H.E.S.S. Teleskope

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rolli

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H.E.S.S. Teleskope
« am: 10. März 2007, 10:17:39 »
Descartes Preis für Hess-Teleskope:


Eines der vier H.E.S.S.-Teleskope bei Nacht. Foto: MPI für Kernphysik

Zitat
 
HESS

Hohe Auszeichnung für Cherenkov-Teleskope

Eindrucksvolle und damit öffentlichkeitswirksame Bilder liefern die vier H.E.S.S.-Teleskope in Namibia schon aufgrund ihrer Bauart nicht. Die wissenschaftlichen Daten allerdings haben sich in den vergangenen Jahren als umso wertvoller erwiesen. Diesen Sachverhalt würdigte nun auch die europäische Kommission und zeichnete das H.E.S.S.-Projekt mit dem Descartes-Preis aus.
 
Die Internationale Kooperation High Energy Stereoscopic System (H.E.S.S.) hat den Descartes-Forschungspreis erhalten. Federführend bei H.E.S.S ist das Heidelberger Max-Planck-Institut für Kernphysik. Die Bundesministerin für Bildung und Forschung Annette Schavan verlieh am Mittwoch gemeinsam mit EU-Forschungskommissar Janez Poto[ch269]nik die mit einer Million Euro dotierte Auszeichnung. Die Preisverleihung fand in Brüssel zum Start des 7. Europäischen Forschungsrahmenprogramms mit dem Titel "Today is future" statt.

Das H.E.S.S-Team teilt sich den Descartes-Preis mit zwei anderen internationalen Forschungsprojekten. Der Descartes-Preis der europäischen Kommission ist nach dem französischen Philosophen und Mathematiker Rene Descartes (1596 bis 1650) benannt und wird seit 2000 verliehen. Der Forschungspreis geht an Wissenschaftlerteams, die mit grenzüberschreitenden Projekten herausragende wissenschaftliche und technologische Ergebnisse erzielt haben.

Schon 2006 hatte es das H.E.S.S.-Team unter die zehn Finalisten geschafft - doch erst dieses Jahr glückte der Sprung aufs Podium. Die Erfolgsgeschichte des H.E.S.S.-Projekts, über das astronews.com wiederholt berichtete, ist in der Tat beeindruckend: Erst seit 2004 sind die Detektoren voll funktionstüchtig und haben den Wissenschaftler buchstäblich ein neues Fenster ins All eröffnet. Die H.E.S.S.-Teleskope mit ihrem großen Gesichtsfeld - es entspricht der zehnfachen Fläche des Mondes - sind ideal geeignet, um neue Quellen kosmischer Gammastrahlung zu entdecken. Die wissenschaftlichen Ergebnisse der H.E.S.S.-Beobachtungen haben in wenigen Monaten zu mehr als 30 Publikationen in Fachzeitschriften geführt, darunter viele in hochkarätigen Journalen wie Nature oder Science.

So konnten die Forscher bereits mit den ersten Messungen das erste astronomische Bild einer Supernova-Schockwelle bei allerhöchsten Energien aufnehmen. H.E.S.S. identifizierte dabei erstmals die Explosionswolken von Supernovae als Quelle hochenergetischer kosmischer Strahlung - sozusagen als gigantische kosmische Teilchenbeschleuniger. Schon wenige Monate später hatte H.E.S.S. gleich acht neue Quellen hochenergetischer Gammastrahlung im Zentrum der Milchstraße gefunden - und somit die Anzahl der bis dahin bekannten Quellen nahezu verdoppelt.

H.E.S.S.-Experimente wiesen nach, dass hochenergetische kosmische Strahlung im Zentrum der Milchstraße intensiver ist als in der Nähe der Erde. Mögliche Erklärung für dieses Phänomen könnte sowohl eine frühere Supernova als auch eine massive Teilchenbeschleunigung durch das supermassive Schwarze Loch im Zentrum unserer Galaxis sein. Im Oktober 2006 berichteten die H.E.S.S.-Wissenschaftler über die Entdeckung schnell veränderlicher, sehr hochenergetischer Gamma-Strahlung aus der riesigen Radiogalaxie M 87. Dies ist die bislang einzige Radiogalaxie, aus der Gammastrahlung mit Energien nachgewiesen wurde, die jene des sichtbaren Lichts um das Billionenfache übertreffen.

Ende 2006 identifizierte das H.E.S.S.-Teleskop erstmals eine regelmäßig pulsierende Gammastrahlen-Quelle in der Milchstraße. Bisherige Beobachtungen waren auf 100.000fach kleinere Energien beschränkt. Die Strahlung stammt von einem Doppelsternsystem mit dem Katalognamen LS 5039, in dem ein kompakter Körper (ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch) in nur vier Tagen auf einer exzentrischen Bahn um einen blauen Riesenstern rast.

Möglich macht all diese Entdeckungen ein System aus vier Teleskopen. H.E.S.S. wurde in den Jahren 2001 bis 2003 von einem internationalen Team aus mehr als 100 Wissenschaftlern und Ingenieuren aus Deutschland, Frankreich, England, Irland, der Tschechei, Armenien, Südafrika und Namibia erbaut. Im September 2004 ging die Anlage offiziell in Betrieb. Mit jeweils 13 Meter Durchmesser sind die H.E.S.S.-Teleskope die derzeit empfindlichsten Nachweisinstrumente für hochenergetische Gammastrahlen, die sich nur schwer nachweisen lassen; selbst eine starke Quelle sendet lediglich ein Strahlungsquant pro Monat und Quadratmeter in unsere Atmosphäre, wo es absorbiert wird. Der direkte Nachweis würde somit ein riesiges Satelliteninstrument erfordern.

Daher arbeiten die H.E.S.S.-Teleskope mit einem Trick: Sie nutzen die Atmosphäre als Nachweismedium. Wenn Gammaquanten absorbiert werden, senden sie kurze Blitze des sogenannten Cherenkov-Lichts aus - ein blaues Leuchten, das nur einige milliardstel Sekunden andauert. Dieses Leuchten wird mit den großen Spiegeln und empfindlichen Photosensoren der H.E.S.S.-Teleskope aufgefangen. Aus diesen Daten erzeugen die Wissenschaftler dann Bilder astronomischer Objekte im "Licht" hochenergetischer Gammastrahlen.

Sicher hält das All noch viele Überraschungen für die H.E.S.S.-Wissenschaftler bereit. Erst vor wenigen Wochen berichteten die Forscher von ihrer jüngsten Entdeckung: einem Gammastrahler neuen Typs. Zum ersten Mal konnten sie hochenergetische Gammastrahlung einem Wolf-Rayet-Stern zuordnen - einem massereichen Stern am Ende seines Lebens aber noch vor seinem "Tod" als Supernova.
 

Quelle:

http://www.astronews.com/news/artikel/2007/03/0703-008p.html

 ::)

H.J.Kemm

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Re: H.E.S.S. Teleskope
« Antwort #1 am: 10. März 2007, 11:19:21 »
Moin Rolli,

wenn ich diesen Beitrag lese, dann erinnere ich an diesen Thread:

https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=656.0

Jerry

H.J.Kemm

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Re: H.E.S.S. Teleskope
« Antwort #2 am: 26. September 2009, 02:25:39 »
Moin,

*H.E.S.S.* findet hochenergetische Strahlung aus dem Sternentstehungsgebiet eines fremden Milchstraßensystems.


Galaxie im Gammalicht: Diese mit *H.E.S.S.* gewonnene Ansicht zeigt das Herz des Milchstraßensystems *NGC 253* (Sculptor-Galaxie bzw. Silberdollar-Galaxie), +7,3 mag, 11,5 x  106 Lj. Der schwarze Stern markiert das optische Zentrum und die weißen Konturen deuten die optische Ausdehnung der Galaxie an. Für das *H.E.S.S.*-Teleskopsystem erscheint das Galaxienzentrum punktförmig - wie der Vergleich einer simulierten künstlichen Punktquelle im Inset ("PSF") zeigt.

So manche ferne Milchstraße entpuppt sich als kosmischer Kreißsaal. In den Herzen dieser Starburst-Galaxien kommen viele massive Sterne zur Welt, die später als SN explodieren. In deren Überresten wiederum werden Teilchen auf sehr hohe Energien beschleunigt. Mit den *H.E.S.S.*-Teleskopen haben Astrophysiker nun Gammalicht aus der Galaxie *NGC 253* detailliert vermessen. Wie vorhergesagt, stammt diese hochenergetische Strahlung aus der zentrumsnahen Region höchster Supernova-Aktivität.

Mehr zu *H.E.S.S* >>> und >>>

Jerry

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Re: H.E.S.S. Teleskope
« Antwort #3 am: 21. Juni 2020, 11:28:48 »
"Teilchenbeschleunigung in Centaurus A lokalisiert

Der Ursprung höchstenergetischer Gammastrahlung in der 12 Millionen Lichtjahre entfernten Radiogalaxie Centaurus A konnte erstmals lokalisiert werden: Er ist bis in den sogenannten Jet – einen riesigen, gerichteten Materiestrom – ausgedehnt. Das berichten Wissenschaftler*innen unter Innsbrucker Beteiligung im Fachmagazin Nature. Zu ihrem Ergebnis kamen sie dank einer neuartigen, präziseren Analysemethode der Beobachtungen aus den H.E.S.S.-Teleskopen in Namibia. Eine Pressemitteilung der Universität Innsbruck."



Überlagerung der Emission um Centaurus A aus verschiedenen Wellenlängenbereichen. Die hellblaue Ellipse beschreibt das Emissionsmodell von Centaurus A in hochenergetischer Gammastrahlung, wie es von den H.E.S.S.-Wissenschaftlern berechnet wurde.
(Bild: CNRS)


Weiter in der Pressemitteilung der Uni Innsbruck:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/17062020193649.shtml

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Re: H.E.S.S. Teleskope
« Antwort #4 am: 21. Juni 2020, 18:43:22 »
Gleiches Thema:

"DESY: Teilchenbeschleuniger noch größer

Die größten Teilchenbeschleuniger des Universums sind noch größer als gedacht. Plasma-Jets aus aktiven Galaxien bringen Teilchen auf extreme Energien. Eine Pressemeldung des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY - ein Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft."



Überlagerung der Emission um Centaurus A aus verschiedenen Wellenlängenbereichen. Die hellblaue Ellipse beschreibt das Emissionsmodell von Centaurus A in hochenergetischer Gammastrahlung, wie es von den H.E.S.S.-Wissenschaftlern berechnet wurde.
(Bild: CNRS)

Weiter in der Pressemeldung des DESY:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/17062020200823.shtml

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Re: H.E.S.S. Teleskope
« Antwort #5 am: 04. Juli 2020, 08:56:18 »
"Doppelstern als kosmischer Teilchenbeschleuniger

Spezialteleskop weist erstmals sehr energiereiche Gammastrahlung von Eta Carinae nach. Eine Pressemeldung des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY - ein Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft."



In der Schockregion, in der die überschallschnellen Sternwinde der beiden Sonnen aufeinandertreffen, werden subatomare Teilchen so stark beschleunigt, dass sie sehr energiereiche Gammastrahlung erzeugen.
(Künstlerische Darstellung: DESY, Science Communication Lab)


Weiter in der Pressemeldung des DESY:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/02072020090233.shtml

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Re: H.E.S.S. Teleskope
« Antwort #6 am: 05. Juni 2021, 09:39:25 »
"Naher Gammastrahlenblitz lässt Modelle wanken

Mit den H.E.S.S.-Teleskopen in Namibia konnten Wissenschaftler - darunter Astrophysiker der Universität Innsbruck - das bislang längste Nachglühen eines Gammastrahlenblitzes in relativ geringer Entfernung von der Erde verfolgen. Eine Medieninformation der Universität Innsbruck."



Gammastrahlenausbruch - Künstlerische Darstellung eines Gammastrahlenausbruchs mit Jet.
(Bild: ICCR UTokyo/Naho Wakabayashi)


Weiter in der Medieninformation der Universität Innsbruck:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/04062021064750.shtml

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Re: H.E.S.S. Teleskope
« Antwort #7 am: 05. Juni 2021, 12:59:32 »
Zum gleichen Thema:

"Gammablitz aus der kosmischen Nachbarschaft

Außergewöhnliche Beobachtung stellt Theorie der stärksten Explosionen im Universum infrage. Eine Pressemeldung des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY - ein Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft."



Künstlerische Darstellung des relativistischen Materie-Jets eines Gammablitzes (GRB), der aus dem kollabierenden Stern herausschießt und energiereiche Gammastrahlung erzeugt.
(Bild: DESY, Science Communication Lab)


Weiter in der Pressemeldung des DESY:
https://www.raumfahrer.net/news/astronomie/04062021071851.shtml

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PS. Falls sich jemand über die im Schnitt 20 Milliarden Lichtjahre Entfernung wundert, das stimmt, ich habe extra beim DESY nachgefragt.
Die Erklärung liegt im "Beobachtbaren Universum", das rund 46,6 Milliarden LJ durchmisst:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Beobachtbares_Universum
(Ich weiß die Schlaubis hier im Forum wussten das schon vorher ::) )
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Re: H.E.S.S. Teleskope
« Antwort #8 am: 11. März 2022, 10:09:29 »
... und für diejenigen die da "Schlaubi" werden möchten => Hr. Prof. Gaßner erklärt den Hubble- den Ereignis- und den Teilchenhorizont

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Re: H.E.S.S. Teleskope
« Antwort #9 am: 11. März 2022, 10:14:59 »
"DESY: Kosmischer Teilchenbeschleuniger am Limit

Gammastrahlen-Observatorium H.E.S.S. zeigt Beschleunigungsprozess so detailliert wie nie zuvor. Eine Pressemeldung des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY – ein Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft."


Künstlerische Darstellung der RS-Ophiuchi-Nova-Explosion: Die schnellen Schockwellenfronten bilden die Form eines Uhrenglases aus, in der die Gammastrahlung produziert wird. Sie wird dann von den H.E.S.S.-Teleskopen (im Vordergrund) aufgezeichnet. (Bild: DESY/H.E.S.S., Science Communication Lab)

Weiter in der Pressemeldung des Deutschen Elektronen-Synchrotrons DESY – ein Forschungszentrum der Helmholtz-Gemeinschaft  =>  Link zum Portalartikel

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