Jupiter ist mit 140 000 Kilometern Durchmesser und über 300 Erdmassen der größte Planet im Sonnensystem. Obwohl die äußere Regionen seiner Atmosphäre -140 Grad kalt sind, wird es mit zunehmender Tiefe immer wärmer, im Kern von Jupter herrscht eine Temperatur von 25 000 Grad.
Bestimmte Regionen der Atmosphäre von Jupiter sind warm genug, dass es dort flüssiges Wasser geben kann. Die Atmosphäre besteht zwar zu knapp 90 Prozent aus Wasserstoff und 10 Prozent aus Helium, doch daneben sind in ihr Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Wasserdampf, Kohlenwasserstoffe und komplexere Verbindungen enthalten, welche ihr die bunte Farbe geben.
Somit hat Jupiter alle "Zutaten" zu Leben, welches einen Raum hundert Mal so groß wie auf der Erde zur Verfügung hat. Sofern Leben sich quasi "automatisch" bildet, wenn seine Grundvoraussetzungen gegeben sind und es sich an verschiedene Bedingungen anpassen kann, wäre Jupiter neben Europa, Titan und Io einer der Kandidaten dafür.
Die Vorstellung dass es auf Jupiter Leben gibt, ist nicht neu. Auf
http://private.addcom.de/jselk/marsm.html#jupiterlebensteht dazu:
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Ein Gedankenexperiement Carl Sagans verdeutlicht meiner Meinung nach sehr gut, daß wir mit unseren irdischen Maßstäben nicht unbedingt weiterkommen, wenn wir nach Leben im Weltall suchen. Nach unseren Maßstäben kann es nämlich auf Jupiter kein Leben geben: Der größte Teil des Planeten besteht aus Gas, und unterhalb der Gasschicht ist der Druck derart groß und die Temperatur derart hoch, daß alles geröstet und plattgedrückt würde, was sich dort ansiedeln wollte. Lebensformen könnten sich nur in den höheren Schichten der Atmosphäre ansiedeln. Denkbar wären Lebewesen, die sich in der oberen Atmosphäre von dort vorhandenen organischen Molekülen ernähren oder wie unsere Pflanzen gar Photosynthese betreiben; sie müßten sich fortpflanzen, bevor sie wegen der Anziehungskraft des Planeten in die tödlichen unteren Schichten des Jupiter fallen. Aus diesen "Sinkern" könnten sich mit der Zeit "Schweber" entwickeln: Einige Sinker beginnen Wasserstoff aufzunehmen, so daß sie nach dem Prinzip des Heißluftballons in den oberen Schichten der Atmosphäre schweben können. Diese Schweber könnten eine beachtliche Größe erreichen. Diese Schweber könnten nun aber wieder die Lebensgrundlage für eine weitere Lebensform bieten: Jäger, die sich vielleicht auch nach dem Heißluftballonprinzip oben halten, die sich aber nicht von organischen Molekülen in der Atmosphäre, sondern von den Schwebern ernähren. Man kann das ganze auch weiterspinnen: Möglicherweise gibt es Kleinlebewesen, die in Symbiose, also in einer Gemeinschaft zum beiderseitigen Vorteil, mit den Schwebern oder Jägern leben, etwa insektenartige Lebewesen, die auf der haut der Schweber leben und diese reinigen (diese könnten sich ebenfalls aus den Sinkern entwickelt haben). Natürlich könnte es auch Parasiten (wie unsere Zecken und Mücken) geben...
Dieses Gedankenexperiment wurde von Carl Sagan und E.E. Salpeter durchaus ernsthaft in Form einer Computersimulation vorgenommen hat.
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Solche Szenarien von Leben auf Gasriesen wurden schon in vielen Science-Fiction-Romanen behandelt. Es ist nur alles andere als einfach, sie vor Ort auf ihre Plausibilität zu überprüfen. Unbemannte Sonden stoßen bei den für die Suche nach Leben notwendigen Aktionen und Experimente schnell an ihre Grenzen. Eine bemannte Expedition hätte einen langen Flug vor sich und mit der Strahlung um Jupiter zu kämpfen. Auf dem Planten selbst müssten sie in an einem Heißluftballon hängenden Kapseln in einer Schwerkraft 2,5 mal so hoch wie auf der Erde arbeiten.