Die dazu benötigten Felder können allerdings die zu beobachteten Effekte stören.
Das Team der Uni Hannover hat deshalb im Rhamen der Experimentreihe QUANTUS bereits im Bremer Fallturm BECs unter den Bedingungen der Schwerelosigkeit erzeugt und studiert. Allerdings stehen beträgt die maximale Experimentdauer im Fallturm nur 9,6 Sekunden. Deshalb geht man jetzt ins All: BECUS ist ein sogenannter Drawer, also ein Experimenteinschub, das im European Drawer Rack (EDR) im Columbus-Modul installiert werden soll.
Da die Experimente mit BECs sehr empfindlich ist, ist BECUS durch ein spezielles Federsystem von den Vibrationen der ISS abgeschirmt.