Wostok-Programm

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Trillian

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #100 am: 26. April 2016, 11:09:51 »
Auf der Zeichnung (Wand) ist ein Schleudersitz zu sehen. Das Modell (Boden) besteht aus Puppe, Schleudersitz (wenn man weiss wie einer aussieht) und „Dingsda“. Jetzt ist es halt eine Auslegungssache ob man „Dingsda“ zum Schleudersitz hinzubezeichnet tut oder nicht. Bei mir ist kein Teil des Schleudersitz, denn dieses Teil blieb in der Rückkehrkaspel, vorausgesetzt das Teil flog überhaupt mit. In diesem Protokoll wurde das von mir als „Dingsda“ bezeichnete Teil öfters als Schleudersitz bezeichnet. Welches aus 5 Kilometer Höhe mit oder ohne Fallschirm gelandet und dabei erstaunlicherweise intakt geblieben ist.
In den Buch
Peter Stache: „Raumfahrt-Trägerraketen“, 2., überarbeitete Auflage 1975, Berlin
beschriebt der Autor Flugverlauf und Landevorgang des Raumschiffs  „Wostok 1“. Es heisst u.a. „… Katapultieren des Kosmonauten (Höhe: 6,5 km; Geschwindigkeit: 220 m/s) …“
über das Wostok-Raumschiff schreibt er „… Das Raumschiff »Wostok« bestand aus zwei Hauptteilen: der kugelförmigen Kabine für den Kosmonauten und dem Geräteteil in Form eines Doppelkegels. …“

tonthomas

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #101 am: 26. April 2016, 12:21:24 »
Auf der Zeichnung (Wand) ist ein Schleudersitz zu sehen. Das Modell (Boden) besteht aus Puppe, Schleudersitz (wenn man weiss wie einer aussieht) und „Dingsda“....
Da besteht überhaupt kein Widerspruch. Das ganz Ding ist aus der Kapsel ausgestoßen worden - und zwar mit Raketen auf der Rückseite. In dem Bild https://images.raumfahrer.net/up051393.jpg ist das gut zu sehen.

Bilder, die bei der Google-Suche mit "einfachen Suchbegriffen" unmittelbar angezeigt werden, haben NICHT zwangsläufig etwas mit dem zu tun, an das man selbst gedacht hat ...

Auch https://images.raumfahrer.net/up051394.jpg zeigt den Sitz so, dass der Antrieb im Rücken zu sehen ist.

Die seitlich angebrachten "Räder" und "Klötze" darüber könnte imho die Führungselemente sein, mit denen der gesamte Katapultsitz in den Führungsschienen sitzt, und die beim Ausschuss eine ausreichende Beweglichkeit garantieren.

Man hat aber tatsächlich nicht alles neu "entworfen". Grundstruktur und Technik finden sich schon bei Hundekabinen: https://images.raumfahrer.net/up051395.jpg .

Gruß   Pirx

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Offline F-D-R

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #102 am: 26. April 2016, 14:08:07 »
... besagte Räder greifen links und rechts in eine U-Führungsschiene ein. Der Ausschuss erfolgt dann über eine Abschussstange (Sitz Mitte Unterseite) für die Anfangsbeschleunigung und dann "Marschraketen" rechts und links.
Die Technologie ist mit dem Schleudersitz KK-1 oder KK-2 (z.B. MiG-15) zu vergleichen. Ist ja auch der selbe Hersteller ZWESDA. Auch da sind die U-Führungsschienen. Ich habe mich sehr lange damit mal beschäftigt, weil die Frage auftauchte, dass in der Original-Wostok-1 bei ENERGIA keine Schmauch- oder Brandspuren in der Kapsel zu sehen waren. Die Lösung war, man hatte die Kapsel nach der Restauration neu ausgekleidet. Gelber Stoff im Gegensatz zur mutmaßlichen Orginalfarbe hellgrün. (Ganz einfache Antwort also).
Die Abschußstange kann man in der Wostok-5 im Museum in Kaluga sehen. In der Wostok-1 bei ENERGIA ist sie ausgebaut.


So... ich verabschiede mich jetzt aus der Unterhaltungsrunde für eine Woche.
Grüße an alle.

Wilga35

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #103 am: 26. April 2016, 16:03:16 »
Gegendarstellung zur Antwort #27
da ist der gleiche Fehler wie bei Wikipedia erst Fallschirm dann Luke absprengen usw.
Es ging so nicht, schon aus der Anordnung der Luken für den Fallschirm und den Ausstieg mit dem Schleudersitz. Die Rückkehrkapsel von Wostok hatte eine Kugelform gehabt. Die Flugrichtung wurde vom Schwerpunkt der Kugel bestimmt. So wie der Kosmonaut die Position bei Start hatte, siehe Antwort #14 (grafik Vostok), so hatte er die gleiche Position beim Landeanflug gehabt, der Ausschuss ging schräg seitlich. Ich hoffe, dass es jemanden gibt der das erklären kann?
Das Aussehen des Schleudersitzes ist ein anderes Thema.
@Trillian.
Sorry, in dieser Reihenfolge ist es natürlich korrekt. War mein Fehler.
Konnte auch nicht früher antworten, da ich im Urlaub bin. Aber dank Tablet-PC und Pensionseigenem WLAN kann ich jetzt wieder online sein.

Gruß,  Wilga35

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Offline max-q

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #104 am: 26. April 2016, 18:14:27 »
In dem hier http://www.gettyimages.de/detail/video/soviet-scientists-and-astronaut-yuri-gagarin-stock-videomaterial/450027654 verlinkten Video (leider mit störendem Wasserzeichen, sonst aber die beste Qualität, die ich finden konnte) ist ab 0:20 min die Erprobung des Katapultsitzes zu sehen. Man kann erkennen, was katapultiert wird und dazu die verschiedenen Fallschirmsysteme.
Bei der Suche nach dem Video bin ich übrigens auf diese private Foto gestoßen (http://oldsaratov.ru/photo/gubernia/13043?qt-comments=3), das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit tatsächlich Gagarins Kapsel nach der Landung zeigt.
Ach ja, die Hundekabine der Korabl Flüge war auf dem Katapultsitz für die bemannten Flüge montiert. Keine Weiterentwicklung, sondern Prototypen-Erprobung.
Geschichte und Geschichten aus sechseinhalb Jahrzehnten Raumfahrt:
http://www.raumfahrtkalender.de

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Offline -eumel-

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #105 am: 29. April 2016, 02:12:50 »
Nach Gagarins Tod übergab NASA Administrator Dr. George Low dem Kommandeur des Sternenstädtchens, General Kusnetsow in Anerkennung von Gagarins Raumflug diese Gedenktafel:

 

Volle Anerkennung der Kollegen, ohne irgendwelche Zweifel - von wegen nicht richtig gelandet, oder so.

Re: Wostok-Programm
« Antwort #106 am: 29. April 2016, 14:03:57 »
@-eumel-,

ich kann mich dir nur anschließen.

Wir sollten es bei der Bewertung des Fluges wie im Fußball machen, der Schiedsrichter (FAI) entscheidet. Sicherlich, je nach Lust und Laune kann man zu manchem anerkannten und nicht anerkannten Flug eine Fußnote machen, aber das ändert nichts an der Tatsachenentscheidung. Diese sollte nicht in Zweifel gezogen werden.
"Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen."
Immanuel Kant

McPhönix

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #107 am: 29. April 2016, 17:23:34 »
Diese Mode heutzutage, überall herumzubohren, um "Sensationelles" auszugraben, ist mir eh ein bissel suspekt. Aber nun ja....

Hape1238

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #108 am: 29. April 2016, 18:01:22 »
Zitat
Diese Mode heutzutage, überall herumzubohren, um "Sensationelles" auszugraben

Tja, da sind die Russen selber Schuld, mit ihrer Geheimniskrämerei.
Selbst heute noch ist es, wie wir gesehen haben, fast unmöglich, die Wahrheit heraus zufinden. Ich meine das jetzt in Bezug auf dem Flug von Wostok 6.
Das J. Gagarin der Erste im All war und in dem Raumschiff Wostok 1 die Erde einmal umrundet hat, daran zweifelt doch Niemand.
Wenn doch, hat Derjenige nicht alle Latten am Zaun...

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Offline F-D-R

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #109 am: 08. Mai 2016, 23:14:58 »
Es gibt eine neue Mediengalerie:
Wostok / Woschod
https://forum.raumfahrer.net/index.php?action=media;sa=album;in=692
Diese wird weiter ausgebaut. Zu dem hier besprochenen ist doch schon was dabei.

Re: Wostok-Programm
« Antwort #110 am: 13. Mai 2016, 11:26:52 »
Die Wostok-1 ist bei Energija ausgezogen.

Sie steht nun im Moskauer Multimedia Kunstmuseum und kann dort vom 18.5.2016 an besichtigt werden.

Und hier noch ein Bild vom Umzug:


Quelle:
Roskosmos Facebook
https://www.facebook.com/Roscosmos/?fref=ts

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Offline F-D-R

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #111 am: 13. Mai 2016, 19:46:29 »
Da bin ich aber gespannt, ob die Kugel genau so toll in Szene gesetzt wird, wie die Wostok-6 jetzt in London.
Das wäre wirklich Klasse. Mal sehen.

Aber es scheint, als ob es doch nicht so ist, wie in London:
http://mosday.ru/news/item.php?673873

Ich frage mich:
Wostok-1 bei Energia raus.
Wostok-6 bei Energia raus.
Woschod-1 bei Energia raus.
Baut man da um und braucht Platz? Irgendwo wurde berichtet davon.

tonthomas

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #112 am: 13. Mai 2016, 20:04:10 »
...
Ich frage mich:
Wostok-1 bei Energia raus.
Wostok-6 bei Energia raus.
Woschod-1 bei Energia raus.
Baut man da um und braucht Platz? Irgendwo wurde berichtet davon.
Vielleicht "gehören" die Objekte auch gar nicht Energia?

Gruß   Pirx

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Offline F-D-R

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #113 am: 13. Mai 2016, 20:16:50 »
Ich glaube nicht, dass das so eine wesentliche Rolle spielt - wie z.B. Bei der "29" in Deutschland.
Eher erfolgt hier eine Neusortierung. Was nutzen diese "Artefakte der großen Siege", wenn sie in nicht zugänglichen Museen oder gar Kellern stehen.
Aber lassen wir uns überraschen.

Re: Wostok-Programm
« Antwort #114 am: 18. Mai 2016, 23:17:39 »

Foto: Roskosmos via Facebook

Heute hat  im  MAMM (Multimedia Art Museum Moskau) die Ausstellung "Russkij Kosmos" geöffnet.
Im Mittelpunkt die Raumkapsel von Juri Gagarin.

Re: Wostok-Programm
« Antwort #115 am: 18. Mai 2016, 23:21:12 »

Foto: Roskosmos via Facebook

Passt auch schön zum Thema:
der unbemannte Prototyp von Wostok, das Raumschiff 1K, in der Montagehalle in Baikonur.
1K ist besser unter dem Namen Korabl oder Korabl-Sputnik, also wörtlich "Weltraum-Schiff" bekannt.
1 K hatte noch Solarzellenflächen an der Oberseite.

Offline dksk

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #116 am: 05. Juni 2016, 10:55:44 »
Es gibt einen zeitgenössischen Film bei dem sowohl die Vorbereitungen für den ersten bemannten Raumflug als auch dessen Durchführung, aber vor allem auch technische Details dargestellt werden.
Viele der Einzelszenen in den bisherigen Filmberichten über Gagarin stammen daraus.
Der Filmtitel lautet „Первый полёт человека в космическое пространство./ Der erste Flug des Menschen in den Weltraum.“
Der Film hat eine Dauer von fast 54 min.  und gibt einen sehr guten Überblick über das Gesamtprojekt „Wostok“.
Die Textbeschreibung folgt der Reihenfolge im Film. Die Screenshots sind nicht von bester Qualität. Teilweise gibt es im Netz jeweils Einzelbilder, auf denen viele Sachen durchaus besser zu erkennen sind. Im bewegten Bild kommen die entsprechenden Stellen auch noch in bisschen besser raus. Aber sie stellen zusammen mit dem Film eben die zusammenhängende Dokumentationsbasis dar.
Zur Beachtung: Die Informationen und Beschreibungen des Films wurden ja im Kontext der damaligen Zeit zusammengestellt. Übungsmaterial und Realflugszenen sind teilweise zusammengeschnitten oder auch Animationen vereinfacht dargestellt.  Daher sind Korrekturen oder Ergänzungen sehr willkommen.


https://www.youtube.com/watch?v=VyCq9AQ_8lo

Da unheimlich viele Informationen enthalten sind, habe ich einen Split in mehrere Teile gemacht.
Eine stichpunktartige Inhaltsangebe ist chronologisch entsprechend Film. Die Bilder stammen jeweils aus dem Youtube Film.
Abschnitt 1
-   Start und Flug des  Korabl-Sputnik 2 am 19. August 1960, in der Kabine die Hunde Belka und Strelka als  Vorbereitung des ersten Raumflugs eines Menschen
-   das Raumschiff basiert auf dem Gundtyp Wostok
-   nach der Erdumkreisung wird die Landung auf Funkbefehl von der Erde eingeleitet
-   Kapsel mit Fallschirm am Boden
-   katapultierte Kabineneinheit mit den Hunden am Boden – Hunde vital
-   pathetische Themenschwenk mit Musik und Wolkendurchflug
-   Konstruktion von Wostok 1
-   Konstruktion am Zeichenbrett („Click ok to terminate“  oder „das Modell läßt sich nicht updaten“ waren noch unbekannte Nerventreiber) – ob die Dame wohl Katja heißt?

-   Reihenmontage der Kapseln und Bewegungstest der Thermojalousieklappen

-   Handmontagen und Zusammenbau des Raumschiffs
-   Bauteile des Servicemoduls, Batterien und Geräte
-   Innenansichten der Kabine mit Pilotenpult, Kamera etc.
-   Sichtfenster/Visier mit Filtern
-   Radio in der Kabine und Pilotenlebensmittelfächer mit Versickung in den Abdeckklappen
-   In der Kabine herrscht „Normalatmosphäre“ in Bezug auf Druck und Luftgemisch
-   Kabinenatmosphärenkonditioniersystem mit schematischer Darstellung der beiden Arbeitsregime der Klimaanlage bezüglich Druck und Kohlendioxid/Sauerstoffregulierung

-   durch Bypass-Steuerung erfolgt ein kombinierter Druck/Medienbetrieb

-   nun ist der Sitz mit Kosmonaut an der Reihe
-   die beiden kegelstumpfförmigen Ausbuchtungen an der Frontseite sind für die Luftgebläseeinheiten (Haupt- und Reserveeinheit)

-   Kosmonaut wird auch in der Kabine mit Hilfe der im Sitz eingebauten Ventilationssysteme versorgt. Dabei kann externe Versorgung durch Umwälzung der Kabinenatmosphäre erfolgen – oder auch interne Versorgung des Anzuges in Havariesitationen


-   es ist erkennbar, dass der Sitz im vorderen Zylinderbereich ziemlich vollgestopft ist
-   die pneumatischen und elektrischen Systeme des Raumanzuges werden zum Sitz mit einem Zentralstecker/Schnellverschluss (Bügeleisengriff) verbunden. Dort ist dann auch die Haupttrennstelle bei der Landung, wenn sich der Kosmonaut vom Sitz löst bzw. umgekehrt
-   Schnittdarstellung der Arbeitsweise der Kabinenatmosphärenversorgung durch die Sitz- und Raumschiffsysteme (die Position des externen Hauptversorgungsanschlusses ist für die Darstellung des Gesamtsystems ein bisschen rumgezogen – sonst ist hinter dem Sitz die Luke)
-   durch die Luftumwälzung wird auch die Anzugtemperatur geregelt/Abwärme und Feuchtigkeit abgeführt
-   Versorgungsströme in Normal- und Havariebetrieb – Druckgaskugeln mit medizinischer Luftmischung und Sauerstoff
-   Die Kapselversorgung des Kosmonauten erfolgt nach der Abtrennung vom Servicemodul vollständig über das Sitzversorgungssystem
-   Externe Leitungen, Ventile, Druckregler, Filter – Pneumatiksysteme
dksk

Offline dksk

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #117 am: 05. Juni 2016, 10:56:24 »
Teil 2 bei ca. 8:00 min.
-   Im Sitz sind die Systeme der Fallschirmsauerstoffversorgung mit Filter und Pneumatikanschlüssen im Fach unter den Oberschenkeln des Kosmonauten untergebracht
-   unter der Popo-Sitzplatte ist dann das NAZ Havariesystem auch noch untergebracht

-   Sitz von der Unterseite mit Ausschussrohrführung und den beiden Feststoffraketen für Zusatzschub bei Havariekatapultierung
-   Fallschirmbehälter der Landekapsel mit durchaus noch heute vertrauten Konturen

-   Sitz wird mit den Fallschirmhaupttrossen bestückt – sie verlaufen durch die Blechröhren bis zu den Befestigungspunkten/Pyroschlössen. Bei der Trennung und dem Herausschnellen der Trossen ist der Kosmonaut vor dem Peitscheneffekt geschützt. Zwischen den Röhren sind die flachen Fallschirmgurte, die direkt zum Kosmonautengurtzeug führen über die Oberkante gelegt.

Die dunklere Trosse führt zur Ausschussvorrichtung des Pilotschirms

-   Ausschussvorrichtung des Pilotschirmes (kleiner Bremsschirm) ist vor allem in Havariesituation wichtig um die Entfaltung des Hauptschirms bei geringerer Höhe über dem Boden bestens vorzubereiten
-   Orientierungssystem des Raumschiffes – optisch

-    und Gyroskop-System

-   Themenschwenk bei ca. 10 min
dksk

Offline dksk

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #118 am: 05. Juni 2016, 10:57:08 »
Abschnitt 3 - Fortsetzung Filmkommentierung bei ca. 10 min
-   Kosmonauten beim Training
-   Körperertüchtigung, Orientierung im Raum und Gleichgewichtsystem werden gefordert
-   Kabinentraining
-   Hör/Sprechgarnitur mit Stirnpolsterung

-   Gagarin in Vollausstattung beim Zentrifugentraining

-   Über den Schultern kann man die sitzseitigen Befestigen/Schlösser für das Hauptgurtsystem
und darüber für die Schlossbolzen der Fallschirmtrossen (direkt unter den vertikalen Rohrführungen) erkennen – die nach oben führenden Gurtbänder zum Hauptfallschirm sind in diesem Zentrifugensitz nicht vorhanden
-   G. Titov? und A.Nikolajew? bei Drehbewegungstest mit medizinischer Werteaufzeichnung
-   während dieser Test werden Antworten gegeben
-   Beschleunigungstests mit Schlitten, sowohl horizontal als auch vertikal, positiv und negativ
-   „Wärterhäuschen“ in luftiger Höhe mit Zwischengespräch bei medizinischer Kontrollperson

-   Test Katapultsitz, Variante „Havarie am Boden“ – Höhe entspricht Kapsel auf Rakete, Geschwindigkeit Null – quasi zero/zero Katapultierung

-   „zero/zero“ ist eine wichtige Randbedingung um die Folgebilder zu verstehen. Ich hatte mich bei erster Betrachtung dieser Filmsequenz als Ausschnitt im Vorbeitrag
« Antwort #35 am: 18. April 2016, 11:33:56 » zu der Annahme verleiten lassen, dass der Bremsschirm auch bei einer normalen Katapultierung und Landung fest verbunden am Sitz verbleibt. Stand heute ist, dass ich das revidieren muss.
-   Die folgende Szene stellt eben den Logikablauf einer Havariesituation in Bodennähe dar und es kommt zu eine vereinfachten Schnelltrennung des Kosmonauten vom Sitz, wobei der Sitz zur Absicherung dieser Schnelltrennung durch den Hauptschirm (der bei Landung am Kosmonauten bleibt)  verzögert wird. Das NAZ-System bleibt ebenfalls im Sitz und der Reserveschirm, der am Kosmonautenrückenlehnensystem integriert ist wird gleich automatisch ausgelöst. Die Trennung/Öffnung der Gurtsysteme, NAZ etc. erfolgt dann programmgesteuert. Dazu werden auch Schnelltrennschlösser verwendet, die sonst nur bei gewollter Abtrennung des Fallschrims nach der Landung benutzt werden (im Wasser; zu starker Bodenwind etc.). Die Sauerstoffversorgung wird automatisch auf das Fallschirmsauerstoffversorgungssystem umgeschaltet.
-   Beim Herauskatapultieren des Sitzes zünden 2 Feststoffraketen, die am unteren Ende des Sitzes angebracht sind. Deren Düsen sitzen schräg, sodass nochmal ein Höhengewinn stattfindet und der Sitz in Drehung versetzt wird. Evtl. soll diese Drehung eine schnelle Separation des Kosmonauten durch die Fliehkräfte unterstützen.
-   zuerst wird der kleine Bremsschirm pyrotechnisch ausgeschossen und es kommt zur ersten kurzen Stabilisierung des Fluges (noch auf Wurfparabel aufsteigend)

-   danach wird der Hauptsitzfallschirmgurt an der Vordersite geöffnet um den Kosmonauten freizugeben (Schnelltrennschloss wird geöffnet). Am Rettungsfallschirm des Kosmonauten wird durch einen Gasdruckzylinder der Öffnungshilfsschirm (Medusaform) ausgestoßen. Dadurch kommt es zu einer schnellen Öffnung des Rettungsschirmes und die Leinen sind auch gleich langgezogen. Es gibt noch einen Federmechanismus am Rettungsfallschirm oben an der Querstrebe mit beidseitiger Rastscheibe – dessen Funktion habe ich leider noch nicht rausgefunden. Evtl. wird der Federspeicher für die Schnelltrennung auch unterstützend genutzt.

-   Noch in der Aufwärtsbewegung öffnet der Rettungsschirm vollständig und der Kosmonaut sinkt nun mit geringer Geschwindigkeit zu Boden
-   Am Sitz wird der Hauptschirm auch noch während der Aufwärtsbewegung entfaltet

-   der Sitz sinkt auch – vom Hauptschirm gebremst – zu Boden
-   Kosmonaut und Sitz sind räumlich getrennt, beide Schirme entfaltet und man kann erkennen, dass der Kosmonauten-Rettungsschirm längere Leinen hat als der Sitzschirm (ist wichtig, wenn bei normaler Landung beide nacheinander ausgelöst werden und eine Höhenstaffelung entsteht).


dksk

Offline dksk

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #119 am: 05. Juni 2016, 10:58:00 »
Teil 4 bei ca. 13:38 min.

-   Test des Katapultsitzes in einer umgebauten IL 28 (Begleitflugzeug Jak 27?)
-   Erster Ausschusstest und danach wird der Kosmonaut in normaler Doppelfallschirmvariante (Hauptfallschirm vom Sitz und im „Endanflug“ noch automatische Auslösung des Rettungsfallschirms) gezeigt. Der Sitz ist schon „runtergefallen“ und der aus dem Sitz herauskommende Hauptschirm ist über das Gurtsystem primär mit dem Kosmonauten verbunden. Damit hat er dann 2 Schirme bei der finalen Landung – war wohl zur damaligen Zeit auch eine Sicherheitsüberlegung, den Rettungsschirm in jedem Falle zusätzlich automatisiert auszulösen

-   Nächster Katapulttest (im Hintergrund MIG 19?) – die Feststoffraketen unten sind in Aktion

-   Übungssprung mit nur 1 Übungsfallschirm, dafür aber Havarieausrüstung NAZ am Seil und Landung im Wasser
-   Am Seil sind Schlauchboot, Schwimmboje und NAZ schon getrennt und in Höhenstaffelung hängend

-   Das Schlauchbot wird beim Heruntersinken schon automatisch aufgeblasen
-   Im Raumanzug der Wostok-Kosmonauten ist ein aufblasbarer Schwimmkragen integriert. Dieser stabilisiert direkt im Wasser und mühevoll muss das Schlauchbot erklommen werden.
Auf der rechten Brustseite des Raumanzuges ist ein Füllschlauch über die Schulter geführt, der aus dem Fallschirmversorgungsgerät gespeist wird. Der Schwimmkragen ist auf der Rückseite des Raumanzuges unter der Einknöpfung verstaut.

-   Die übrige Havarieausrüstung NAZ wird aktiviert – die Antennen des Funksystems entfaltet – und Signalmittel aktiviert

-   Generalprobe – noch unbemannt, aber mit allen wesentlichen Komponenten
-   Es ist Frühjahr und es liegt noch Schnee – die Kapsel ist gelandet – im  rechten Hintergrund eine Antonow OKA-38, ein Flugzeug nach dem „großen Vorbild“ Fi 156, welches mit seinen exzellenten STOL Eigenschaften für Suche und Bergung bestens geeignet war

-   Da liegt er – Ivan Ivanowitsch – verdienter Testdummy des Volkes, ein anthopologisches Abbild des Menschen. Im meist namenlosen Heer der Versuchspuppen mit einem Namen versehen, führte er und mindestens ein Zwilling zu vielen Spekulationen bezüglich erstem Kosmonauten im All und Unfällen, Verschwörungen etc. Insbesondere auch dadurch, daß zum Test des Sprechfunksystems automatisch Sprachaufzeichnungen übertragen wurden.
-   Um den unbedarften Finder nicht zu sehr zu verängstigen, wurde ein Zettel mit der Aufschrift MAKET (Modell oder Muster) in den Helm gelegt. Die kyrillischen Großbuchstaben sind in diesem Falle sogar mit den lateinischen gleich.

-   Das Kosmonautenzubehör – NAZ System, Schlauchboot und Boje sind auch in unmittelbarer Nähe zu finden. Im Hintergrund (über dem Rücken der gebeugten Person liegt der Dummy im Raumanzug.

-   Es müßte sich bei dem Testflug um Korabl-Sputnik 5 (25.03.1961) handeln, da der Hund hell gefleckt ist. Beim Testflug davor, war der Hund deutlich dunkler/schwarz.
-   Der Hund verblieb bis zur Landung innerhalb der Kapsel?

-   Zur Kapsel des Korabl-Sputnik 5 gibt es auch einen Sotheby’s Prospekt aus dem  Jahre 2011. Darin sind viele Abbildungen mit guter optischer Qualität.
http://epizodsspace.no-ip.org/bibl/inostr-yazyki/vostok/wostok-2011.pdf
-   Eine Skizze zur Beschreibung der Landepositionen und „Einzelteile“ gibt einen guten Gesamteindruck gleich zu Beginn.
-   Es wird beschrieben, daß die Kapsel 6,000 Transistors, 56 Elektromotoren und 800 Relais/Schalter hatte. 1967 wurde sie für eine Sicherheitsuntersuchung entkernt.
-   Die Hüllen-Grundstruktur ist dadurch gut zu erkennen. Der zentrale Medienanschluß ist mit einigen Blindverschlüssen versehen.
-   Der Schleudersitz-Rest, der vor allem auf Blatt 20 groß zu erkennen ist gehört da allerdings nicht hin. Er müßte aus der KS-4 Serie, die bei Suchoi Flugzeugen ab den 1960er Jahren zum Einsatz kam stammen.
-   Auf Blatt 21 ist der Testdummy Ivan Ivanowitsch mit dem Rettungsfallschrim zu sehen. Auf seinem Schoß hält er den Hilfsschirm mit Spitznamen „Medusa“ (Quallenform).
-   Gut kann man auch die Sockelunterseite des zentralen Medienanschlusses für den Raumanzug erkennen.

-   Bildquelle und Dokumentenlink:
http://epizodsspace.no-ip.org/bibl/inostr-yazyki/vostok/wostok-2011.pdf
-   Abtransport der Kapsel mit Hubschrauber Mil Mi 4
dksk

Offline dksk

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #120 am: 05. Juni 2016, 10:58:54 »
Fortsetzung Teil 5 bei ca. 17:30 min.
-   Im Rahmen der Vorbereitung des ersten bemannten Fluges wird Hardware (Raumschiff Typ Wostok, 3 Stufe Trägerrakete und Katapultsitz mit Raumanzug)  in der Montagehalle (MIK 1, Platz 2?) besichtig. Techniker führen Prüfungen durch.


-   Die Kosmonautengruppe ist vor Ort. Es könnte sich auch um die Besichtigung eines der vorherigen Sputnik-Korabl Systeme handeln.
-   Posieren vor der Rakete hat sich seit diesen Zeiten nicht geändert.
-   In der „Holzklasse“ werden die Infos zu den Flugsystemen vermittelt. S. Koroljow mit den 6 Finalisten - Kosmonautenanwärtern.


-   Schon damals gehörte die Wissensvermittlung zur Bewältigung von Havariesituationen zum festen Schulungsinhalt
Nun wird das NAZ-Paket auf dem Beistelltisch vorgeführt

-   Es beinhaltet Dinge, die der Grundversorgung und Rettung/Bergung des Kosmonauten dienlich sind.
-   Dazu gehören Radio-Kommunikationsgeräte mit Antennenstäben,

-   Kocher, Schlauchboot,  Boje, Wasser, konservierte Lebensmittel, Taschenlampe, Kompass, Erste Hilfe Set


-   und oben drauf das Fallschirmsauerstoffversorgungsgerät.- in einer anderen Ansicht

-   Die Einzelkomponenten sind in einem Rahmengestell positioniert und werden von einem wasserdichten Bezug geschützt.
-   Das Fallschirmsauerstoffversorgungsgerät stellt eine Grundplatte mit Seitenblechen dar, die nach oben gepolstert ist und zum Kosmonautenpopo hin zeigt. Darunter sind das Schlauchboot und die Boje eingestapelt und dann der wasserdicht eingeschlagene Drahtkorb mit dem „Restinhalt“. Alles ist mit der Fangleine in entsprechenden Abständen verbunden und wird durch 3 Stoffbahnen, die von der Grundplatte um das Gesamtpaket gespannt sind kompakt zusammengehalten. Die Stoffbahnen werden mit einem Zentralschloss unten zusammengehalten. Dieses Schloss wird wiederum mit einem Baroautomaten gesichert und kann bei entsprechender Sinkhöhe automatisch geöffnet werden. Damit fallen dann die NAZ Komponenten am langen Seil in den Abständen hängend raus. Das Sauerstoffgerät bleibt mit dem Gurtzeug und der Grundplatte am Kosmonauten – ist insbesondere bei Wasserlandung noch hilfreich wenn starkes Eintauchen vorhanden ist.
-   Das Ganze nochmal in Einbaulage im Sitz. In der Mitte ist der Baroautomat zur Stoffbahnöffnung zu erkennen. Generell sind an dem Sitz sehr viele von diesen Automaten angebracht um entsprechende höhengesteuerte Auslösung mit einstellbarer Verzögerungszeit zu realisieren. Durch logische Verknüpfung in den Schlossgliedern kann damit einfach eine Doppelauslösung an einer Trennstelle erfolgen. Damit erhöht sich die Sicherheit. Vorne rechts am Sitz sind auch gleich noch 2 weitere von den Dingern zu erkennen. Bei der Analyse von vielen Bildern habe ich an mindestens 9 Stellen solche Baroautomaten erkannt.

-   Themenschwenk und nächster Teil
dksk

Offline dksk

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Re: Wostok-Programm
« Antwort #121 am: 05. Juni 2016, 10:59:41 »
Teil 6 bei ca. 20:50 min.
-   Das Raumschiff wird für den bemannten Flug vorbereitet. Essen und Trinken sind Dinge, die den Menschen vom Dummy unterscheiden…
-   Tubennahrung wird in das entsprechende Fach gelegt

-   Das erinnert mich gleich mal an Alfons Zitterbacke, der 1966 die Ernährungsumstellung auf „Kosmonautenkost“  mit Senf, Zahnpasta und Anchovispaste aus Tuben testete….
-   Aber es gab auch andere konservierte, hochkalorische Nahrung
-   Hinter den Tuben sind eingeschweißtes Gebäck und Würstchen? zu erkennen

-   Zum Trinken ist auf der linken Seite der Kabine ein entsprechender Schlauch mit Mundstück
vorhanden. Beim ersten Blick auf dieses Teil hätte ich das eher für ein Handstück für ein Schleifwerkzeuge gehalten…

-   Natürlich muss auch das Einsteigen in voller Montur in das Raumschiff geübt werden – sowohl für den Kosmonauten als auch die Plattformmannschaft.
-   Dazu ist in der Montagehalle eine vereinfachte Plattform (aber mit Fahrstuhl) aufgebaut.


-   Beim Einsteigen ist der hintere Bereich des Sitzes (Fallschirmsytem etc.) zum Schutz mit einem Blech abgedeckt, dass erst unmittelbar vor dem Aufsetzen der Luke entfernt wird.
-   Montagetätigkeit – Verbindung Raumschiff mit der 3. Stufe etc. Diese Arbeitsschritte sind noch heute ähnlich zu sehen.
-   Lockere Zusammenkunft im Teehäuschen? – die Inspektion war wohl zufriedenstellend.
-   Die Rakete mit dem Raumschiff wird zum Startplatz gefahren. Die Bilder, Filmsequenzen etc. sind ebenfalls heute noch sehr ähnlich.

-   Das Beleuchtungsschema der Lok ist nur zu erahnen, da im Film das nächste Bild überblendet wird.

-   Rakete wird in den Starttisch eingesetzt und aufgerichtet
-   10.04.1961 –  Sitzung der staatlichen Kommission – mehrere sich abwechselnde Redner referieren über „die wachsende Rolle der Bedeutung“ und über die Bereitschaft zum ersten bemannten Raumflug. Da wohl alles klar ist und keine Fragen mehr bestehen, wird Juri Gagarin für den ersten Flug nominiert.

-   Auch nach der Nominierung – keine weitere Fragen oder Vorschläge – also Annahme des Nominierungsvorschlages.
-   Erster Gratulant ist Sergej Koroljow.

-   Juri Gagarin nimmt die Wünsche entgegen und antwortet entsprechend dem damaligen gesellschaftlichen Kontext hochprofessionell.
-   Ausführliche Redebeiträge mit nochmaliger Betonung „der wachsenden Rolle der Bedeutung“. Lenin überwacht das Ganze mit Blick von oben.
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Re: Wostok-Programm
« Antwort #122 am: 05. Juni 2016, 11:00:27 »
Teil 7 bei ca. 36:30 min.
-   Letzte Vorbereitungen im Flug-Rechenzentrum.

-   Telemetriesysteme werden vorbereitet – im Atlantik und Pazifik fahren Schiffe auf Position.

-   Medizinische Untersuchung zur Flugfreigabe – keine Abweichungen von der Norm.
-   Rakete wird vollgetankt und hat sich ein weißes Kleid zugelegt
-   Gagarin beim Anlegen des Raumanzugsystemes – der Thermo/Ventilationsanzug ist schon angelegt.
-   Schnell noch Personaldokument kontrollieren und einstecken – auf so einer Reise könnte man das gebrauchen.

-   Fast fertig – Kabel und Funkgerät müssen noch in die Tasche.

-   Anzug komplett und einmal lächeln – das Bild ist bekannt – aber das runde Teil am Helmkragen (Ventil?) über dem Reisverschluss wird gerne mal als Indiz genommen, die Szene zeitlich vom 12.April zu unterscheiden, da am Flugtag ein dunkler Rand um das Ding erkennbar war. Das CCCP am Helm fehlt auch noch.

-   Fahrt mit dem Bus zum Startplatz – die Stimmung ist ausgelassen.
-   Nach dem Knutschmarathon auf dem Startvorplatz geht es jetzt in voller Montur die Treppe hoch. Oleg Ivanovski geht ihm voraus und wird sich persönlich um den korrekten Startabschluss kümmern. Könnte man ihn als den sowjetischen Guenter Wendt bezeichnen?

-   Stellt sich die Frage, wieso bei den Einstiegsübungen in der Montagehalle für einen kleineren Höhenunterschied der Lift benutz wurde (siehe ca. 22 min) und hier der Kosmonaut die lange Treppe bis zum Schräglift selber gehen muss?
-   Nach dem Erreichen der obersten Plattform steigt Juri Gagarin mit Unterstützung der Helfer über den Sitz – Beine voraus krabbelnd in die Kapsel ein.
-   Die Schutzabdeckung des Fallschirms an der Einstiegsluke wird herausgenommen.

-   Letzte Startvorbereitungen und Bereitschaftsmeldungen. S. Koroljow hält Sprechfunkkontakt zu Juri Gagarin. Startschlüssel in Bereitschaft… und Start!
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Re: Wostok-Programm
« Antwort #123 am: 05. Juni 2016, 11:01:20 »

Teil 8 bei ca. 45:00 min.
-   Start der Rakete – Aufnahme von einer sehr tiefen Position

-   Vom Startbunker wird der Flug beobachtet. Statusmeldung „Flug verläuft gut“.

-   Gagarin gibt Status: „Alles normal“
-   Neben der Audio-Funkverbindung werden auch Videosignale empfangen. Die Auflösung ist noch sehr grob.
-   
-   Durch die Übertragung von Videosignalen ist zumindest für die Bodenstation doch eine stärkere Bindung zum Kosmonauten in dieser besonderen Situation vorhanden. Da die Reaktionen des menschlichen Körpers und Geistes durchaus nicht genau vorhersehbar waren, wurde damit auch eine „Beobachterrolle“ für die entsprechend geschulten medizinischen Fachabteilungen ermöglicht.
-   Auch wenn „Kedr“ sich meldet und mitteilt, dass er sich ausgezeichnet fühlt wird das im Gesamtkontext vom Bodenteam bewertet.
-   Die Erdumkreisung ist nun bald geschafft. Das automatische Orientierungssystem sucht die Sonne als Orientierungshilfe, um das Raumschiff für das folgende Bremsmanöver auszurichten. (unten Flugbahn, oben rechts Sonne und angedeuteter Suchstrahl)

-   Das Haupttriebwert ist gezündet und die Bremsung wird durchgeführt.

-   Im Idealfall wird die Kapsel planmäßig vom Servicemodul getrennt. Eintritt in die dichteren Schichten der Atmosphäre.
-   Der Rückkehrapparat richtet sich entsprechend Schwerpunkt voran aus. „Reibung erzeugt Wärme“.

-   Die Luke hinter dem Kosmonauten wird abgesprengt und fliegt von der Kapsel weg.

-   Katapultsitz mit Kosmonaut fliegt raus

-   Die Leine, die den Pilotschirm aus dem Sitz zieht wird gleich noch mit rausgeschossen und der Pilotschirm aus dem Container im Sitz rausgezogen.

-   Der Kosmonaut landet dann nach der Abtrennung des Sitzes am kombinierten Haupt- und Reservefallschirmsystem. Der „Restsitz“ fällt nach der Trennung ungebremst zu Boden.
-   Die Kapsel und Kosmonaut sind gelandet. Die ersten Aufnahmen von der Kapsel mit ihrem Fallschirm und der abgeschmolzenen Thermoschutzschicht bzw. den aufgerissenen Wabenstrukturen.
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Re: Wostok-Programm
« Antwort #124 am: 05. Juni 2016, 11:04:19 »
Teil 9 bei ca. 51:00 min.
-   Zum Vergleich, nochmal die Flugbahn mit Start und Landepunkt und die Bodenstationen auf der Karte.

-   Blick auf den Globus des Wostok-Navigationsgerätes – passt so in etwa.

-   Kapsel mit zugehörigem Fallschirm (weiß).

-   Fallschirmsystem des Kosmonauten (orange/weiß) – im Vordergrund Bildmitte kann man die Blechverkleidung des Sauerstoffversorgungssystems unter dem Gurtzeug erahnen.

-   Es ist geschafft. Juri Gagarin und seinen Betreuern steht die Freude und Erleichterung ins Gesicht geschrieben. Raumanzug abgelegt und nur noch im Thermo/Ventilationsanzug sitz er erleichtert und aufgehippelt da.

-   Das berühmte Lächeln – nun auch als geflogener „richtiger Kosmonaut“.
-   Per Telefon wird über die erfolgreiche Erfüllung der Aufgabe an den Chef berichtet.
-   Wer sollte wem in diesem Falle danken?
-   Mit der Darstellung eines R7 Starts wird nochmal auf die rosige Zukunft der Raumfahrt verwiesen.
dksk