STS-51F

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Omega2508

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STS-51F
« am: 02. Oktober 2006, 15:28:21 »
Challenger
Startdatum:  29.07.1985
Startzeit:  21:00 UT
Startort:  Cape Canaveral (KSC)
Startrampe:  39-A
Bahnhöhe:  320 km
Inklination:  49,5°
Landedatum:  06.08.1985
Landezeit:  19:45 UT
Landeort:  Edwards AFB

Crew:
 Fullerton  Charles Gordon   CDR
 Bridges  Roy Dunbard, Jr.   PLT    
 Henize  Karl Gordon           MSP
 Musgrave  Franklin Story    MSP
 England  Anthony Wayne    MSP
 Acton  Loren Wilber            PSP
 Bartoe  John-David Francis  PSP

Start von Cape Canaveral (KSC); Landung auf der Edwards AFB; wegen Ausfall des mittleren Triebwerks beim Start wurde die geplante Bahnhöhe von 400 km nicht erreicht; dritter Einsatz des Raumlabors Spacelab (Mission SL-2); erster Einsatz des "Instrument Pointing System" (IPS) der Firma Dornier zur präzisen Ausrichtung von astronomischen Teleskopen; Aussetzen und Wiedereinfangen der Plattform PDB; es wurden Experimente auf den Gebieten Lebenswissenschaften, Plasmaphysik, Astronomie, Astrophysik, Atmosphären- und Sonnenforschung und weitere technische Forschungen durchgeführt; die geplante Missionsdauer wurde um einen Tag verlängert.

Quelle: http://www.spacefacts.de/german/flights.htm

Meine Frage dazu: Anscheinend ist eines der Shuttle-Triebwerke nach 5 Minuten ausgefallen und man konnte deswegen nicht die geplante Höhe erreichen. Es gab einen so genannten ATO, also Abort To Orbit. War das eine besonders gefährliche Situation? Ab wann (welcher Moment) trifft ein Abbruch zu Cape Canaveral ein? Passierte sowas davor oder danach schonmal? Zu der Zeit (1985) trugen die Shuttle-Astronauten noch keine Start- und Wiedereintrittsanzüge (Drcuk- bzw. Halbdruckanzüge). Wie später am 28. Januar 1986, ebenfalls Challenger, hätte man wohl in diesme Fall auch keine reelle Chance auf Rettung gehabt.

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Offline MSSpace

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Re: STS-51F
« Antwort #1 am: 02. Oktober 2006, 16:11:57 »
Die Mission STS-51F war eine Spacelab-Mission der ESA. Beim Start fiel das Haupttriebwerk aus, daher konnte die geplante Flughöhe nicht erreicht werden. Dennoch konnte das Shuttle einen stabilen Orbit erreichen, der es erlaubte, die Aufgaben der Spacelab-Mission durchzuführen. Auch die Landung erfolgte planmäßig. Soweit Glück im Unglück, die Gefahren für die Crew konnten durch fixe Umgestaltung der Mission beseitigt werden.
Gruß,
MSSpace...
Der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit!

SSRMS, EVA und SARJ???  Hier hilft das Abkürzungsverzeichnis!

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Offline KSC

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Re: STS-51F
« Antwort #2 am: 04. Oktober 2006, 08:20:10 »
Genau genommen ist das Triebwerk nicht ausgefallen, sondern wurde wegen einer zu hohen Temperatur automatisch abgeschaltet. Allerdings war das Triebwerk in Ordnung und die hohe Temperatur war auf einen fehlerhaften Sensor zurück zu führen. Einer sehr fähigen Flight Controllerin ist es zu verdanken, dass nicht auch noch ein zweites Treibwerk, ebenfalls wegen eines Sensorfehler , abgeschaltet wurde. Dass hätte dann zu einem TAL (Trans Atlantic Abort) geführt. So ist es ein ATO geworden. Es ist bisher das einzig Mal im Shuttle Programm, dass man einen Abort (Startabbruch) erklärt hat. Aborts sind grundsätzlich sehr gefährliche Situationen, auch wenn es in diesem Fall eher ungefährlich aussah (übrigens war das auch das erste Mal, dass man die berühmt berüchtigten ECO Sensoren im Tank gebraucht hat).
Ein RTLS (Rückkehr zum KSC) ist frühestens möglich sobald die SRBs abgetrennt sind, also ca. 2 Minuten nach dem Start. Wann ein Abort erklärt wird und welchen Abort Mode man wählt bzw. welcher Abort Mod grade möglich ist, hängt von Art und Zeitpunkt des Problems ab. Außerdem sind die Abort Mods Missionsspezifisch (Inklination, geplante Orbit Höhe, Nutzlast,...)

Gruß,
KSC

Omega2508

  • Gast
Re: STS-51F
« Antwort #3 am: 04. Oktober 2006, 09:27:40 »
Danke @all. Jetzt ist mir einiges klarer. Hab im Internet (englischsprachiges Forum) noch was gefunden, von dem ich noch nie gehört habe. Leider ist mein Englisch mittelprächtig und es wäre daher nett, wenn das jemand 100% korrekt übersetzen könnte. Anscheinend gab es zu Beginn der Mission STS-61C, also noch vor dem Challenger-Unglück, Probleme:

Subject: We Almost Lost Columbia on STS 61C (the flight before 51-L)  
 
Posts: 187

 I remember this flight due to the insane amount of scrubs it had trying to launch AND land. It was really the flight that told me NASA could not be flying more then 1 mission a month, just to much work.

Anyway, why do I say that we almost lost Columbia on this flight? One of the launch attempts was scrubed due to bad weather. When the launch pad team went out and drained the tank and checked things over, they noticed a probe from a piece of launch pad equipment was missing. Bad news....where was the probe? Well.....resting on a Main Engine pre-valve of course! Had that mission lauched, it would have blown up on the pad. The engine would have injested that chunk of metal into the HPOTP and that pump would have just blown itself sky-high (think: 30k RPM, very close tolerneces, big piece of metal in there that is NOT supposesd to be there.....not good)

The blades would have tore up the aft end of the orbiter, punched holes in the OMS pod tanks (leaking hypergolics = BOOM), punched holes in the aft RCS tanks (see: leaking hypergolics = BOOM!). Oh and more then likely the ET would have been damaged as well (hmmm leaking hydrogen.....got it in my notes here somewhere....oh yes...= BOOM)

I have high hopes for the CEV, just wish NASA was not in charge of it. They just dont seem to give a whit about saftey.

Its been my firm view after 51-L and Columbia in 2003 that NASA is a lot like NASCAR....they dont fix stuff till someone dies.

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Offline KSC

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Re: STS-51F
« Antwort #4 am: 04. Oktober 2006, 10:20:08 »
Also zuerst mal gab und gibt es immer wieder (auch potentiell sehr gefährliche) Problem, sowohl vor, als auch nach Challenger und auch heute noch. Und auch beim Nachfolge Programm des STS wird das so sein.

Ich geh mal davon aus, dass Du verstehen willst, worum es bei dem Text geht (eine 100% ige Übersetzung wäre vielleicht für das Verständnis wenig hilfreich).

Also, Da wird  in etwas ironischer Form folgendes Problem Geschildert:
Bei STS-61C war ein Sensor für den flüssigen Sauerstoff abgebrochen, der zum Equipment der Startrampe gehörte. Gelandet ist der Sensor ausgerechnet in einem Ventil, das die Zufuhr von flüssigem Sauerstoff zu einem der Treibwerke steuert. Hätte man die Triebwerke damit gestartet, wäre der Sensor wahrscheinlich in die „High Pressure Oxidizer Turbopump“ (HPOTP) gelangt. Das ist eine Hochleistungspumpe (sehr schnell drehend, über 28.000 Umdrehungen pro Minute), die das jeweilige Triebwerk mit flüssig Sauerstoff versorgt. Währe der Sensor da hinein geraten, wäre die Pumpe sicher explodiert und Bruchstücke hätten die Tanks der Manövriertriebwerke oder den ET durchlagen, wobei es wohl zu einer Explosions-Katastrophe noch auf der Rampe gekommen wäre.

Gruß,
KSC