Naja, auch wenn ich es gerade nicht finde, haben wir doch laut meiner persönlichen Erinnerung hier im Forum über diese Frage diskutiert. Ich hatte nämlich auch diesen naheliegenden Fehler begangen, von einer dauerhaften Zusammenarbeit zwischen NASA und ESA bei der neuen Expeditionskapsel auszugehen. Und auch ich hatte mich belehren lassen müssen, dass es zunächst einmal nur um einen einzigen Testflug geht, der keinerlei Weichenstellung für eine endgültige Lösung bedeuten würde.
Meine Meinung dazu ist auch ganz klar, dass es keinen Sinn macht. Selbst wenn die NASA diese Dienstleistung als Bezahlung für unsere ISS-Nutzung akzeptieren würde, wäre es letzlich rausgeschmissenes Geld. Oder glaubt irgendjemand daran, dass Europa sich mit einem fertig entwickelten "man-rated" Servicemodul danach in die eigenständige bemannte Raumfahrt stürzen würde? (Außerdem wäre dieser Testflug vermutlich unbemannt, und das Servicemodul wäre daher womöglich gar nicht "man-rated"!)
Wenn das die Aussicht sein sollte, müsste man sich meiner Meinung nach etwas besseres einfallen lassen. Von mir aus könnte man dann das gute alte ATV (entwicklungstechnisch) wieder flott machen und noch ein paar Flüge zur ISS durchführen, bevor man es weiter zum Raumschlepper (oder Raumlabor/Servicemodul eines Stationsmoduls) entwickelt.
Eine dauerhafte Lösung wäre natürlich akzeptabel. Die Amerikaner müssten dann eben mit der "Schmach" leben, nur per Kooperation ins Weltall zu kommen, aber die NASA-Manager dürften da erheblich rationaler denken als die Politiker und ihre Wähler. Vermutlich würde man sich darauf einigen, als "Chefingenieur" immer einen ESA-Astronauten einzusetzen, der sich dann in Europa intensiv auf das Erlernen der Technik und deren Bedienung konzentrieren würde.