Als erfahrener Praktiker* möchte ich mal zum Thema "Das kann man doch alles ganz anders viel besser machen" ein paar Bemerkungen loswerden.
1. Das vom DLR verwendete Verfahren ist das einzige, mit dem man die Untersuchung der Wärmeleitfähigkeit in den oberen Metern des Bodens mit einem sinnvollen Aufwand durchführen kann. Es geht ja nicht nur darum, einen oder mehrere Temperatursensoren zu versenken, sondern die Sonde wird in bestimmten Tiefen angehalten, dort erwärmt und aus der Abkühlungsrate kann man die Wärmeleitfähigkeit der jeweiligen Schicht errechnen.
2. Selbst wenn man nur ein Messkabel mit Hilfe einer Bohrschnecke ein paar Meter unter die Marsoberfläche bringen möchte heißt das:
2.1. Ein Bohrgestänge, das während des Bohrfortschritts aus einzelnen Segmenten zusammengesetzt werden muss, das bedeutet, man braucht einen zweiten Arm. Insbesondere, wenn man auf einen größeren Stein trifft und den ganzen Strang wieder ziehen muss, um es an einer anderen Stelle nochmal zu versuchen.
2.2. Die Bohrung muss verrohrt werden damit sie nicht nach dem Ziehen des Bohrers zusammenstürzt. Man muss also parallel zum Bohrfortschritt Rohre montieren und in den Boden drücken, durch die der Spiralbohrer dann das Material nach oben fördern kann. Wenn man die Zieltiefe erreicht hat, wird der Bohrer wieder zerlegt, das Kabel in der Verrohrung versenkt und "Sand" hinterhergeschüttet.
2.3. Anschließend wird die Verrohrung des Bohrlochs gezogen und zerlegt, das obere Ende des Messkabels gegriffen und mit der Messapparatur verbunden. Aber man kann damit eben nur den Temperaturverlauf statisch messen, ohne die aktive Messung der Wärmeleitfähigkeit in den unterschiedlichen Tiefen.
2.4. Jeder einzelne Arbeitsschritt muss vorher programmiert werden und man kann das korrekte Funktionieren erst mit einer Verzögerung von etlichen Stunden beurteilen, bevor man die nächste Bewegung der Arme kommandiert. Und es bedeutet einen weiteren Arm, eine zusätzliche Masse von (mal geschätzt) über 100 kg und ein viel komplizierteres Vorgehen.
Ich finde das Verfahren, das vom DLR angewendet wurde, optimal. Und wenn es damit Probleme gibt (unter anderem weil man nicht unbedingt mit der harten Schicht rechnen konnte), sollte man die Methode nicht als "gescheitert" bezeichnen.
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* (Konstrukteur von Bohrlochmessgeräten)