Hallo,
ich möchte ersteinmal Moscht widersprechen - meiner Meinung nach bilden nukleare Antriebe keine Alternative zu anderen Antrieben, jedenfalls wenn man von bemannten Raumschiffen ausgeht. Man sieht es bereits bei unbemannten Sonden, die nuklear betrieben werden: Die Saturnsonde
Huygens, vor einigen Jahren gestartet, wurde mit einem Atomreaktor ausgestattet. Die Sonde sollte zwei Mal die Erde passieren (nach dem Start und ein zweites Mal um durch den Swing-by Effekt erst durch die Venus und dann durch die Erde Schub zu gewinnen). Sowohl der Start als auch der Vorbeiflug wurden vielerorts kritisiert, denn: Es gibt selbst bei den zuverlässigsten Raketen einen bestimmten Prozentsatz (und sei es nur 1%!), bei dem der Start fehlschlägt. Was passiert, wenn eine Sonde mit einem kleinen Atomreaktor an Bord wie Huygens beim Start explodiert??
Und nun weitergedacht: Wer könnte es verantworten, ein bemanntes Raumschiff mit einem Atomreaktor auszustatten, bei den Risiken die die Raumfahrt nach wie vor birgt?
Ich möchte aber nicht nur über die Atomenergie herziehen, ich gebe zu, sie bildet eine Alternative für Deep Space Missionen (Saturn bis Pluto), wo durch die Entfernung zur Sonne Solar-Flächen kaum noch Strom bringen. Allerdings gibt es Alternativen zu chemischen und nuklearen Antrieben. Ein Artikel zu einem Plasma-Antrieb erschien vor einigen Monaten bei Raumfahrer.net:
http://www.trekzone.de/cgi-bin/tzn/nph-tzn.cgi?name=is.hotspots&file=vasmirFalls solche Antriebe in Zukunft wirklich einsetzbar und vielleicht sogar billiger als chemische wären, könnte man damit durchaus einen Marsflug beschreiten. Allerdings ist meiner Meinung nach weniger der Antrieb als die gesundheitliche Seite für die Raumfahrer an Bord die entscheidene. Es ist meiner Meinung nach viel wichtiger, die Gesundheit der Raumfahrer durch neue Strategien und Technologien zu sichern, denn eine Rettungskapsel und eine schnelle Rückkehr wie bei einer Raumstation gäbe es auf einer bemannten Marsmission nicht...
Grüße
Karl