Wostok-Programm

  • 271 Antworten
  • 113635 Aufrufe

tonthomas

  • Gast
Re: Wostok-Programm
« Antwort #200 am: 11. Juni 2017, 14:31:56 »
Sofern davon



die Rede ist: Mir sieht das schon so aus wie eine dreidimensionale Struktur, weniger nach einfachen Streifen dort, wo man den Wostok-Lukendeckel für Einstieg und Ausschuß vermuten würde.

Ich werfe dazu zwei Theorien in den Raum:

1.) Wir sehen eine Struktur mit Führungsrohren, die einen gerichteten Ausschuss und ein Verhaken mit dem Fairing vermeiden sollen.

2.) Wir sehen in eine offenen Kapsel (warum auch immer). Der Durchmesser der Kapsel ist nicht wesentlich geringer als der der Raumschiff-Basis. Es scheint so, als sei ein recht tiefer Einblick möglich ....

Gruß   Pirx

*

Offline F-D-R

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 1830
Re: Wostok-Programm
« Antwort #201 am: 11. Juni 2017, 15:06:44 »
Ja, was sehen wir eigentlich .... ?
Vielleicht noch 'ne Idee:
Anbei ein Bild unkommentiert, worüber man sich mal Gedanken machen kann.


@Pirx: Ich habe keine anderen Fotos von Korabl gefunden und auch auf den DVD's ist der Film nicht klarer zu sehen.
Leider.

tonthomas

  • Gast
Re: Wostok-Programm
« Antwort #202 am: 11. Juni 2017, 15:20:37 »
Ein Wostok-Prototyp (?) mit Streifen drauf .... Mensch, ich werd´ noch zum Streifenhörnchen ....

Welcher Korabl soll das denn sein, der auf Deinem Bild da ist, Andreas?

Gruß    Pirx

*

Online max-q

  • ****
  • 371
    • Olafs Raumfahrtkalender
Re: Wostok-Programm
« Antwort #203 am: 11. Juni 2017, 16:16:10 »
Das ist der erste Korabl-Sputnik (erkennbar an den Solarzellen am Mast) - Objekt 1KP. Die "abgespeckte" Ausführung noch ohne Hitzeschild, was wiederum die andere Optik erklärt. Spannend...
Geschichte und Geschichten aus sechseinhalb Jahrzehnten Raumfahrt:
http://www.raumfahrtkalender.de

*

Offline F-D-R

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 1830
Re: Wostok-Programm
« Antwort #204 am: 11. Juni 2017, 17:04:51 »
Ich habe mir mal die hier schon gezeigte historische Doku angesehen ...


Grauenvoll, was zwischen Minute 40 und 50 zusammengeschnitten worden ist.
Ich suche einen Mitstreiter, der mit mir mal die ganzen Schnipsel auseinander nimmt und neu datiert.

Offline dksk

  • *****
  • 744
Re: Wostok-Programm
« Antwort #205 am: 11. Juni 2017, 17:12:49 »
Hallo Leute, das ist mal wieder eine richtig gute Diskussion, die hier  im Gange ist!
Nun auch noch mein Th. Senf dazu:
Ich habe zu mehreren Punkten Bemerkungen – also der Reihe nach:

--- --- --- Aerodynamische Verkleidung – Querstreifen über Lukenposition --- --- ---

Zuerst mal ein Bildvergleich mit einer weiteren Darstellung der Verkleidung – aber ohne Lukendeckel bei Test der Verkleidungsabtrennung.
Gefunden habe ich die Darstellung in diesem Film:

Die Bilder mit den Beschreibungen dienen der Veranschaulichung und natürlich Diskussion. Im Prinzip versuche ich darzustellen, daß ich die VERMUTUNG habe, daß es sich bei der „komischen Optik“ beim Blick in die Rettungsöffnung um eine zusätzliche aerodynamische Verkleidung handelt.
Hauptauffälligkeit ist für mich der unstetige Hell/Dunkelverlauf am rechten Öffnungsrand.
Bei den mit zunehmender Geschwindigkeit und noch hohen Luftdichte im ersten Flugbereich doch sehr hohen aerodynamischen Kräften, muss so eine „Störung“ in der Verkleidung meiner Meinung nach speziell im unteren Bereich weiter abgedeckt sein. Da wird die Kontur bezüglich Strömung ja „hintergriffig“ – damit sind ohne weiteres Leitblech o.ä. die Turbulenzen und die Druckvibrationen wahrscheinlich sonst doch zu hoch.
-

-

-

-
Nächster Punkt:
--- --- Beitrag 194 - Bild eventuell gespiegelt? --- --- ---

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=10775.msg395810#msg395810
JA, das würde ich auch sagen. Begründung: beim Sitz ist auf der rechten Seite der Bügelanschluss für die Raumanzugsversorgung. Die beiden Hebel sind auf der linken Seite. Im Bild ist das vertauscht.
Also ist auch die im Hintergrund abgebildete Wostok Kapsel seitenverkehrt dargestellt.

Nächster Punkt:
--- --- Farbgebung Rakete und Sauerstofftank oben/unten --- ---

Mit der Fragestellung: „ Wostok – was war vorher?“ bin ich mal gedanklich Richtung R7 Interkontinentalrakete gegangen.
Dabei habe ich folgenden Film gefunden. Es scheint sich hier um eine Testversion der R7 zu handeln, da die vielen Zugangsklappen im oberen Bereich erkennbar sind.


Die Farbgebung der im Film gezeigten Rakete ist (ggf. weiteres Verwirrpotential) hell/weiß.
Bei 1:23 min. sind die Blöcke so erst mal in der Montagehalle zu sehen.
Bei 8:20 dann das ganze „Bündel“ in heller Farbgebung – noch in der Montagehalle.
Bei 11:22 Montage der Nutzlast/Kopf – auch alles helle Farbgebung.
----
Bei 11:58 sind die ersten beiden Stufen in einem Teststand zu sehen. Dabei ist keine helle Farbgebung KLAR zu erkennen – hier kann durchaus das bekannte grau/grün/maschinenartigfarbig primärer Korrosionsschutz) vorhanden sein.
---
Bei 14:57 dann wieder Schnitt und Rollout aus der Montagehalle mit heller Farbgebung.
Es folgt die Darstellung des Einsetzens in die Startvorrichtung und auch Aufnahmen vom unteren hängenden Ende der Rakete – siehe 16:56.
Es gibt ja auch heute sehr viele Raketen mit weißer Farbgebung – dafür wird es sicher einen Grund geben. (optische Bahnverfolgung beim Start – Erkennbarkeit? Reflexion der Sonnenstrahlen – Wärmemanagement???)
---
So, ab 22:21 wird es nochmal interessant. Die Betankung der Rakete wird gezeigt.
Eine Betankungsausbildungsmaßnahme wird beschrieben.
So, nun VERWIRRUNGSPOTENTIAL:
Der „linke Tankzug“ kommt an – hat doch sonst den Sauerstoff – oder? Spezialisten für Startrampe Sojus etc. könnten da wohl noch ergänzen. Hartmut?

--- --- --- ---
Bei 22:43 wird eine „Tankleitung UNTEN angeschlossen. Man erkennt seitlich die Spangen, mit denen die Blöcke seitlich angebunden sind. Das ist doch der Kerosin/RP-1 Anschluss ???? Oder??? Spezialisten, bitte Meinung…
Bei 22:58 dann Arbeiten am Tankwagen zum „Adapter“ – hier ist etwas erhöhter Arbeitsschutz erkennbar.
Die Leitung ist noch nicht vereist bzw. weiß gefärbt.
Aber alle Filmeinstellung danach zeigen sowohl vereiste Leitung als auch das typische „Dampfen“ der Rakete.
Bei 23:28 kommen die Wagen mit dem Spezialtreibstoff an.
Bei 24:38 ist oben ein „Verdampfungsventilauslass“ an der kontinuierlichen „Wolke“ zu erkennen.
Also: Kann aus dem Kontext – Sauerstoff – Treibstoff – Sauerstoff – Treibstoff eine Verwirrung entstanden sein, die dazu geführt hat, daß die Sauerstofftanks in Beschreibungen unten zugeordnet wurden?

Frei nach Walter Giller: „Es bleibt schwierig“.

dksk

*

Offline F-D-R

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 1830
Re: Wostok-Programm
« Antwort #206 am: 11. Juni 2017, 18:16:43 »
Hallo dksk !
Da steckt mal wieder ne menge Arbeit in Deinem Beitrag.
Zur Verkleidung:
Anmerkung: Wenn zusätzlich eine Aerodynamische Verkleidung vor dem "Loch" war (was ich durchaus nachvollziehen kann), wie funktionierte dann die Not-Katapultierung beim Bereich ab 0-Meter ?
Der Lukendeckel musste ja irgendwie weg. Ist der durch das Loch geworfen/gesprengt worden oder ist vorher die Verkleidung abgefallen?
In keinem Bilddokument ist in irgendwelcher Form diese zusätzliche Verkleidung zu sehen.
Ich tippe tatsächlich auf die "gestreifte" Korabl. Und zwar nur in dem kurzen Teil. Kamera auf Mast etc.
Alle anderen Startbilder zeigen (mehr oder weniger) eine "glatte Kugel. OK, Das Filmmaterial war auch schlecht.

Es ist kunterbund zusammen geschnitten worden.

Re: Wostok-Programm
« Antwort #207 am: 11. Juni 2017, 18:22:15 »
@F-D-R:
Ob man in dieses Wirrwarr jemals Ordnung bringen kann? Durch Deinen Beitrag mit dem Korabl-Foto sehe ich mich in meinen Zweifeln an der Zuordnung des bekannten Startfilms zu Wostok 1 eher bestätigt.

Interessant an dem von Dir verlinkten Film finde ich, dass Gagarin dort definitiv in eine mehrfarbige Wostok-Kapsel einsteigt. Demnach wäre naheliegend, dass Wostok 1 also wohl in etwa so aussah:
https://images.raumfahrer.net/up057994.jpg
Nun ist da aber auch noch die Sache mit der Helmbeschriftung, die beim Anlegen des Raumanzugs fehlt, im Bus und beim Einsteigen dann aber plötzlich vorhanden ist. Sind überhaupt einzelne Sequenzen authentisch und falls ja, welche?

Fragen über Fragen ...

Andi

*

Offline F-D-R

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 1830
Re: Wostok-Programm
« Antwort #208 am: 11. Juni 2017, 18:47:57 »
... Bitte jetzt nicht die Geschichte mit dem Schriftzug CCCP !!!!    >:(
Das kann ich wirklich nicht mehr hören! Das ist genau so wie die Frage mit der Mondlandung. (naja , nicht ganz.)

Entschuldigung, aber das musste mal raus ... !

Jetzt wieder in Ruhe: Der ganze Film ist zusammengeschnipselt. Die Aufnahmen von Gagarin, wo er den Raumanzug anlegt, sind alle nicht vom Starttag ! Zu erkennen am Helm. Nicht nur CCCP fehlt, sondern man sieht auch das Druckventiel am Helmkragen ist ein anderes, als beim Start. Das ist ein Übungsraumanzug.
Die Bilder von Koroljew im Startbunker sind auch nachgedreht. Vermutlich alles, was im Startbunker zu sehen ist. Die Innenaufnahmen in der Wostok sind auch fast alle im Simulator entstanden. u.s.w.

Wie gesagt... ich suche jemanden, der mir technische Hilfe beim Schneiden und zuordnen der Filmschnippsel gibt.

Was für mich neu war, ist, dass vermutlich die Startsequenz, das paar-Sekunden-Video, wo die Rakete von einem Mast aus gefilmt wird und wir das "Streifenhörnchen" sehen, vermutlich nicht von Wostok 1 stammt. Die anderen Aufnahmen sind da eher zutreffend, weil man das Fanggitter über dem Abgasschacht sieht für die Notaufnahme des katapulierten Kosmonauten. Ob das schon bei Korabl montiert war? Großes Fragezeichen.
Ich gehe davon aus, das die Kugel ohne eine besonders erkennbare Wabenstruktur einfarbig war. Und zwar Dunkel. Die Waben zeigen sich auch erst nach Abbrand beim Wiedereintritt. Da war also noch was drauf geklebt, gemalt oder wie auch immer.
Kleiner Blick in unsere Mediengallerie ist da auch interessant.:

Wobei die Wabenstruktur eher aufgebracht ist. Mist! Hatte nicht so genau darauf geachtet, als ich die Bilder machte. Aber Woschod-3 soll das Original, was nicht zum Einsatz gekommen ist, sein. Da sieht man die Kugel im Endzustand...  vermutlich.

Autentisch sind die Szenen, wo Leute drauf sind, die für Nachdreharbeiten nicht zur Verfügung standen.
Zum Beispiel der Chef der Sowjetischen Raketentruppen oder auch Gagarnis Chef General Kamanin.

Re: Wostok-Programm
« Antwort #209 am: 11. Juni 2017, 19:10:33 »
Danke für die erklärenden Worte zum Helm. Wenn die Bilder ohne Helmbeschriftung nachgedreht sind, passt ja wieder alles zusammen. Was das nun mit dem Apolloverschwörungsgedöns zu tun haben soll ... also bitte!

Der Behauptung, die Wabenstruktur wäre erst nach dem Wiedereintritt sichtbar, muss ich jedoch entschieden widersprechen. Diese "Struktur" hat nichts mit dem Hitzeschild für den Wiedereintritt zu tun. Die Waben sind bereits auf den Bildern vor dem Start gut zu sehen:
https://images.raumfahrer.net/up057993.jpg
Dort erkennt man auch ihr fast weißes Erscheinungsbild und dass sie teilweise Fältchen werfen, also flexibel sind. Für mich ist es naheliegend, dass das Material dem mehrlagigen der Sojus-Raumschiffe ähnelt, nur halt anders aufgebracht. Was man nach der Landung hauptsächlich im oberen Bereich der Kapseln noch sieht, sind vermutlich die Reste der unteren (aufgeklebten?) Schicht Glasfasergewebe, teilweise vielleicht auch Reste der Metallfolien.

Andi

*

Offline F-D-R

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 1830
Re: Wostok-Programm
« Antwort #210 am: 11. Juni 2017, 19:25:03 »
Sorry, das kannst Du nicht wissen. Ich habe mich vor Jahren mehr als intensiv mit einem Buch über die Lügen im Weltraum  beschäftigt. Speziell mit dem Teil-1 der sich mit der sowjetischen Raumfahrt beschäftigt.
Eigentlich ist das der Auslöser, warum ich dann später hier gelandet bin. Aber das wr jetzt Privathistorie.  ;)

Zur Wabe: Mir ist kein Bild bekannt, was die Wabenstruktur (Vermutlich Asbestfaser, glaube, das steht so bei Tschertok)  beim Einstieg zeigt, obwohl der Rand zu sehen ist. Die Bilder, auf die Du verweist, sind alle in der Montagehalle. OK Man sieht auch bei einem, das die Raumschiff mit sichtbaren Waben in die Verkleidung geschoben wird. Aber sicher ist das nicht, ob das der Flugmodus bereit ist.
OK: Thema (im Moment) offen.


@dksk Juchuh.... Es ist das "Streifenhörnchen!

Ich habe mir den Film mal herunter geladen und die Einzelbilder auch angesehen. Man sieht ganz deutlich, wie sich die Doppelsichel-Antenne beim Abwurf der Verkleidung entfaltet. Also eine Korabl!

Offline proton01

  • *****
  • 1950
Re: Wostok-Programm
« Antwort #211 am: 11. Juni 2017, 19:32:35 »
Sofern davon



die Rede ist: Mir sieht das schon so aus wie eine dreidimensionale Struktur, weniger nach einfachen Streifen dort, wo man den Wostok-Lukendeckel für Einstieg und Ausschuß vermuten würde.

Gruß   Pirx

Eine deutlichere Darstellung findet sich im Buch "Raketen - Satellite - Raumstationen", VER Fachbuchverlag Leipzig, 1979, auf Seite 81. Danach würde ich von einer Struktur, und nicht nur einer Bemalung ausgehen. (im Buch wird dies als Woßchod bezeichnet, die sichtbare Oberstufe weist aber eindeutig auf Wostok hin)

Der Form des Frost auf der dritten Stufe nach ist es das gleiche Gerät wie im verlinkten Bild.

Re: Wostok-Programm
« Antwort #212 am: 11. Juni 2017, 20:35:34 »
@F-D-R:
Mir sind Verschwörungstheorien aller Art suspekt, insofern liegen wir wohl auf derselben Wellenlänge ;-)

Schau Dir nochmal die Bilder vom Einstieg und die Überlegungen auf dieser Seite an:
http://vostoksupersite.weebly.com/true-vostok.html

Man erkennt rund um die offene Luke einen schmalen Streifen Kapselaußenhaut. Ungefähr auf "zehn Uhr" ändert dieser schmale Streifen auf den Bildern vom Einstieg Gagarins seine Farbe. Das stimmt recht genau mit der Stelle überein, an der sich bei diesem Wostok-Raumschiff auch der Übergang von hellen Honigwaben zum dunklen graugrünbraunen vorderen Bereich befindet
https://images.raumfahrer.net/up057991.jpg
Mir reicht das als Beleg dafür, dass Wostok 1 beim Start noch so aussah wie oben.

Ich müsste bei Tschertok nochmal nachlesen. An das laminierte Asbestgewebe für den Hitzeschild kann ich mich erinnern. Daran, dass er in diesem Zusammenhang die Sechsecke erwähnt, nicht.

Vielleicht noch folgende Ergänzungen. Als Bykowski zuletzt zu den Raumfahrttagen war, hatte ich Gerhard Kowalski gebeten, ihn zu den Sechsecken zu fragen. Bykowskis Antwort ging in Richtung thermische Isolierung. Hätte er den Hitzeschild für den Wiedereintritt gemeint, hätte Kowalski das glaube ich auch so über setzt. Ich durfte leider nicht mit zum Tisch kommen, so dass ich die exakte Antwort nicht mitbekommen habe. Sonst hätte ich nachgehakt. Wir können Gerhard Kowalski ja nochmal fragen vielleicht erinnert er sich ;-)
Ein befreundeter US-amerikanischer Modellbauer, Barry Davidoff, hatte in den 90ern einmal Gelegenheit, einen Tag mit German Titow zu verbringen. Sein Steckenpferd war immer das äußere Erscheinungsbild der Wostok-Kapsel. Titows Reaktion auf diese Frage war schlicht und einfach "Wostok war weiß".

Vielleicht finden sich noch weitere Belege und Zeitzeugenaussagen. Einfacher wird das mit den Jahren leider nicht.

Andi

*

Offline F-D-R

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 1830
Re: Wostok-Programm
« Antwort #213 am: 11. Juni 2017, 21:04:00 »
Ich frage mich, ob das, was wir da sehen, die Einstiegsluke ist. Wohl eher die entgegen gesetzte Seite Visor. Oder ?

Ich kann mich an den Besuch von Bykowski auch erinnern. Schwarzer Anzug und ganz elegant... .
Das mit der Thermischen Isolierung ist schon ok. Einen richtigen Hitzeschild im klassischen Sinne gibt es ja bei der Kugel nicht. man kann nur vermuten, dass die Hitzebeschichtung wie auch immer an der Unterseite verstärkt ist, da dort auch der Schwerpunkt.
GK mal darauf ansprechen, Ja gerne. Ich weis blos nicht, wann ich Ihn das nächste mal sehe.

Es ist ein Caos..... mit den Bilddokumenten !

*

Offline F-D-R

  • Portal Redakteur
  • *****
  • 1830
Re: Wostok-Programm
« Antwort #214 am: 11. Juni 2017, 21:12:45 »
...... Danach würde ich von einer Struktur, und nicht nur einer Bemalung ausgehen. (im Buch wird dies als Woßchod bezeichnet, die sichtbare Oberstufe weist aber eindeutig auf Wostok hin)


Ich habe genau das Bild aus dem Video vom Start im Bildband "Gagarin auf dem Kosmodrom Baikonur" Seite 64 gefunden (russische Ausgabe - Da ist der Druck besser, als beim deutschen Reprint.)
Ich sehe da "eindeutig" eine Bemalung auf der Kugel. Ich will aber nicht ausschließen, dass das Bild retuschiert ist, wie allgemein damals üblich.

Wat nu ?   :o   :-[   ::)
 


PS: Die Sache mit dem Lukendeckel absprengen beim Start zur Notkatapultierung durch die Verkleidung ist noch nicht geklärt.
Verkleidung vorher weg oder durch das Loch?

Ich bin jetzt für heute weg. Gute Nacht.

AN

  • Gast
Re: Wostok-Programm
« Antwort #215 am: 11. Juni 2017, 21:39:27 »
Sofern davon



die Rede ist: Mir sieht das schon so aus wie eine dreidimensionale Struktur, weniger nach einfachen Streifen dort, wo man den Wostok-Lukendeckel für Einstieg und Ausschuß vermuten würde.

Gruß   Pirx

Eine deutlichere Darstellung findet sich im Buch "Raketen - Satellite - Raumstationen", VER Fachbuchverlag Leipzig, 1979, auf Seite 81. Danach würde ich von einer Struktur, und nicht nur einer Bemalung ausgehen. (im Buch wird dies als Woßchod bezeichnet, die sichtbare Oberstufe weist aber eindeutig auf Wostok hin)...
Ein und der selbe Start musste wohl für alles mögliche herhalten ....

als Woßchod 2:


als Wostok 6:




als Wostok 2:


als Wostok 1:






als was auch immer:


mal was anderes (?): Sputnik 10 alias Korabl-Sputnik 5


Axel

AN

  • Gast
Re: Wostok-Programm
« Antwort #216 am: 11. Juni 2017, 22:01:26 »
Aus dem Video



zu Wostok 1 stammt der Ausschnitt:


(Roskosmos)

Hm, kann das in der Tat wirklich das "Korabl-Streifenhörnchen" sein ...?

Axel

tonthomas

  • Gast
Re: Wostok-Programm
« Antwort #217 am: 11. Juni 2017, 22:22:16 »
Von viel später ist wohl dieses



Kometa-Aufklärungs-Streifenhörnchen.

Wofür die Streifen wohl sind? Aus was werden sie bestehen?

Gruß   Pirx

Offline dksk

  • *****
  • 744
Re: Wostok-Programm
« Antwort #218 am: 11. Juni 2017, 22:30:17 »
In Beitrag 200 kam das Thema: Kapselluke offen – Blick in die Kapsel
Dazu habe ich mal was gebastelt.

Bild 1 zeigt die Sicht mit der „unklaren“ Luke und als Referenz die Sonnenstahlrichtung, die am Schatten der Rakete, der nachfolgend im Film relativ zur Kammeraposition erkennbar ist.
Damit würde die potentielle Öffnung sehr gut ausgeleuchtet.
Jetzt könnte man mit der Sonnenposition und Uhrzeit etc. noch überprüfen, ob die Aufnahme zur Startzeit Wostok-1 oder einem anderen verdächtigen in Frage kommenden Start passt.
-

-
Bild 2 ist zusammengebastelt und zeigt einen potentiellen Blickvergleich in die geöffnete Luke.
-

-
Ich denke da ist erkennbar, daß da eher keine offene Luke war.
-
dksk

*

Online max-q

  • ****
  • 371
    • Olafs Raumfahrtkalender
Re: Wostok-Programm
« Antwort #219 am: 11. Juni 2017, 22:35:25 »
unter http://vystavki.rgantd.ru/korolev/razdel6.htm finden sich zwei relativ klare s/w Aufnahmen, die angeblich die Rakete von Gagarins Flug zeigen. Und eben auch die Streifen bzw. wenigstens den Lukenausschnitt. Etwas deutlicher als auf den hier als Referenz hergenommenen Video-Stills hier: https://images.raumfahrer.net/up057987.jpg
Ergänzung:
Die Zeichnung http://rusarchives.ru/projects/12april/pages/02_12.php deutet oben Streifen an und unten die bekannten Waben. Bei einigen Fotos gelandeter Kapseln kann man die Zweiteilung noch erahnen.
Geschichte und Geschichten aus sechseinhalb Jahrzehnten Raumfahrt:
http://www.raumfahrtkalender.de

Re: Wostok-Programm
« Antwort #220 am: 12. Juni 2017, 13:13:39 »
Auch ein interessantes Projekt, vor allem der Abschnitt zur äußeren Beschaffenheit der Kapsel:
http://gagarin3d.ru/

Scheint leider seit 2014 zu ruhen. Vielleicht gibt der Autor seine Quellen Preis?

Sechsecke nach dem Flug:
https://images.raumfahrer.net/up057986.jpg

Andi
« Letzte Änderung: 12. Juni 2017, 21:15:17 von Andi Wuestner »

tonthomas

  • Gast
Re: Wostok-Programm
« Antwort #221 am: 16. Juni 2017, 16:58:10 »
Noch eine Version des unklaren Starts ...


(Quelle: Archiv der UdSSR)

Gruß   Pirx

Re: Wostok-Programm
« Antwort #222 am: 16. Juni 2017, 18:43:41 »
Hallo,

leider ist auch bei diesen beiden Fotos ordentlich "zensiert" worden... Da ist einiges retuschiert, verborgen und verändert worden. Es muss doch bessere Fotos und Videos geben, die Aufschluss bringen. Nach 55 Jahren wird das immer schwieriger. Und die Leute, die das interessiert werden auch nicht mehr. >:(
"Die Gedanken sind frei" -Hoffmann von Fallersleben, 1842-

Ariane 42L

  • Gast
Re: Wostok-Programm
« Antwort #223 am: 16. Juni 2017, 20:59:39 »
Der Doppelflug von Wostok-5 und -6 fand zwischen den 14. und 19. Juni 1963 statt. Das sind 10 Jahre nach den Arbeiteraufstand in der DDR. Gibt es da einen Zusammenhang, wie bei Wostok-2 und der Bau der Berliner Mauer?

Re: Wostok-Programm
« Antwort #224 am: 16. Juni 2017, 21:36:15 »
Nein.
Die garantierte Funktionsdauer von 3KA Nr.7 (Wostok 5) und 3KA Nr.8 (Wostok 6) lief spätestens im Juni 1963 ab. Daher mussten die Raumschiffe spätestens im Juni 1963 gestartet werden.
Die Raumschiffe waren schon Mitte 1962 fertiggestellt worden. Die Entscheidung zum Einsatz der beiden Schiffe gab das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei der Sowjetunion aber erst am 29.4.1963.