CHALLENGER-Katastrophe

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Re: CHALLENGER-Katastrophe
« Antwort #125 am: 04. Januar 2023, 10:57:56 »
Mal ganz naiv gefragt: Wenn die Kabine mit der ganzen Leittechnik noch intakt war und nur der hintere Teil vom Shuttle (incl. Flügel und Leitwerk) weg waren: Hätte man da den Schleudersitz noch auslösen können?
Schleudersitze gab es nur bei den ersten Test-Missionen und wurden danach nicht mehr verbaut. Wie auch, das ging nur mit den vorderen beiden Sitzen. Bei der Challenger Katastrophe waren 7 Leute an Bord, von denen auch welche auf dem unteren Deck sassen.

Re: CHALLENGER-Katastrophe
« Antwort #126 am: 04. Januar 2023, 11:09:39 »
Man weiss das das Crew Compartments relativ unversehrt auf der Wasseroberfläche aufgeschlagen ist. Man weiss das es zu einer Dekompression gekommen war allerdings nicht wann sie begann oder wie schnell sie verlief. Das ist das entscheidende Punkt für die Todesursache der Astronauten.
Es gabs keine Schleudersitze und sie hatten auch nichts gebracht. Man hat zwischen zwei Cockpitfenster ein unidentifiziertes Trümmerstück gefunden. Man weiss aber nicht ob noch weitere Trümmerteile das Crew Compartments überhaupt oder wann getroffen haben.

Re: CHALLENGER-Katastrophe
« Antwort #127 am: 04. Januar 2023, 11:16:29 »
Das Problem bei Explosionen sind Trümmerteile die entstehen und und wie wild umherfliegen und das auch mit sehr hoher Geschwindigkeit. Dadurch sind Rettungsversuche praktisch sinnlos. Unmittelbar nach der Explosion des Shuttles gab es ein Flugverbot.

tonthomas

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Re: CHALLENGER-Katastrophe
« Antwort #128 am: 04. Januar 2023, 11:38:33 »
Das Problem bei Explosionen sind Trümmerteile die entstehen und ..
.. und imho eben eine gewisse Flugbahn haben. Und eine irgendwie abgetrennte Besatzungskabine einholen und ggf. treffen müssten. Oder schon vorher getroffen haben. Es ist imho keineswegs gesagt, dass sie das auf jeden Fall tun. Und welche Folgen das dann hat, ist ja auch nicht gesagt ..
 
Zitat
.. Dadurch sind Rettungsversuche praktisch sinnlos.

Sehe ich anders. Aber das führt jetzt weg von STS-51L. Wäre evtl was für da: https://forum.raumfahrer.net/index.php?topic=14318.0 .

Gruß   Pirx

Stefan307

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Re: CHALLENGER-Katastrophe
« Antwort #129 am: 07. Januar 2023, 23:40:18 »
Diese Behauptung das Rettungssysteme technisch nicht möglich gewesen wären muss endlich mal aufhören!
Man hat am Anfang des Programms beschlossen das man keine will, das war und ist der einzige Grund. Die nachträgliche Integration wäre einer Neukonstruktion gleich gekommen. Über die Hintergründe möge sich jeder selbst belesen.
Es wäre halt schön wenn daraus die richtigen Lehren gezogen würden, aber das hat nach STS-51 und auch STS-107 nicht statt gefunden...

Re: CHALLENGER-Katastrophe
« Antwort #130 am: 09. Januar 2023, 09:37:18 »
Diese Behauptung das Rettungssysteme technisch nicht möglich gewesen wären muss endlich mal aufhören!
Man hat am Anfang des Programms beschlossen das man keine will, das war und ist der einzige Grund. Die nachträgliche Integration wäre einer Neukonstruktion gleich gekommen. Über die Hintergründe möge sich jeder selbst belesen.
Es wäre halt schön wenn daraus die richtigen Lehren gezogen würden, aber das hat nach STS-51 und auch STS-107 nicht statt gefunden...
Lehre nach STS-51: Designänderung bei den Boostern  ===> zu kleine Lehre
Lehre nach STS-107: STS wurde eingestampft ===> grundfalsche Lehre (s.u.)

105 erfolgreiche bemannte Flüge; 2 RUDs. Letztlich wurde diese Performance nur von Sojus geschlagen. Meines Wissens nach sind noch keine 105 Crew-Dragons gestartet. STS war das erfolgreichste Mannschafts-Transportvehikel nicht nur der NASA, sondern auch der gesamten Raumfahrt der USA. Weltweit ist nur das Uraltsystem Sojus noch erfolgreicher. Raumfahrt ist nicht Luftfahrt: Auch wenn das Shuttle aussieht wie ein Flugzeug: Das Risiko, tödlich zu verunglücken, ist systembedingt eben sehr viel höher. (2% bei STS ist schon für die Raumfahrt ein sehr niedriger Wert - die Presse hat einfach überreagiert.).
Artemis-1 - seither sehen alle Apollo-Zweifler alt aus :-)

Offline R2-D2

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Re: CHALLENGER-Katastrophe
« Antwort #131 am: 09. Januar 2023, 15:07:17 »
Diese Behauptung das Rettungssysteme technisch nicht möglich gewesen wären muss endlich mal aufhören!
Man hat am Anfang des Programms beschlossen das man keine will, das war und ist der einzige Grund. Die nachträgliche Integration wäre einer Neukonstruktion gleich gekommen. Über die Hintergründe möge sich jeder selbst belesen.
Es wäre halt schön wenn daraus die richtigen Lehren gezogen würden, aber das hat nach STS-51 und auch STS-107 nicht statt gefunden...
Ein Rettungssystem wäre technisch vielleicht möglich gewesen, hätte aber - wie Du schon schreibst - sehr viel Geld gekostet und auch die Nutzlast reduziert. Deshalb ist es praktisch für das STS nicht mehr möglich gewesen, bzw. die Einschränkungen wurden akzeptiert.
Die Einschränkungen betrafen aber das System Shuttle mit dem seitlichen Orbiter allgemein, das konnte man also nicht generell lösen. Oder was wären Deiner Meinung nach die richtigen Lehren gewesen?
Die wohl wichtigste Lehre hat man letztlich wohl gezogen, sodass man bei heutigen Systemen wieder bei der Kapsel an der Raketenspitze angekommen ist, wo man sich im Notfall wegkatapultieren kann.

Und wenn Du schon zum Lesen von Hintergrunddetails aufrufst wäre es gut, wenn Du entsprechende Literatur/Links angeben könntest...


105 erfolgreiche bemannte Flüge; 2 RUDs. Letztlich wurde diese Performance nur von Sojus geschlagen. Meines Wissens nach sind noch keine 105 Crew-Dragons gestartet. STS war das erfolgreichste Mannschafts-Transportvehikel nicht nur der NASA, sondern auch der gesamten Raumfahrt der USA. Weltweit ist nur das Uraltsystem Sojus noch erfolgreicher. Raumfahrt ist nicht Luftfahrt: Auch wenn das Shuttle aussieht wie ein Flugzeug: Das Risiko, tödlich zu verunglücken, ist systembedingt eben sehr viel höher. (2% bei STS ist schon für die Raumfahrt ein sehr niedriger Wert - die Presse hat einfach überreagiert.).
Eine "Loss of Crew" (LOC) - Quote von 2% (1 zu 50) ist einfach viel höher, als die NASA für den LEO akzeptieren kann. Seit Constellation wird eine (rechnerische) Quote von 1/270 gefordert, wobei hier das recht große Risiko von Mikrometeoriten während des Aufenthalts im Orbit schon mit eingerechnet wird. Bei Missionen zum Mond sinkt die Quote deshalb "automatisch" auf 1/70. Dragon erfüllt die Anforderung mit 1/276 für Flüge zur ISS.
Also: Raumfahrt ist riskanter als Luftfahrt - OK. Aber ein Mindestmaß an Sicherheit sollte trotzdem erfüllt werden.

Siehe auch hier:
https://www.nasaspaceflight.com/2015/05/nasa-evaluating-commercial-loss-crew-mishap/
https://forum.nasaspaceflight.com/index.php?topic=50848.0

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Offline sven

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Re: CHALLENGER-Katastrophe
« Antwort #132 am: 09. Januar 2023, 20:58:53 »
(2% bei STS ist schon für die Raumfahrt ein sehr niedriger Wert - die Presse hat einfach überreagiert.).

Pardon, aber diese Einstellung empfinde ich als zynisch, insbesondere den zweiten Teil...

Re: CHALLENGER-Katastrophe
« Antwort #133 am: 09. Januar 2023, 21:35:30 »
STS war das erfolgreichste Mannschafts-Transportvehikel nicht nur der NASA, sondern auch der gesamten Raumfahrt der USA. Weltweit ist nur das Uraltsystem Sojus noch erfolgreicher.
Und wer ist weniger "erfolgreich"? Wenn man die LOC-Rate als alleinigen Maßstab nehmen würde, ist das Shuttle das erfolgloseste bemannte System in der Menschheitsgeschichte. Jedes andere System hat/hatte eine mit großem Abstand bessere Rate. Bin selber großer Shuttle-Fan, aber das sind einfache Fakten.

Stefan307

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Re: CHALLENGER-Katastrophe
« Antwort #134 am: 11. Januar 2023, 20:33:29 »
Das Thema ist emotional viel zu überladen! Der Grund Fehler war zu glauben Raumfahrt wäre wie Luftfahrt und deswegen so zuverlässig das es keinen Plan B braucht. Spannender weise ist Seefahrt viel sicherer als Luftfahrt und trotzdem gibt es Rettungssysteme ganz selbstverständlich. Eigentlich ist es umgekehrt es gibt einen kleinen Teil der Luftfahrt in dem man sehr weit von technischen und physikalische Grenzen entfernt ist in dem man auf Rettungssysteme weitgehend verzichtet.
An diesen Punkt wird Raumfahrt nie kommen. Das ganze System hatte diesen Geburtsfehler und der wurde konsequent ignoriert über zwei Katastrophen hinweg. Und heute fängt das schon wieder an.... Aber ich schweife ab, die Raumfahrt wird ihren Titanic Moment noch erleben, leider muss es wohl so weit kommen.