Hallo allerseits,
aus gegebenem Anlass will ich an dieser Stelle einen kleinen Schwenk auf ein anderes Detail des
External Tank machen.
Im Zusammenhang mit der geplanten
Mehl-Technik zur Erzeugung der
ET-Instafoam Isolierung habe ich im
Forum papermodelers.com einen Hinweis von
David Hanners bekommen, dass diese Struktur allein nicht ausreichen würde, um die ET-Struktur originalgetreu nachzubilden,
was mich natürlich aufhorchen ließ.
Wie er meinte, müsste ich deshalb unbedingt auch die typischen
ringförmigen Bänder in der Isolierung berücksichtigen, womit er mich entweder herausfordern, oder aber auf den Arm nehmen wollte.
Vielleicht kennen einige von Euch David Hanners Beitrag
"Detailing the Space Shuttle" in
Michael Mackowski's Buch
"Space in Miniature #3", was ich jedem Scratch-Modellbauer empfehlen kann.
Als er Ende der 80er einen
Shuttle Stack (1/144) für diesen Beitrag gebaut hat, hat er abschnittsweise Bänder des ET mit Plastikkleber beschichtet, um den Kunststoff zu erweichen, und danach die Oberfläche mit grobem Sandpapier abgerieben, wobei er den ET gedreht hat. Anschließend hat er dann alles mit mittlerem Sandpapier geschlichtet und lackiert.
Leider habe ich nur eine Schwarz-Weiß-Kopie dieses Buches, auf deren Abbildungen man die Details seines Stacks jedoch nicht deutlich genug sehen kann.
Obwohl ich eine Idee hatte, was er mit den ringförmigen Bändern meinte, konnte ich mir nicht vorstellen, wie er die mit dieser Technik wohl erzeugt haben will.
Aber Michael Mackowski war so nett und hat mir dankenswerterweise einige Scans von seinen Originalfotos geschickt.
Wie man auf den Fotos sehen kann und ich mir fast gedacht habe, hatte er den ET in Umfangsrichtung mit Sandpapier aufgeraut, was ein vielversprechender Ansatz war, aber nicht die typische regelmäßige Instafoam-Ring-Struktur wiedergibt.
Unabhängig davon ist die entscheidende Frage für mich immer, wie bestimmte Details bei der
STS-6 ausgesehen haben. Deshalb hier mal ein Foto vom
Lightweight Tank (ET-8), der damals bei der ersten
Challenger-Mission geflogen wurde.
Quelle: retrospeceimages.com (STS-6)Im Vergleich dazu hier eine Aufnahme des
ET-129 bei der späteren Mission
STS-126 (2008).
Quelle: NASA (STS-126)Übrigens ist meiner Meinung nach nicht diese Struktur, sondern der
Intertank das dominierende Strukturmerkmal jedes
External Tanks, zumal diese Band/Ring-Struktur nicht immer vorhanden bzw. mitunter mehr oder weniger deutlich ausgeprägt ist.
Aber zumindest hat er mich zum Nachdenken angeregt, obwohl es sicher schwierig werden könnte, eine so regelmäßige wie auch feine Struktur zu erzeugen.
Aber eine Idee für das ET-Vorderteil habe ich schon, die relativ einfach ist und auf die ich kam, als ich meinen
WSF-IT betrachtete, besonders beim Anblick der feinen Rippen in den
Thrust Panel.
In diesem Panel gibt es 26 Rippen, und bei einer Breite von ca. 24 mm ergibt das für eine Rippe ca. 0,9 mm.?
Daher könnte ich mir dieses ET-Vorderteil als
WSF-3D-Druck mit solchen, aneinander liegenden ringförmigen Bändern vorstellen. ?
Ideal wäre es, wenn diese Bänder zur Spitze hin flacher auslaufen würden. Bei gleichmäßiger Höhe müsste man diese Bänder nach vorn hin sanft abschleifen.
Aber ich denke, dass ein guter 3D-Designer ein solches Vorderteil leicht modellieren kann, weshalb ich
Michael Key bereits gefragt habe, ob er diesen Job machen könnte, wozu er bereits sein okay gegeben hat.
In Vorbereitung darauf habe ich in diesem Bild versucht, diese Bänder/Ringe von unten nach oben zu zählen, was nicht so einfach ist, wobei ich auf etwa
55 kam.
Quelle: retropaceimages.com (STS-6)Je nachdem, wie gut diese Struktur des 3D-Frontteils aussieht, könnte man notfalls auch noch die Mehl-Technik zum Ausgleichen der Lücken anwenden, was aber wohl nicht nötig sein wird, vermute ich mal.
Für das längere
ET-Hinterteil (180 mm) wäre dieser Ansatz prinzipiell auch möglich, obwohl ich nicht weiß, welche Höhe
Shapeways drucken kann. Aber auch eine Aufteilung z.B. in drei Teile wäre denkbar, ohne gleich über die Kosten nachzudenken.
Im Extremfall könnte ich mir auch eine andere Lösung ohne 3D-Druck vorstellen, mit vielen (ca. 180!!!) schmalen
Evergreen-Streifen, die dann noch mittels der Mehl-Technik überzogen werden müssten, oder vielleicht lieber doch nicht?
Mal sehen, was
Michael Key dazu sagen wird ...