Falls es jemanden interessiert, kurz ein paar (einfache) Hintergrundinfos:
Bei dünnwandigen Zylinderstrukturen unter Druckspannungen - wie bei einem Raketentank, aber z.B. auch einem Silo - ist (meist) die Stabilität der kritische Punkt. Hierbei geht es nicht um Festigkeitsversagen, sondern die Struktur versagt durch Beulen.
Beim Beulen ergeben sich spezielle (regelmäßige) Muster in der Struktur, je nach Geometriebedingungen. Diese sieht man z.b. auch bei beim Zerquetschen einer Cola-Dose.
Die kritische Beullast kann man analytisch recht einfach berechnen. Allerdings gilt die dabei angewandte Formel nur für ideale Kreiszylinder. In der Realität gibt es aber keinen idealen Zylinder, es sind immer Imperfektionen wie kleine Geometrieabweichungen und unterschiedlichen Wandstärken vorhanden. Deshalb beult ein realer Zylinder deutlich vor der theoretischen Beullast. Deshalb gibt es Abminderungsfaktoren, engl. "Knock-Down-Factors", auf die ideale Beullast. Der Abminderungsfaktor kann dabei kleiner als 0.2 sein (!)
Für den Abminderungsfaktors gibt es wiederum viele verschiedene Berechnungsmethoden, die aber vielmehr Abschätzungen sind und auf Testergebnissen beruhen. Hier hat u.a. die NASA Erfahrungen aus früheren Programmen (v.a. Saturn).
Mit dem neuen Testprogramm sollen diese Faktoren neu und genauer bestimmt werden, speziell auch für Al-Li-Legierungen. Man erhofft sich hier eine Verbesserung der Auslegungsmethodik. Wenn man Konservatismen herausnehmen kann (zu klein angenommene Abminderungsfaktoren), kann man die Tanks zukünftig leichter bauen...
OK, ich denke das reicht für's erste.
Im Netz gibt es eine Vielzahl von Literatur dazu, ein Standardwerk ist z.B. die "NASA SP-8007" - einfach mal auf dem Nasa-Server suchen
http://ntrs.nasa.gov/search.jspGruß
P.S. Die Nasa will in der Zukunft doch auch noch Kohlefaser-Strukturen testen...