Besuch bei SaturnNachdem wir mit dem Bus am Luftverflüssigungswerk vorbei gefahren sind, sehen wir auf dem Hügel die Bauten der Station SATURN mit den weithin sichtbaren Türmen mit den großen Antennenschüsseln.
Empfangs- und Sendestation SATURN auf dem Hügel links neben der Straße zur Stadt Baikonur
Der offizielle Name dieser Empfangs- und Sendestation für kosmische Fernverbindungen lautet
Zentrum für Tests und Anwendungs
Mess Komplex
Messpunkt Nr. 5 Blick auf das Schild am Eingang zum Komplex auf dem Plateau des Hügels.
Es gibt von Wikimapia ein älteres Bild als Draufsicht auf das Gelände (NovKos-Wikimapia)
Verfolgen wir den Weg dorthin: Wir sind die Straße zur Stadt Baikonur gekommen, dann auf die Straße( li.ob.) zum Hügel hin abgebogen und halten auf dem freien Platz vor der im Bild oberen Antennenschüssel an.
Nach einigen organisatorischen Fragen, wir sind entweder etwas zu zeitig oder zu spät angekommen, geht der Rundgang auf dem Gelände in Richtung der zweiten großen Antenne los. Der Turm mit der Antennenanlage ist über 70 m hoch und die Antennenschüssel hat einen Durchmesser von 35 m, sie soll in 9 min von einer Seite auf die andere geschwenkt werden können.
Wir laufen von der Ankunftsstelle aus ostwärts, vor uns der zweite Turm mit der dreh- und schwenkbaren Antenne und zugehörigem Spiegel
- Zur Örtlichkeit und den Türmen mit den großen Antennenschüsseln :Wir stehen auf dem Berg Murguduk (Schlangenberg), auf dem Platz 23, der etwa 11 km nordöstlich vom Bahnhof Tjura-Tam liegt.
Zur Bebauung dieses Bergs führte die Notwendigkeit einer multifunktionalen Kommunikation mit der 7K-Sojus-Sonde auf der Flugbahn zum Mond. Man brauchte so einen Komplex auch im Startbereich, um mit dem Raumschiff schon von der Startposition aus eine stabile Funkverbindung zu haben.
Der Komplex "Saturn-MS" wurde am 25.01.1967 begonnen und hat den Ersterprobungsbetrieb am 24. November 1970 aufgenommen und zwar mit der Kommunikation zur Mondsonde "Luna16", die eine Bodenprobe vom Mond zur Erde zurückzuführen ermöglichte.
Ein Jahr später begann am 3. November 1971 der durchgehende Probebetrieb des Saturn-MS Komplexes.
Die erste Bauphase wurde 1973 abgeschlossen und diente auch als Kommunikationsbasis des EPAS-Programms, das im Frühjahr 1975 abgeschlossen wurde. (s. hier:
Apollo-Sojus-Test-Projekt/K. Urban)
Neben dem Antennenturm steht ein Denkmal, das bildlich auf die "Kosmische Fernverbindung" bezug nimmt.
Im Umkreis sind eine Reihe von kleineren Antennensystemen zu sehen, die zum ZESST (Zentrum für den Betrieb von Telekommunikations- und Telekommunikationsnetzen) gehören, einem Teilbetrieb von ZENKI.
Teil vom Denkmal "Kosmische Fernverbindung", daneben ein ZESST-Bau mit Antenne
ЦЭССТ Центр эксплуатации сетей связи и телекоммуникаций
ZESST Zentrum für den Betrieb von Funk und Telekommunikationsnetzen
Das Zentrum für den Betrieb von Funk und Telekommunikationsnetzen wurde am 22.06.1998 aus der militärisch geführten "760. Fernmelde-Abteilung" des Kosmodroms heraus gegründet und dann wurde 2000 die gesamte Kommunikation mit dem Kosmodrom an ZENKI übertragen.
Auf der linken Seite neben dem Turm ein Radom vorn und ein Doppler-Radar hinten an der Kante des Plateaus
Einen Rundgang machen wir nicht dorthin, gibt es doch freie Sicht auf die einzelnen Einrichtungen.
Das Doppler-Radar zur Bahnverfolgung
Zum WEIBEL-Radar, das auch bei der JAXA eingesetzt wird das :
Kopfball Video bei WEIBEL (ARD)Etwas weiter hinter dem Antennenturm steht ein Mobiler Mess-Punkt (MIP) zur Beobachtung von Starts
Bekannt geworden sind diese MIPs beim ersten Start von Wostotschny aus
Zum Rand des Hügels kann man auch nur per Foto gehen und durch die vor Hitze flirrende Luft hindurch auf den fernen Horizont mit den Bauten des Kosmodroms schauen.
Am Horizont die markanten Bauten des Kosmodroms
Neben dem Besucher kann man die Bauten auf dem Pl 254 ausmachen. Markant hebt sich in der Bildmitte das sehr hohe Gebäude des Vibrationsteststandes SDI ab, dann folgt das flachere graue Gebäude, das MSK-80 (in den noch BURAN-Muster stehen).
Der Startplatz ist auf dem Bild ganz rechts nur zu erahnen, man kann einen der weiss-roten Gittertürme erkennen.
Fliegt man in diese Richtung (mit einem Video von ZENKI[/url]), ist die Situation etwas deutlicher.
(Quelle des Videos
)
https://www.youtube.com/watch?v=a5KO9KEbVHQ
Der weiss-roten Gitterturm knapp 2 km vor dem Startplatz
Bei der Rückfahrt vom Hügel herunter in die Stadt haben wir noch die Möglichkeit kurz einen Blick auf die Stadt zu werfen. Ein Bild davon geht davon nicht zu machen, dagegen haben die heiße Sonne von Baikonur und die nicht ganz saubere Busscheibe etwas ...
Gruß, HausD&A