Ich war gerade in einem Vortrag
Wissenschaft für Alle von
Oliver Jennrich (ESA) über "LISA Pathfinder und der Weg zur Gravitationswellenastronomie"
Link.
Sehr unterhaltsam und informativ.
In der GSI haben sie "Fenster" für LISA Pathfinder auf Strahungsfestigkeit (über die gesamte Lebensdauer) getestet.
LISA Pathfinder geht es sehr gut, alle Geräte arbeiten einwandfrei und seit 1.3.2016 wird gemessen. Anekdote: Ein Gerät reagierte zuerst seltsam, dann hat man festgestellt, dass dort die Anschlusskabel vertauscht wurden, konnte das 'Problem' aber durch umprogrammieren lösen
. Die Würfel 46*46*46 Millimeter haben je etwa 2 kg Masse! Auf alle Einflüsse auf die "Schwerelosigkeit" = Kräftefreiheit der Würfel ist er in dem Vortrag aber nicht eingegangen (er sprach von ca. 120 Effekten): Strahlungsdrücke, magnetische und elektrische Felder; auch der Laser, der zum Messen benutzt wird übt ja eine Kraft aus...
Ergebnisse werden aber noch etwas dauern (vermutlich Mai).
Bisher waren Gamma-ray bursts die "lautesten" (energiereichsten) Ereignisse des Kosmos, die wir messen konnten, jetzt sind es Gravitationswellen.
Interessant fand ich Frequenzbereiche in denen das geplante LISA dann arbeiten soll. Erdgebundene Detektoren können nur hohe Frequenzen erfassen, wie sie z.B. bei der gefundenen Verschmelzung von schwarzen Löchern entstehen.
Tiefere Frequenzen, wie sie bei Neutronensternkollisionen etc. entstehen, lassen sich nur mit weltraumgestützten Detektoren finden.
Solche Systeme senden auch monatelang (beim langsamen Annähern) Gravitationswellen aus. LISA könnte diese messen und wenn die Frequenz steigt würde die tatsächliche Kollision des gleichen Objektes auf der Erde (LIGO, mit höheren Frequenzen) beobachtet werden können. Er erwartet, dass dann alle Teleskope in diese Richtung schauen werden. Die Richtungsbestimmung ist u.a. durch die sich bewegenden Satelliten über längere Zeit möglich, jedoch nicht sehr genau.