Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6

  • 4184 Antworten
  • 1068998 Aufrufe
*

Offline -eumel-

  • Moderator
  • *****
  • 15219
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2125 am: 21. Juli 2016, 01:03:06 »
Du entdeckst immer neue Details. :D
Diese Dinger sind mir noch nie aufgefallen.

Offline Hugo

  • *****
  • 5175
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2126 am: 21. Juli 2016, 07:46:43 »
Die Verschraubungen befinden sich immer an der höchsten Stelle. Sie sind somit dazu da, etwas nach nach oben hin ab zu lassen.

Was ist mit folgender Theorie: Es sammelt sich Wasserstoff in den Rohren. Wasserstoff ist ja ausreichend vorhanden. Dann könnte sich ein explosionsfähiges Gemisch in den Rohren bilden. Werden deswegen vielleicht alle Rohre oben geöffnet und nur für den Start verschlossen? Wobei dann würde ich dort einfach eine Rohrbruchsicherung einbauen. Die lasst den Wasserstoff ständig nach oben hin ab, und sobald Wasser kommt verschließt sie. Dann hat man keine manuelle Arbeiten zu erledigen.

*

Offline gino847

  • *****
  • 3859
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2127 am: 21. Juli 2016, 13:20:21 »
Du entdeckst immer neue Details. :D
Diese Dinger sind mir noch nie aufgefallen.
Hallo Jörg,
mir dafür umso öfter, was aber bei den unzähligen Abgängen, die ich in letzter Zeit inspiziert habe, nicht verwunderlich ist.

Apropos inspiziert, ich vermute eher, dass es vielleicht Inspektionsöffnungen sein könnten mit Zugang für Minikameras etc., oder für Sensoren zur Druckprüfung.  :-\

Auf dem Oberdeck sieht man an vielen Stellen Kabel rumliegen, die vermutlich von ähnlichen Sensoren stammen könnten, die irgendwo eingeschraubt werden, wie hier z.B.


Quelle: NASA

Leider habe ich noch kein Bild von Abgängen ohne diese Schrauben oder gar mit Sensoren gesehen, die das bestätigen würden.
Nun ja, ich werde mal bei den Spezis in Übersee nachfragen, vielleicht weiß da jemand Bescheid.

*

Offline gino847

  • *****
  • 3859
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2128 am: 21. Juli 2016, 13:33:47 »
Die Verschraubungen befinden sich immer an der höchsten Stelle. Sie sind somit dazu da, etwas nach nach oben hin ab zu lassen.

Was ist mit folgender Theorie: Es sammelt sich Wasserstoff in den Rohren. Wasserstoff ist ja ausreichend vorhanden. Dann könnte sich ein explosionsfähiges Gemisch in den Rohren bilden. Werden deswegen vielleicht alle Rohre oben geöffnet und nur für den Start verschlossen? Wobei dann würde ich dort einfach eine Rohrbruchsicherung einbauen. Die lasst den Wasserstoff ständig nach oben hin ab, und sobald Wasser kommt verschließt sie. Dann hat man keine manuelle Arbeiten zu erledigen.
Hallo Hugo,
das erscheint mir fragwürdig, sondern ich vermute eher Zugangsöffnungen für Inspektionen und Kontrollen.  8)

McPhönix

  • Gast
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2129 am: 21. Juli 2016, 13:51:46 »
Eine Wasserstoff ja / Wasser nein Automatik, selbst wenn sie chemomechanisch funktioniert, ist eine zusätzliche Fehlerquelle. Und an Stahlrohrteilen herumhantieren, um Knallgas abzulassen, halte ich für lebensgefährlich. Da helfen auch keine Bronzewerkzeuge - die Rohre sind aus Stahl.
Nee man mußte schon gewährleisten, da da ein freier Abzug möglich ist.

*

Offline Blondi

  • *****
  • 685
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2130 am: 21. Juli 2016, 15:26:22 »
Wie wärs ganz einfach mit aufgeschweißten Gewindemuttern in die Ösen für Kranhaken eingeschrabt wurden?
Die Rohre sind sicher nicht leicht ....  :P

lg
Werner

Offline Hugo

  • *****
  • 5175
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2131 am: 21. Juli 2016, 18:28:22 »
@gino847: Da hatte ich auch dran gedacht, bin ich aber wieder von weggegangen, weil die alle ganz genau oben sind, und nicht da, wo man am besten ran kommt. Wozu sollte man erstmal eine Leiter holen nur um dann oben ran zu kommen?

@McPhönix: Eine Rohrbruchsicherung ist einfach nur eine Platte mit einer Feder. Die Fehlerquelle ist minimal. Ob Bronze dafür jedoch stabil genug wäre, weiß ich nicht.

@Blondi: Gewindemuttern für Kranhaken wäre eine sehr gute Idee. Aber warum sind die immer genau oben und nicht da wo es vom Schwerpunkt am besten wäre?

golgi863

  • Gast
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2132 am: 21. Juli 2016, 19:27:07 »
Hallo zusammen,

nachdem die Sommergrippe langsam von mir abgelassen hat, möchte ich nun auch mal kurz meinen Senf zu den fraglichen kleinen Nippelchen geben.

Also erst mal ist die Theorie mit dem Wasserstoff blanker Unsinn. Wie sollte sich denn auch Wasserstoffgas in die SSWS-Rohrleitungen verirren??? Das halte ich für ganz und gar ausgeschlossen (es sei denn, ich habe hier ganz grob was missverstanden ...  ::)).

Der Wasserstoff wird ausschließlich über die Fuel Feed Lines an die MLP herangeführt und nach abgeschlossener Betankung, also kurz vor dem Start werden diese Leitungen mit Helium-Inertgas gespült, um aus Sicherheitsgründen alle Reste von Wasserstoffgas aus den Leitungen zu entfernen. Überschüssiges Wasserstoffgas, das über die Vent Lines zurück gelangt, wird übrigens in sicherer Entfernung vom Pad (ca. 450 ft / 135 m) auf dem sogenannten Hydrogen Flare Stack Tower abgefackelt ...

Die Annahme vom Manfred, dass es sich um Belüftungsöffnungen handelt, erscheint mir hingegen schon aufgrund deren Position mehr als einleuchtend. Allerdings sind es dann wohl eher Ent- als Belüftungsöffnungen ... man will ja die Luft aus dem Rohrsystem raus haben und nicht rein.

@Manfred: An dieser Stelle nochmal meine Hochachtung vor Deiner schier grenzenlosen Detailverliebtheit - das wird richtig klasse!!!

Viele Grüße
Thomas


P.S. Ich hoffe, bald wieder ganz fit zu sein - dann gibts auch von mir wieder mal ein Update ...

*

Offline Blondi

  • *****
  • 685
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2133 am: 21. Juli 2016, 20:09:37 »
@Blondi: Gewindemuttern für Kranhaken wäre eine sehr gute Idee. Aber warum sind die immer genau oben und nicht da wo es vom Schwerpunkt am besten wäre?

In der endgültigen Einbauposition sind die Muttern nun oben, was der Zugrichtung eines Kranhakens entspricht. Dass der Schwerpunkt nicht genau senkrecht darunter ist spielt keine Rolle, ma kann die Werkstücke mit einer zweiten Befestigungsstelle für einen weiteren Kranhaken entsprechend ausrichten.

Sei es wie es sei, was immer die tatsächliche Bedeutung dieser Schrauben und/oder Muttern ist, ich muß als größtenteils stiller Mitleser der Modellbauthreads hier den Erbauern dieser Modelle meine allergrößte Hochachtung für die Handwerkliche Kunstfertigkeit, Genauigkeit und Deteiltreue aussprechen!

lg
Werner

golgi863

  • Gast
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2134 am: 21. Juli 2016, 21:00:54 »
Hallöle nochmal,

noch ein kurzer Nachtrag, die Manfreds These mit den Entlüftungsöffnungen stützt:  8)

Warum ist es eigentlich so wichtig, dass das SSWS Rohrsystem frei von Luft ist? Ganz einfach - jede Luftblase, die sich im Rohrsystem befindet, würde bei plötzlicher Beaufschlagung mit Wasserdruck eine mehr oder minder starke Schockwelle erzeugen, die schließlich mit einiger Kraft an den Austrittsdüsen ankommt.

Jeder kann das leicht nachvollziehen, wenn mal in seinem Haus die Hauptwasserleitung für einige Zeit abgedreht wurde, das Leitungsnetz also hier und da Luft gezogen hatte. Nach dem erneuten Aufdrehen des Hauptventils kann man dann gut beobachten, wie die Wasserhähne (insbesondere in oberen Stockwerken) beim ersten Aufdrehen regelrecht "spotzen" und Luft-/Wassergemisch mit erstaunlicher Kraft stoßweise ausspucken ...

Im Falle des gewaltigen Wasserdruckes, der im SWSS zum Einsatz kommt, kann man sich leicht die entsprechenden Auswirkungen vorstellen ...  :o
Ob die Schraubnippel jedoch tatsächlich für diesen Zweck bestimmt sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich halte es zwar für sehr wahrscheinlich, aber es bleibt eine Vermutung (und damit Basis für weitere Erörterungen ...). :-\

Viele Grüße
Thomas

*

Offline gino847

  • *****
  • 3859
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2135 am: 22. Juli 2016, 01:04:24 »
Hallo Freunde der kleinen Nippel,
na da habe ich ja wieder in ein Wespennest gestochen.

Apropos Luftblase/Schockwelle, das SSWS ist doch im Normalfall auch nach dem Anschluss des Kopplungsbogens am Flame Deflector an das 36''-Steigrohr in der Ecke des SRB-Schachtes ein offenes System und muss doch nicht extra be- oder entlüftet werden, sinnbildlich so, als wäre ein langer Schlauch am Wasserturm angeschlossen.  ???

Und kurz vor dem Start wird der große Wasserhahn am Wasserturm aufgedreht, wodurch die Luft aus den Rohrleitungen zwangsläufig durch das Wasser verdrängt wird, ehe es aus den Austrittsöffnungen sprudelt.

Ein Freund aus dem ARC Forum mutmaßt dagegen ebenfalls, dass es wahrscheinlich Inspektionsöffnungen sein könnten, um das Leitungssystem über Kameras regelmäßig auf Risse und Verschleiß überprüfen zu können, was wirklich Sinn machen würde.

Und schließlich noch zu Werners (Blondi) Theorie mit den Gewindemuttern für die Schraub-Ösen für Kranhaken, die m.E. auch ausscheidet, da bei der Montage des SSWS auf der MLP sicherlich andere Anschlagmittel und Hebezeuge zur Verfügung standen. Und für den Transport von ausgebauten Rohrsegmenten auf dem Oberdeck haben diese Teile ganz gewöhnliche Ösen für den Kranhaken, wie man auf diesem Panoramabild sehen kann.  8)


Quelle: NASA

Ich bin derweil schon bei der Überlegung, ob ich diese Nippel nicht auch noch scratchen sollte, deren Abmessungen allerdings unter 1 mm liegen würden,  :o womit wir bei meiner angeblichen grenzenlosen Detailverliebtheit wären, wie Thomas (golgi863) meint, was ich ja für ein Gerücht halte.

Und damit mal

golgi863

  • Gast
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2136 am: 22. Juli 2016, 11:46:57 »
Hallo Manfred,

Zitat
Apropos Luftblase/Schockwelle, das SSWS ist doch im Normalfall auch nach dem Anschluss des Kopplungsbogens am Flame Deflector an das 36''-Steigrohr in der Ecke des SRB-Schachtes ein offenes System und muss doch nicht extra be- oder entlüftet werden, sinnbildlich so, als wäre ein langer Schlauch am Wasserturm angeschlossen.  ???

Und kurz vor dem Start wird der große Wasserhahn am Wasserturm aufgedreht, wodurch die Luft aus den Rohrleitungen zwangsläufig durch das Wasser verdrängt wird, ehe es aus den Austrittsöffnungen sprudelt.
Klar - das leuchtet ein. Ich dachte eben, dass das Rohrsystem (insbesondere die 36'' Steigleitungen und die 24'' Ringleitung vor dem Start bereits mit Wasser befüllt werden, um ein verzögerungsfreies Einsetzen des Wasserflusses bei Öffnung des Hauptventils zu ermöglichen, ohne dass zuerst die ganze Luft aus dem Rohrsystem verdrängt werden muss.

Aber das ist wie gesagt eine reine Vermutung und entbehrt jeglicher Nachweise bzw. Quellen.  :-\

Die These mit den Inspektionsöffnungen erscheint mir übrigens durchaus ebenso plausibel ...

Viele Grüße
Thomas

*

Offline Blondi

  • *****
  • 685
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2137 am: 23. Juli 2016, 18:11:45 »
Ich bin derweil schon bei der Überlegung, ob ich diese Nippel nicht auch noch scratchen sollte, deren Abmessungen allerdings unter 1 mm liegen würden,  :o womit wir bei meiner angeblichen grenzenlosen Detailverliebtheit wären, wie Thomas (golgi863) meint, was ich ja für ein Gerücht halte.

Und damit mal

... was ich ja für ein Gerücht halte ....

Hmmmm  ::)

In jedem Gerücht steckt ein Körnchen Wahrheit, würde mich nicht Überraschen wenn am fertigen Modell die Schrauben in irgend einer Art und Weise erkennbar sind  ;D ;D

lg
Werner

*

Offline gino847

  • *****
  • 3859
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2138 am: 23. Juli 2016, 20:24:13 »
Hallo Manfred,

Zitat
Apropos Luftblase/Schockwelle, das SSWS ist doch im Normalfall auch nach dem Anschluss des Kopplungsbogens am Flame Deflector an das 36''-Steigrohr in der Ecke des SRB-Schachtes ein offenes System und muss doch nicht extra be- oder entlüftet werden, sinnbildlich so, als wäre ein langer Schlauch am Wasserturm angeschlossen.  ???

Und kurz vor dem Start wird der große Wasserhahn am Wasserturm aufgedreht, wodurch die Luft aus den Rohrleitungen zwangsläufig durch das Wasser verdrängt wird, ehe es aus den Austrittsöffnungen sprudelt.
Klar - das leuchtet ein. Ich dachte eben, dass das Rohrsystem (insbesondere die 36'' Steigleitungen und die 24'' Ringleitung vor dem Start bereits mit Wasser befüllt werden, um ein verzögerungsfreies Einsetzen des Wasserflusses bei Öffnung des Hauptventils zu ermöglichen, ohne dass zuerst die ganze Luft aus dem Rohrsystem verdrängt werden muss.

Aber das ist wie gesagt eine reine Vermutung und entbehrt jeglicher Nachweise bzw. Quellen.  :-\

Die These mit den Inspektionsöffnungen erscheint mir übrigens durchaus ebenso plausibel ...
Hallo zusammen,
tja, das SSWS ist schon ein raffiniertes und gut ausgeklügeltes komplexes System, das aus mehreren Teilen besteht, die zwar alle aus einer Quelle, aber über unterschiedliche Zuleitungen gespeist werden.

Das ist der riesige Tank mit einem Fassungsvermögen von 300.000 Gallonen (1.140.000 Liter) auf dem 290' (88 m) hohen Wasserturm auf der Nordostseite des Pads.


Quelle: capcomespace.net

Der mich z.Z. bewegende Teil des SSWS ist das Solid Rocket Booster Overpressure Suppression System, wozu die beiden 24''-Ringleitungen mit den vier 18''-Abgängen und den beiden 12''-Abgängen sowie die Water Bags gehören, die demnächst auch noch dazu kommen.  8)

Wie schon einmal gezeigt, werden die beiden Ringleitungen über die beiden 36''-Steigleitungen am Ende der SRB-Schächte gespeist, die während des Countdowns mit den Zuleitungen in den Wänden des Flame Trench verbunden werden.


Quelle: flickr.com (Andrew Sheer)

Die Rainbirds dagegen werden separat über zwei dicke, auf dem Pad installierte Zuleitungsrohre gespeist, die mit diesen Öffnungen (rechts im Bild) im MLP-Unterboden verbunden werden.


Quelle: NASA

Das linke dünnere Rohr (schwarzer Streifen) speist die um den SSME-Schacht angeordneten Düsen, die kurz vor der Zündung der SSME-Haupttriebwerke des Orbiters (T-6,6 sec) zu sprudeln beginnen.


Quelle: NASA
Soviel kurz zur Erklärung der SSWS-Teilsysteme, um die es sich dreht. 

golgi863

  • Gast
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2139 am: 23. Juli 2016, 22:02:23 »
Hallo Manfred,

sehr schön, dass Du die Zusammenhänge so anschaulich erklärst. Ist ja vielleicht nicht jeder hier so in medias res, wie wir das sind (oder besser zwangsläufig sein müssen)...  8)

Apropos: das wird sicher noch ein Heidenspaß, die "kleinen" Hauptschieber am SSWS Distibution Valve Complex zu scratchen  ;) ;D



Viele Grüße und bis denne
Thomas

McPhönix

  • Gast
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2140 am: 23. Juli 2016, 22:54:46 »
Ich freu mich schon auf die Stelle, wo aus dem dicken Rohr ein dünnes rausgeht, wovon dann ein noch dünneres abgeht ;)

*

Offline gino847

  • *****
  • 3859
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2141 am: 23. Juli 2016, 23:20:07 »
Hallo Thomas,

Zitat
sehr schön, dass Du die Zusammenhänge so anschaulich erklärst. Ist ja vielleicht nicht jeder hier so in medias res, wie wir das sind (oder besser zwangsläufig sein müssen)...  8)
Du, ich musste auch erst wieder kurz rekapitulieren, welches Teilsystem wann aktiviert und von wo aus gespeist wird. Und schon deshalb sind solche Informationen hin und wieder mal nützlich, denke ich mal.  8) 

Zitat
Apropos: das wird sicher noch ein Heidenspaß, die "kleinen" Hauptschieber am SSWS Distibution Valve Complex zu scratchen  ;) ;D

Und jetzt musst Du mir nur noch erklären, welcher Schieber für welches Teilsystem zuständig ist.

golgi863

  • Gast
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2142 am: 24. Juli 2016, 00:27:13 »
Moin Manfred,

Zitat
Und jetzt musst Du mir nur noch erklären, welcher Schieber für welches Teilsystem zuständig ist.
Soo schwer ist die Frage jetzt aber wirklich nicht.

Die drei rechten Rohre vereinigen sich nach den Schiebern nämlich wieder (genauso wie die linken drei) zu zwei dicken Rohren, die schließlich in einem Linksknick zum Pad führen - genauer: zum Underpad Utility Area, wo sie schließlich (jetzt muss ich wieder mal etwas "interpolieren", da ich keinen genauen Plan über den exakten Rohrverlauf habe ... ) zu den beiden von Dir so schön dargestellten "Anschluss-Stellen" an der MLP führen.

Bleibt nur noch die Frage: Warum drei Schieber je Hauptstrang? Redundanz?



Guts Nächtle
Thomas

Offline Collins

  • *****
  • 1008
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2143 am: 24. Juli 2016, 09:57:24 »
Warum drei Schieber?
Ist doch klar: Damit Du ein bisschen mehr zu tun hast, beim Nachbau.  ;D

Nein jetzt mal im Ernst: könnte mir Vorstellen des tatsächlich mit Redunanz zu tun hat und zwar auf Grund des Wasserdrucks.

Mfg Collins
Zeige mir einen Helden und ich zeige dir eine Tragödie dazu
Wir sind alle sehr unwissend, aber bei jedem ist es etwas anderes, was er nicht weiß. Albert Einstein.

Offline Hugo

  • *****
  • 5175
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2144 am: 24. Juli 2016, 10:09:56 »
Auf dem Foto sieht man:
- Die drei Schieber sind parallel
- Die drei Schieber sind im Durchmesser kleiner als die Hauptleitung

Zum Thema Redundanz: Wenn ein Schieber ausfällt und sich nicht mehr öffnen lässt, verengt sich der Querschnitt an dieser Stelle. Es kommt somit weniger Wasser durch. Keine echte/gute Redundanz. Wenn ein Schieber ausfällt und sich nicht mehr schließen lässt, läuft der gesamte Tank leer. Keine Redundanz. Alle drei Schieber haben die gleiche Ansteuerart. Wäre einer mit Druckluft, einer mit Strom und einer mit einer Handkurbel, wäre das eine gute Redundanz.


Ideen, die mir gerade durch den Kopf gehen:

Gehen die drei kleinen Stränge wieder zusammen zu einem großen? Sind sie nur für die Schieber geteilt worden, oder gehen sie danach an drei verschiedene Orte? Wenn es drei Verschiedene Orte sind, dann könnte man so die Orte separat ein- und aus- schalten.

Wenn es danach wieder eine Hauptleitung wird, könnte es sein, daß die maximal verfügbare Größe verbaut wurde. Und die hat nicht ausgereicht.

Dann wäre noch eine Möglichkeit: Die Schieber öffnen zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Man fängt mit wenig Wasser an, nach 2 Sekunden wird es mehr und nach weiteren 2 Sekunden wird es ganz viel.

Falls die Rohre zu unterschiedlichen Orten gehen und unterschiedlich lang sind, könnte man die Schieber zu unterschiedlichen Zeitpunkten öffnen, damit an allen Orten gleichzeitig das Wasser anfängt und nicht erst einseitig auf die Triebwerke drückt.

Alles nur Ideen. So wirklich Plausibel klingt erstmal keine davon finde ich.

McPhönix

  • Gast
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2145 am: 24. Juli 2016, 13:02:18 »
Die unterschiedllichen Zeitpunkte scheinen mir durchaus Sinn zu machen. Da gabs auch mal ein Video vom "Wasser Marsch" Test. Aber wie das so ist - ich finds nicht mehr...

*

Offline gino847

  • *****
  • 3859
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2146 am: 24. Juli 2016, 19:56:23 »
Hallo SSWS-Fans,

tja, das ist wirklich 'ne spannende Problematik, wie ich an Eurem Interesse sehe, und einige Gedankengänge sind m. E. tatsächlich zielführend.  8)

Einen genauen Plan über den exakten Rohrverlauf habe ich bisher leider auch noch nicht, aber m.E. bringt der zeitliche Ablauf der Aktivierung der SSWS-Teilsysteme schon mehr Licht ins Dunkel, die über ein ausgeklügeltes Verteilungsmanagement mittels dieser und weiterer Schieber gesteuert werden kann.

Die Zuleitung des Wassers für die Systeme auf der MLP erfolgt dabei durch die drei Rohre mit den schwarzen Ringen. Eine separate Zuleitung speist offenbar die 16 Düsen auf der Oberkante des Flame Deflectors sowie die jeweils 13 Düsen zu eiden Seiten des Flame Trench.

Dazu hier zwei Bilder mit den Teilsystemen, die zeitversetzt nacheinander aktiviert werden. In diesem Bild fehlt noch die Anbindung der 36''-Steigleitung der 24''-Ringleitung über einen weiteren Schieber,


Quelle: NASA

die hier zu sehen ist.


Quelle: NASA

Nach meinem bisherigen Verständnis setzt kurz vor der Zündung der SSME-Haupttriebwerke (T-6,6 sec) der erste Wasserstrom (1) aus den Düsen im SSME-Abgasschacht ein. Unmittelbar vor der Zündung der SRBs werden dann der Flame Trench (2) sowie über die Abgänge der beiden Ringleitungen (2.1) die SRB-Schächte geflutet und kurz danach das Oberdeck durch die Zuschaltung der sechs Rainbirds (3) unter Wasser gesetzt.  :o   


Quelle: NASA

Die Aktivierung der Teilsysteme auf der MLP kann man in diesem Video eines SSWS-Tests sehen. Allerdings müsst Ihr den Download (17,6 MB) geduldig in Kauf nehmen, aber danach könnt Ihr das Video getrost abspielen.
Soviel mal zur Theorie.
« Letzte Änderung: 24. Juli 2016, 23:35:48 von gino847 »

*

Offline gino847

  • *****
  • 3859
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2147 am: 24. Juli 2016, 19:57:49 »
Hallo zusammen,

und damit wieder zurück zur Praxis und meinen weiteren Experimenten.  8) Zunächst mal noch ein Nachtrag zu den Supports an nunmehr zwei der vier 18''-Abgänge.



Und für das Abplatten der Austrittsöffnungen an den beiden übrigen Abgängen habe ich meine Methode noch etwas modifiziert.

Die Öffnung lässt sich nämlich noch besser ausformen, wenn man zunächst einen runden Balsakern verwendet und diesen während der Erwärmung schrittweise mit platt drückt,

 



wonach ich dann einen der neuen Öffnung angepassten Kern einsetzt habe.



Und das ergibt dann eine nahezu perfekt geformte Öffnung.  8)



Wegen der anders verlaufenden unteren Biegung dieser beiden Abgänge musste ich meine Balsa-Klemmvorrichtung seitenverkehrt umbauen, um die unteren Supportbleche anpassen zu können, was als Nächstes folgt.



Vorher aber nochmals zu den Nippeln, auf die ja Blondi schon spekuliert hatte. Und wer mich kennt, den wird es nicht überraschen, dass ich das schon ausprobiert habe.  8)

Wie bereits angedeutet, sind die Nippel aber relativ klein, nämlich nur ca. 0,4 mm/0,2 mm im Durchmesser und ca. 0,4 mm hoch.  :o



Wenn man es ganz genau nehmen würde, könnte man dazu einen Messing-Rundstab Ø 0,2 mm in ein Messing-Rohr Ø 0,4 mm mit 0,09 mm Wandung stecken, wie man hier sehen kann.  :-\



Die winzige "Schraube" an der rechten Seite kann man aber kaum noch erkennen.  ::)



Dieses Teil könnte man nun in eine 0,4 mm Durchangsbohrung stecken, was mir dann aber doch zu viel Krampf ist und den Aufwand nicht lohnt.  ???

Deshalb werde ich mich wohl mit einer PS-Variante begnügen, wozu ich meinen Dummy-Abgang angebohrt



und einen kurzen PS-Stummel eingeklebt habe.



Und diesen Stummel habe ich dann auf ca. 0,4 mm Höhe gekürzt.



Und da mir das Ergebnis völlig ausreichend erscheint, werde ich wohl dabei bleiben.

McPhönix

  • Gast
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2148 am: 24. Juli 2016, 21:22:00 »
Zitat
Und da mir das Ergebnis völlig ausreichend erscheint,
;D
Nee das bist nicht Du , oder ?  ;)

Nee im Ernst, wenn das erst Farbe hat, wird das völlig ok aussehn und schon das Vorhandensein wird Staunen auslösen !

Beim Video kommt "...Nicht erlaubt"
Auch wenn ich die URL extra über den Browser aufrufe.

*

Offline gino847

  • *****
  • 3859
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #2149 am: 24. Juli 2016, 23:52:32 »
Hallo Freunde,

sorry, dieses Video stammt aus dem NSF-Forum, weshalb man wohl ohne Registrierung nicht zugreifen kann.  :'(

Dann als kleinen Trost hier noch einmal das bereits gezeigte Video, das die SSWS-Sequenz allerdings erst ab der Aktivierung der Abgänge in den SRB-Schächten zeigt.

« Letzte Änderung: 14. August 2016, 22:51:00 von -eumel- »