Hallo allerseits,
nachdem es mir inzwischen schon wieder etwas besser geht, will ich mich heute wieder zurückmelden und an mein kürzliches Gespräch mit
Heinz Wagner anknüpfen, bei dem es zunächst nochmal um die erforderliche Konsistenz der
Vallejo-Farben für die
Airbrushtechnik ging.
Wie ich inzwischen gelernt habe, kommt es dabei auf den richtigen Sprachgebrauch an, wobei man seiner Meinung nach zwischen
spritzbar/spritzfähig und
spritzfertig unterscheiden muss, was nicht das Gleiche ist und oft verwechselt wird.
Während die
Model Air-Farben von Vallejo speziell für die
Airbrushtechnik entwickelt wurden und grundsätzlich
spritzbar sind, wurden die
Model Color-Farben speziell für die
Pinseltechnik entwickelt und sind deshalb wesentlich dicker, was man wissen muss und beachten sollte.
Das heißt aber nicht, dass
Model Color-Farben für die Airbrushtechnik ungeeignet sind. Nur muss man sie dafür entsprechend verdünnen, damit sie die erforderliche Konsistenz erlangen und mit der Spritzpistole aufgebracht werden können.
Deshalb sollte man vor jedem Sprühen die Viskosität der jeweiligen Farben prüfen, egal ob
Model Air oder
Model Color, und sie ggf. mit
Vallejo Thinner verdünnen, damit sie
spritzfertig sind, was man mit der bereits beschriebenen
Heinz Wagner-Methode testen kann.
Quelle: Airbrush-Einsteiger Kurs-CD (Heinz Wagner)Aber schon bei der Bezeichnung der
Vallejo-Verdünnung (Thinner) kann man ins Grübeln kommen, da man vier unterschiedliche Angaben für ein und denselben Artikel findet, wie man auf der
Vallejo-Website sehen kann, der je nach Bedarf in vier verschiedenen Flaschengrößen angeboten wird, was man aber wissen muss:
71.261 (17 ml)
71.061 (32 ml)
71.361 (60 ml)
71.161 (200 ml)
Demzufolge kommt es zur Gewährleistung der
Spritzfertigkeit einer Farbe auf das richtige
Mischungsverhältnis zwischen Farbe und Verdünnung an.
Und das ist offenbar der Knackpunkt, zumal es dafür kein Patentrezept gibt, sondern nur Erfahrungswerte, denen man glauben kann, oder auch nicht ...
Deshalb sollte man keinem Mischungsverhältnis trauen, das man nicht selber getestet und für gut befunden hat, in Anlehnung an das berühmte Zitat:
Traue keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast. So wird z.B. von Vallejo für die Verdünnung ihrer
Model Air-Serie ein Verhältnis von
1:3 (1 Teil Thinner:3 Teile Farbe) empfohlen, was nach meinem heutigen Erkenntnisstand aber nie und nimmer stimmen kann, um damit problemlos spritzen zu können.
Und auch das Auffüllen der Vallejo-Tropfflaschen mit Thinner, wie es im Video von
Jens Kaup in
Antwort #3193 empfohlen wurde, bringt nicht den erhofften Effekt.
Wie man im folgenden Bild sehen kann, ist die nach dieser Methode vor einem Jahr aufgefüllte Tropfflasche
Model Air (71.130) nicht spritzfertig, was der zu kleine Farbpunkt
< 11 mm nach dem
Wagner-Test deutlich beweist.
Ein Airbrush mit dieser Farbe würde zwangsläufig zur Verstopfung der Spritzpistole führen, was man deshalb gar nicht erst probieren sollte.
Darüber hatte ich kürzlich mit
Heinz Wagner gesprochen, der sich über meine anfänglichen Misserfolge nicht gewundert hat.
Um überhaupt erst mal ein Gefühl für halbwegs "normales" Airbrushen zu bekommen, hat er mir für den Anfang zunächst ein
Farbe:Thinner-Verhältnis von 1:5 empfohlen, wodurch man eine wesentlich dünnere, aber dafür spritzfertige Farbe erhält, worauf die größeren Farbpunkte (rechts) erfolgversprechend hindeuten.
Damit sollte ich erst mal die auf seiner
Airbrush-Einsteiger-CD beschriebenen Übungen durchführen und dabei daran denken, hin und wieder die Düsenkappe mit
Vallejo-Airbrush-Cleaner zu säubern, um Verstopfungen vorzubeugen.
Obwohl ich das anfangs nicht so ernst genommen habe, scheint mir das aber durchaus notwendig und hilfreich zu sein, um sicherer zu werden. Allerdings erschien mir die Farbe doch etwas zu dünn zu sein, weshalb ich mal ein Mischungsverhältnis von
1:3 (Farbe:Thinner) getestet habe, mit dem sich ein Farbpunkt mit
Ø 13 mm ergeben hat, der mir eher zusagen würde.
Und mit diesem Mischungsverhältnis werde ich nun erst mal einige Übungen durchführen.