Danke für den interessanten Link, spacer
Ich habe mir das Video angesehen, und selbst auf die Gefahr hin, daß ich hier als ein größenwahnsinniger Trottel gelten werde, schreibe ich doch noch etwas dazu:
Ich halte diese Konstruktion wirklich für einen Murks. Da gehören einige Führungsstiffte an den Rand der Aufnahme, schön sichtbar und notfalls austauschbar. Und zwei oder vier Klemmen, ebenfalls an den Rand, möglicherweise in "Bügelverschlußtechnologie", und mit der Möglichkeit die Vorspannung zu verändern. Sichtbar und austauschbar, mit viel Spiel. Geht eine Klemme mal nicht, nimmt man die nächste.
Die vorhandene Lösung versucht meiner Meinung nach absolut unnötig mit Präzision und Hochtechnologie zu beeindrucken. Aber sogar in der wohltemperierten Werkstatt merkt man, daß es da und dort klemmt. Die Aufnahme und das Ersatzgerät haben bei der Montage auf der ISS fast zwangsläufig unterschiedliche Temperaturen, so daß mit Sicherheit auch der Abstand der beiden Aufnahmen variiert. Das wird natürlich im Normalfall auch zu Schrägstellungen der Bolzen führen, die dann zwangsläufig irgendwann klemmen. Man kann das konstruktiv in den Griff bekommen, handelt sich damit aber wieder andere Probleme ein.
Noch ein Detail: Das Innengewinde im Sockel ist für meine Begriffe extrem lang, und gerade dadurch auch bei kleinen Schrägstellungen ungünstig. Wie auch das Trapezgewinde selbst dafür ungünstg ist. Eine lose im Sockel eingelegte und nur gegen das Verdrehen gesicherte Mutter mit einem ganz normalen Gewinde wäre die deutlich bessere Lösung.
Mir ist auch aufgefallen, daß bei der Pressekonferenz ein anderer (geschweißter) Sockel vorgeführt wurde, vermutlich mit einem nur kurzen Gewinde - man kann es nicht genau erkennen. Diese hier sind wohl Spritzgußteile aus einem vermutlich leichteren und weniger festen Werkstoff - weswegen wohl auch das Gewinde verlängert wurde. Man experimentierte wohl damit, das Problem ist aber bereits in der Grundidee enthalten.
Gruß Kelvin