Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3850 am: 29. Dezember 2021, 13:23:49 »
Hallo allerseits,

heute kam endlich mein Weihnachtsgeschenk an von ANDROMEDA24.DE.



Ein toller Bildband mit vielen interessanten und seltenen Fotos auf 238 Seiten, für Shuttle-Liebhaber wie mich ein absolutes Must Have!
Und hier noch ein Geheimtipp, den selbst eine Suche auf der Andromeda-Website nicht zu Tage fördert ...

Der legendäre, auch nach der Neuauflage schon wieder vergriffene Revell Launch Tower Kit (4911), mit all seinen unbeliebten Maßstabs-Macken,



von dem die Shop-Inhaber noch einige Exemplare haben auftreiben können (129 €).
Also hurry, hurry, wer zuerst kommt, malt zuerst!

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3851 am: 31. Dezember 2021, 16:19:36 »
Hallo allerseits,

aber es gab noch weitere Wortmeldungen aus dem NSF, sogar eine aus berufenem Mund, wie die des vor kurzem pensionierter NASA-Chefhistorikers Bill Barry, dessen kurze Antwort besagt, dass historisch nicht klar ist, woher der Name Meatball stammt.

Demnach drängte sogar das NASA History Office seinerzeit darauf, eine definitivere Antwort auf die Frage nach dem Ursprung der Namen Meatball und Worm zu finden, wozu es u.a. auch verblüffende Vorschläge gab, wie man hier nachlesen kann.

Ich hatte inzwischen noch herausgefunden, dass man in James-Modarelli-articles-1958-97 auf S. 25 dieses Zitat des Meatball Designers James Modarelli findet:

"The insignia was later dubbed the 'meatball' by Frank 'Red' Rowsome, head of technical publications at NASA Headquarters, to differentiate from the new logo he called the 'worm'."

Deshalb denke ich, dass man Frank 'Red' Rowsome selbst fragen müsste, um eine genaue Antwort auf die ursprüngliche Absicht zu bekommen, warum das NASA-Logo Meatball genannt wurde ...

Wie anschließend mitgeteilt wurde, ist das aber nicht mehr möglich, da Frank 'Red' Rowsome inzwischen verstorben ist und sein Geheimnis um den Namen Meatball mit ins Grab genommen hat, wo er in Frieden ruhen möge ...

Aber ehe die Uhr des alten Jahres endgültig runterläuft, möchte ich nochmal zu meinem STS-6-Astrovan (1:160) zurückkommen und einen letzten Blick für dieses Jahr auf ihn werfen.

Und ich muss sagen, dass allein das Ausschneiden der Karosserie und vor allem der Radkästen eine knifflige Angelegenheit war, was mich ziemlich überrascht hat,



ebenso wie das Falzen und Zusammenkleben dieses Van-Winzlings im Vergleich zum größeren Modell (1:48).



Vor dem Dach grault mir jetzt schon ...



Und jetzt ist es an der Zeit, mich wieder für Euer Interesse an meiner Arbeit zu bedanken und allen einen guten Rutsch zu wünschen.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3852 am: 02. Januar 2022, 16:51:51 »

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Offline Mim

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3853 am: 02. Januar 2022, 23:34:47 »
Das wünsche ich dir auch.
Und außerdem: Möge dir nie der Klebstoff ausgehen.  :D

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3854 am: 03. Januar 2022, 02:25:20 »
Danke Moni,

vor allem mus der Kleister frisch sein, worauf es jetzt insbesondere bei meinem Mini-Astrovan mit seinen winzigen Klebestellen ankommt!

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3855 am: 03. Januar 2022, 20:39:42 »
Hallo allerseits,

weiter geht's mit dem Bau des kleinen Astrovan für das Diorama, und da der wirklich winzig ist, war bei allen weiteren Schritten äußerste Vorsicht geboten.

Nachdem ich das Faltdach ausgeschnitten hatte, habe ich die Falzkanten vorsichtig vorgeritzt und zur Stabilisierung eine Einlage aus Pappe ausgeschnitten, um überhaupt eine Chance zu haben, das knifflige Dach zusammenkleben zu können.



Auf die Radhalterungen aus Papier habe ich aus gleichem Grund verzichtet und stattdessen kleine Balsa-Klötzchen eingeklebt, um mir das Einkleben der Räder zu erleichtern.

Danach habe ich die Radscheiben auf die ausgestanzten Pappscheiben geklebt, deren Ränder ich vorher geschwärzt habe.



Anschließend habe ich die Dachverstärkung eingeklebt, was insbesondere an den Seitenrändern eine ziemlich stressige Aktion war und einige Zeit gedauert hat.



Vor dem Einkleben der Räder habe ich überlegt, wie ich das am besten und vor allem sichersten bewerkstelligen kann, da man die wenig stabile und äußerst empfindliche Karosserie möglichst wenig in die Hand nehmen sollte. Und dabei kam ich schließlich auf meine Scherenpinzetten, mit denen ich die Balsa-Klötzchen anpacken und somit die Karosserie auf die Seite legen konnte,



was eine große Hilfe beim vorsichtigen Einkleben der Räder war und die Karosserie nachhaltig geschont hat.



Vor dem Aufkleben des Daches wollte ich noch die winzigen Lüfter zusammenkleben und anschließend aufkleben. Da das aber auch in einem Fiasko enden könnte,



habe ich mir kleine Papp-Kerne ausgeschnitten, um die herum ich mir das Verkleben der bizarren Gebilde gerade noch so vorstellen könnte ...



Möglicherweise muss ich dazu aber auch auf die Klebefalze verzichten und diese noch abschneiden ...

Dass der Bau dieses winzigen Vans so kompliziert werden würde, habe ich vorher nicht für möglich gehalten,

drum schau'n mer mal ...

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3856 am: 11. Januar 2022, 23:05:05 »
Hallo allerseits,

nur gut, dass mir die Botschaft in meinem Glückskeks entsprechend Mut gemacht hat.



Also die kleinen Lüfter auf dem Dach waren schon ein stressiges Unterfangen, deren Verklebung um die Pappkerne herum mir aber nach ein paar Fehlversuchen doch noch gelungen ist, nachdem ich alle Klebefalze entfernt hatte. Dabei habe ich die Pappkerne zunächst auf die Dachunterseiten geklebt und kurz trocknen lassen.

Danach habe ich die Lüfter jeweils aufs Dach gelegt, von oben mit der Pinzette festgehalten, und dann nacheinander die Seitenwände mit einem Mini-Tröpfchen Klebstoff an der Akupunkturnadel betupft und verklebt, was ziemlich umständlich und unter der Headset-Lupe außerdem schweißtreibend war ...

Anschließend habe ich mich über die vordere Stoßstange hergemacht, für die ich Styrol (0,25 mm) verwendet habe, das durchaus etwas dünner hätte sein können, aber das geht jetzt so durch!



Vor dem Aufkleben des Daches habe ich in die Karosserie an der Oberkante vorsichtshalber noch einen Balsastreifen zur Stabilisierung der Wände eingeklebt. Und trotzdem musste ich dieses fragile Papiergebilde beim Aufkleben des Daches wie ein rohes Ei behandeln.

Nachdem die Verklebung getrocknet war, wurden dann noch die hinteren kleinen Stoßstangen-Stummel verklebt, die natürlich nicht fehlen durften. Und nachdem auch noch die vorderen Scheinwerfer und die Seitenspiegel verklebt waren, konnte endlich die Endabnahme erfolgen, die eigentlich positiv ausgefallen ist, womit sich der kleine Astrovan durchaus sehen lassen kann.



Und der Vergleich mit dem großen Van-Modell (1:48) zeigt schließlich in beeindruckender Weise, wie klein dieser Mini-Astrovan (1:160) wirklich ist, der nun auch mit seinem NASA-Worm-Logo zu meinem STS-6-Diorama passt.



Alles in allem war der Bau eine reizvolle, aber zugleich auch anspruchsvolle Aufgabe, sozusagen eine echte Challenge!

Und da ich mittlerweile Gefallen an den Pad-Fahrzeugen gefunden habe, kam mir auch noch die Idee, den Payload Canister Transporter in meinen Fuhrpark aufzunehmen, der auf diesem STS-6-Referenzfoto beim Beladen der RSS Payload Bay bei der  zumindest teilweise zu sehen ist, ein Gedanke, der mir schon seit einiger Zeit durch den Kopf geht, weil das ein überaus interessantes Spezialfahrzeug ist ...


Quelle: retrospaceimages.com (STS-6)

Und auf diesem Bild sieht man den Transporter beim Verlassen der Vertical Processing Facility, in der die jeweilige Nutzlast in den aufrecht stehenden Payload Canister eingebaut wird.


Quelle: retrospaceimages.com (STS-6)

Für dieses Teilprojekt muss ich jedoch noch einige Recherchen anstellen, um mir mehr Klarheit über die Konstruktion und Beschaffenheit beider Komponenten zu verschaffen.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3857 am: 15. Januar 2022, 01:07:01 »
Hallo allerseits,

dummerweise habe ich mich an diese beiden Originalaufnahmen von der STS-6 auf meiner Referenz-CD (J. L. Pickering - retrospaceimages.com) erst viel zu spät erinnert, nachdem ich lange Zeit anderen Fotos nachgejagt bin, die man im Web auch durchaus finden kann, wie dieses sehr schöne Foto hier aus dem NASA-Media-Archiv, auf dem man im XXL-Zoom auch die Details des Transporters sehr gut studieren kann, die man zum Scratchen braucht, sofern man es etwas genauer nimmt, so wie ich.


Quelle: images.nasa.gov

Allerdings hat man damit noch lange nicht die Hauptabmessungen (LxBxH), die man aber unbedingt braucht, um die Größe des Transporters sowie interessierender Details abschätzen zu können, zumindest solange man keine Zeichnungen hat ...

Dann muss man allerdings auch noch wissen, dass dies eine Aufnahme der beiden vom Hersteller des Transporters, der KAMAG Transporttechnik GmbH in Ulm, Anfang 2000 an die NASA gelieferten Nachfolger des 20 Jahre alten Nutzlastkanister-Transporter-Systems ist.

Hier zwei Fotos von der Ankunft der Transporter, auf denen man schon viele wichtige Details erkennen kann,


Quelle: images.nasa.gov


Quelle: images.nasa.gov

so u.a., dass der Transporter 24 Räder hat, wodurch schon klar wird, dass ich beim Scratchen einiges zu tun haben werde, was mich aber bekanntlich um so mehr reizt.

Nur darf man sich von diesen tollen Fotos aber nicht blenden lassen, da ja noch nicht klar ist, wie klein oder winzig manche Details in 1:160 wieder sein mögen, s. Astrovan.

Da mich aber wieder nur der 1983 bei der STS-6 eingesetzte Transporter interessiert, musste ich zunächst weiter suchen und bin dann schließlich wieder mal bei meinem Freund James MacLaren fündig geworden, der auf seiner Website auf einer ganzen Seite den damaligen Payload Canister Transporter in Wort und Bild beschreibt, als er von 1980 bis 1985 beim Aufbau der zweiten Startrampe, Launch Pad 39-B, mitgearbeitet hat.


Quelle: 16streets.com/MacLaren

Und wie man darauf sehen kann, sah der damalige Transporter schon etwas anders aus,


Quelle: 16streets.com/MacLaren

weshalb ich zunächst schon noch weiter recherchieren musste, also

Damit möchte ich es aber für heute früh erstmal bewenden lassen, da ich mir vorgenommen habe, meine Nachtschichten im neuen Jahr merklich zu reduzieren.

Deshalb Gut's Nächtle ...
« Letzte Änderung: 04. April 2023, 08:58:35 von -eumel- »

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3858 am: 17. Januar 2022, 01:16:34 »
Hallo allerseits,

um zu brauchbaren Abmessungen für den Scratch-Bau des Payload Canister Transporters zu kommen, musste ich aber noch weitere Quellen erschließen, was einige Zeit in Anspruch genommen hat. Dazu habe ich in den Proceedings verschiedener NASA-Konferenzen recherchiert, in denen ich tatsächlich fündig geworden bin.

Dabei bin ich u.a. auf dieses alte Foto des Transporters gestoßen, das bei mir zunächst für ziemliche Verwirrung gesorgt hat,


Quelle: Space Congress Proceedings 2. - 1980 (17th) A New Era In Technology (W. H. Rock)

da man darauf sehen kann, dass der Transporter 24 Zwillingsreifen-Radsätze und somit also nicht nur 24 sondern insgesamt 48 Räder hatte.

Dem musste ich natürlich auf den Grund gehen und habe meinen Freund James MacLaren danach gefragt, der mir das auch bestätigt hat.

Eine weitere offene Frage war die, ob der Transporter nur auf einer Seite eine Fahrerkabine hatte, wie es zunächst auf den Bildern zu sehen war, oder aber evtl. auf beiden Seiten, so wie es auch beim Crawler der Fall ist.

Und auch diese Frage hat er auf Anhieb dahingehend beantwortet, dass die damaligen Transporter sowohl auf der Vorder- als auch auf der Rückseite eine Kabine hatten, obwohl er eigentlich der Meinung war (O-Ton): In Wahrheit hatte das Ding weder eine Vorder- noch eine Rückseite. Es war egal, in welche Richtung es zeigte. Der Fahrer stieg ein, und "go". Ganz einfach so.
Womit auch dieses Detail geklärt war.

Die Bestätigung dafür habe ich schließlich in einem Beitrag von M. E. Donahue: Payload Transportation at KSC gefunden, der auf der Space Shuttle Technical Conference (1983) gehalten wurde.


Quelle: NASA Conference Publication 2342 Part 2 (M. E. Donahue)

Darauf sieht man weiterhin, dass die Transporter mit vier Subsystemen zur Versorgung und Überwachung des Kanisters während der Nutzlastbewegungen ausgestattet waren, nämlich

- dem Elektrischen Energiesystem (EPS Module),

- dem Umgebungskontrollsystem (ECS Module),

- dem Instrumentierungs- und Kommunikationssystem (I&CS Module) und

- dem Flüssigkeits- und Gassystem (F&GS Module).

Dieser Transporter ist ein wahres Meisterwerk der Transporttechnik. Sein anhebbares Flachbett hat eine Höhe von 1,8 m (6') und kann je nach Beschaffenheit des Geländes auf 1,6 m (5'-3'') abgesenkt oder auf 2,1 m (7'±3'') angehoben werden.

Seine 24 Zwillings-Radsätze sind unabhängig voneinander lenkbar und ermöglichen es dem Transporter, sich vorwärts, rückwärts und seitwärts oder auch diagonal zu bewegen, oder sich wie ein Karussell um die eigene Achse zu drehen. Alle verfügen jeweils über separate Brems- und Stabilisierungs-Hebesysteme, wenn man so will die Eierlegende Wollmilchsau.

Aus dieser Zeichnung kann man die Abmessungen des Payload Canisters entnehmen,


Quelle: NASA Conference Publication 2342 Part 2 (M. E. Donahue)

L = 65' = 124 mm (1:160) x B = 18' = 34 mm (1:160) x H = 18'-7'' = 35 mm (1:160),

und im Text findet man auch die Abmessungen des Transporters, die ich alle in 1:160 umgerechnet habe, um zu wissen, was mir so bevorsteht.

L = 65' = 124 mm (1:160) x B = 23' = 44 mm (1:160) x H = 6' = 11,5 mm (1:160)

Und das reicht mir zum Scratchen allemal aus, da ich nun weiß, wie die Seitenansicht in etwa ausgesehen hat, ebenso die 'Vorder-/Rückseite', wie auf diesem Bild hier von der STS-6 CD-ROM zu sehen ist.


Quelle: retrospaceimages.com (STS-6)

Jetzt kann ich mir überlegen, ob ich den Bau des Transporters gleich mal in Angriff nehme, oder zunächst noch aufschiebe ...

Die Zwillings-Radsätze des Transporters erinnern mich stark an die 14 Radsätze der Hauptfahrwerke meiner Antonov An-225, die in meinem Schrank auch noch auf mich wartet ...




Quelle: flugzeug-lexikon.de (ILA_2010)

Die dürften vom Aufbau her nämlich so ähnlich aussehen wie diese hier, nur dass es jeweils Zwillings-Radsätze sind.


Quelle: wikimedia.org

Das mal nur so als kleine Voreinstimmung.
« Letzte Änderung: 17. Januar 2022, 02:26:01 von gino847 »

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3859 am: 18. Januar 2022, 13:47:35 »
Hallo allerseits,

und hier noch ein kleiner Nachtrag zum Astrovan (1:160), zu dem natürlich auch Astronauten gehören.



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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3860 am: 18. Januar 2022, 18:28:30 »
Hallo allerseits,

und da ich ja nun weiß, wie groß der Payload Canister und sein Transporter sind, habe ich mir gleich mal einen Überblick über die Größenverhältnisse verschaffen wollen,



und habe dazu die Seitenansicht des Kanisters in das Transporter-Bild eingezeichnet. Und diese Silhouette habe ich mal als Aufsteller zum Astrovan und dem Astronauten gestellt. Und diese Combo sieht doch schon mal nicht schlecht aus, finde ich.



Selbstverständlich werden dann später mal die KAMAG-Logos durch die passenden NASA-Worm-Logos ersetzt, versteht sich.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3861 am: 21. Januar 2022, 01:57:44 »
Hallo allerseits,

als Nächstes habe ich damit begonnen, den Payload Canister probeweise zu modellieren, zumal ich ja nun weiß, wie groß der in 1:160 ist.

Mit den Abmessungen (LxBxH) habe ich zunächst versucht, einen Paper Kit (1:160) des Kanisters auf Millimeterpapier zu konstruieren, wozu man aber neben der Grundfläche (124 mm x 34 mm) die exakte Form der Frontseiten sowie die Abmessung der Kanister-Hülle benötigt.

Voraussetzung dafür war zunächst ein geeignetes Foto von der Fronseite des Kanisters, aber möglichst ohne perspektivische Verzerrung, wofür ich dieses Foto von der STS-104 ausgewählt habe, wobei es ja nur auf den Kanister ankommt. Wenngleich auch die Transporter 2001 etwas anders ausgesehen haben als der bei der STS-6, blieben die Abmessungen der Payload Canister während des gesamten Shuttle-Programms unverändert.


Quelle: mediaarchive.ksc.nasa.gov

Für die Ermittlung der Abmessung der Kanister-Hülle habe ich mir einen Ausschnitt dieses Fotos zunächst auf 1:160 verkleinert, um daraus die Länge der Abwicklung der Umrandung bestimmen zu können. Dadurch schrumpfte die Breite des Kanisters von 18' auf 34 mm.



Dazu habe ich dann einen dünnen Kupferdraht (Ø 0,25 mm) um die Kontur der Frontseite herumgebogen und fixiert,





woraus sich eine Abwicklungslänge der Hülle von 94 mm ergeben hat.



Und damit konnte ich nun den Paper Kit des Kanisters konstruieren.





Damit lässt sich jetzt zunächst mal einen Prototyp des Kanisters herstellen,



wobei dann der endgültige Kanister ebenso wie der Transporter aus Styrol gescratcht werden soll.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3862 am: 09. Februar 2022, 00:22:12 »
Hallo allerseits,

dann will ich mal weitermachen, um nicht ganz aus der Übung zu kommen.

Allerdings habe ich mich zunächst doch erst dem Transporter zugewendet, der mir doch noch so einige Rätsel aufgegeben hatte, die ich erst noch lösen musste.

Anfangs habe ich mich ja an dieser schönen Aufnahme des Transporters orientiert,


Quelle: mediaarchive.ksc.nasa.gov

und damit zunächst den probeweisen Aufbau begonnen, wozu ich beide Seitenfronten auf ein Balsa-Brettchen (2 mm) aufgeklebt habe, wobei mir aber vor lauter Eifer einige Unachtsamkeiten unterlaufen sind, die ich erst nach und nach erkannt habe.

Da die Aufnahme ja einen der 2000 von KAMAG gelieferten Transporter zeigt, habe ich zunächst mal das vordere KAMAG-Logo durch das NASA Worm-Logo ersetzt und das hintere Logo überklebt, was sich aber später als ein Fehler herausgestellt hat. Das hing damit zusammen, dass ich mich zunächst von James MacLaren's Worten hatte leiten lassen, dass die ersten Transporter an beiden Seiten Fahrerkabinen hatten, weshalb man auch Vorder- und Rückseite nicht zu unterscheiden brauchte, was aber schlicht und ergreifend zu kurz gedacht war ...

Das hatte dann meinerseits auch den Denkfehler zur Folge, dass ich deshalb die zweite Seitenfront gespiegelt habe, was aber gar nicht notwendig bzw. falsch war.



Also habe ich eine Kopie der ersten Seitenfront erzeugt und hatte dadurch zwei gegenüberliegende Seiten und damit auf beiden Frontseiten jewels eine Fahrerkabine. So weit, so gut.



Damit konnte ich nun den Aufbau fortsetzen, wozu ich die beiden Seitenteile auf einem Stahlblech mit Magneten über dem Grundriss des Transporters (124 mm x 44 mm) fixiert habe, um anschließend die Vorder- und Rückseite einkleben zu können.



Dazu habe ich nochmals die wenigen Aufnahmen des Transporters bei der STS-6 bzw. von der STS-9 angeschaut, die ein halbes Jahr später folgte, und habe diese auch mit James MacLaren's Fotos verglichen, die ja aus der gleichen Zeit stammen.

Und dabei fielen mir einige gravierende Unterschiede bzgl. der Vorder- und Rückseite der damaligen Transporter auf, die ich bisher so nicht gekannt bzw. übersehen hatte, die jedoch entscheidend für deren Aufbau sind. Und die hängen eindeutig mit der Zufahrtsrichtung des Transporters beim Transport des Payload Canisters zur Startrampe zusammen, was sich schließlich als des Rätsels Lösung herausstellen sollte.

Da ich aber gute Vorsätze gefasst habe und nicht wieder eine Nachtschicht einlegen möchte, höre ich jetzt an dieser Stelle auf und mache morgen weiter.
« Letzte Änderung: 09. Februar 2022, 14:29:19 von gino847 »

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3863 am: 09. Februar 2022, 23:42:57 »
Hallo allerseits,

wie bereits in meinem letzten Beitrag klargeworden sein dürfte, habe ich mich zunächst eine Zeit lang mit einigen Ungereimtheiten und Unklarheiten herumschlagen, deren Aufklärung in der Tat eine ziemlich harte Nuss war, was mich einerseits länger als erwartet beschäftigt hat und ziemlich stressig war, andererseits aber unumgänglich war, um den bei der STS-6 eingesetzten Transporter möglichst originalgetreu scratchen zu können.

Wie bereits angedeutet, habe ich mir deshalb anhand einiger Fotos Klarheit über die Fahrtrichtung des Transporters beim Transport des Payload Canisters zur Startrampe verschafft, bei dem der Kanister immer aufrecht stand (Vertical Transportation Mode).


Quelle: Space Shuttle News Reference (NTR Server, 1981)

In dieser aufrechten Stellung verlässt der Transporter das Vorbereitungsgebäude (Vertical Processing Facility), wie auf diesem Bild von der STS-6 zu sehen ist. Und jetzt wird es interessant.


Quelle: retrospaceimages.com (STS-6)

In dieser Position mit der flachen Seite des Kanisters nach vorn fährt der Transporter jedoch nicht zum Launch Pad, sondern in entgegengesetzter Richtung, wozu er aus der Fahrerkabine an der hinteren Seite gesteuert wird, was ein kleiner aber feiner Unterschied ist, den man jedoch beachten muss, was aus dem folgenden Bild ersichtlich wird.

Hier ist der Transporter Mitte der 80er Jahre auf dem Weg zum Pad bereits fast am Ziel und befindet sich schon auf dem schrägen Zufahrtsweg, wobei die Hangneigung durch die Hebetechnik der Fahrgestelle ausgeglichen wurde, wie man deutlich sehen kann.

Aufgrund der Fahrtrichtung ist das für mich ab jetzt die Vorderseite des Transporters.


Quelle: 16streets.com/MacLaren

Auf dem Pad angekommen, manövriert der Transporter schließlich in einer Linkskurve so weit unter die RSS, bis er mit dem Payload Canister unmittelbar unter der darüber liegenden Payload Bay der RSS zum Stehen kommt, der danach vom Kran an den Haken genommen werden kann.

Demzufolge blickt man in diesem Bild von James MacLaren auf die Rückseite des Transporters mit der rückwärtigen Fahrerkabine und den sich auf dieser Seite befindenden F&GS sowie I&CS Module, deren Aufgabe bereits in Antwort #3858 kurz beschrieben wurde.


Quelle: 16streets.com/MacLaren

Auf diesem Foto von der STS-6 sieht man den bereits vor die RSS Payload Bay gehievten Kanister und den darunter stehenden entladenen Transporter mit Blick auf das hintere Ende des Transporters und dessen Rückseite.


Quelle: retrospaceimages.com (STS-6)

Im Zoom sieht man schön die Anordnung der dort befindlichen I&CS sowie F&GS Module.


Quelle: retrospaceimages.com (STS-6)

Und jetzt brauchte ich nur noch eine ähnlich gute Aufnahme von der Vorderseite des Transporters, die man auf diesem Fotoausschnitt von der STS-6 sehen kann. Typisches Merkmal auf der Vorderseite sind die roten Schläuche, über welche die Klimaanlage des Umgebungskontrollsystems (ECS Modul) mit dem Kanister verbunden ist, wodurch in diesem ständig Reinstraumbedingungen herrschten.


Quelle: retrospaceimages.com (STS-6)

Hier ist ein weiteres Bild von der Vorderseite des Transporters im horizontalen Transport-Modus des Kanisters bei der STS-9 Ende 1983, auf dem die seitlichen Anschlüsse der Schläuche an den Kanister zu sehen sind.


Quelle: forum.nasaspaceflight.com (Ares67)

Damit ist nun der Aufbau der damaligen Payload Canister Transporter als Grundlage für das Scratchen grundlegend geklärt, woraus deutlich ersichtlich wird, dass sich die 2000 gelieferten KAMAG-Transporter von diesen insbesondere durch den Aufbau der Rückseite deutlich unterschieden haben.


Quelle: mediaarchive.ksc.nasa.gov

Neben der Tatsache, dass es nur noch eine Fahrerkabine an der Vorderseite gab, sieht man diesen großen Hohlraum an der Hinterseite, der mir die ganze Zeit schon aufgefallen war. Außerdem ist das Hinterteil durch die perspektivische Verzerrung der Aufnahme viel zu lang gestreckt, was mich gewundert und zunächst irritiert hat.

Demzufolge muss ich das Design meiner Seitenwände noch einmal überarbeiten und in einigen Details an das Outfit bei der STS-6 anpassen.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3864 am: 17. Februar 2022, 01:49:07 »
Hallo allerseits,

wenigstens diese Ungereimtheit habe ich inzwischen klären können.

Wie man auf diesem Foto der 2000 an die NASA ausgelieferten Transporter als Ersatz für deren 20 Jahre alten Vorgänger sehen kann, war der Platz neben dem Fahrerkabine für das Environmental Control System (ECS-Modul) noch leer, weshalb ich davon ausgehe, dass die Transporter anschließend im KSC mit einigen der bereits zuvor beschriebenen Subsysteme zur Überwachung der Umgebung innerhalb des Kanisters ausgestattet wurden: dem Electrical Power System (EPS), dem Environmental Control System (ECS), dem  Instrumentation and Communications System (I&CS) und dem Flüssigkeits- und Gassystem (F&GS).


Quelle: mediaarchive.ksc.nasa.gov

Dieses Bild von der STS-125 zeigt das ECS-Modul an der Vorderseite des Transporters, während er mit dem Nutzlastkanister in die Reinraumumgebung der Payload Hazardous Servicing Facility rollt, um Hubble-Hardware/-Ausrüstung zu laden, um das Hubble-Weltraumteleskop während dieser Mission zu warten.


Quelle: NASA (Kim Shiflett)

Als Nächstes habe ich versucht, die bisherigen Seitenwände des Transporters dem damaligen STS-6-Outfit anzupassen.



Dazu habe ich umfangreiche Analysen meiner Referenzfotos aus der damaligen Zeit vorgenommen, durch die ich einige typische Detailunterschiede insbesondere an der Vorder- und Rückseite erkannt habe.



Sehr hilfreich waren dabei diese beiden Fotos James MacLaren's,


Quelle: 16streets.com/MacLaren

auf denen man u.a. sehen kann, dass die damalige Fahrerkabine eine andere Form und die Fahrertür ein größeres rechteckiges Fenster hatte. Hinzu kamen einige Armaturen auf den Seitenwänden sowie die Module an der Rückseite, die ich nachzubilden versucht habe.



Dadurch rückte als Erstes das damalige NASA Worm-Logo an die richtige Stelle weiter hinten.



Diese Details habe ich dann auf meinen Maßstab (1:160) runterskaliert und in die bisherigen Seitenwände fotomontiert und durch die damalige Vorder- und Rückseite ergänzt, was mir dann schon wesentlich besser gefallen hat.



Diese modifizierten Seitenwände habe ich dann zunächst wieder auf ein Balsa-Brettchen (2 mm) aufgeklebt, dann aber schnell erkannt, dass diese zweidimensionale Darstellung der Wände durch Texturen ähnlich David Maier's Paper Kits doch zu unrealistisch aussieht, da viele Details hinter den 2 mm dicken Seitenwänden liegen müssen, wie insbesondere auch die doppelten Zwillingsradsätze, über deren Gestaltung ich mir lange Zeit im Unklaren war ...

Nach reiflicher Bedenkzeit habe ich dann mein bisheriges Scratch-Konzept verworfen und mir einen realistischeren Aufbau des Transporters überlegt, wozu ich die Fahrerkabinen und Module am der Ende der Seitenwände vorsichtig abgetrennt habe.



Dazu dann aber später im Laufe des Tages mehr, da es schon wieder sehr früh geworden ist.  

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3865 am: 18. Februar 2022, 20:49:36 »
Hallo allerseits,

weiter geht's und damit zu den Zwillings-Radsätzen, deren Aufbau ich, von diesem alten Foto ausgehend, erst nach und nach auf die Schliche gekommen bin.


Quelle: Space Congress Proceedings 2. - 1980 (17th) A New Era In Technology (W. H. Rock)

Glück muss der Mensch haben!

Beim Durchstöbern der KAMAG-Webseiten bin ich vor einiger Zeit in einer Broschüre auf diese Prinzipskizzen gestoßen, die ich gut zum Scratchen der Fahrgestelle des Transporters verwenden kann.


Quelle: tii-group.com



Eine Radsatz-Reihe habe ich zunächst in der Mitte geteilt, eine der Hälften gespiegelt,

         

und anschließend auf meinen Maßstab (1:160) skaliert in Graustufen ausgedruckt, die dadurch sehr gut zu den Seitenwänden passen.



Mittels dieser Vorlage kann ich nun die 48 Räder (Ø 6 mm, 2 mm dick) des damaligen Transporters herstellen, die dann mit Distanzscheiben zusammengeklebt werden und die 12 Pendelachsen mit jeweils zwei Zwillings-Radsätzen andeuten sollen. Denen fehlen dann lediglich die Hydraulik-Schubstangen, auf die ich aber verzichten werde, da man sie unter dem fertigen Transporter kaum sehen dürfte.



In Wirklichkeit sieht diese hydraulisch unterstützte Pendelachse so aus, deren Konstruktionsprinzip 1956 von der Fa. Scheuerle vorgestellt wurde, die mittlerweile ebenso wie KAMAG zur TII Group gehört. Mit dieser hydraulischen Pendelachse wurde die Anordnung mehrerer Achsen hintereinander ermöglicht, die nach wie vor weltweit das Hauptprinzip des modernen Schwerlasttransports ist.


Quelle: tii-group.com



In meinem modifizierten Scratch-Konzept habe ich vorgesehen, die Fahrerkabinen und die Module der Vorder- und Rückseite als einzelne Bauteile zu gestalten, wofür ich alle Detailansichten noch einmal neu skalieren und dabei die reduzierte Breite (40 mm) zwischen den Seitenwänden zugrunde legen musste.

Das sind die Entwürfe für die Module an der Vorder- (oben) und Rückseite mit den entsprechenden Detailansichten,





und dies die vorbereiteten Teile für die Module, die nach dem Zusammenbau unter die Decke zwischen die Transporter-Seitenwände geklebt werden können.



Und ein ähnliches Teil werde ich nun noch für die beiden Fahrerkabinen entwerfen.

Offline pilotace

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3866 am: 19. Februar 2022, 19:47:41 »
Hallo Manfred,

ich lese hier nach wie vor still mit.  ;)
Es beeindruckt mich immer wieder wie akribisch du dich selbst den "Nebensächlichkeiten" widmest. Die meisten würden wohl erst mal den Orbiter bauen, oder die FSS/RSS oder was weiß ich. Du widmest dich dem Payload Canister und dessen Transporter, ein Detail welches der ein oder andere vermutlich garnicht auf dem Schirm hatte. Und das zu 100%!

Das ist keine Kritik, das ist der Ausdruck allerhöchsten Repekts vor diesem, ich vermute mal, Lebenswerk!

Gruß
Daniel
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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3867 am: 20. Februar 2022, 01:31:13 »
Danke Daniel für Dein nettes Feedback, das nach so langer Zeit des Schweigens hier ringsum richtig guttut.

Nun ja, aber das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass mein Langzeitprojekt nach mittlerweile 10 Jahren Dauerlauf schon zu sehr zur alltäglichen Gewohnheit geworden ist, zumal echte Mitstreiter seit geraumer Zeit im wahrsten Sinne des Wortes leider ausgestorben sind ...

Vielleicht ist aber auch der Respekt vor meinem Lebenswerk, wie Du deshalb ja nicht zu Unrecht vermutest, einfach zu groß geworden.

Dass ich im letzten Jahr neben anderen auch mit einigen Motivationsproblemen zu kämpfen hatte, ist dabei sicher nicht verborgen geblieben. Nichtsdestotrotz habe ich mich aber inzwischen wieder aufgerafft und beschlossen, weiterzumachen und nicht aufzugeben.

Und ein bisschen Abwechslung hin und wieder ist deshalb sicherlich für beide Seiten eine willkommene Angelegenheit, vermute ich mal.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3868 am: 22. Februar 2022, 00:32:49 »
Hallo allerseits,

hier kommt noch ein kleiner Nachtrag für alle Interessenten, die einen solchen Schwerlasttransport mal in Aktion sehen wollen, der ohne diese genialen hydraulisch unterstützten Pendelachsen undenkbar wäre.


https://www.youtube.com/watch?v=ja_LfR1A0AY

Derartige Schwerlasttransporte sind wirklich unglaublich, zumal man ja dafür nicht nur kräftige Trucks sondern auch selbstfahrende Plattformfahrzeuge (Self-propelled platform vehicles) in Kombination mit Transportdrehschemeln (Transport swivel bolsters) einsetzen muss, damit man mit diesen Kolossen um enge Kurven kommt.

Aber für den Payload Canister reicht der "kleine" Transporter, den die  NASA 1979 bei KAMAG in Auftrag gegeben hat.

Und dies ist nun der Entwurf für die Fahrerkabine.



Anschließend wurden alle Kanten und Klebefalze der Teile vorsichtig vorgeritzt,



gefaltet,



und schließlich die Teile zusammengeklebt, wie hier die I&CS/F&GS Module für die Rückseite (links), sowie der ECS Modul für die Vorderseite,



und hier mit den zugehörigen Fahrerkabinen.



Und so werden die Teile dann unter der Deckplatte und zwischen den Seitenwänden des Transporters angeordnet.





Als Nächstes soll es dann mit den Pendelachsen und Radsätzen weitergehen.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3869 am: 25. Februar 2022, 22:10:29 »
Hallo allerseits,

und damit nun zu den Pendelachsen dieses 48-rädrigen Monster-Transporters, die mir gehörigen Respekt einflößen.


Quelle: Space Congress Proceedings 2. - 1980 (17th) A New Era In Technology (W. H. Rock)

Auf diesem Bild eines ähnlichen Transporters kann man die Anordnung der Achsen mit den Zwillings-Radsätzen deutlicher sehen.


Quelle: tii-group.com

Vom Prinzip her ist mir ja deren Aufbau mittlerweile klar, nun geht es aber um die praktische Umsetzung, an der ich lange herumgetüftelt habe ...

Nichtsdestotrotz habe ich mir dazu die folgende vereinfachte Lösung überlegt.

Zunächst einmal brauche ich die 48 Räder, die ich dann irgendwie an die Pendelachsen zaubern muss.

Dazu habe ich die ausgeschnittenen Radscheiben in einer 1. Variante auf Balsaholz (2 mm) geklebt und mühsam ringsherum mit einer Rasierklinge beschnitten,



was nicht gerade ein Zuckerschlecken ist, weshalb ich mir dafür noch eine andere Technik überlegen muss.



Für die durchgehende Halterung der Zwillings-Radsätze habe ich mir die Radsatz-Kontur ebenfalls auf Balsaholz übertragen,







und diese ebenso mühsam mit einer Mini-Säge grob ausgesägt.





Danach habe ich in einer 2. Rad-Variante aus Pappkarton (1 mm) mit einem Locheisen kleine Ronden (Ø 7 mm) ausgestanzt und diese zu Rädern zusammengeklebt, was leichter zu erledigen war als die Balsa-Schnitzerei. Für einen genaueren Prototyp habe ich ebenso Ronden aus Styrene (2 mm) gestanzt, was aber eine ziemliche Tortur war und deshalb für die Serienproduktion ausscheidet.



Diese Zwillings-Radsätze sind hier mal provisorisch auf die Halterungs-Leiste aufgelegt, was mir aber zu unrealistisch aussieht, da diese Halterung schon eine gewisse Bodenfreiheit haben sollte.



Also habe ich den unteren Teil der Leiste etwas gekürzt, sodass die aufgelegten Radsätze etwas überstehen,



was mir dann schon besser gefällt.



Und so würde ich das jetzt mal mit Zwillings-Radsätzen auf beiden Seiten der Halterung probieren, um mal sehen, wie das dann ausschaut.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3870 am: 28. Februar 2022, 00:34:14 »
Hallo allerseits,

nachdem die beiden Trägerholme für die Aufnahme der 24 Zwillings-Radsätze fertiggestellt sind,



habe ich nun die beiden Seitenwände mit Magnethaltern fixiert und anschließend mit der Deckplatte (Styrene 0,25 mm) verklebt.



Anschließend wurden noch Abstandshalter für die Fahrerkabinen und Module aufgeklebt,



und diese nur mal provisorisch aufgelegt.



Danach wurden die Endleisten (0,25 mm x 1,5 mm) an beiden Frontseiten verklebt,



sowie die Trägerholme für die Radsätze angepasst.





Als Nächstes muss ich nun die Räder-Herstellung in Angriff nehmen, d.h. 48 Einzelräder scratchen, die dann zu 24 Zwillings-Radsätzen auf beiden Seiten der Trägerholme verklebt werden müssen.

In Anbetracht des furchtbaren Ukraine-Krieges möchte ich einen solidarischen Gruß an das um seine Freiheit kämpfende ukrainische Volk richten:

„You'll never walk alone“ 

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3871 am: 01. März 2022, 00:24:21 »
Hallo allerseits,

heute ging's ans Eingemachte, d.h. Stanzen von Rädern und Distanzscheiben bis zum Abwinken ...

Für die 48 Räder habe ich mit einem Locheisen (Ø 7 mm) insgesamt 96 Scheiben aus Pappkarton (1 mm) gestanzt, wofür pro Scheibe im Schnitt zwei Hammerschläge notwendig waren. Anschließend musste ich die Scheiben jeweils mit einem Nagel aus dem Locheisen rausdrücken, was alles in allem eine ziemlich Tortur war ...



Die Distanzscheiben (Ø 4 mm) zwischen den Zwillings-Radsätzen habe ich mit meinem Punch&Die Set aus Styrene (0,5 mm) gestanzt, und für die Scheiben (Ø 4 mm) zwischen den Radsätzen und den Trägerholmen wurde 1 mm-Styrene verwendet.



Damit die Pappscheiben beim Zusammenkleben exakt übereinander liegen, habe ich einen Winkel als Anschlag benutzt, in dessen Ecke sie fixiert waren und nicht verrutschen konnten.



So konnten sie mit der Pinzette von beiden Seiten ausgerichtet und von oben perfekt zusammengedrückt werden.





Anschließend wurden die an den Trägerholmen anliegenden 24 Räder allseitig schwarz gefärbt, was eine stressige Fummelei war.





Die restlichen 24 Rädern wurden nach dem Verkleben der gedruckten Deckscheibe nur an der Rückseite und am Umfang geschwärzt.



Als Nächstes folgt dann die Montage der Räder auf den Trägerholmen und der Aufbau der Zwillings-Radsätze, wozu ich aber eine geschickte Vorrichtung brauche, mittels der ich die Räder exakt positionieren und miteinander verkleben kann.
« Letzte Änderung: 01. März 2022, 14:22:06 von gino847 »

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3872 am: 01. März 2022, 18:03:38 »
Hallo allerseits,

bevor ich zu meiner Vorrichtung komme, mussten zunächst noch einige Vorarbeiten für den folgenden stufenweisen Aufbau der Zwillings-Radsätze erledigt werden.

Den geplanten Aufbau kann man an der rechten Seite des unteren Trägerholms sehen. Zuerst werden die inneren Distanzscheiben (1 mm) auf die Holme geklebt. Darauf werden dann nacheinander die inneren Zwillingsräder geklebt, auf die zuvor die mittleren Distanzscheiben (0,5 mm) geklebt wurden. Und zuletzt werden die äußeren Zwillingsräder aufgeklebt, womit die Zwillings-Radsätze fertig wären.



Für das mittige Aufkleben der Scheiben auf den Holmen hat mein gutes Augenmaß noch ausgereicht.



Für das exakte Aufkleben der inneren Räder habe ich mir die folgende Vorrichtung überlegt.

Dazu wurde zunächst der Trägerholm mit Magneten auf einer Blechunterlage fixiert, auf den ich dann einen Stahlwinkel als Anschlag für die inneren Räder genau am oberen Rand der Räder aufgelegt habe, auf dem ich mir die Position der Räder auf einem Tape-Streifen markiert habe.



Nach dem Aufkleben der mittleren Distanzscheiben (0,5 mm) auf den inneren Rädern habe ich mir überlegt, dass es für die Montage einfacher wäre, wenn ich gleich die zusammengeklebten Zwillingsräder aufkleben würde, anstatt die Einzelräder übereinander aufzukleben.



Das habe ich dann auch so gemacht, wobei ich als Anschlag einen größeren Winkel verwendet habe.





Anschließend habe ich die Zwillings-Radsätze aufgeklebt,



wofür ich Sekundenkleber verwendet habe.





Und damit war die eine Außenseite mit Zwillings-Radsätzen bestückt, womit ein Viertel der Radsätze des Transporters erledigt ist.



Da sich mein Konzept für den Aufbau der Radsätze soweit bewährt hat, kann ich mich nun getrost der Außenseite des anderen Trägerholms zuwenden,



wobei die Montage der Zwillings-Radsätze auf den Innenseiten der Trägerholme sicherlich noch etwas kniffliger werden dürfte.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3873 am: 03. März 2022, 01:41:41 »
Hallo allerseits,

und damit nun, wie gehabt, zur Montage der Radsätzen auf der Außenseite des anderen Trägerholms, weshalb ich mich kurz fassen kann.

Da die inneren Distanzscheiben (1 mm) schon aufgeklebt waren, konnten gleich die vorbereiteten Zwillingsradsätze aufgeklebt werden.



Da die Radsätze auf der anderen Seite noch fehlen, brauchten beide Trägerholme für eine erste Stellprobe noch eine Standhilfe.



Als Nächstes wurden die noch fehlenden 12 Zwillings-Radsätze hergestellt.





Für deren Montage habe ich meine bisherige Vorrichtung jedoch etwas modifizieren müssen, damit die bereits auf der Rückseite des Trägerholmes verklebten Zwillings-Radsätze ja keinen Schaden nehmen können.

Deshalb habe ich den Trägerholm auf den größeren Winkel gelegt, wodurch die Zwillinge an der Unterseite in der Luft hingen und ihnen nichts passieren konnte. Als Anschlag habe ich dann darauf den kleinen Winkel mit den Markierungen mittels verschiedener Magnete und Unterleghilfen fixiert, woran ich eine ganze Weile herumgetüftelt habe, bis alles stabil ausgerichtet und in der richtigen Position war.



Das Aufkleben der Zwillinge ging dann wieder nach Schema F wie zuvor,



womit dann der erste der beiden Trägerholme fertiggestellt war,



und auf seinen 12 Zwillings-Radsätzen frei stehen konnte.





Und in gleicher Weise wurde anschließend der zweite Trägerholm mit den restlichen Zwillingen bestückt.





Und dann war es endlich so weit, und die beiden Fahrwerke mit ihren insgesamt 48 Rädern waren nach langer und mühevoller Kleinarbeit fertig,



sodass einer Anprobe der Transporter-Plattform nichts mehr im Wege stand, die soweit schon mal ganz gut aussieht.



Als Nächstes werden nun die beiden Fahrerkabinen und Module montiert.

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Offline Mim

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #3874 am: 04. März 2022, 21:12:23 »
Gegenüber dem, was du sonst so an minimalinvasiven Angelegenheiten baust, ist das ja schon fast grobmotorisch zu nennen...  ;D
Wird echt super! Freu mich schon auf die Probefahrt (= Stellprobe auf dem Diorama).
Lieber Gruß, Mim