Das ist tatsächlich das erste Mal, dass man ein seismisches Signal gemessen hat, das durch den flüssigen Marskern gelaufen ist.
Das Problem ist, dass eine Kompressionswelle, die durch ein seismisches Ereignis ausgelöst wird, sehr stark zum "langsameren" Material hin, also nach oben zur Marsoberfläche gebeugt wird. Daher entsteht in größerer Entfernung eine Schattenzone, in der man keine P-Welle registrieren kann, die direkt durch den Kern gelaufen ist.
Die Forscher haben haben hier eine "SKS-Welle" untersucht, die sich zunächst als Scherwelle (also mit der Schwingung quer zur Richtung) ausbreitet, an der Grenze zum flüssigen Marskern in eine Kompressionswelle umgewandelt wird und nach dem Durchlaufen des Kerns wieder zur Scherwelle wird (Shear-Kompressional-Shear).
Da die Scherwellen nicht so stark gebeugt werden wie die Kompressionswellen, kann man damit Wellen untersuchen, die tatsächlich auf dem direkten Weg durch den flüssigen Kern gelaufen sind und daraus die Eigenschaften des Kerns ableiten.
Ergebnisse nach dieser Studie:
Radius 1.780 - 1.810 km
Dichte 6,2 - 6,3 g/ccm
Zusammensetzung: Eisen mit ca. 20 - 22 % leichten Elementen, hpst. wohl Schwefel