Nobelpreis ´08 für Teilchenphysiker

  • 2 Antworten
  • 1583 Aufrufe

H.J.Kemm

  • Gast
Nobelpreis ´08 für Teilchenphysiker
« am: 08. Oktober 2008, 00:52:27 »
Moin,

Drei Teilchenphysiker erhalten Nobelpreis ´08

Nach einer einheitlichen Formel suchen Wissenschaftler schon seit Jahrzehnten. Drei Physiker, US-Forscher Yoichiro Nambu und seine japanischen Kollegen Makoto Kobayashi und Toshihide Maskawa, konnten zumindest 3 der 4 Naturkräfte in einer Theorie vereinen.

Dies sind die 4 Grundkräfte:

    * Die starke Wechselwirkung
    * Die schwache Wechselwirkung
    * Die elektromagnetische Wechselwirkung
    * Die Gravitation

Diese Wissenschaftler erhalten die Auszeichnung für fundamentale Erkenntnisse in der Teilchenphysik, die das Verständnis der Natur entscheidend verbessert haben.

Mit den sogenannten spontanen Symmetriebrechungen, die die Preisträger beschrieben und entdeckt haben, lassen sich etwa drei der vier fundamentalen Naturkräfte in einer Theorie vereinen. Sie können auch erklären, warum es mindestens drei Familien von Elementarteilchen gibt.

Jerry

A1942D

  • Gast
Re: Nobelpreis ´08 für Teilchenphysiker
« Antwort #1 am: 08. Oktober 2008, 10:56:59 »
Hallo,  ich habe jetzt noch etwas zu deren Aussage zum Begriff >gebrochene Symmetrie< gefunden: Sind auf einem Tisch die Trinkgläser symmetrisch angeordnet, lässt sich nicht unterscheiden, ob ein Trinkglas links oder rechts steht. Wenn aber ein Gast ein Glas wegnimmt (= eine Kraft wirkt auf das System ein), ist die Symmetrie gebrochen.
Eigentlich logisch, oder?
A.D.
« Letzte Änderung: 08. Oktober 2008, 10:58:09 von A1942D »

H.J.Kemm

  • Gast
Re: Nobelpreis ´08 für Teilchenphysiker
« Antwort #2 am: 08. Oktober 2008, 23:26:14 »
Moin,

hier noch mehr Informationen:

Normalerweise sind subatomare Strukturen symmetrisch, sie erscheinen in wiederholten Mustern. Doch die Natur kann nicht verhindern, dass manche Wiederholungen nicht völlig deckungsgleich sind, und zwar dann, wenn sich eine der Kräfte, die auf sie einwirken, ändert.

Nambu hatte 1960 eine mathematische Beschreibung der spontanen Symmetriebrechung in der Teilchenphysik formuliert. Kobayashi und Maskawa hatten die Symmetriebrechung dann im Rahmen des Standardmodells erklärt, das die kleinsten Bausteine der Materie und drei der vier Naturkräfte in einer Theorie vereint. Erforderlich dafür war die Annahme, dass es nicht nur eine, sondern drei Quarkfamilien (aus Quarks bilden sich die Protonen und Neutronen im Atomkern) geben muss. Die vorhergesagten neuen Quarks wurden später nachgewiesen.

Ein Symmetriebruch stand am Beginn des Kosmos: Bei den hohen Energien direkt nach dem Urknall waren die Naturkräfte symmetrisch. Erst als der Kosmos abkühlte, flockten die heute bekannten Kräfte aus, die ursprüngliche Symmetrie war gebrochen.

Ungelöst ist, welche Symmetriebrechung zum minimalen Überschuss von Materie gegenüber Antimaterie geführt hat, dem wir unser Dasein verdanken. Das sollen die Versuche mit dem Teilchenbeschleuniger LHC in Genf klären.

(teilzitiert nach: nachrichten.at/weltspiegel)

Jerry