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Offline pikarl

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« am: 14. Dezember 2002, 23:40:09 »
Im Jahre 2005 werden zum ersten mal in der Geschichte etwa zwei Drittel der Menschheit in Städten leben. Das dieser Prozess der Verstädterung nicht nur purer Stoff aus Schulbüchern ist, sondern einen erheblichen Einfluß auf die
Umwelt unseres Planet hat, zeigt das Buch "Megacities".

Innerhalb der letzten Jahrhunderte nahm die Bedeutung der Städte in den Industrienationen immer mehr zu. Sie kristalisierten sich als Zentren des politischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Handelns heraus. Diese Konzentration an KnowHow, Kapital und Macht bildete eine der treibenden Kräfte des Fortschritts. Mit dem Ende der Kolonisierung setzte dieser Prozess auch verstärkt in den Entwicklungsländern ein.

Während es noch vor hundert Jahren mit "New York" nur eine Millionenstadt auf diesem Planeten gab, ist die Zahl der Millionenstädte bis heute regelrecht explodiert. Unter den Großstädten der Erden tun sich die "Megacities", etwa 50
an der Zahl, besonders hervor. Sie stellen eine Bevölkerungskonzentration in noch nie dagewesenem Ausmaß dar. Ob eine Stadt eine "Megacity" ist, hängt je
nach Definition von verschiedenen Faktoren ab. Zum einen von einer hohen Bevökerungsdichte und zum anderen von einer bestimmten Einwohnerzahl. Als Megastädten werden oft auch sehr dicht besiedelte Gebiete, welche aus mehreren Zentren hervorgingen, angesehen. Ein Beispiel hierfür wäre das Ruhrgebiet.

Aufgrund ihrer Dimensionen sind, Megacities für Versorgungs und Infrastrukturprobleme anfällig. Sie bilden ein komplexes Gebilde, entfalten aber auch ihre eigene Dynamik. Ohne eine gute Verwaltung ist es schwer, diese Probleme in den Griff zu bekommen und beispielsweise mit  Naturkatastrophen,
Versorgungsengpässen oder sozialen Problemen zurecht zu kommen.

Angesichts dieser komplexen Zusammenhänge ist es verständlich, dass noch neuen Mitteln und Wegen gesucht wird mit den bestehenden und zukünftigen Herausforderungen der Megacities fertig zu werden. Ein Ansatz hierbei ist die
Weltraumtechnologie. Satelliten der ESA und anderer Organisationen liefern Informationen über das Wettergeschehen, warnen rechtzeitig vor Naturkatastrophe und zeigen bei der Entwicklung der Infrastruktur sowie der
städtebaulichen Entwicklung schnell, worauf es ankommt. Die
Weltraumtechnologie kann die intelligente Verwaltung der Städte unterstützen und somit den Menschen auf der Erde von Vorteil sein.

Das Buch "Megacities", welches mit Unterstützung der ESA im Geospace Verlag herausgegeben wurde, behandelt sowohl die Problematik als auch die interessanten Aspekte dieser Städte und stellt dem Leser 42 von ihnen einzeln vor.

Eingeleitet wird das Buch unter anderem mit einem Vorwort des Generaldirektors der ESA. Außerdem geht es auf die Entwicklung der Städte sowie deren globale Bedeutung gezielt ein.

Auf 264 farbigen Seiten in Hochglanz werden die 42 "Megacities" der Welt vorgestellt. Dabei ist für mich eine Besonderheit der faszinierende Einsatz von Satellitenbildern. Denn zu jeder Stadt sind große Satellitenaufnahmen in
einer hohen Auflösung abgebildet. Oft wird auch anhand von Satellitebildern die Veränderung der Stadt oder des Gebiets sehr deutlich und einprägsam gezeigt. Man sieht die Städte, wie man sie noch nie gesehen hat.

Dass das Thema der Megastädte auch in Zukunft noch brisant bleiben wird, ist sicher. Das Buch zeigt die Dinge aus einer interessanten Perspektive. Und es zeigt einmal mehr: Raumfahrt ist längst nicht nur eine nutzlose Spielerei von
Technik-Freaks. Raumfahrt kann helfen, unser Leben hier auf der Erde zu verbessern.

Megacities,  Lothar Beckel, Geospace Verlag, ISBN: 3-85313-061-5
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David Langkamp (http://mailto:david.langkamp@raumfahrer.net)
« Letzte Änderung: 09. März 2003, 02:05:07 von dominik.mayer »