In den letzten drei Referenzdokumenten (2 x Sciencemag und 1x XinHuaNet ) ging es um viele kleine und auch große Krater mit Benennung von C1 bis C12.
Der C1 Krater mit ca. 450 m Durchmesser stellt hier schon die größte betrachtete Bodenmarke dar – ist aber auf den Darstellung gar nicht so einfach zuzuweisen.
In den Bildern der Landekamera erscheint er nur in der linken oberen Ecke und wird noch durch den Tellerfuß des Landegestells im Finalanflug verdeckt.
Wenn man weiß wo man suchen muss, ist er aber gegenüber der „weichen“ Oberfläche der rechten Bildhälfte links durch seinen schroffen, steinigen Rand noch gut zu erkennen.
Aus den o.g. Referenzdokumenten hab ich mal ein paar Bilder mit meinen Überlegungen zusammengestellt.
Zur Orientierung erst mal eine Ansicht des Landegebiets, bei der C1 klar zu erkennen ist.
Der kleine blaue Punkt am rechten Kraterrand ist die Landestelle.
Zur weiteren Orientierung habe ich noch eine Doppelkraterformation und den Longyan-Felsen zu Hilfe genommen und gekennzeichnet.
Da sich Chang’e-3 im Finalanflug noch Norden bewegt, wandern die Bodenmarken bei den Bildern nach unten.
Da kommt dann der Longyan-Felsen von oben auch ins Bild.
Damit sind dann weitere Bezüge zu kleineren Kratern und der dazwischenliegenden Landestelle und Fahrstrecke von Yutu möglich.
Die C1-Kratergröße ist hierbei nur noch zu erahnen, da die Ansicht in relativer Bodennähe schon „kleinere“ Details sehr groß darstellt. Am linken Rand ist der C1-Kraterbogen, aber nicht mehr seine unmittelbare Größe erkennbar.
Nun der Versuch anhand der Fahrstreckenausdehnung über eine Skalierung wieder in das erste Bild abzuspringen. Dabei sind die Größenrelationen des C1-Krater zum unmittelbaren Landebereich „beeindruckend“.
Den C1-Krater habe ich in der Landeumgebung hier mit dem Bild aus dem Sciencemag-Dokument (oben) und auch noch in einem zusammengebastelten Yutu-Panorama aus der NOC Bildersammlung
http://moon.bao.ac.cn/multimedia/img2dce3.jsp(unten mit und ohne blauer Randkennzeichnung) mal dargestellt und gekennzeichnet.
Und nochmal in einem Panoramaausschnitt vom Lander.
Insgesamt erscheint C1 hier in der vor Ort Perspektive deutlich kleiner.
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Bei der Bodenprofildarstellung -
https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=10699.msg323437#msg323437- bin ich der Meinung, dass dabei die Chang’e-3/Yutu Forschungsergebnisse eine abschließende Interpretation und Detailierung schon vorher gewonnener Ergebnisse ermöglichten bzw. auch darauf aufgebaut haben. Dabei denke ich in erster Linie an Grunddaten der Projekte SELENE und LROC.
Argumentation: Der Kraterbereich/Kraterumfang wurde nur an wenigen Stellen der Yutu Fahrstrecke sehr nah befahren bzw. untersucht und die Tiefenangaben in den Schichtungsdarstellungen liegen teilweise außerhalb der definierten Arbeits- und Messbereiche der Yutu-Instrumente.
Sicher wurden auch Daten aus CE 1 und CE 2 und weiterer früherer Projekten berücksichtigt.
Insgesamt erscheint mir mit den Vorbetrachtungen der Longyan-Felsen als ausgesprochen interessantes Objekt. Dabei lässt sich vermuten, dass er bei der Entstehung des C1-Kraters seine neue Position im ebenen Gelände gefunden hat.
Daraus folgt auch, dass die Fahrtroute von Yutu zu Recht das vorgeplante Hexagon mit der regelmäßigen Landerumfahrung verlassen und zum Langyan-Felsen hin ausgedehnt hat.
Die mobile Erkundung kosmischer Körper bedingt hier auch einer situativen Strategie.
Beim Curiosity Thread hat Führerschein zu so einer Strategie eine sehr treffende Formulierung gemacht:
„…es ist gut, so viel wie möglich schon auf dem Weg zu machen, statt erstmal ein fernes Ziel anzusteuern.“Damit war das wissenschaftliche Programm dann konsequent an die vor Ort-Bedingungen angepasst worden. Grundsätzlich ist ja ein Krater- und Randbereich hochinteressant. Gleichzeitig muss die Landung in dem dadurch teilweise unebenem und auch steinigen Gebiet trotzdem mit dem nötigen Sicherheitsabstand erfolgen.
Damit haben die Wissenschaftler bei der Mission auch die richtige Priorisierung gesetzt, um vor der unerwarteten Havarie maximale Ergebnisse zu gewinnen.
dksk