Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1450 am: 15. März 2015, 18:08:05 »
Und so ging es weiter.

Da mir die ersten beiden Prototypen des hinteren SSWS-Rohres im SSME-Schacht mit den sechs Ausströmer-Düsen noch nicht so recht gelungen waren, habe ich mir vor dem dritten Versuch ein paar Gedanken gemacht, um zu einer praktikableren und besseren Lösung zu kommen.

Für die Düsen wollte ich diesmal eigentlich 0,5 mm Kupferdraht verwenden, weil der sich relativ leicht und exakt biegen lässt und auch die Rundung beibehält, die sich bei Kunststoffprofilen meist wieder etwas aufbiegt, was man beachten muss.



Aber die Montage dieser Kupferdüsen ist nicht ganz unproblematisch, da man diese Paarung wieder mit Seku kleben muss und der Sitz deshalb auf Anhieb stimmen sollte. Da aber schon das Einstecken dieser winzigen Kringel in die kleinen Bohrungen eine ziemliche Friemelei ist, habe ich diese Methode dann doch wieder verworfen und bin beim Styrene und MEK geblieben. Bei dieser Methode kann man die Düsen nacheinander in aller Ruhe in die Bohrungen stecken und den Sitz noch korrigieren, ehe man dann das MEK zur Verklebung an die Verbindungsstelle pinselt.

Um das nachträgliche Aufweiten der Düsen nach dem Biegen besser kompensieren zu können, habe ich sie zunächst in dieses enge Korsett aus drei Linealen gezwängt,



und kann so die Aufweitung besser kontrollieren und regulieren.



Und damit nun zu den Bohrungen für die Düsen. Da bei den ersten Versuchen die Lage der Bohrungen noch zu ungleichmäßig war, habe ich mir als Hilfestellung für das weitere Handling diese Halterung aus Balsa-Brettchen überlegt, die sich bereits beim Anzeichnen und Bohren der Löcher als geeigneter Anschlag bewährt hat.





Die Düsen habe ich zunächst bewusst etwas länger bemessen, um sie somit leichter in die Bohrungen stecken und noch ausrichten zu können. Erst danach wollte ich sie auf eine einheitliche Länge kürzen.

Hier sind die Düsen bereits eingesteckt, aber noch nicht verklebt.



Und jetzt folgte der nächste Schritt in der Montage-Halterung. Zur Einstellung einheitlicher Abstände (ca. 1 mm) über dem Rohr habe ich ein passendes Alu-Winkelprofil unter gelegt,



und die überstehenden Enden mit einem Stahlprofil beschwert und nochmals ausgerichtet. Und erst jetzt habe ich das MEK vorsichtig mit dem Pinsel aufgetragen und einziehen lassen.



Danach habe ich die endgültige Länge der Düsenreihe angezeichnet,



und die Enden auf dem Stahllineal mit dem Cutter abgestochen.



Und dies ist nun das Ergebnis, mit dem ich endlich zufrieden bin.



Und auch der Sitz des Rohres an der Rückwand ist einwandfrei, sodass es jetzt nur noch lackiert zu werden braucht.







Soweit mal für heute, bis bald.

Roba

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1451 am: 16. März 2015, 15:52:51 »
Mal so ne Frage am Rande erwähnt. Da Du ja Handwerklich über jeden Zweifel erhaben bist, frag ich mich ständig ob Du ein Microskop in den Augen hast oder davor.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1452 am: 17. März 2015, 07:54:31 »
Danke für die Blumen!
Nun ja, ein Mikroskop habe ich zwar nicht, aber bei den allzu kleinen Sachen muss dann schon meine Headset-Lupe her.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1453 am: 19. März 2015, 19:25:13 »
Hallo zusammen,

heute will ich mit den SSWS-Pipes am vorderen Ende der SRB-Schächte weiter machen, die ich schon einmal gezeigt hatte.


Quelle: capcomespace.net

Auf diesem Bild sieht man die Anordnung der beiden Pipes zwischen den SRB-Supports noch besser.


Quelle: capcomespace.net

Und so sehen die zugehörigen Vorlagen aus dem Paper Kit aus, hier die Verkleidung der Rückwand, die zwar zum anderen Schacht gehört, aber dem Original sehr ähnlich sieht.



Und hier ist die Abdeckung der SRB-Blast Shields mit den Anhängseln, aus denen man nun diese Pipes mit 1 mm Durchmesser zaubern sollte.  :o



Da ich das aber gar nicht erst probieren will,   werde ich diese Details wieder aus Kunststoff scratchen und mit dem linken Schacht beginnen.

Für die Pipes habe ich Evergreen-Rundstäbe (Ø 1 mm) verwendet und für die untere Halterung ein L-Profil (2,5x1,5 mm).



Die Pipes sind noch nicht verklebt, da sie nach der Anprobe unten noch gekürzt werden müssen.



Dann habe ich schon mal die Löcher in beiden Blast Shields gebohrt, um die Pipes anprobieren zu können.



Und wie man sieht, pass das erste Pipe-Paar nach einigen Korrekturen auch ganz gut.  8) Dort wo das Profil eingeschoben ist, kommen später noch kleine Supports drunter.





Nun haben die Pipes am unteren Ende aber auch noch diese Leitbleche, und die waren etwas kniffliger.  ::) Das sind Styrenstreifen (0,2 mm), die ich wieder mit MEK verklebt und anschließend gekürzt habe.





Und so sieht das bisher aus.



Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch, aber morgen geht es dann mit dem zweiten Pärchen weiter.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1454 am: 25. März 2015, 14:44:05 »
Hallo Freunde,

bevor ich mit dem zweiten Paar weiter gemacht habe, habe ich noch etwas mit den Halterungen der Pipes experimentiert. Leider sind die Fotos nicht scharf genug, um die Details genauer erkennen zu können. Aber ich meine, es sind Halteschellen, mit denen die Pipes mit den Halterungen an der Schachtrückwand verbunden sind. Die mittlere Schelle ist offenbar ein Spannring zur lösbaren Verbindung von Rohren, wie er auch an vielen Stellen der dickeren SSWS-Rohre zu sehen ist. Vielleicht ist es aber auch nur dieser mittlere Spannring auf einer Hülse.  :-\

Und dies habe ich mal anzudeuten versucht, z.B. durch eine Tape-Rolle sowie eine Hülse aus Alu-Folie, auf der als Spannring ein Bleidraht (0,2 mm) sitzt. Aber das Handling ist schon an einem einzelnen Rundprofil eine ziemlich knifflige Angelegenheit,



geschweige denn erst an dem fertigen Pipe-Paar.  :o



Deshalb habe ich mich entschieden, die Hülse wegzulassen und nur den Spannring anzudeuten.  ???





Für die kleinen Halterungen habe ich schließlich winzige T-Profile aus Evergreen-Strips verwendet,



was dann am Ende so aussieht.  8)



Soweit so gut, und damit nun zu den Pipes im anderen Schacht, deren Aufbau und Montage in analoger Weise erfolgte.







Und damit wieder zu den kniffligeren Detailschritten bei der Montage der Mini-Halterungen, Leitbleche und Spannringe in den folgenden Bildern.







Der Abschluss war dann wieder die stressige Befestigung des Bleidrahtes, da die Verklebung mit Seku erfolgen muss.  Wenn nämlich die erste Verklebung nicht sofort hält, gibt es Probleme, da man dann den Kleber erst wieder entfernen muss, was bei diesen Mini-Kontakten echt krass ist. Und dann müssen noch die überstehenden Drahtreste mit dem Cutter abgetrennt werden. Dabei kann es schon passieren, dass sich der Drahtring wieder löst oder die Halterung abbricht.





Aber dann war auch das zweite Pipe-Paar endlich geschafft,



und so sehen die Pipes nach der abschließenden Anprobe in den Schächten aus,



die nun lackiert werden können.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1455 am: 26. März 2015, 18:07:55 »
Hallöle,

damit sich die Lackiererei auch lohnt, will ich mir eine weitere SSWS-Rohrleitung vornehmen. Dabei handelt es sich um diese Leitung hier, die um den SSME-Schacht herumführt, wie man hier auf den Vorlagen der Blast Shield-Abdeckungen aus dem Paper Kit sehen kann.  8)



Danach sollte diese Ringleitung offenbar durch die TSMs hindurch gehen, was aber nicht stimmt, wie man auf dem folgenden Bild sehen kann. Danach kommen die Zuleitungen vor beiden TSMs aus dem MLP-Deck und verzweigen sich dann jeweils in einen Strang mit mehreren Düsen längs des Schachtes, sowie nach unten in diesen hinein.


Quelle: NASA

Auf diesem Bild sieht man den weiteren Verlauf der Leitung, der am oberen Rand des Schachtes an der Innenseite der TSMs entlang und danach wieder nach oben führt, sowie um den Schacht herum verläuft.


Quelle: NASA

Wie man auf diesem Bild und der Panorama-Aufnahme sehen kann, hat dieser hintere Teil der Leitung über die gesamte Länge ebenfalls eine Reihe von Spritzdüsen.


Quelle: NASA

Soweit zur Vorstellung dieser Leitung, nun muss ich mir nur noch deren Abmessungen und die der zugehörigen Supports und Düsen ermitteln, und dann kann ich mit dem Scratchen beginnen. Die Durchmesser der Leitung und der Spritzdüsen entsprechen mit 1,4 mm bzw. 0,5 mm denen der bereits fertigen Pipe an der Schachtrückwand.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1456 am: 31. März 2015, 19:26:24 »
Hallo Leute,

bevor es mit diesen Pipes weiter geht, muss ich meinen letzten Post etwas korrigieren.  ::)

Bei dem vorgestellten Leitungssystem handelt es sich nicht um einen Teil des Sound Suppression Water Sytems (SSWS), wie ich bisher angenommen hatte. Denn wie ich mittlerweile herausgefunden habe, gehören diese Leitungen zum Fire Suppression System, das bei einem Startabbruch (Redundant Set Launch Sequencer - RSLS - Abort) infolge von Problemen mit den SSME-Haupttriebwerken in allerletzter Sekunde aktiviert wird, unmittelbar bevor die SRBs gezündet werden.  :o  :o  :o

Darauf gekommen bin ich bei der Auswertung des Referenzmaterials für die Ermittlung der Abmessungen der Pipes und Wasserdüsen, so u.a. bei der Sichtung von Fotos und Videos zum SSWS-Test. Da sind nämlich immer nur die größeren SSWS-Systeme in den drei Abgasschächten und die Rainbirds in Aktion zu sehen, aber nie diese Leitungen am SSME-Schacht, was bei der Dunstglocke der gewaltigen Wassermassen aber auch nicht weiter verwunderlich wäre.  :-\

Dann habe ich mich aber an Bilder erinnert, wo insbesondere die Fontänen dieser Wassersprüher zu beiden Seiten des vorderen Schachtes in Aktion zu sehen waren, wusste aber nur nicht, wo ich die suchen sollte.  ::) Nach längerem Recherchieren von Fotos und Videos von Startabbrüchen bin ich dann fündig geworden und auf die STS-41D gestoßen, bei der erstmals ein solcher RSLS-Abbruch erfolgt war. Ähnliche Startabbrüche gab es auch bei den Missionen STS-51-F, STS-51, STS-55 und STS-68.

In diesem STS-41D-Video (ab 4:48) kann man diese Wasserfontänen vor und hinter dem LOX-TSM nach der Aktivierung des Systems sehen.  8)






Und nach diesem für mich sehr interessanten Technik-Seitensprung nun wieder zur Praxis, bei der zunächst wieder die mühsame Ermittlung der erforderlichen Abmessungen im Vordergrund stand.  ::)

Hier ist mal meine erste grobe Skizze mit allen möglichen Maßen/Umrechnungen und Positionen der Rohrleitung mit den Sprühdüsen auf dem Blast Shield an der Rückwand des SSME-Schachtes,



und hier meine Montageskizze mit den Supports (grün), Spannringen (rot) und den 25 Sprühdüsen (schwarz), was in dieser Auflösung aber kaum zu erkennen ist.  :o



Und hier sind die Materialien, die ich dafür verwenden will,



Rundprofile Ø 1,4 mm und 0,5 mm für die Leitung und Düsen auf dem Blast Shield, ein Evergreen-Strip 0,75x0,38 mm für die Supports und 0,2 mm Bleidraht für die Spannringe, sowie Messing-Winkelprofil 1x1 mm für die Supports unterhalb der TSMs.

Soweit für heute, und morgen werde ich mich dann mutig in dieses Vergnügen stürzen.

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Online -eumel-

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1457 am: 31. März 2015, 20:27:20 »
Sehr gute Recherche, Manfred! :D

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1458 am: 31. März 2015, 23:02:47 »
Danke Jörg,

tja, das sind eben so die kleinen Dinge, die mich nebenher mindestens genauso sehr interessieren wie ein schneller Baufortschritt um jeden Preis, um das Modell/Projekt endlich fertig zu bekommen. Aber auch bei diesen Recherchen kommt man schnell vom Hundertsten ins Tausendste ...  8)

Und wer den Abbruch sehen will, der auf dem 2. Teil des Videos nicht zu sehen ist, muss sich den

Part 1 anschauen, in dem der Countdown ab 5:57 runter gezählt wird ... 7 - 6 - 5  - We have Main Engine Start ... Aber dann folgt nach 6:03 abrupt: We have a Cut off ...  :o  :o  :o



Und dann sieht man nur noch die weiße Rauchwolke links neben der RSS ...  ::)

P.S.: Ich habe noch einzelne Screen shots aus einem Video vom RSLS-Abort bei der STS-68, wer Interesse daran hat, der melde sich bitte per PM bei mir.  8)

Offline pilotace

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1459 am: 02. April 2015, 19:24:18 »
Sehr interessant, danke für die Erklärung. Man lernt über das Space Shuttle nach wie vor immer wieder was neues... :)

Gerade diese Erklärungen und Erläuterungen "nebenbei" sind für mich das i-Tüpfelchen in deinem Baubericht! (Vom erstklassigen Rest ganz zu schweigen 8))

Gruß
Das Copyright aller meiner Fotos liegt ausschließlich bei mir. Die Fotos dürfen ausschließlich zu privaten Zwecken verwendet werden, eine Veröffentlichung in jeglicher Form bedarf meiner vorherigen Zustimmung.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1460 am: 02. April 2015, 22:32:02 »
Danke für Deine Anerkennung, das freut mich, wenn Dir die "Begleitmusik" zu meinem BB so gut gefällt.

Ich stoße  auch jeden Tag wieder auf interessante Neuigkeiten rund um diese faszinierende Technik, die mich in ihren Bann ziehen, da kommt man einfach nicht davon los. Und warum soll ich das alles nur für mich behalten, wenn andere davon auch profitieren können und es wertschätzen, so wie Du.

McFire

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1461 am: 02. April 2015, 23:20:28 »
Schönes Bild mit den Profilen und Drähten !
Da fällt mir automatisch ein "Zeig ihm die Werkzeuge, Hans!"   ;)

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1462 am: 02. April 2015, 23:54:20 »
Hallo zusammen, kurz vor den Feiertagen,

und nun kann's losgehen mit der Pipe-Biegerei für das Fire Suppression System, wobei ich schrittweise vorgehen will. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob es mir gelingen wird, die gesamte Leitung in einem Zug zu biegen, werde ich es zumindest aber versuchen.  8) Wenn nicht, müsste ich die Leitung teilen, sinnvollerweise dann jeweils an einem dieser Supports unterhalb der TSMs, oder an dem Spannband rechts, und die Verbindungsstelle damit abdecken.


Quelle: NASA

Die bereits gezeigten Stränge mit den beiden Düsen-Paaren vorn vor den TSMs auf dem Blast Shield müssen ohnehin separat angesetzt und verlegt werden.  ::)


Quelle: NASA

Wichtig war dabei vor allem, den Biegungsverlauf immer wieder mit der Montageskizze zu vergleichen,



sowie die Leitung auch auf der MLP anzuprobieren.  8) Und wie man sieht, passt das auch um das LOX-TSM herum soweit schon ganz gut, obwohl derartige Anproben eine heikle Angelegenheit sind und ich das kostbare Teil lieber schnell wieder beiseite stelle.  ::)



Und damit wäre die eine Hälfte der Leitung schon mal geschafft, und es geht um die Ecke vor zum LH2-TSM.



Um diese Biegungen etwas genauer hinzubekommen, habe ich wieder auf meine Balsa-Halterungen zurückgegriffen, die doch mehr Stabilität verleihen,



und das TSM durch einen Balsa-Dummy ersetzt, der hart im Nehmen ist.  ;D



Zum Höhenausgleich der noch fehlenden Supports (0,75x0,38 mm) habe ich einen entsprechenden Evergreen-Strip entsprechender Dicke untergelegt.



Für das Biegen der engen Rundungen über dem Blast Shield ist diese alte TSM-Silhouette eine gute Orientierung.







Und jetzt noch die Nagelprobe mit den beiden TSMs, die soweit auch okay ist, sowohl von vorn,



als auch von hinten.



Jetzt fehlen natürlich noch eine Reihe von Details wie die Supports, Spannringe und Sprühdüsen am hinteren Teil der Leitung, sowie an den vorderen beiden Strängen.  :o Und dann müssen die Enden der Leitung vor den TSMs noch strukturiert werden, die ich bisher provisorisch habe überstehen lassen. Da gibt es ja vor dem Austritt der Rohrleitung aus dem Oberdeck noch diese Verdickung hier mit der Flanschverbindung (s. auch 2. Bild), die ich zumindest noch andeuten wollte.  ::)


Quelle: NASA

Also, da wartet schon noch jede Menge Oster-Friemelei auf mich ...

Mal sehen, was ich vorher noch schaffen kann.
« Letzte Änderung: 03. April 2015, 12:18:14 von gino847 »

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Offline marten

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1463 am: 03. April 2015, 06:57:08 »
Ich weiß nicht, ich meine bei diesen Bildern beinahe die startenden Triebwerke zu hören, das Zischen des Wassers, Fauchen, Vibrieren...

T-3...2...1...Liftoff!!!

(auch wenn es hier gerade um das Fire Suppression System geht ;) )

Dir ein schönes Osterfest, Manfred, und nur weiter so!  8)  :)
"Ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Schritt für die Menschheit" - Neil Armstrong

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1464 am: 03. April 2015, 13:06:37 »
Danke Marten für Deine netten Worte, Du meinst jetzt aber sicherlich die Videos, oder?  ;D

Ja das ist immer wieder überwältigend, was da so abging!!!  :o

Ich wünsche auch Dir und Euch allen ein frohes Osterfest.


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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1465 am: 18. April 2015, 00:11:45 »
Hallo zusammen,

eigentlich wollte ich nicht so lange Pause machen, aber nachdem ich über Ostern doch lieber etwas ausgespannt habe, soll es nun wieder frisch erholt weiter gehen.  8)

Und schon gab es die nächste kleine Überraschung. Beim Biegen und Anpassen der Leitung für das Fire Suppression System über dem Blast Shield vor dem TSM war mir schon aufgefallen, dass der Platz dort ziemlich eng war, was mich etwas gestört hat. Und beim Vergleich dieser Leitung mit der über der TSM-Tür verlaufenden Leitung fielen mir dann die unterschiedlichen Durchmesser auf, die aber gleich sein sollten.  ::)

Und die Nachmessung ergab dann tatsächlich, dass ich für die dickere TSM-Leitung seinerzeit 1,2 mm Rundstäbe verwendet hatte, dagegen aber bei der Feuerschutz-Leitung Ø 1,4 mm.  >:( Das hatte u.a. auch zur Folge, dass die engen Rundungen über dem Blast Shield etwas zu groß ausgefallen waren, wodurch die beiden Rohrenden vorn neben dem Blast Shield unmittelbar auf dem MLP-Deck lagen. Dort sollte aber noch ein genügender Abstand für die dortige Verdickung mit der Flanschverbindung sein.  :o

Rein zufällig habe ich dann noch diese tolle Streetview-Aufnahme der NASA gefunden, auf der man die Details vor Ort deutlicher sehen kann als auf dem letzten Bild.


Quelle: NASA

Also, lange Rede, kurzer Sinn, ich habe mir neue Evergreen-Profile Ø 1,2 mm besorgt, die mir inzwischen ausgegangen waren, und habe die Leitung damit neu gebogen. Dabei musste ich aber feststellen, dass diese Rundstäbe beim Biegen etwas widerspenstiger sind als die mit Ø 1,4 mm. Zum einen haben sich die Rundungen immer wieder leicht aufgebogen, und zum anderen sind sie bei stärkerer Biegung sogar hin und wieder gebrochen, was einigen Ausschuss zur Folge hatte.  ::)

Deshalb habe ich versucht, mit einem Fön nachzuhelfen, was aber auch nicht so erfolgreich war, weil dessen Öffnung einfach zu groß war.  ::) Also habe ich kurz gegoogelt und mir diese handliche Heißluftpistole von Proxxon mit Reduzierdüse (Ø 9 mm) zugelegt, was ich schon länger mal vorhatte.  8)



Und dieses Gerät eignet sich nahezu perfekt zum Vorwärmen der Profile, weil man punktgenauer erwärmen kann. 

Allerdings braucht man auch dafür erst wieder etwas Eingewöhnung und Fingerspitzengefühl, denn der Punkt bis zur Erweichung des Kunststoffs ist relativ schnell erreicht, bei dem der Rundstab ohne Führung schlagartig völlig labil wird.  :o  Und da man dann die Rundungen aus der hohlen Hand nicht mehr gleichmäßig und genau genug biegen kann, habe ich meine Technik mit den Balsa-Halterungen zur Fixierung der Leitungsabschnitte weiter verfeinert.

Dabei ist es wichtig, den jeweiligen Abschnitt vor der Biegestelle möglichst fest zu fixieren, also zwischen den Balsa-Brettchen quasi einzuspannen.



Dann wird die Biegestelle mit der Proxxon vorsichtig erwärmt, und beim Erweichungspunkt kann dann die Leitung mit einem Balsa-Streifen leicht in die gewünschte Richtung gebogen und bis zur Erkaltung mittels Stecknadeln fixiert werden.



Danach ist die jeweilige Biegung quasi "eingefroren" und bleibt formstabil, wie man im nächsten Bild sehen kann.  8)



Und die Anprobe auf dem Blast Shield bestätigt den perfekten Leitungsverlauf bis zu den TSMs.



Aber nun kommt der etwas knifflige horizontale Abschnitt unterhalb der TSMs an die Reihe, der unmittelbar an der Schachtoberkante verläuft, und damit nur ca. 2 mm tiefer liegt als die bisherige Leitung. Dafür muss die Leitung nun wieder entsprechend neu eingespannt werden.



Aber auch diese minimale Biegung lässt sich auf diese Weise bewerkstelligen.





Und danach kann wieder ausgespannt werden,



und die nächste Anprobe erfolgen.  ::)



Dieses Prozedere ist zwar etwas mühselig, führt aber letztlich zum Erfolg, und das ist ja die Hauptsache.

Als nächstes folgt die gleiche Biegung nur etwas weiter nach oben, und dann die restlichen Biegungen über dem Blast Shield vor dem TSM.
Soweit mal für heute.

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Offline Mogli

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    • Mein Foto-Stream
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1466 am: 18. April 2015, 09:55:33 »
Hammer - was für ein Aufwand - ich wäre schon lange wahnsinnig geworden, hibbelig wie ich bin!  :D ;D :o
„Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.“ (Friedrich Nietzsche)

golgi863

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1467 am: 18. April 2015, 10:34:34 »
Hallo Manfred,

ich bewundere immer wieder die Präzision, mit der Du zu Werke gehst - echt beeindruckend! :o Und es freut mich sehr, dass es nun auch bei Dir wieder weiter geht. Du bist und bleibst halt mein großes Vorbild hier  ;).

Ich wünsche weiterhin gutes Gelingen!

Viele Grüße  :)
Thomas

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1468 am: 18. April 2015, 11:02:09 »
Hammer - was für ein Aufwand - ich wäre schon lange wahnsinnig geworden, hibbelig wie ich bin!  :D ;D :o

Ach was, da muss man versuchen, ganz zu bleiben und die Zähne zusammenbeißen,   was mir aber auch nicht immer gelingt.

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Offline gino847

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  • 3855
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1469 am: 18. April 2015, 11:10:50 »
Hallo Manfred,

ich bewundere immer wieder die Präzision, mit der Du zu Werke gehst - echt beeindruckend! :o Und es freut mich sehr, dass es nun auch bei Dir wieder weiter geht. Du bist und bleibst halt mein großes Vorbild hier  ;).

Ich wünsche weiterhin gutes Gelingen!

Viele Grüße  :)
Thomas

Hallo Thomas,
danke für die netten Worte.

Tja, halbe Sachen sind halt nichts für mich, ich muss schon davon überzeugt sein, eher gebe ich keine Ruhe und tüftele solange - oft vielleicht auch zu lange  ::) - bis ich eine praktikable Lösung habe.

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1470 am: 30. April 2015, 23:25:54 »
Hallo Freunde,

heute soll es nun weiter gehen mit den Biegungen an der Firex-Pipe, also zuerst unmittelbar vor dem TSM nach oben, und dann über dem Blast Shield nach rechts. Und wenn ich richtig gemessen habe, sollte die Leitung zwischen TSM und der vorderen Leiter verlaufen, was zum Glück auch geklappt hat.  8) 



Für den Bogen hinter dem Blast Shield nach unten ging es dann wieder in die Balsa-Spannvorrichtung.



Danach wurde umgespannt, und dann folgte die Biegung schräg nach vorn.  ::)



Und bis hierhin sieht das eigentlich ganz passabel aus, wie ich finde.



Auf diesem kurzen Ende muss ich jetzt nur noch diese Verdickung mit dem Flansch unterbringen, die schon vorab zu sehen war.  ???


Quelle: NASA

Und deshalb nun zur Herstellung dieses Teiles, wofür ich einen Rundstab (Ø 2,3 mm) aufgebohrt habe.



Um beim Bohren so gut wie möglich im Zentrum zu bleiben, habe ich zunächst eine kleinere Zentrierbohrung (Ø 0,8 mm) eingebracht und diese anschließend auf Ø 1,3 mm aufgebohrt, damit die 1,2 mm Pipe gut hindurch passt.  8)





Für den Flansch habe ich ein Evergreen Strip (0,5x0,5 mm) verwendet und mir daraus entsprechende Ringe gebogen. Dazu habe ich das Profil auf einen Kern gewickelt und anschließend mit dem Proxxon-Gebläse solange eingeheizt,



bis es die Form behalten hat,



und danach von der Spirale einige Ringe vereinzelt.





Für den Spannring habe ich mir Ringe aus 0,3 mm Bleidraht gebogen,



und dann beide Ringe auf der Hülse verklebt.





Soweit mal für heute mit diesem Kleinkram, getreu nach dem Motto "Kleinvieh macht auch Mist".  :o
« Letzte Änderung: 01. Mai 2015, 09:26:27 von gino847 »

McFire

  • Gast
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1471 am: 01. Mai 2015, 09:35:35 »
Der "Kleinkram" wird Dein Modell aber doch aus der Masse der Modelle herausheben , vermute ich....

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Offline gino847

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  • 3855
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1472 am: 01. Mai 2015, 10:10:12 »
Nun ja, diese Details müssen ja nicht jedem gefallen, und manche sind später vermutlich auch kaum noch zu sehen ...  8)

McFire

  • Gast
Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1473 am: 01. Mai 2015, 12:40:09 »
Zitat
kaum noch zu sehen ...
Clevere Aussteller haben dann Fotos unter Glas rings um das Modell verteilt  ;D

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Offline gino847

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Re: Space Shuttle Launch Pad 39A mit Challenger STS-6
« Antwort #1474 am: 01. Mai 2015, 12:47:54 »
Oder verleihen Operngläser am Eingang ...   
« Letzte Änderung: 01. Mai 2015, 13:57:18 von gino847 »